Mobile Reserve dann Festeinsatz

  • Also ich bin seit 10 Jahre Lehrkraft an der Mittelschule in Bayern, mittlerweile das 2. Jahr Teilzeit in Elternzeit (bis 4 Wochen vor Schuljahresende). Ich habe mich letztes Jahr aufgrund meiner familiären Situation (Grundschulkind und Kleinkind) an eine nähere Schule versetzen lassen. Dieses Jahr wurde ich wenige Tage vor dem Schulbeginn in die Mobile Reserve geschickt, mit Festeinsatz und Klassleitung vom ersten Tag an (Entfernung 40 Min., auf 7.45 Uhr nur schwer für mich zu schaffen). Die erkrankte Lehrerin wird nun (während des Schuljahres) an eine andere Schule als mobile Reserve versetzt.
    Bei mir wird jetzt über einen Festeinsatz an dieser Schule nachgedacht, obwohl an meiner alten Schule 3 neue Lehrer eingestellt wurden. Geht das überhaupt! Rücksprache mit dem Personalrat ergab, dass dienstliche Belange vorgehen.
    P.S. Ich darf mittlerweile alle Fächer unterrichten!

  • Natürlich gehen dienstliche Belange immer vor und damit findet das Schulamt eigentlich immer einen Grund, einen gerade dahin zu setzen, wohin sie wollen. Ein Jahr Festeinsatz auch außerhalb der Stammschule wird von unserem Schulamt normalerweise nicht als mobiles Jahr angerechnet. Bei uns wurden schon Kollegen wegversetzt, weil an der Schule sonst zwei Lehrerstunden zu viel gewesen wären. Dann kommt der Kollege mit 24 Stunden weg und ein anderer mit 22 Stunden her, egal wie lange man schon an der Schule ist, ob man im Turnus ist oder ...

  • Stimmt im Prinzip. Ist bei uns auch so. Allerdings wird schon darauf geschaut, wo man wohnt und dass man nicht zu viel Anfahrtszeit hat.
    40 Minuten Fahrtzeit bei Familie mit Kindern finde ich schon etwas extrem. Bei uns nehmen sie normalerweise Rücksicht, wenn es irgendwie geht, damit die Fahrtzeit nicht zu lang wird. Man wird nicht im ganzen Schulamtsbezirk herumversetzt, vor allem von einem zum anderen Ende. Ich würde mir am Schulamt einen Termin geben lassen und meine familiären Gründe schildern. Vielleicht kann man ja eine andere Mobile, die näher dort wohnt, dahin zum Einsatz schicken. Versuchen würde ich es auf jeden Fall.

  • Als mobile Reserver hatte ich mehrere - auch längerfristige Einsätze - mit Fahrzeiten von 40 bis 60 Minuten. Damals hatte ich auch zwei kleine Kinder. Das interessiert bei uns nicht. Bei festen Stellen habe ich schon den Eindruck, dass auf den Wohnort geschaut wird, wenn möglich.

  • Bei mir hat es damals weder jemanden interessiert, wie weit ich fahren muss noch ob ich das mit meinen kleinen Kindern schaffen kann. Noch unangenehmer war, dass auch keine Rücksicht darauf genommen wurde, dass ich MS-Lehrer bin und ich musste deshalb viele Einsätze in der GS leisten sowie als Fachlehrer. Mit 9.-Klässlern Koch- oder Technikunterricht war ähnlich unangenehm wie 1.-Klässlern Buchstaben beizubringen.


    Vielleicht kannst du dich ja mit den Vorteilen anfreunden, die dir dein Festeinsatz bringt: feste Arbeitszeiten, nicht ständig wechselnde Schulen/Kollegien/Jahrgangsstufen und Fächer. Das fand ich nämlich auf Dauer extrem belastend.

  • Da ist ja unser Schulamt noch human oder kann gut planen. Die gucken schon drauf, wenn sie mehrere Alternativen haben. Wenn sie keine Alternativen haben, muss man dann auch schon weiter fahren. Meine mobilen Einsätze waren max. 20 km vom Wohnort entfernt, i.d. R. aber näher und eher an umliegenden Schulen - allerdings auch Grund- und Mittelschulen und alle Fächer.

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