Anrechnung von Mehrarbeit


  • Wenn ein Gymnasium, so wie jetzt meins, jeden Donnerstag eine Konferenz ansetzt, bei der für das gesamte Kollegium Anwesenheitspflicht besteht, dann ist das rechtlich keine Mehrarbeit, für die ein Lehrer Zeitsausgleich oder Geld bekommen könnte. Zumindest in BaWü.



    Ich hatte letztes Schuljahr durch diese wöchentlichen Konferenzen jede Woche (...!) drei Zeitstunden mehr in der Schule verbracht und gearbeitet, als in meinem Deputat steht. Pro bono.

    Irgendwie nervt mich das Lehrergejammer über eine viel zu hohe Arbeitszeit manchmal, sorry. Je nach Schulform haben wir ein Deputat von bis zu 28 Unterrichtsstunden in der Woche - unsere Soll-Arbeitszeit liegt aber um die 41 Stunden und aufgrund dieser Arbeitszeit werden wir auch bezahlt, nicht nach dem Deputat. Lehrer haben genauso wie anderen Menschen einen Urlaubsanspruch von um die 30 Tagen im Jahr - der Rest ist unterrichtsfreie Zeit, aber de facto arbeitet man wohl in den seltensten Fällen den Rest der Ferien tatsächlich um die 40 Stunden in der Woche. Wir sind natürlich hohen Belastungen ausgesetzt, eine vernünftiges Zeitmanagement hilft durchaus. Wer ständig nach Anerkennung von Mehrarbeit schreit, sollte vielleicht auch seine sicherlich zeitweise auftretende Minderarbeit im Blick haben ;) Mir ist schon klar, dass bei der Lehrerarbeitszeit bzgl. Deputat und Bezahlung durchaus noch einiges im Argen liegt, ewiges Genörgel darüber geht mir trotzdem auf den Geist.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Du solltest auch ein wenig über den Tellerrand schauen. In Hamburg zum Beispiel haben wir ein Arbeitszeitmodell welches von einer 46 Stunden Woche ausgeht. Damit arbeiten wir die Ferien vor (abzüglich von Urlaubsanspruch).


    Das Arbeitszeitmodell hat sicher seine Schwächen, aber einfach so mal einen Tag an die Schule zitiert werden, geht so einfach nicht mehr. Da fällt schon öfter mal die Frage "Wo kommt die Zeit her?"
    Das Gleiche würde für plötzliche angesetzte Konferenzen gelten. Das wird nämlich minutiös ausgerechnet, wie viele man im Schuljahr machen darf.


    LG Anja

  • Hallo Anja,
    eine kurze Frage zu dem Arbeitszeitmodell (etwas Off-Topic aber auch irgendwie nicht):
    Wenn ich mit 46 h /Woche die Ferien quasi "vorarbeite", dann muss/darf ich ja in den Ferien keinen Tag arbeiten, denn das wären dann ja Überstunden. Das fände ich aber hart, ich weiß ja oft erst am letzten Schultag, welche Klassen ich im nächsten Jahr habe, da muss ich ja in den Ferien die Reihenplanung machen. Oder wie ist das bei euch?


    Lieb grüßt das Zirkuskind

  • Naja darf. Ich arbeite schon in den Ferien, verbietet einem ja keiner. Das spart mir ja dann Arbeit im Schuljahr. Das halten die Kollegen aber sehr unterschiedlich.

  • Irgendwie nervt mich das Lehrergejammer über eine viel zu hohe Arbeitszeit manchmal,
    ....ewiges Genörgel darüber geht mir trotzdem auf den Geist.

    Dann diskutier doch nicht mit. Ich arbeite während der Schulzeit 50 Stunden pro Woche, gleiche die Ferien damit mehr als aus und arbeite in den Ferien dann trotzdem. Was jetzt? Darf ich mich jetzt mit Kollegen über meine Arbeitsbelastung austauschen (also nörgeln)?

  • Dann diskutier doch nicht mit. Ich arbeite während der Schulzeit 50 Stunden pro Woche, gleiche die Ferien damit mehr als aus und arbeite in den Ferien dann trotzdem. Was jetzt? Darf ich mich jetzt mit Kollegen über meine Arbeitsbelastung austauschen (also nörgeln)?

    Wieso sollte ich nicht mitdiskutieren? Da beschwert sich jemand über eine Veranstaltung, die gesetzlich für einen Sa vorgesehen ist und möchte eine Anrechnung dieser "Mehrarbeit". Finde ich persönlich halt merkwürdig. Ich arbeite in manchen Wochen auch 50 Stunden, aber ganz sicher nicht durchgängig das ganze Schuljahr über und in den Ferien insgesamt vielleicht 40 Stunden - ansonsten hätte ich das Gefühl, dass mit meinem Zeitmanagement etwas nicht stimmt.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

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