Examensarbeit 1. Staatsexamen

  • Im Herbst fange ich an, meine 1. Staatsarbeit zu schreiben. Ich möchte etwas mit Kindern im Straßenverkehr machen. Einiges an Lektüre habe ich dazu schon gefunden. Jetzt meine Frage: Gehört in eine solche Staatsarbeit auch eine empirische Untersuchung oder ähnliches, die ich an Schulen ausführen könnte?
    Welche Fragen könnte ich den Kindern im Zusammenhang mit Verkehr stellen, oder was könnte ich untersuchen?
    Wird eine solche Arbeit dann in einen theoretischen und einen praktisch orientierten Teil gegliedert?
    Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen, damit ich schon mal mit den Vorbereitungen beginnen kann!
    Primi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Primi,


    welche Fragen du den Kindern stellen sollst, hängt ja davon ab, was du damit bezwecken willst. Was ist das Ziel dieser Arbeit? Was willst du untersuchen / herausfinden?


    Entwickle erstmal eine Fragestellung, so klingt das alles sehr allgemein. Was interessiert dich denn an diesem Thema?


    Ansonsten ist es so, dass du eine reine "Literaturarbeit" schreiben kannst oder aber eine mit einem empirischen Teil. Aber auch da sollte ein theoretischer Teil voran gehen.


    LG,
    Melosine

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Danke, für deine Antwort, Melosine!
    Leider weiß ich selbst noch nicht genau, welches Thema ich machen will. Bei uns wird in der 4. Klasse zum Beispiel der Fahrradführerschein gemacht. Daher könnte ich zum BEispiel etwas zur Mobilitätserziehung (Verkehrserziehung) in der Grundschule machen. Werden Arbeiten mit empirischem Teil höher bewertet als rein theoretische? Was soll ich zu diesem Thema untersuchen?
    LG Primi

  • Empirische Arbeiten werden nicht prinzipiell höher bewertet als reine Literatur-Arbeiten. Du solltest dir auch erstmal über die Fragestellung klar werden, bevor du das entscheidest. Dabei muss dir nur klar sein, dass eine empirische Arbeit arbeitintensiver sein wird - nicht umsonst gibt es dafür eine Verlängerung.
    Als Herangehensweise würde ich dir empfehlen, erstmal für dich zu überlegen, welche Aspekte zu dem Thema gehören (ich persönlich würde clustern, alles was mir dazu einfällt - es geht aber auch anders). Dann bist du schon ein Stück weiter und kannst deine Fragestellung immer weiter eingrenzen. Ich denke, es ist wichtig, dass du selbst zu deinem Thema findest, da du dich sehr lange Zeit damit auseinandersetzen musst. Ich habe damals einen Kurs im Schreiblabor unserer Uni gemacht, der für Examenskandidaten ausgeschrieben war. Da ging es auch um Themenfindung - ich fand es sehr hilfreich.
    Und noch was: Mach dir schonmal klar, dass auch diese Phase, in der du jetzt steckst, schon zur Arbeit gehört. Meines Erachtens ist es die vielleicht wichtigste Phase, denn ein gut eingegrenztes Thema ist schon die halbe Arbeit.


    LG
    Britta

  • empirisch muss nicht, kann aber, wie von meinen vorrednern bereits geäußert. macht natürlich mehr arbeit. mein freund, der sozialwissenschaftler ist, meckert allerdings immer über die ganzen germanisten und sonstigen leutchen (inkl. professoren) die von empirie seiner meinung nach keine ahnung haben und dementsprechende ergebnisse abliefern, sprich ergebnisse, die sozialwiss. untersuchungen nach wohl nicht standhalten würden. will sagen, empirisch zu arbeiten heißt nicht, einfach einen fragebogen zu basteln und rumzuschicken. du musst da schon genau wissen, was du tust, was deine fragestellung ist etc.


    mein vorschlag: sprich doch einfach mal mit dem dozent/der dozentin, bei dem/der du diese arbeit schreiben möchtest und kläre solche fragen.


    unterschiedlich bewertet wird das nicht, eine literaturgeschichtsarbeit wird ja auch nicht anders bewertet als eine arbeit (analyse) bestimmter werke.


    viel erfolg bei der themensuche - ich kenn diese verunsicherung, mir ging's letzten herbst so (habe diesen april abgegeben). den tipp mit dem cluster oder mindmap (oder auch einfach brainstormin) kann ich nur empfehlen. selbst wenn du nicht direkt danach da stehst und sagst, jau, das isses. auf lange sicht hilft es, die verschiedenen aspekte/ möglichkeiten zu verschriftlichen. such dir doch einen kommilitonen und besprich das mit ihm/ihr und bitte dein gegenüber, jede frage, die ihm/ihr einfällt zu stellen (das hat mein freund mit mir so gemacht - waren zwar zwei seeehr anstrengende stunden, hat aber geholfen und wir hatten ein schönes mindmap mit den verschiedenen möglichkeiten zu meinem themenbereich).


    viel erfolg!
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ich habe das Thema der Arbeit mit meinem Dozenten zusammen ausgesucht und eingegrenzt. Dabei haben wir auch gleich alles genau besprochen. Aber ich werde sicherlich noch öfter in seiner Sprechstunde sein deswegen. ;)
    Am besten ist wirklich du sprichst dich von anfang ab mit deinem Dozenten ab, dann kann es dir auch nicht passieren, dass du dir lange ein Thema überlegst und es dann doch so nicht angenommen wird.

  • Wenn er das so macht, ist das sicher ein guter Weg. Bei mir war es wichtig, dass ich erst ein oder zwei Themenformulierungen vorschlage - bei der Masse an Examenskandidaten, die er hatte, war es wohl auch gar nicht anders möglich.

  • Ich danke euch auf jeden Fall für eure Antworten. Werde wohl mal zum Prof gehen und das mit ihm abklären. Grob weiß ich ja was ich machen will und an meiner Uni gibt es auch einige Forschungen im Bereich Kinder und Verkehr, so dass er vielleicht mit mir das Thema eingrenzt.
    Lieben Gruß
    Primi

  • Ja genau, so würde ich es auch machen. Überleg dir schon mal ungefähr in welche Richtung es gehen soll, damit du dem Prof. Vorschläge machen kannst und dann kannst du ihn ja bitten, ob er dir bei der genauen Themenvormulierung behilflich sein könnte.
    Viel Erfolg! :)

  • Hallo!


    Ich schreibe zur Zeit auch an meiner Examensarbeit im Fach Sachunterricht. Da mir das reine trockene bücher wälzen nicht so liegt und ich gern was praktisches machen wollte, habe ich mich für eine empirische Arbeit entscheiden!


    Ich schließ mich meinen Vorrednern an, such dir erstmal (früh genug!) einen Prof., der/die dich betreuen möchte und kann. Ich hatte über das Thema anfangs auch keine Ahnung bzw. keine Idee, was ich machen könnte. Meine Prof. hat mir dann was vorgeschlagen und in weiteren Gesprächen haben wir das weiter eingegrenzt, nun wusste ich vorher ziemlich genau was auf mich zukam! Außerdem hat sie mir ein Buch empfohlen, an dessen Aufbau ich mich halten könnte- perfekt!


    Trotzdem habe ich noch eine frage an diejenigen, die schon eine empirische Arbeit geschrieben haben: wie war bei euch ungefähr das Verhältnis von theoretischem teil zu eurer studie? Ich werde problemzentrierte Interviews führen, ahebn an die 16 Stück gedacht (je nachdem was rauskommt), und plane im Moment so 1:2 (theorie-studie). ist das ok?


    lg
    maren

  • @ Mareni!


    Ich habe leider keine empirische Arbeit geschrieben und kann dir deswegen nicht viel dazu sagen.


    @ Primi


    Die wichtigste Frage die du dir zu allererst beantworten musst ist: Für welche Art von Arbeit hast du dich beim Prüfungsamt angemeldet???? Hast du nicht angegeben, dass du eine empirische Arbeit schreiben willst (also dementsprechend auch 2 Monate länger Zeit hast), fällt das leider eh flach.


    Ich kann dir ansonsten noch einen anderen Tipp geben. Falls du etwas über Verkehrserziehung im weitesten Sinn schreiben möchtest, dann such dir Literatur von Maria Limbourg. Sie ist Professorin an der Uni Essen. Ich hatte einige Kurse bei ihr. Sie hat ihren Forschungsschwerpunkt genau auf das Thema gelegt und ist deutschlandweit bekannt.


    Viel Erfolg!


    Frutte55

  • Zitat

    Frutte55 schrieb am 27.08.2005 10:25:
    @ Primi


    Die wichtigste Frage die du dir zu allererst beantworten musst ist: Für welche Art von Arbeit hast du dich beim Prüfungsamt angemeldet???? Hast du nicht angegeben, dass du eine empirische Arbeit schreiben willst (also dementsprechend auch 2 Monate länger Zeit hast), fällt das leider eh flach.
    Frutte55


    Das ist nicht überall so. Bei uns konnte man die 2 Monate später beantragen mit der Begründung, dass die Arbeit empirisch ist. Da müsste Primi ggf. nochmal in ihrem Prüfungsamt nachfragen.


    LG
    Britta

  • @ primi


    ich mal ne fortbildung zum thema "verkehrserziehung" gemacht. da gab es massenweise material. organisiert wurde das von einer/der "unfallkasse des bundeslandes". wende dich doch mal an, zwecks material bzw. fragestellungen..
    erster ansprechpartner isr natürlich der prof.

    Suum cuique!


    Um Vorwürfen vorzubeugen,
    gilt bei allen meinen Beiträgen mitzudenken:
    BSE:
    (BETROFFENHEIT SORGE ERSCHÜTTERUNG)

  • @ Frutte55
    ich studiere in Essen, hatte auch schon eine Vorlesung bei Fr. Limbourg und weiß, dass sie sich mit dem Thema beschäftigt. Habe auch schon ein Buch von ihr zum Thema Verkehr.
    Ich habe mich noch gar nicht beim Prüfungsamt angemeldet, das hat noch bis zum 31.10. Zeit, halte aber trotzdem schon die Augen nach interessanen Themen auf.


    @ max287
    das hört sich ja interessant an. Gibt es dazu eine Internetadresse?


    LG Primi

  • Gibt es an der Uni Essen Prof. Dr. Reiter im Bereich Verkehrerziehung noch? Bei dem habe ich vor 11 Jahren meine 1. Staatsarbeit als empirische Studie geschrieben, hat viel Spass gemacht und war auch sehr erfolgreich.


    Gruß


    Tiger

    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es schützt und der es hält.
    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es auffängt, wenn es fällt.
    (Klaus Hoffmann)

  • Hallo Primi!


    Das ist ja witzig, dass wir an der gleichen Uni studieren und auch beide schon Vorlesungen bei Frau Limbourg gehört haben ;)


    Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall in der Lernwerkstatt gucken gehen. Dort gibt es alte Examensarbeiten und eine Bücherecke zum Thema Verkehr (kann sein, dass das mit bei Sachunterricht steht).


    So, nun noch ein Wort zum Thema Anmeldung beim Prüfungsamt. Du musst auf jeden Fall angeben, dass du eine empirische Arbeit schreiben willst. Sei dir jedoch im Klaren darüber, dass du dann noch nicht fertig bist, wenn bereits deine Examensklausuren Mitte Februar beginnen. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen die Klausuren erst im Herbst zu schreiben.


    Viel Erfolg bei deiner Arbeit. Ich hab meine zum Glück gerade hinter mir und habe mit 1,0 bestanden *stolz*


    Frutte55

  • b-tiger
    Das ist ja ein Zufall! Wollte auch beim Prof. Dr. Reiter schreiben. Finde ihn ziemlich nett. Über welches Thema hast du denn geschrieben?
    @ Frutte55
    Ich werde die Examensklausuren erst im Herbst schreiben, da ich eh erst im Februar 2007 mit dem Referendariat anfangen kann.
    Übrigens herzlichen Glückwunsch zu deiner 1,0, wäre froh, wenn ich die Arbeit schon hinter mir hätte!
    Wann schreibst du denn Examensklausuren?

  • Ich habe 1994 (man ist das lange her, uihhh bin ich schon sooooo alt??!!??) bei Dr. Karl Reiter meine Arbeit geschrieben.
    Das offizielle Thema hieß: Die Bedeutung des Fahrrades als Spiel- und Sportgerät für Grundschulkinder
    Dazu habe ich eine empirische Studie gemacht, hat damals viel Spaß gemacht.


    Hat Dr. Reiter immer noch so ein caotisches Büro?? Er musset immer erst den Stul und 10 cm seines Tisches freiräumen, wennich was mit ihm besprechen wollte. War schon lustig.
    Damals sind bei ihm die meisten mit ganz guten Noten weggekommen.


    Gruß Tiger

    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es schützt und der es hält.
    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es auffängt, wenn es fällt.
    (Klaus Hoffmann)

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