Jahrgangsübergeifend unterrichten - WIE?

  • Hallo ihr Lieben :)


    ich bin frische Referendarin und wurde einer 1./2. Klasse auf einer Förderschule für soziale Entwicklung zugeteilt. Es sind 7 Schüler.


    Ich unterrichte unter anderem Deutsch in der Klasse, was aktuell eine große Herausforderung für mich darstellt.

    Der eine Teil der Klasse (5 Schüler) kann nicht lesen und nicht schreiben. (1. Klasse)

    Der andere Teil der Klasse (2 Schüler) kann lesen und auch schreiben. (2. Klasse)


    Ich bekomme regelmäßig Unterrichtsbesuche, die mich sehr herausfordern, weil ich mit den Kindern immer einen gemeinsamen Einstieg, eine gemeinsame Erarbeitung und einen gemeinsamen Schluss haben sollte. (In der Arbeitsphase darf differenziert werden)


    Nun stellt sich mir die Frage, wie ich mit solch unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlichen Lernzielen einen gemeinsamen Einstieg, eine gemeinsame Erarbeitung und einen gemeinsamen Schluss haben soll!


    Die erste Klasse beschäftigt sich aktuell natürlich mit den Buchstaben, die werden gerade nach und nach eingeführt.

    Die zweite Klasse dagegen ist schon weiter, da stehen Themen wie Nomen, Leseverstehen etc. an...


    Und ja ich weiß, es gibt Themen, wie Bilderbuch und Märchen, da ist ein gemeinsames Unterrichten durchaus möglich. Aber diese Themen möchte ich mir unbedingt für die Lehrproben aufsparen.


    Habt ihr Anregungen oder Ideen, wie ich den Unterricht in Deutsch gestalten könnte, damit die Schüler so viel es geht gemeinsam arbeiten können? Nur als Helferkind kann ich die Großen nicht einsetzen, die benötigen ja auch einen Lernzuwachs...

    Wie regelt ihr das in eurer Klasse? Habt ihr Tipps für meine Unterrichtsbesuche?


    Ich bin für alle Ideen und Anregungen dankbar!!:)

    Grüße

  • Im Vordergrund ist meiner Ansicht nach, dass jeder Schüler seinen Lernzuwachs hat. Du überlegst vorher, was sie in den einzelnen Klassen oder Lerngruppen lernen sollen und das ist das Wichtigste. Wenn es passt, sind gemeinsame Einstiege und Erarbeitungen schön, aber im Alltag nicht immer möglich. Ein gemeinsamer Beginn meiner Klasse 1 bis 4, die ich mal hatte, sah so aus, dass wir uns jeden Morgen in einen Kreis vor die Tafel gesetzt haben. Begrüßungsspruch mit Handgeben der Sitznachbarn, dann ein Lied. Anschließend konnte jemand der etwas besonders Wichtiges hatte, kurz erzählen. (Eine Erzählkreisstunde hatten wir zusätzlich) Danach gab es einen kurzen Überblick über den Tag (Verweis auf bebilderten Stundenplan und Tafelanschrieb). Für die Kinder war das ein Ritual, dass wir immer so begonnen haben. Danach wurden die Arbeiten verteilt: Tagesplanarbeit für die Erstklässler, das Material lag in ihrem Fach. Für die älteren Schüler Arbeit am Wochenplan.


    Wenn es möglich ist, habe ich Themen verknüpft, viele Spiele oder Übungen kann man so abwandeln, differenzierte oder auch verschiedene Lernziele erreicht werden können. Z.B. passend zu St. Martin hatte ich eine Leselaterne (wie das Lesekrokodil) und dadurch kannst du Einzelbuchstaben oder kurzen Sätze schieben und lesen oder du hast Bildkarten, die Erstklässler schwingen/klatschen Silben zu diesen darauf abgebildeten Namenwörtern, während die Zweitklässler lernen, dass dies Namenwörter sind und Artikel zuordnen.

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