Hierarchien: A16, A15 lange nichts irgendwann Refis???

  • Zitat

    volare schrieb am 28.04.2005 22:01:
    [Oh je, gibt es bei dir eine feste Sitzordnung? Bisher habe ich nur von der Existenz solcher Regelungen gehört, zum Glück aber nie miterleben müssen. Hat man tatsächlich einen vorgeschriebenen/zugewiesenen Platz im Lehrerzimmer? Das ist ja schrecklich! Und unkommunikativ! Oder habe ich dich da falsch verstanden?


    Nein, das hast Du absolut richtig verstanden. Setz Dich ja nicht auf den Platz eines Kollegen, um mit einem anderen zu sprechen und schon gar nicht als Referendar ... außer Du willst einen Rüffel einfahren :D


    edit: "Mein" Personalrat ist übrigens im Philologenverband und sehr engagiert und kompetent.

  • Zitat

    alias schrieb am 28.04.2005 21:50:


    Das kann ich getrost öffentlich kundtun.
    Nach meiner Erfahrung sind die Personalräte der GEW durch Schulungen der Gewerkschaft sehr "firm" in der Materie und haben auch einen entsprechend fitten "Background", sprich Rechtschutzstellen etc. zur Verfügung. Die GEW ist nunmal die mitgliederstärkste Interessenvertretung der Lehrer und hat daher die besten Mittel - und den größten Einfluss.


    Ich gehe mal davon aus, dass die "Personalrätin", die das_kaddl beschrieben hat, keiner oder einer anderen Organisation angehört. Ein derartiges Verhalten ist jedenfalls nicht GEW-typisch.


    Hm, das mag aus deiner Perspetive stimmen, ist mir aber zu undifferenziert.
    An den Gymnasien bilden die Philologenverbände eine starke und gut organisierte Gruppe, die sich etwa mit der GEW die Waage halten. An den beruflichen Schulen spielt die GEW eher eine geringere Rolle, hier sind die Berufsschullehrerverbände deutlich im Vorteil und haben auch an den maßgeblichen Stellen mehr Einfluss.
    Ich selbst war von der GEW als Gewerkschaft etwas enttäuscht (nicht aber von den engagierten Kollegen), da ich während meiner Ausbildung den Eindruck gewonnen hatte, dass die GEW sich mehr auf die Grund-, Haupt- und Realschullehrer konzentriert. Deswegen bin ich jetzt auch Mitglied in einem Fachverband, dem BLBS.
    Ich denke, gerade Einsteigern sollte man ein differenziertes Bild bieten. Wichtig ist erstmal, dass man sich in den Verbänden organisiert.
    edit: Im Übrigen sind BLBS oder Philologenverband Mitglied im deutschen Beamtenbund, der nun wirklich keine kleinen Ressourcen hat!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Zitat

    das_kaddl schrieb am 28.04.2005 22:06:
    Ich empfand das als hilfreich, einen "festen Platz" am Tisch des Lehrerzimmers zu haben. Da konnte ich das ganze Material, was ich erst in der letzten Stunde brauchte, draufknallen und musste es nicht den ganzen Tag mit mir rumschleppen. Auch wenn mir jemand was hinlegen wollte (ich war ja nur 3 Tage / Woche in der Schule) wusste er/sie immer, wohin damit, dass es ankommt.


    LG, das_kaddl.


    Gut, in dem Fall ist das wohl wirklich eine Hilfe. Für Material haben wir Schränke und für Infos Postfächer, das ist sehr praktisch. Ich habe nur schon von anderen Schulen gehört, an denen es "Referendarstische" gab und man sich lieber nicht an einen "Lehrertisch" wagen sollte - "Das ist MEIN Platz!" ;)


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Zitat

    Acephalopode schrieb am 28.04.2005 22:09:


    Nein, das hast Du absolut richtig verstanden. Setz Dich ja nicht auf den Platz eines Kollegen, um mit einem anderen zu sprechen und schon gar nicht als Referendar ... außer Du magst einen Rüffel haben :D



    Oh, unsere Beiträge haben sich wohl überschnitten.
    Da tust mir aber echt Leid!


    Liebe Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

    • Offizieller Beitrag

    Hi volare,


    Zitat

    volare schrieb am 28.04.2005 22:11:
    Für Material haben wir Schränke und für Infos Postfächer, das ist sehr praktisch.


    Hab ich auch, außer Postfach, dafür habe ich 2 Materialfächer. Die sind beide voll: Schneidegerät, Locher, Klammeraffe, Papier, warmer Pullover für die kalte Aula, Stempelkissen, Stempel, Haftklotz, Notizblätter, Klarsichthüllen, Folien, Folienstifte, manchmal passt noch ein Unterrichtsmaterial rein. Andre Leute haben dafür nen Schreibtisch. :D


    Conni

  • @ Conni: :D

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • @ acepholapode


    Meine Partnerin meint gerade, Du solltest erst mal den Minirock anziehen und dann zum Schulleiterin gehen.


    Ich empfehle Dir, Dich nicht tagelang hier im Forum aufzuregen, sondern wie Heike schreibt: Doktor - Attest - 3 Tage Zeit zum Prüfungsstunden vorbefreiten.


    Anders kannst du Dich gegen diesen Schulleiterbürokratenhengst nicht behaupten.


    Behalt die Nerven !


    Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Zitat

    Timm schrieb am 28.04.2005 22:10:
    ..... Im Übrigen sind BLBS oder Philologenverband Mitglied im deutschen Beamtenbund, der nun wirklich keine kleinen Ressourcen hat!


    Die Frage ist jedoch, wie - und wozu die Ressourcen eingesetzt werden.


    Wenn ich mir die Ziele des BLBS anschaue:
    http://www.blbs.de/derverband/ziele/ziele.htm
    finde ich dort kein Wort zur Interessenvertretung der Beschäftigten - sondern mir erscheint dieser Verband als Verein zur Förderung der Berufschule - die Interessen einzelner Lehrer scheinen hier nachrangig zu sein.


    Schaue ich mir die Ziele der GEW an, so finde ich ganz vorne in der Satzung, nach der Namensregelung in §3:

    Zitat

    Zweck und Aufgabe der GEW sind Wahrnehmung der beruflichen, wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Interessen ihrer Mitglieder, Ausbau der Geschlechterdemokratie, Förderung von Erziehung und Wissenschaft und Ausbau der in deren Diensten stehenden Einrichtungen.


    http://www.gew.de/Binaries/Binary3118/satzung.pdf


    Das kommt meinen eigenen Interessen eher entgegen.
    In der GEW sind bundesweit 270.000 Kollegen organisiert.
    Alle Mitgliedsverbände des DBB zusammen erreichen nicht ganz so viel, eine knappe viertelmillion sind im dbb organisiert. Dabei vereinigt der dbb so unterschiedliche Interessen wie Lehrer (hier u.a. der VBE), Straßenwärter, Kommunalbeamte, Förster und Messtechniker. Ob man die in ihren Interessen unter einen Hut bekommt, sei dahingestellt.
    Wer sich einen Überblick über das bunte Völkchen verschaffen will, guckt hier:
    http://www.dbb.de/htm/16_141_DEU_HTML.htm


    Da ist mir die GEW - auch wenn du die als an Gymnasien unterrepräsentiert abtust (was sich ja durchaus ändern ließe..;) ) - doch am schlagkräftigsten....


    Übrigens: Ich bin nur Mitglied (wie man wohl erkennt, zufrieden) und kein Funktionär :)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat

    alias schrieb am 29.04.2005 17:12:
    Wenn ich mir die Ziele des BLBS anschaue:
    http://www.blbs.de/derverband/ziele/ziele.htm
    finde ich dort kein Wort zur Interessenvertretung der Beschäftigten - sondern mir erscheint dieser Verband als Verein zur Förderung der Berufschule - die Interessen einzelner Lehrer scheinen hier nachrangig zu sein.


    Oh viel geschätzter alias, bitte nicht so!
    Wenn, dann gib doch alles an:
    http://www.blbs.de/derverband
    Hier finden sich neben den (bildungspolitischen!) Zielen auch die Mitgliederangebote. Im Übrigen ist es wohl besser auf die Erfahrungen von Personen vor Ort zu vertrauen, als mit Internetzitaten zu arbeiten.
    Lass doch die beiden Interessenvertretungen nebeneinander bestehen. Schildere deine Erfahrungen einfach ohne zu verallgemeinern.
    Damals, als sich am Seminar die Verbände vorgestellt hatten, waren die wesentlich entspannter als du. Die Vertreter von GEW und Philologen meinten, wichtig sei es erstmal einem Verband beizutreten. Dann könne man auf die kleinen Unterschiede achten.
    Einen kleinen Unterschied hat die GEW übrigens noch: Die Mitgliedsbeiträge sind ein saftiges Stück teurer.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Timm schrieb am 29.04.2005 18:21:
    ....Einen kleinen Unterschied hat die GEW übrigens noch: Die Mitgliedsbeiträge sind ein saftiges Stück teurer.


    Wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet, relativiert sich das. Ein Fiat ist auch billiger als ein Mercedes


    Und - du siehst das schon richtig - so entspannt bin ich dabei nicht.
    Der Grund ist einfach: Je stärker wir Lehrer uns in Grüppchen zersplittern lassen, umso weniger Durchsetzungskraft haben wir.
    Eine möglichst hohe Zahl von "Interessenvertretungen" liegt durchaus im Interesse der Arbeitgeber.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • ich frag jetzt einfach mal ins blaue und lass mich da gerne aufklären.


    bei den lehrergewerkschaften zählt die gew eher zum linken (also spd/grünen-nahen) spektrum, während der vbe und philologenverband eher dem konservativen flügel zuzurechnen ist ... ist diese pauschalisierung grundsätzlich (sihcer mit kleineren ausnahmen) richtig ?


    zumindest würde das erklären, warum meine landesregierung bei der gew nur müde lacht, bei kritik vom philologenverband aber plötzlich ihre gesamte bildungspolitik "noch einmal überdenken" möchte.


    wie gesagt, ich hab mich da selber noch nicht wirklich mit auseinandergesetzt, will aber unbedingt einer gewerkschaft beitreten und wollte deshalb eure meinungen (und euer wissen) vorher einholen. danke!

  • Zitat

    alias schrieb am 29.04.2005 19:15:
    Der Grund ist einfach: Je stärker wir Lehrer uns in Grüppchen zersplittern lassen, umso weniger Durchsetzungskraft haben wir.
    Eine möglichst hohe Zahl von "Interessenvertretungen" liegt durchaus im Interesse der Arbeitgeber.


    Sorry, das ist eine Behauptung und keine Begründung ;) Und da es dir um die Interessenvertretung als Beschäftigter geht, müssten m.E. Fragen der Besoldung, Arbeitszeit, Aufstiegsmöglichkeiten und Beihilfe im Vordergrund stehen. Dann müsstest du logischerweise in einen Mitgliedsverband des dbb eintreten, da er knapp 1 Mio beamtete Mitglieder hat, die GEW nur 113.000!!! Das Konzept des dbb, mit Fachverbänden in der Sache und in Besolungsfragen in der Breite zu arbeiten, halte ich für effektiver, als bei der GEW alle unter einen Dach zu vereinen. Berufsschullehrer haben eben bildungspolitisch doch einen anderen Fokus als Gymnasiallehrer oder Realschullehrer.


    schlauby:
    In der Tat wird die GEW eher links eingeordnet. Das hat bestimmt auch mit ihrer Forderung nach der Einheitsschule zu tun (ein Forderung, die mir als Ex-GEWler und anderen GEWlern durchaus Bauchdrücken bereitet[e]).
    Beim Philiogenverband scheint mir neben dem Bekenntnis zum dreigliedrigen Schulsystem der Leistungsgedanke mehr im Vordergrund. Von den Berufsschulverbänden ist mehr eigentlich eher weniger deutlich lagermäßig Einzuordnendes bekannt. Jedenfalls haben den jüngeren Genossen der SPD kein Problem, in einem Verband statt einer Gewerkschaft zu sein...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Ich empfand das als hilfreich, einen "festen Platz" am Tisch des Lehrerzimmers zu haben.


    Ich bin ja zur Zeit an vielen Schulen unterwegs und bin froh, dass ich bisher noch an keiner Schule war, an der es feste Sitzplätze gibt.
    Ich setzt mich immer irgendwo hin und bisher hat sich noch keiner beschwert :))
    Das mit dem Material ist allerdings ein Problem.
    An meiner Stammschule habe ich ein recht großes Fach, an den anderen Schulen wird i.d.R. auch ein Plätzchen (Regal o.ä.) frei gemacht, an dem mein "Kram" gelagert wird :)


    Auch einen Schulschlüssel bekomme ich immer sofort, ich erwähnt das nur, weil ich als frischer Refi beim Hausmeister richtig darum betteln musste. So kann es auch gehen :rolleyes:
    Heute würde ich allerdings nicht mehr so ein Heckmeck darum machen und schlicht und einfach sagen "Kein Schlüssel - kein Unterricht" ;)


    Sorry, ace, war an deinem Thema etwas vorbei, aber es passt doch irgendwie.


    PEtra


    edit:
    bezüglich Gew und Vbe (bzw Bllv) - gibt es in Bayern eigentlich eine GEW? Ich habe bisher auf diversen Veranstaltungen immer nur den Bllv angetroffen.
    Auch organisieren die hier immer an verschiedenen Orten LEhrertage mit Workshops etc.
    Von der GEW habe ich noch nichts gesehen...

  • Zitat

    Petra schrieb am 30.04.2005 11:40:
    bezüglich Gew und Vbe (bzw Bllv) - gibt es in Bayern eigentlich eine GEW? Ich habe bisher auf diversen Veranstaltungen immer nur den Bllv angetroffen.
    Auch organisieren die hier immer an verschiedenen Orten LEhrertage mit Workshops etc.
    Von der GEW habe ich noch nichts gesehen...


    Meine Kollegin hat in Bayern das Ref gemacht. Sie meinte, dass man als GEW-Mitglied in der Diaspora gelebt habe/sogar haben musste...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Petra schrieb am 30.04.2005 11:40:
    Auch einen Schulschlüssel bekomme ich immer sofort, ich erwähnt das nur, weil ich als frischer Refi beim Hausmeister richtig darum betteln musste.


    Hi Petra,


    ich hab den Schulschlüssel erst nach nem Dreivierteljahr gekriegt im Ref.
    Jetzt bin ich an enier Schule, an der wir gar keinen haben, nur die Schulleitung und der Chorleiter. Jedes Mal wenn man früher kommen oder später gehen will, muss man sich nen Schlüssel holen. :rolleyes:


    Conni

  • Zitat

    Petra schrieb am 30.04.2005 11:40:....
    edit:
    bezüglich Gew und Vbe (bzw Bllv) - gibt es in Bayern eigentlich eine GEW? Ich habe bisher auf diversen Veranstaltungen immer nur den Bllv angetroffen.
    Auch organisieren die hier immer an verschiedenen Orten LEhrertage mit Workshops etc.
    Von der GEW habe ich noch nichts gesehen...


    Wenn man auf Lehrertage des BLLV geht, wird man sich schwer tun, die GEW zu sehen. Kommt ja auch immer auf den Focus an, von dem aus man etwas sieht. Die GEW ist in Bayern durchaus präsent.


    Und @ Timm:
    Gehen wir mal zum Ausgangsproblem zurück. Ob der Deutsche Beamtenbund sich dafür einsetzen wird, dass Referendare nicht über Gebühr zu Vertretungsunterricht herangezogen werden?
    Von der GEW kenne ich hierzu eindeutige Statements und Initiativen. Erst vo zwei Wochen hat die Landesvorsitzende Doro Moritz auf der Personalversammlung dazu sehr deutliche Worte gesagt.


    Ob der Deutsche Beamtenbund sich mit der neuen Arbeitszeitregelung für Ba-Wü, die uns aktuell betrifft, schon befasst hat? Die Bandbreitenregeluing, die Frau Schavan und ihre Gesellen sich ausgedacht haben, ist jedenfalls von der GEW in scharfer Form abgelehnt worden. Dass sich die Rektoren der Berufschulen dafür ausgesprochen haben, weißt du ja sicher. Ob ihr Berufschulkollegen allerdings damit glücklich werdet?


    Zur Erläuterung für alle:
    Bandbreitenregelung: Der Schulleiter wird ermächtigt, das Deputat seiner Lehrer um bis zu zwei Stunden herauf- bzw. herabzusetzen - und nun der Hammer - so lange die Gesamtzahl der Lehrerstunden konstant bleibt. Bedeutet in Zukunft: Schätzle arbeitet zwei Stunden weniger, Schwarzes Schaf bekommt die zwei Stunden draufgesattelt.....


    oder in offizieller Schreibweise:
    Kollegen mit weniger arbeitsintensiven Fächern unterrichten zwei Stunden mehr, Korrekturfachlehrer zwei Stunden weniger.....
    Entscheidung im Ermessen des Schulleiters.


    Wollen wir das?


    Und wer kann und wird wohl eher etwas unternehmen - GEW oder Beamtenbund?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    alias schrieb am 30.04.2005 18:45:
    Und wer kann und wird wohl eher etwas unternehmen - GEW oder Beamtenbund?


    Hier natürlich der BLBS als Fachverband des dbb. Im Übrigen spricht sich der BLBS nicht prinzipiell gegen die Bandbreitenregelung aus, arbeitet aber deutlich gegen das Schulleitermodell. Initiativen laufen ebenso wie bei der GEW.


    Die Bandbreitenregelung halte ich für überaus sinnvoll. Im beruflichen Bereich gibt es nämlich folgende zwei Extreme:
    1. Allgemeinbildner, die Deutsch und Gemeinschaftskunde einstündig unterrichten (Lehrermangel), aber die Klassenarbeitszahl des regulär zweistündigen Faches korrigieren müssen. Normaler Klassenverband (bis zu 32 Schüler).
    2. Theorielehrer, die im Laborunterricht halbierte Klassen haben, also maximal 16 Arbeiten korrigieren müssen.


    Daneben gibt es natürlich bei uns im Vollzeitbereich Fächer wie Sport mit der bekannten Problematik.


    Nein, den Ansatz des dbb halte ich für sinnvoll:


    In der Breite (Besoldungs-, Arbeitszeit,...) geschlossen als Beamtenvertretung auftreten in der Tiefe (Fragen, die mit dem Beruf einhergehen) mit Expertenwissen auf Verbandsebene arbeiten.


    Ich finde z.B. keine bedeutenden Initiativen der GEW zum Thema Aufstiegslehrgänge oder Probleme des Seitenenstieges. Alles spezielle Probleme der beruflichen Schulen.


    Dass es wahrscheinlich weniger Tätigkeit des BLBS im Hinblick auf die Vertetungsproblematik bei Referendaren gibt, hat schlicht und ergreifend damit zu tun, dass es an den beruflichen Schulen kaum welche gibt (die Mehrzahl der neuen Kollegen kommt momentan aus den Gymnasien oder über den Seiteneinstieg). Die wenigen werden entsprechend fürsorglich behandelt
    :D

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

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  • Da wird noch viel Freude aufkommen. Auch bei euch.
    Weil ihr gar nicht so viele Sportlehrer habt, denen ihr die Deputatstunden draufsatteln könnt, wird vielen "s'Maul trocken bleiben" - sprich: so viele Ermäßigungen, wie ihr euch versprecht, kann es gar nicht geben. Und die "reinen" Sport-und Technikfachlehrer buckeln an Berufschulen sowieso schon 28 Stunden, während der Deutschlehrer 24 Stunden im Deputat hat. Also nur kein Neid....


    Die Labor- und Techniklehrer werden sich vehement wehren: Da siehst du nämlich auch nicht, wie viele Stunden die in der Schule stehen und die Werkstatt, Versuche oder Material vorbereiten müssen - wo der Deutschlehrer mit Buch und Kopierer auskommt - und die Korrekturen erledigt, während die Klasse das Arbeitsblatt bearbeitet (um mal die Vorurteile der "anderen Seite" los zu werden )


    Jeder Stand hat seine Plage - genauso wie jedes Fach, das man unterrichtet. "Gerecht" wird die Bandbreitenregelung auf keinen Fall - sie bringt nur Unzufriedenheit und Neid in die Kollegien.


    Mal schaun, was du in zwei Jahren von der Bandbreitenregelung hältst.
    Gerade habe ich mir überlegt, ob wir nicht schon ziemlich OT sind. Aber - eigentlich passt es noch ganz gut: Es werden zusätzliche Hierarchien entstehen:
    A15-Kumpels des Schulleiters mit zusätzlicher Ermäßigung und Jung-dynamische von A13 auf A12 gehaltsgekürzte Berufsanfänger, denen man die Zusatzstunden draufpackt, weil die's ja besser verkraften..... X(

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

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