Evangelische Religion - Probleme bei der Zweitfachwahl

  • Hallo liebes Forum,


    ich bin neu hier und lese schon seit einiger Zeit mit. Zu meinem persönlichen Hintergrund: Ich komme aus dem Rhein-Main-Gebiet und habe in Darmstadt den diakonischen B.A. in Gemeindepädagogik / Soziale Arbeit gemacht. Ich bin schon immer ein kirchlich sehr verwurzelter Mensch, früher wollte ich Pfarrerin werden, habe mich aber - begründet durch die langfristigen Aussichten der kirchlichen Entwicklung dagegen entschieden. Im Zuge meines ersten Bachelors habe ich verschieden auch an Schulen die Erfahrung gemacht, wie erfüllend es ist, Ev. Reli zu unterrichten (auch wenn das sicherlich manche nicht verstehen können, aber jedem das seine :)


    Nun, summa summarum, möchte ich gerne ein Lehramtsstudium dranhängen, entweder in RLP oder Hessen. Aktuell würde ich am liebsten Gymnasiallehramt studieren, da dieses - so sehe ich es aktuell - sehr flexibel scheint (cih kann am Gymnasium, an der IGS, an der BBS, an Realschulen (wenn auch nur im gehobenen Dienst in Hessen) arbeiten! - stimmt doch, oder?)


    Verschiedene Fragen stellen sich mir:


    1) Ich habe schon an verschiedenen Stellen hier die verschiedenen Anfragen zu Geschichte / Sozialkunde / Erdkunde / Ethik gelesen. Zu Evangelischer Religion und Aussichten im Schuldienst findet sich wenig. In RLP taucht eR einfach gar nicht auf in der Prognose, weniger "geringer Bedarf" noch "Bedarfsfach", in Hessen wird es ausschließlich im Bereich BBS als Mangelfach unter den allgemeinbildenden Fächern geführt, sonst Fehlanzeige! --> auch wenn für mich ev. Religion alternativlos ist und mein Herz hauptsächlich dafür schlägt: Gibt es hier Erfahrungen, Meinungen, Tendenzen?


    2) stellt sich die Frage nach dem Zweitfach. Ich - als fast im Pfarramt gelandete - habe noch nie zu MINT-Fächern Bezug gehabt, mich immer voll der Arbeit in/um/mit Kirche verschrieben. Bezüge hat eR natürlich - für mich fachlich - am ehesten zu Deutsch, Englisch - oder eben Geisteswissenschaften. Jetzt würde ich es so interpretieren (mit dem, was ich hier lese und in den Prognosen), dass es in jedem Falle sinnvoller wäre eR mit einem Hauptfach (D oder E) zu kombinieren und nicht mit Sk, Ge oder Ek als Nebenfachkombi. Sehe ich das richtig? Oder würdet ihr sagen, das macht wenig Unterschied in der momentanen Zeit und Lage?


    Ich freue mich sehr über Rückmeldungen und danke schonmal im Voraus! Ich hoffe, diese Anfrage nervt keinen (es ist schließlich keine erneute Anfrage zu Sozialkunde und Erdkunde ;) diese Infos sind ja hier genügend abgehandelt worden.


    Eure Haiducii:rose:

  • Wo eR nicht in den Prognosen erscheint gibt es vermutlich gar keinen Bedarf. Schau dir doch einfach mal ergebnisoffen die Prognosen der anderen Schularten, sowie weiterer angrenzender BL an. Vielleicht sieht es ja irgendwo direkt mit eR rosiger aus. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • In NRW bietet eR am Gymnasium mittlere Chancen, d.h. nicht jeder, aber viele finden eine Stelle. Wenn du dir MINT-Fächer nicht vorstellen kannst, dann vielleicht Musik oder Kunst? Die bieten im Allgemeinen sehr gute Einstellungschancen. Ansonsten kannst du natürlich auch drei Fächer nehmen. Bei Religion bietet sich meiner Meinung nach auch Latein an, weil man das meist für Reli ohnehin braucht.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Ich würde an deiner Stelle auch Lehramt an Gymnasien machen mit Evangelisch. Deutsch oder Englisch als Zweitfach erhöhen deine Chancen eine Stelle zu bekommen und machen dich auch für berufliche Schulen interessant. Ich denke ich würde an deiner Stelle ein Hauptfach nehmen, also Deutsch oder Englisch und neben Evangelisch noch eine Erweiterung machen, die mich für berufliche Schulen besonders interessant macht, z.B. Sozialkunde oder wie das bei euch heißt.

  • Gibt es hier Erfahrungen, Meinungen, Tendenzen?

    Ja,


    jemand, der so stark einer Religion anhängt, sollte m.E. nicht Ethik unterrichten. Das widerspricht sich für mich einfach. Aber das ist nur meine Meinung.


    Geschichte wäre sicherlich interessant in Kombination mit ev. Religion, da Letzteres doch auch in großen Teilen geschichtlich ist.


    Mit Deutsch oder Englisch hättest du aber bessere Chancen, was die Einstellung angeht.


    Für Englisch brauchst du bestimmte Sprachvoraussetzungen (LK oder GK mit jeweiligem Notenschnitt).


    Für Reli brauchst du auch bestimmte Sprachvoraussetzungen, deshalb wäre hier, wie schon erwähnt wurde, Latein interessant als zweites Fach. Dieses bietet idR auch bessere Einstellungschancen als D oder E.

  • Hallo!


    Ein Fach mit mittlerem Bedarf wie ev. Religion würde ich idealerweise mit einem Fach mit hohem Bedarf kombinieren, das sind in Hessen idR MINT- und Ästhetikfächer. Im Berufsschulbereich ist ev. Religion Mangelfach - was hältst du von der Kombination mit Sozialpädagogik?

    Wenn es aber Probleme mit der Zweitfachfindung gibt: Warum nicht naheliegend an der eigenen Hochschule bleiben? Da gibt es einen Master namens Religionspädagogik und der qualifiziert dich für die Lehre in der Sek I. Bei Religion gibt es, ähnlich wie bei Musik oder Kunst, bundeslandspezifische Bestimmungen, dass ggf. ein vertieft studiertes Fach genügt.


    Mit freundlichen Grüßen

  • was hältst du von der Kombination mit Sozialpädagogik?

    Sozialpädagogik auf Lehramt kann man weder in RLP noch in Hessen studieren.


    Evtl. wäre aber mit einem entsprechenden Master ein Quereinstieg mit diesen Fächern möglich, sofern der Abschluss ein akkreditierter von einer Universität ist

  • Evtl. wäre aber mit einem entsprechenden Master ein Quereinstieg mit diesen Fächern möglich, sofern der Abschluss ein akkreditierter von einer Universität ist

    Ja das ist möglich. Ein Abschluss wird aber nicht von einer Universität akkreditiert, das machen Agenturen.


    Es muss ein Masterabschluss sein. In Hessen wird aber nicht zwischen Universität und andere Hochschulen unterschieden.

  • Ich denke mal, wenn man direkt an das Kultusministerium herantritt und sagt, dass man gerade Berufsschullehrer für Sozialpädagogik und ev. Religion werden möchte, beides Mangelfächer in Hessen, würden diese einem schon Möglichkeiten aufzeigen, wie man diesen Beruf auf dem schnellstmöglichen Weg erreichen kann.

  • Ich denke mal, wenn man direkt an das Kultusministerium herantritt und sagt, dass man gerade Berufsschullehrer für Sozialpädagogik und ev. Religion werden möchte, beides Mangelfächer in Hessen, würden diese einem schon Möglichkeiten aufzeigen, wie man diesen Beruf auf dem schnellstmöglichen Weg erreichen kann.

    Der einzige Weg ist: Sich auf den Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst zu bewerben. Dazu muss eine Schule eine entsprechende Ausschreibung machen.


    Da Sozialpädagogik zu Mangelfächern zählt, erhalten die Referendare hier auch 70% mehr Bezüge.

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