beruf sonderschullehrer

  • hallo,


    ich weiß bei der ganzen reform und sowieso der wahl auf "lehrer" gar nict die ganzen feinen unterschiede zwischen berufs-grund- und sonderschullehrer.
    wie ist denn die arbeit eines sonderschullehrers?
    da hat man doch gewiss kleinere klassen, oder?
    und müsste doch auch mehr zeit für seine schutzengel haben, oder?
    wie geht der unterricht dann mit fächern wie zb.englisch?ist das dann eine ganz bedeutend andere weise des unterrichts?


    danke für eure hilfe!


    gruß nani

  • Bevor ich jetzt anfange lang und breit zu erzählen, wie eine Sonderschule aussieht: Solltest du mit dem Gedanken ans Lehramt für Sonderschulen spielen, empfehle ich dringend mal in einer für ein, zwei Wochen Schnupperpraktikum vorbeizuschauen. Ist in keiner Schule, die ich kenne ein Problem und 1000 mal wertvoller als darüber hier zu lesen.


    Gruß,
    Holger

  • Zumal es ja auch ganz viele verschiedene Arten von Sonderschule gibt... je nach Förderbedarf des Kindes: Lernen, Sprache, emotionale/ soziale Entwicklung, Motorik, geistige Entwicklung, Hören, Sehen...
    und je nach Förderbedarf ist es dann eben auch unterschiedlich mit Klassengröße und Unterrichtsfächern. Du hast aber Recht, prinzipiell sind die Klassen kleiner.
    Schaus dir einfach mal an...


    LG, Frau Bounty

  • Da gibt es eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen. Außer vielleicht noch: DEN Sonderschullehrer gibt es nicht im Sinne wie es den Grundschullehrer oder den Gymnasiallehrer gibt.
    Das Arbeitsfeld und die Art der Tätigkeit ist stark von der Spezialisierung des Sonderschullehrers abhängig und grundsätzlich ist von der Vorklasse bis zum Abitur sowie der Sozialarbeit und der Arbeit mit "Behinderten" alles möglich.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Die Klassen sind kleiner, was aber nicht heißt, dass es auch einfacher ist. Gerade weil die Klassen so klein sind, ist man automatisch gezwungen, sich mehr jedem einzelnen Schüler zu widmen. Trotzdem kämpfe ich mit Zeitknappheit, ich kann mich auf einzelne Schüler nicht immer so konzentrieren, wie ich es gerne hätte oder wie er es bräuchte. Drum haben wir auch extra Förderunterricht.


    Die Sonderschularten sind untereinander wirklich äußerst unterschiedlich, ich war an Sonderschulen von drei verschiedenen Behinderungsarten. Schon innerhalb einer Behinderungsart sind die Sonderschulen unterschiedlich, zwischen den Behinderungsarten erst recht.


    Ich würde auch erst mal Praktika machen, bevor man sich auf eine sonderpädagogische Richtung festlegt, es sei, man interessiert sich für eine bestimmte Behindertengruppe.


  • Gewiss ist da gar nix.
    Gute Förderung und kleine Klassen genießen in der Regel Sonderschulen für geistig Behinderte (praktisch Bildbare) und Sonderschulen für Körperbehinderte.
    Die meisten Sonderschulen kümmern sich jedoch um lernschwache Schüler, die aber häufig nicht nur lernschwach sind, sondern zusätzlich "verhaltensoriginell".


    Wer gerne mit Wattebäuschen gegen Butterflymesser 8o kämpft, fühlt sich an diesem weit verbreiteten Sonderschultyp schnell wohl. Lehrer werden dort immer gesucht und gerne von den oben genannten harmlosen Sonderschulen abkommandiert.


    Have fun, und noch was: Praktikum und Referendariat sind zwei paar Stiefel.

  • Zitat

    Rufus schrieb am 18.05.2006 01:15:
    Wer gerne mit Wattebäuschen gegen Butterflymesser 8o kämpft, fühlt sich an diesem weit verbreiteten Sonderschultyp schnell wohl. Lehrer werden dort immer gesucht (...)


    Jetzt mal langsam. Keine Ahnung, wo du deine Weisheiten über die Förderschulen so genau her nimmst, aber mal eben die Latrinenparole zu verbreiten, dass man sich an solcherlei Schulen nur unter den beschriebenen Voraussetzungen wohlfühlen kann, ist schlechterdings FALSCH! Des weiteren werden auch hier nicht immer Lehrer gesucht, sonst hätten nicht so viele meiner jungen Kollegen einen 2/3-Angestelltenvertrag.


    Und wenn du dann noch einen "echten" Sonderschullehrer an einer bayerischen G-Schule fragst, ob er unter dem Stichwort "gute Förderung" versteht, dass er gleichzeitig vier Klassen als Klassenlehrer leitet, während die Mehrzahl der Stunden von pädagogischem Bodenpersonal gehalten wird, dann kommen wir langsam zu der Meinung, dass von deinem Posting nimmer viel übrig bleibt....


    Gruß,
    Holger

  • Die Frage ist doch, ob an den meisten Förderschulen für Lernbehinderte noch Pädagogik statt findet oder ob hier mangels Personal nur noch Aufbewahrung betrieben werden kann.
    Ab einer gewissen Klassengröße funktioniert nur noch das Zweite.

  • Da könnte man sicherlich drüber diskutieren, Rufus. Aber bitte in einem eigenen Thread. ;)


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Ich hatte mir peinlicherweise gar nicht überlegt, ob im Eingangsposting dieses Threads nach Realität oder Fiktion gefragt wurde. Das war natürlich ein schwerer Fehler und ich bitte dies zu entschuldigen.

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