Lernverträge zur Differenzierung

  • Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,


    gibt es hier jemanden, der Erfahrung mit Lernverträgen zur Förderung hochbegabter Schüler hat? Also keine Verträge, dass Hausaufgaben gemacht werden oder man sich gut verhalten soll, sondern Pläne zur Bearbeitung von Unterrichtsinhalten in eigenem Tempo. Dabei arbeiten die Schüler entweder während der Unterrichtsstunden an ihren Materialien oder werden vom Fachunterricht freigestellt und arbeiten in dieser Zeit zu Hause/in der Bibliothek o.ä. und müssen ihre Ergebnisse immer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ordentlich präsentabel abgeben. Wenn sie dies nicht machen, wird ihnen das Privileg Lernvertrag wieder entzogen und sie müssen am Klassenunterricht teilnehmen.


    Ich überlege, ob wir dies im Gymnasium für meinen Sohn anfragen sollen, da die Unterforderung in Mathematik langsam wirklich zum Problem wird und es keine Differenzierung gibt (was ich bei dem Personalmangel gut verstehen kann!). Wir haben Zugang zu einer digitalen Mathematikplattform, auf der man auch Tests absolvieren muss, um zum nächsten Thema zu gelangen. Es wäre also kaum zusätzliche Arbeit für die Lehrer und sie würden natürlich einen Zugang zur Lernplattform bekommen. Die Schüler haben alle Tablets, so dass das auch kein Problem wäre. Zudem bin ich absolut bereit, den Lehrern zuzuarbeiten. Klassenarbeiten würden ganz normal mitgeschrieben. Die Vorbereitung geschieht in Eigenverantwortung des Schülers.


    Wer hat schon mal so gearbeitet? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was passiert dann mit der Mitarbeitsnote?


    Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.


    P.S.: Das Kind ist sehr selbstständig und zuverlässig und hätte mich im Notfall zu Hause, wenn in der Schule keine Zeit für Einzelerklärungen ist.

  • Ich hatte tatsächlich mal einen Schüler im Leistungskurs, der den anderen meilenweit voraus war und die entsprechenden Fachinhalte eher auf Universitätsniveau benötigte und an entsprechenden Wettbewerben auf Bundesebene teilnahm. Wir hatten damals offen darüber gesprochen und einen gemeinsamen "Deal" erarbeitet, wie trotz stellenweiser Beschäftigung mit zur Verfügung gestellten deutlich außercurricularen Themen eine nachweisbare und auch bewertbare Mitarbeit im Fachunterricht erfolgen konnte.


    Das betraf dann v.a. die Mitwirkung in vertiefenden Arbeitsphasen und Diskussionen im Plenum, während die Erarbeitungsphasen und Basisübungen für die parallele Arbeit an anderen Themen genutzt wurde.

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