School Turnaround: Studie veröffentlicht

    • Offizieller Beitrag

    Schaut mal, das Schulportal / die Bosch-Stiftung haben jetzt den Bericht zum School-Turnaround-Projekt veröffentlicht, in dem 10 "Schulen in kritischer Lage" in Berlin begleitet wurden.


    Link: https://deutsches-schulportal.…hulen-die-wende-schaffen/
    Studie in ansprechend gestaltetem PDF: https://www.bosch-stiftung.de/…ner-schulen-starten-durch

  • Schaut mal, das Schulportal / die Bosch-Stiftung haben jetzt den Bericht zum School-Turnaround-Projekt veröffentlicht, in dem 10 "Schulen in kritischer Lage" in Berlin begleitet wurden.


    Link: https://deutsches-schulportal.…hulen-die-wende-schaffen/
    Studie in ansprechend gestaltetem PDF: https://www.bosch-stiftung.de/…ner-schulen-starten-durch

    Welche Erkenntnis kann man aus der Studie gewinnen?


    Mir scheint das nur das übliche "Bullshit-Bingo" zu sein.
    Wenn man sich mal die Zusammenfassung durchliest:


    "Wir haben gelernt, dass für einen gelingenden School Turnaround das Zusammenspiel all dieser Strukturen, Vorgehensweisen und Haltungen entscheidend ist."


    Das Zusammenspiel von allem also, aha. Und dann 9 Seiten lang Vorschläge:


    "Das Problem verstehen
    Gemeinsam Ziele definieren
    Den eigenen Weg finden
    Offenheit und Geduld
    Akteure stärken
    Unterricht als Schwerpunkthema
    Rasche Interventionen mit direkt erfahrbaren Erfolgen
    Datenbasierte Schulentwicklung
    Für klare Zieldefinition und transparente Zielvorstellungen sorgen
    Für Transparenz sorgen und Veränderungen sichtbar machen
    Veränderungsbereitschaft unterstützen
    Personelle Veränderungen ermöglichen
    Ein mittleres Management etablieren
    Kooperationsfördernde Strukturen aufbauen
    [...]"



    und so geht das seitenweise weiter!



    Welche Erkenntnis kann man aus der Studie gewinnen?

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank. Ich wollte hier nicht voreingenommen den Thread starten. Schön, dass ihr das ähnlich sieht.


    Übrigens seien von den 100.000 Euro, die pro Schule bereitgestellt wurden, nur etwa 1/5 an die Schule, der Rest an die Organisation/Schulberater gegangen, wurde mündlich überliefert. (Kann die Hand nicht ins Feuer legen dafür, aber bei dem Organisationsaufbau, der Zeitdauer und dem Endprodukt könnte ich es mir schon irgendwie vorstellen.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich zitiere mal weiter - aus dem Flyer, aus den Aussagen der Betroffenen und unterstreiche einfach mal, was ich bemerkenswert finde:
    "Aus meiner Sicht ist die positivste Entwicklung der letzten drei Jahre, dass sich die Schule zunehmend inhaltlichen Fragen zuwenden konnte, nachdem in den Jahren davor der Aufbau grundlegender Strukturen sowie bauliche Hindernisse im Vordergrund standen."


    --> Wäre behebbar gewesen, auch ohne School Turnaround.
    "zuwenden": Hmm... Schwammig.


    "Wir haben gemeinsam die Weichen für den richtigen Weg gestellt."


    "Durch den Turnaround-Prozess haben sich das Bewusstsein für Schulentwicklungsprozesse und die Wahrnehmung der Schule konstruktiv verändert"


    "Stets in Bewegung und immer nach vorne schauend!"


    "Team ...,welches gemeinsam das Ziel verfolgt, die Entwicklung unserer Schule immer weiter voranzubringen."


    "Wir haben eine neue Rutsche und viele andere Spielgeräte. Wir haben auf dem Schulhof einen neuen Boden bekommen."
    Hat jetzt mit der Studie weniger zu tun, wurde sicher auch z.T. aus den zusätzlichen Bonusgeldern gezahlt und das wäre dann auch ohne Schoolturnaround gegangen.


    "Ich finde an der Schule gut, dass es auch Veranstaltungen wie z.B. Känguru-Wettbewerb, Fußballturniere und Wandertage gibt. Schön, dass Streitschlichter den Streit mit den Kindern klären."
    Gab es vermutlich auch vorher schon.


    Ich finde viele der Aussagen recht schwammig oder floskelhaft. Halt bunt abgedruckt, sieht gut aus. Ich hätte auch von einer wissenschaftlich angelegten Studie noch etwas mehr erwartet als eine bunte Broschüre am Ende.


    Mich würde auch interessieren, was von den Dingen, die von Seiten der Schulen moniert wurden (und da gab es gerade in den beteiligten Bezirken sicher einige absolute Grundlagen), an die Senatsverwaltung herangetragen und von deren Seite ernst genommen wurde.
    Das Geld ist ja erstmal ganz schön, aber das fällt ja nach den 3 Jahren flach. Und neue Lehrer (hatte ein Kind erwähnt, habe ich nicht kopiert): Möglicherweise wurden da Lehrer gezielt hinversetzt oder bei Castings hingeschleust, nur hört das doch nach Ende dieser 3 Jahre auch auf und dann stehen die Schulen wieder da, wo sie vorher waren: Kaum jemand will in diese Regionen, schon gar nicht bei dem derzeitigen Lehrermangel.

  • Ich mag dieses Zitat aus der Broschüre:


    Zitat

    Es ist weiterhin offensichtlichgeworden, dass ein School Turnaround kein Prozess von nur wenigen Jahren ist. Er braucht Zeit,

    Ist praktisch. Wenn nach Jahren noch keine Veränderung gesehen werden kann, ist der Prozess halt noch unterwege! :D

  • "Erkenntnis":
    Viel Blabla.
    Und nichts neues.
    Es fehlt an allem - ach nee.
    Und Probleme sind nicht zu generalisieren, höchstens dahingehend: es gibt nie genug Mittel, sprich GELD, MONETEN, KOHLE um das alles umzusetzen.


    Fazit: Ohne Moos nix los.
    Hätte man den Schulen das Geld direkt gegeben, wären sie besser "beraten" gewesen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich finde krass, wie viele SL ausgetauscht wurden...


    Offensichtlich gab es schon Umstrukturierungen, z.B. mehr Aufgabenverteilung, Funktionsstellen, Verantwortungsübertragung. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: ich erlebe es als äußerst frustrierend, dass man im Schuldienst keine Entwicklungsmöglichkeiten oder Mitspracherecht hat. Und sehe das auch bei anderen (nicht allen) Kollegen: der Wunsch nach Verantwortung in einem Ressort, Gestaltungsmöglichkeiten. Und Honorierung derselben. Über den Unterricht im Brennpunkt erfährt man ja nun kaum Erfolg oder Wertschätzung. Oder gar intellektuelle Forderung.


    Und was sich noch verändert hat, denke ich, ist die öffentliche Wahrnehmung. Bessere Ausstattung, positive Aufmerksamkeit.


    Klar, schwierig ist es immer, wenn am Ende im Gedächtnis bleibt: wenn ihr euch nur genügend anstrengt, ihr Lehrer, schaffen eure Schüler auch den Abschluss. Das ist übel für die, die sich eh schon den Allerwertesten aufreißen, während 4 von 20 Kids Dauerschwänzen und der Rest rumpöbelt und nichts für die Schule macht. Aber man muss auch sagen dürfen, dass ein gutes Management eine Schule besser machen kann und ein schlechtes die Probleme verschlimmert.


    Coaching sollte selbstverständlich sein und nicht der Beweihräucherung irgendeiner Stiftung dienen oder gar dem Fingerzeig auf die, die's angeblich nicht gebacken kriegen. Ich fände serienmäßige, externe Supervision für unser Kollegium richtig, richtig gut. Nicht jeder hat das Glück einer fähigen Chefetage.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde krass, wie viele SL ausgetauscht wurden...


    Offensichtlich gab es schon Umstrukturierungen, z.B. mehr Aufgabenverteilung, Funktionsstellen, Verantwortungsübertragung. ...

    ... und mehr Aufgaben. Mehr Arbeitsgruppen, mehr Teacherassemblys etc. Ob das immer hilfreich ist, weiß man nicht, man kann sich zu Tode diskutieren und darüber den Unterricht vergessen.
    Hinzu kommt, dass es keine zusätzlichen Funktionsstellen gibt, deren Zahl ist exakt festgelegt. Die zusätzlichen Aufgaben werden bestenfalls für einen feuchten Händedruck und die hübsche Broschüre übernommen.


    Zitat


    Und was sich noch verändert hat, denke ich, ist die öffentliche Wahrnehmung. Bessere Ausstattung, positive Aufmerksamkeit.


    Ja, das schon. Nur müsste es nun halt weitergehen, damit das auch in den nächsten Jahren schön so bleibt.


    Zitat

    Coaching sollte selbstverständlich sein und nicht der Beweihräucherung irgendeiner Stiftung dienen oder gar dem Fingerzeig auf die, die's angeblich nicht gebacken kriegen. Ich fände serienmäßige, externe Supervision für unser Kollegium richtig, richtig gut. Nicht jeder hat das Glück einer fähigen Chefetage.


    Ja, das ist wahr.

    • Offizieller Beitrag

    Wo ist denn die wissenschaftliche Studie?


    Es heißt:
    "Hier geht es direkt zur Studie."


    Aber:
    Dort ist nur diese werbebrochürige Zusammenfassung und keine Studie.

    Hast du dir das PDF aus dem 2. Link (52 Seiten) heruntergeladen? Da steht zumindest etwas "über" die Begleitstudie, einen direkten Link dahin habe ich aber auch nicht gefunden. Deshalb: Entspricht nicht meinen Vorstellungen und ich hätte da mehr erwartet.

  • Hast du dir das PDF aus dem 2. Link (52 Seiten) heruntergeladen? Da steht zumindest etwas "über" die Begleitstudie, einen direkten Link dahin habe ich aber auch nicht gefunden. Deshalb: Entspricht nicht meinen Vorstellungen und ich hätte da mehr erwartet.


    Ja, aber das ist ja eben nicht die Studie. Daher meine Frage (bzw. Feststellung ;-)).

  • @Morse
    "Studie" klingt einfach irgendwie medienwirksamer als "Blabla".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    @Morse
    "Studie" klingt einfach irgendwie medienwirksamer als "Blabla".

    Außerdem können die Ergebnisse von Studien in stark verkürzter und mundgerecht zerlegter Form von jedem Politiker, Journalisten, Elternteil... wiedergegeben werden. Beispiele gibt es ja - auch aus dem pädagogischen Bereich - genug.

  • Für den Begriff "Turnaround-Studie" haben sie vermutlich auch schon nicht den besten Werbetexter bezahlt. Vielleicht den, der auch die Blendamedforschung mit Dr. Best, der Zahnbürsten an Tomaten testet ersonnen hat :rauchen:

    • Offizieller Beitrag

    Für den Begriff "Turnaround-Studie" haben sie vermutlich auch schon nicht den besten Werbetexter bezahlt. Vielleicht den, der auch die Blendamedforschung mit Dr. Best, der Zahnbürsten an Tomaten testet ersonnen hat :rauchen:

    Werbetexter? Das Geld wurde in Schulberater und einen neuen Schulhofboden investiert.

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