Silbenorientiertes Schreiben und Lesen

  • Hallo an alle :)


    Bald steht meine Prüfung an... Im 1. Schuljahr mache ich eine Unterrichtsstunde zum Thema "Silbenorientiertes Schreiben und Lesen vertiefen".
    Der Schwerpunkt soll im Bereich "Schreiben" liegen. Am liebsten möchte ich dazu eine Stationenarbeit anlegen, um es so handlungsorientiert wie möglich aufbauen zu können.
    (Schreiben kann doch recht langweilig sein ;)) Habe auch schon ein paar Ideen,
    allerdings frage ich einfach mal hier, ob es vielleicht noch mehr schöne Ideen von eurer Seite gibt :)
    Das würde mich sehr freuen!


    Vielen Dank :)

  • Wörter selbst auf Herbstblätter schreiben, die bereits in Silben unterteilt sind :) (also Blatt mit einer Silbe, Blatt mit zwei Silben, mit drei Silben...)
    Also selbstständig ihre Wörter in Silben unterteilen.


    Memory - Ein durchgeschnittenes Bild zuordnen und das Wort aufschreiben


    Vorsilbe ist vorhanden und die zweite Silbe muss erwürfelt werden - danach das Wort aufschreiben :)


    ACHSO: Angelehnt ist das Ganze an das Bilderbuch "Der Buchstabenbaum" - deswegen die Sache mit den Herbstblättern...

  • Ich bin mit diesen Begriffen nicht so firm, aber nur weil die Kinder etwas tun (schreiben, klatschen oder schneiden) ist es noch nicht handlungsorientiert. M.E. erklärst du erst das Prinzip des Silbenaufbaus und lässt sie dann an Stationen üben. Wäre dein Vorgehen nicht das Gegenteil von handlungsorientiert? Prüfer nehmen es ja naturgemäß etwas genauer ;)


    Vielleicht ist es eine Idee, einen Schreibanlass zu finden und die Silben/Silbenkönige nicht als Selbstzweck zu üben sondern als das, was sie sind: ein Hilfsmittel, richtig zu schreiben, umso lesbarer wird der Text. In einer Überarbeitungsphase z.B.
    Oder in einer gemeinsamen Phase erst Wörter zum Herbst suchen und richtig mit Silbenbögen aufschreiben, dann damit kreativ werden.


    Sowas wie Herbstgedichte, Akrostichon, Geschichtenanfang erzählen und Ende schreiben lassen, „wenn ich ein Tier im Herbst wäre...“ oder nichts mit Herbst, einen Klassenbriefkasten einführen oder so.

  • Ich bin mit diesen Begriffen nicht so firm, aber nur weil die Kinder etwas tun (schreiben, klatschen oder schneiden) ist es noch nicht handlungsorientiert. M.E. erklärst du erst das Prinzip des Silbenaufbaus und lässt sie dann an Stationen üben. Wäre dein Vorgehen nicht das Gegenteil von handlungsorientiert? Prüfer nehmen es ja naturgemäß etwas genauer ;)


    Vielleicht ist es eine Idee, einen Schreibanlass zu finden und die Silben/Silbenkönige nicht als Selbstzweck zu üben sondern als das, was sie sind: ein Hilfsmittel, richtig zu schreiben, umso lesbarer wird der Text. In einer Überarbeitungsphase z.B.
    Oder in einer gemeinsamen Phase erst Wörter zum Herbst suchen und richtig mit Silbenbögen aufschreiben, dann damit kreativ werden.


    Sowas wie Herbstgedichte, Akrostichon, Geschichtenanfang erzählen und Ende schreiben lassen, „wenn ich ein Tier im Herbst wäre...“ oder nichts mit Herbst, einen Klassenbriefkasten einführen oder so.

    Ich stimme zu. Allerdings ist es
    1. eine 1. Klasse noch am Anfang und wir arbeiten nicht mit der Anlauttabelle - dementsprechend kennen die Kinder noch nicht genügend Buchstaben um einen solchen Anlass realisieren zu können
    und 2. heißt die Stunde: Wörter bestehen aus Silben: Silbenorientiertes Schreiben und Lesen vertiefen
    --> Ich würde schon gerne die Silbenkönige thematisieren und diese sollen sie, wenn möglich, selbst innerhalb der Arbeitsphase erkennen.

  • Dann gucken wir das ganze doch mal anders rum an.


    Ziel der Stunde ist also, dass sie die "Silbenkönige" erkennen?


    Dann überlege dir, mit welchen Aufgaben kann dies funktionieren. Bei einigen von dir genannten ist mir nicht ganz klar, wie das zum Ziel passt.


    Oder ist das Ziel ein anderes?


    Also ganz wichtig, Stundenziel und Aufgaben müssen stimmig sein oder es muss eine gute Begründung geben, warum die Aufgabe, die nicht zum Ziel passt, trotzdem dabei sein muss/soll.

  • Vielen Dank für deine Antwort!


    Ich schaue es mir gerade auch aus dieser Richtung an.
    Betrachte ich das Thema: "Wörter bestehen aus Silben: Silbenorientiertes Schreiben und Lesen vertiefen", so erkenne ich eigentlich 2 Lernziele:


    1. Die Kinder erkennen, dass jedes Wort aus einem, zwei, drei, vier... Silben besteht.
    2. Sie erkennen die Silbenschreibweise als Hilfsmittel für das richtige Schreiben und flüssige Lesen


    Im Endeffekt läuft der Bereich der Sprachbetrachtung (damit meine ich dann, dass in jeder Silbe ein Vokal steckt) m.E. mit...

  • Betrachte ich das Thema: "Wörter bestehen aus Silben: Silbenorientiertes Schreiben und Lesen vertiefen", so erkenne ich eigentlich 2 Lernziele:


    1. Die Kinder erkennen, dass jedes Wort aus einem, zwei, drei, vier... Silben besteht.
    2. Sie erkennen die Silbenschreibweise als Hilfsmittel für das richtige Schreiben und flüssige Lesen


    Im Endeffekt läuft der Bereich der Sprachbetrachtung (damit meine ich dann, dass in jeder Silbe ein Vokal steckt) m.E. mit...

    Das wäre bei meinen Prüfern deutlich zuviel gewesen. Mitlaufende Ziele gingen gar nicht und zwei Stundenziele eigentlich auch nicht wirklich. Aber das kannst nur du über deine Prüfer sagen, wie das da bisher war.

  • Was ich mir auch vorstellen kann, ist das Bilden von Fantasiewörtern als eine Übung. Vielleicht kann man darüber darauf kommen, was diese Wörter gemeinsam haben? Vielleicht ist der Anspruch aber zu hoch, von jedem Kind diesen Erkenntnisschritt zu verlangen. Das Konzept der Vokale versteht vermutlich nicht jeder Erstklässler...


    Hier sind z.B. Spiele dazu:


    http://www.foermig-berlin.de/m…ologische_bewusstheit.pdf

  • Das wäre bei meinen Prüfern deutlich zuviel gewesen. Mitlaufende Ziele gingen gar nicht und zwei Stundenziele eigentlich auch nicht wirklich. Aber das kannst nur du über deine Prüfer sagen, wie das da bisher war.

    Stundenziel ist bei uns das Thema der Stunde. Also letztlich einfach nur die Vertiefung der silbenorientierten Schreibweise und des Lesens.
    Ich weiß, das ist von Bundesland zu Bundesland anders.
    Bei mir ist es so, dass Teilziele angegeben werden müssen, auch wenn sie nur ansatzweise vorhanden sind

  • Was ich mir auch vorstellen kann, ist das Bilden von Fantasiewörtern als eine Übung. Vielleicht kann man darüber darauf kommen, was diese Wörter gemeinsam haben? Vielleicht ist der Anspruch aber zu hoch, von jedem Kind diesen Erkenntnisschritt zu verlangen. Das Konzept der Vokale versteht vermutlich nicht jeder Erstklässler...


    Hier sind z.B. Spiele dazu:


    http://www.foermig-berlin.de/m…ologische_bewusstheit.pdf

    Doch... Das kann ich mir schon eher vorstellen. Schließlich geht man da ja auch vom individuellen Leistungsstand des Kindes aus.
    Vielen Dank für diese Anregung!

  • Stundenziel ist bei uns das Thema der Stunde.

    Würde mich wundern, wenn Ziel und Thema irgendwo dasselbe wären.


    Das Ziel muss reflektierbar und überprüfbar sein. Am Ende der Stunde können/wissen die Schüler...


  • 1. Die Kinder erkennen, dass jedes Wort aus einem, zwei, drei, vier... Silben besteht.
    2. Sie erkennen die Silbenschreibweise als Hilfsmittel für das richtige Schreiben und flüssige Lesen

    Dürfen die Lernziele bei euch so abstrakt sein? Bei mir mussten sie so formuliert sein, dass sie beobachtbar sind und ob ein Kind etwas „erkannt“ hat, kann man nicht beobachten.
    Vielleicht solltest du dir überlegen, woran du sehen kannst, dass ein Kind das erste Lernziel erreicht hat. Dann wird die auch klarer, waas du in der Stunde mit der Stunde mit den Kindern machst. Z.B. „Die Sch. können ein– und mehrsilbige Wörter durch Schwingen oder Silbenkärtchen in Silben gliedern und aufschreiben“.o.ä.
    Das zweite Lernziel ist zwar natürlich der Grund, warum du das im Unterricht machen wirst, aber das ist meiner Meinung nach kein Lernziel für die Schüler.

  • Das wäre bei meinen Prüfern deutlich zuviel gewesen.

    Wie kompetenzorientiet musst du denn in deinem Bundesland das "Ziel" der Stunde definieren?
    Bei dem Wort "erkennen" wäre ich, wenn man es kompetenzorientiert betrachtet, vorsichtig, da man möglichsten keine Zielorientiertheit formulieren soll, sondern die Handlungsorientiertheit, zumindest in meinem Bundesland.


    Kompetenzorientiert hieße es vielleicht (ohne Garantie):
    Die SuS gliedern Wörter nach Silben o.ä. oder
    Die SuS beschäftigen sich mit den Silben von Wörtern, indem sie sie in Silben gliedern und die Silbenkerne in Form von Silbenkönigen suchen/ herausfinden o.ä.


    Nachtrag, da die letzten Beiträge zeitgleich entstanden sind:
    Anhand von Krabappels und Nordseekrabbes Beitrag sehe ich, dass Bundesländer ganz unterschiedlich arbeiten, was Zielformulierung und Kompetenzorientiertheit betrifft.
    Bei uns soll es nach unserem neuen Lehrplan gar nicht mehr als Ziel in Richtung "können" formuliert sein.


    Vielleicht hilft dir dieser Link:
    http://www.lehrplanplus.bayern…ene/grundschule/1/deutsch

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