Mal wieder eine Frage zur Notengebung

  • Hallo,
    meine Tochter war letztes Halbjahr nicht besonders gut. Sie hatte eine 5, 4 und 4- geschrieben. Im mündlichen war sie auch nicht gut (Note 4). Resultat im Zeugnis natürlich eine 4. Die natürlich in Ordnung ging.


    Jetzt im 2. Halbjahr haben wir intensiv gearbeitet. Resultat schriftlich: 3, 4+ und eine 4. Mündlich hat sie sich verbessert. Lt. Lehrerin hat sie auf alle Fälle mündlich eine 3 und wenn es ums reine Rechnen geht (sie sagte, wenn es ums schematische geht) liegt sie sogar zwischen 2 und 3.


    Bei uns werden die Arbeiten zu 40 % bewertet und das Mündliche zu 60%. Dazu kommen noch die Hausaufgaben, die sie immer!!! gemacht hat, auch wenn wir öfters bis abends gesessen haben. Hausaufgaben sind ihr sehr wichtig.


    Sie wird jetzt wieder eine 4 im Zeugnis bekommen, obwohl sie sich im Gegensatz zu letztem Halbjahr verbessert hat.
    Das ist für sie ziemlich frustrierend, weil sie sich wirklich Mühe gibt.
    Wie findet ihr das?
    Ich weiß auch nicht, wie ich ein + oder - beim Zusammenrechnen der Noten berechnet wird. Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen, dann könnte ich mir die Endnote einigermaßen selber zusammenrechnen.
    LG
    Uffel

  • "Ich weiß auch nicht, wie ich ein + oder - beim Zusammenrechnen der Noten berechnet wird. Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen, dann könnte ich mir die Endnote einigermaßen selber zusammenrechnen. "


    Du gehst leider von falschen Voraussetzungen aus. Noten werden nicht zusammengerechnet. D.h. wenn eine 3,4 herauskommt ist es kein Problem eine 4 zu geben, zumindest in meinem Bundesland. Hier greift der Ermessensraum. Der Lehrer trifft aus pädagogischer Verantwortung heraus die Entscheidung, was am besten/sinnvollsten ist. Ich muss mich auch immer wieder wundern, wenn Kollegen wild herumrechnen und davon die Note abhängig machen. Der oben beschriebene Fall scheint unter die Rubrik Ermessensspielraum zu fallen. Entsprechend kann es auch mit 3,6 eine "3" geben.

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

  • Hallo Uffel,


    in so einem Fall, wo man sieht, dass sich das Kind große Mühe gegeben hat, würde ich auf jeden Fall eine positive Formulierung dazuschreiben, also oben die 4 mit *, und dann unten bei Bemerkungen: * Die mündlichen Leistungen sind besser als 4. Oder sogar: die Leistungen im Mathematik tendieren zur 3.
    Vielleicht könnte man die Lehrerin zu einem solchen Sätzchen bewegen - damit das Kind sich nicht "ganz umsonst" abgestrampelt hat.
    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Du musst bedenken, dass auch die Note im ersten Halbjahr eine Rolle spielen kann. Die Note im zweiten Halbjahr bezieht sich glaub ich auf das ganze Schuljahr.


    Gruß leppy

  • Es gibt kein Halbjahres-"zeugnis", sondern nur eine Halbjahresinformation, die einen Zwischenbericht über die Leistung gibt. Das Zeugnis am Ende des Schuljahres fasst die Leistungen des GESAMTEN Schuljahres zusammen.
    Bei den erreichten Noten würde ich eine 4 geben, eventuell bei den Bemerkungen oder im Gespräch würdigen, dass es im 2.Halbjahr eine positive Entwicklung gab und diese im nächsten Schuljahr Früchte tragen kann.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,
    danke erst einmal für die bisherigen Infos.


    alias,
    warum steht dann aber als Überschrift Zeugnis für.....
    Schuljahr 2004/2005 1.Halbjahr, wenn es keine Halbjahreszeugnisse gibt??:rolleyes:
    LG
    Uffel

  • Ich hab'mich mal umgeschaut.
    In Hessen ist es tatsächlich so, dass -im Gegensatz zu Baden-Württemberg- zum Halbjahr laut Schulgesetz Zeugnisse ausgegeben werden. Allerdings kann das durch Verordnung wieder anders geregelt werden.... Da müsste wohl jemand aus Hessen genauere Auskunft geben.


    Hessisches Schulgesetz:
    http://www.hessisches-kultusmi…hG%20Stand%208.12.041.pdf
    dort Seite 56

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Alle schriftlichen Arbeiten waren deutlich schlechter als Drei, bis auf eine. Die Schülerin müsste mündlich recht überzeugend sein, um da eine Drei zu bekommen.


    Um welche Schulform handelt es sich denn?


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • In Hessen gibt es Halbjahreszeugnisse. Und keine anderslautende Verordnung. Die meisten Lehrer meiner Kinder geben auch im 2. Halbjahr eher keine Ganzjahresnote, wobei aber zum Halbjahr eher schlecht benotet wird, weil das nach Meinung der Lehrer die Kinder motiviert und zum Schuljahresende großzügiger.


    Zu welchem Anteil die mündliche Note zählt, beschließen die Schulen. Es muss zu Beginn des Jahres bekanntgegeben werden und die Noten müssen gegenüber den Kindern begründet werden.


    Es ist schon manchmal schwierig. Beispiel: Tochter ist mündlich in Biologie auf Eins. Zählt zu 66%, schreibt aber in der einzigen Arbeit eine Zwei und bekommt im Zeugnis eine. Ich rate ihr, tapfer weiter ranzuklotzen. Geht aber von Halbjahr zu Halbjahr immer wieder so aus. Lehrerwechsel. Klassenarbeit Eins. Hurra. Jetzt noch engagiert mitarbeiten. Oh. Zeugnisnote Drei. Mündliche Note Fünf. Tochter gibt auf. Sch....-Fach. Eine Drei bekommt sie auch ohne Anlauf. Nächstes Halbjahr. Drei geschrieben. Wie gewünscht. Für eine Eins muss man extrem mehr lernen. Im Unterricht eher rumgemault. Zeugnisnote Zwei. Fach wird endgültig zu den Akten gelegt, da Notengebung für das Kind offensichtlich nicht beeinflussbar.


    Was ich meine: die Vier passt wohl. Aber schön wäre es, irgendein ermutigendes Zeichen zu geben.


    Grüße Enja

  • Liebe Enja, klar ist das frustierend.
    Trotzdem finde ich, sollte man nicht so leicht die Note eins vergeben. Immerhin ist es eine Note, die im besonderen Maße den Anforderungen entspricht. Andererseits ist es auch nicht ok, die Note auf Grund nur eines Testes oder einer Überprüfung zu geben. Da müssen meiner Meinung nach schon mehrere geschrieben werden. Vielleicht sollte es der Lehrer so machen, dass er die Note für die Kinder und Eltern transparent macht, mit einem Brief? Es gibt ja viele Möglichkeiten.


    Gruß
    Simsa

  • Hallo,


    in Nebenfächern wird nur eine Arbeit pro Halbjahr geschrieben. Mehr wären gar nicht unterzubringen.


    Schwierig wird es, wenn die Noten von Lehrer zu Lehrer so massiv unterschiedlich sind. Hier immer Eins-Fünf. Und die schriftlichen dann grad umgekehrt.


    Für Kinder ist es sehr wichtig, zu wissen, warum sie welche Note haben und vor allem auch, was sie denn tun könnten, um sich zu verbessern. Dadurch entsteht Motivation. Wenn sei den Eindruck haben, gegen eine Wand zu laufen, wird es schwierig.


    Grüße Enja

  • Es ist natürlich klar, dass die Kinder wissen müssen, wie sie ihre Noten verbessern können.
    Ich nehme an, dass dein Kind schon auf einer weiterführenden Schule ist. Obwohl eine Arbeit pro Halbjahr geschrieben wird, kann der Lehrer auch zusätzlich Hausaufgabenüberprüfungen schrieben oder zumindest Mappen oder die Hausaufgaben selbst bewerten. Das sollen nur mal noch zusätzliche Dinge sein, die man heranziehen kann.


    Gruß
    Simsa

  • Hallo,
    danke für eure Antworten.
    Habe heute nochmal mit der Lehrerin gesprochen.


    Auf einmal liegt sie mündlich zwischen 3 und 4. Das sie mündlich auf 3 steht hätte sie nie gesagt. Dann ist die 4 im Zeugnis natürlich berechtigt. Das sehe ich natürlich ein.


    Tja, mündliche Aussagen kann man natürlich nicht beweisen.
    :(
    Ansonsten sieht das Zeugnis ja ganz o.k. aus.
    Vielen Dank nochmal
    LG
    Uffel

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