Gestaltung des ersten Tages als neue Klassenlehrerin (2. Klasse)

  • Hallo :)


    Im Dezember werde ich meine erste eigene Klasse bekommen. Es handelt sich dabei um eine 2. Klasse, die bereits zwei Lehrerinnen mitgemacht haben und nun werde ich diese Klasse übernehmen.


    Ich überlege mir nun schon, wie ich den ersten Tag in der Klasse gestalten kann, die Schüler werden einerseits ja traurig sein, dass ihre bislang geliebte Klassenlehrerin nun nicht mehr da ist und auf der anderen Seite natürlich neugierig auf mich sein :victory:
    Von solchen Ratschlägen, dass man am ersten Tag extrem streng sein solle, damit die Schüler direkt von Beginn an Respekt lernen, halte ich nicht viel. Es soll sich um eine sehr nette Klasse handeln und ich denke es wäre sicherlich schöner, wenn ich einen schönen und angenehmen ersten gemeinsamen Tag gestaltet :)


    Wie habt ihr das so gehandhabt? Habt ihr etwas Besonderes gemacht oder einfach direkt mit den Themen der Stunden eingestiegen? (es ist ja auch mitten im Schuljahr... Aber so direkt mit dem Stoff zu starten, finde ich auch für mich irgendwie komisch)


    Sind Kennenlern-Spiele überhaupt sinnvoll? Immerhin kennt sich die Klasse untereinander ja schon sehr gut, ich bin ja die Einzige, die neu dazukommt ;)


    Und dann gibt es da noch so viele andere Fragen... (man merkt ich bin noch ganz frisch aus dem Ref ;) ) Wie habt ihr euch den Eltern vorgestellt? Am besten setze ich doch schon mal einen Brief auf, oder? Und vermutlich wird es sowieso noch eine kleine Weihnachtsfeier mit der Klasse geben, da werde ich die Eltern ja bestimmt kennenlernen können - einen extra Elternabend zu veranstalten ist zu diesem Zeitpunkt vielleicht etwas übertrieben?


    Ich bin mal gespannt und freue mich auch schon sehr :)


    Danke schon mal für Tipps!

  • Zwischen "extrem streng" und "Respektlosigkeit" gibts noch ein paar Zwischenstufen. Kinder wollen- wie alle anderen Menschen auch- gerne wissen, was sie erwartet. Insofern ist das Festlegen von Regeln schon ein sinnvoller Einstieg. Muss ja nicht in der Art laufen: "Wer zweimal reinspricht sitzt beim Direktor!" aber wie du den Schultag gestaltest, was deine Rituale sind, wo du keinen Spaß verstehst usw., das darf ruhig Thema sein.


    Daraus folgt die Frage, was deine zukünftige Klasse als "schönen und angenehmen Tag" empfindet. Auch hier gilt: nicht die Nerven velieren vor lauter Vorfreude. Den ganzen Tag mit Spielen zu füllen kann sehr anstrengend für alle werden, vor allem weil du neu bist und schon das Bilden eines Sitzkreises will gelernt sein.


    Wenn du was über die Kinder erfahren willst, könntest du vielleicht etwas über dich/ deine Familie vorbereiten und die Schüler dasselbe machen lassen. Ein vorstrukturiertes "das-bin-ich-Poster" sozusagen.
    Wenn du Lust hast, könntest du auch ein kleines Geschenkchen auf jeden Tisch legen, also schönen Bleistift mit Bonbon dran oder so. Ansonsten sind Kinder am glücklichsten, wenn sie Routine erfahren und dein Erscheinen ist alleine ein riesen Umbruch. Ein aufregendes Event könnt ihr immer noch planen, wenn du weißt, wer wie in der Klasse tickt und sie das auch von dir wissen.
    Du musst ja kein neues Thema in Mathe einführen aber du kannst sie ruhig Dinge machen lassen, die sie bereits kennen. Dann siehst du auch gleich, was möglich ist, wie schnell sie schreiben etc.pp.


    Einen Brief an die Eltern finde ich eine schöne Idee. Du könntest auch jedem Kind einen Brief schreiben, der indirekt an die Eltern gerichtet ist. "Liebe xy, ich bin Frau xy deine neue Lehrerin..."
    Elternabend finde ich persönlich nicht verkehrt. Andere mögen andere Erfahrungen haben, aber aus Sicht einer Mutter würde ich sagen, die allermeisten Eltern sind sehr daran interessiert, einen Eindruck vom Lehrer des Grundschulkindes zu bekommen. Gerade nach einem dritten Wechsel könnten einige Eltern skeptisch sein. Stell dich kurz vor und erzähle ihnen was über deine Pläne bzgl. Stoff und Noten etc. und dass du alles im Griff hast, so dass alle beruhigt sein können.

  • Mach doch mal die Kennenlernspiele "andersherum", d.h. du erratest über die Kinder. Die Kinder erstellen ein Quiz über sich und du musst dann raten. Aber ansonsten würde ich mit dem Kennenlernen nicht einen ganzen Tag verbringen, sondern auch Unterricht machen. Und wenn es nur 2 Stunden sind.
    Schliesslich sollen die Kinder nicht lernen, wenn es zu organisatorischen Änderungen kommt, dass man dafür gleich mal einen ganzen Tag keinen Unterricht hat.


    Ich habe dieses Jahr eine 5. Klasse und die machen einen Schmollmund, weil es eine Weihnachtsfeier geben soll, die von den Eltern organisiert wird und Do nachmittag ab 15:00 ist. Sie wünschen sich eine ganztägige Weihnachtsfeier während der Unterrichtszeit. (Dabei gehen wir 3 Wochen vor Weihnachten schon einen Vormittag zur Schulkinowoche, 2 Wochen vor Weihnachten fahren wir den ganzen Tag nach Leipzig in die Oper zum Weihnachtsmärchen und eine Woche vor Weihnachten wird den ganzen Tag gebastelt. Es finden also schon drei Tage lang kein Unterricht wegen Weihnachtsaktivitäten statt.)

  • Lieben Dank für die Ideen :)


    Das mit dem kleinen Geschenk und dem Brief an die Kinder ist wirklich eine schöne Idee :)


    Und ihr habt Recht, selbstverständlich sollte das Kennenlernen nicht den ganzen Tag andauern :D Das wäre doch etwas zu viel :D

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