Aufnahmeprüfung Realschule Frage

  • Hallo zusammen!


    Der Sohn meiner Schwester hat die Aufnahmeprüfung für die Realschule gemacht (wollte von der sechste Klasse Hauptschule aus wechseln). Leider ist er dabei gnadenlos durchgefallen.
    Sein Lehrer sagte jetzt, dass er die Noten aus dieser Prüfung zu den sonstigen Testnoten in den Fächern D, M und Englisch dazuzählen wird. Ist das rechtens?


    Und: wie kann es sein, dass der Junge in der Hauptschule nur 1er und 2er schreibt und total unterfordert ist und jetzt in diesem Test so schlecht abschneidet? Ist das Niveau an den Hauptschulen echt so unterirdisch? D.h. er wird jetzt weiterhin unterfordert sein, die guten Noten kassieren, aber eigentlich nicht viel lernen?...


    Gruß Annette

  • Hallo eulenspiegel,


    zu allen rechtlichen Dingen kann ich leider nichts beisteuern.


    Eine Schülerin aus meiner Siebten ist in der sechsten in die Realschule gewechselt. Noten 1er und 2er. Nach einem 3/4 Jahr war sie wieder bei uns. Ich habe mir dieses Jahr die Noten aus der RL angeschaut. Bastieg um 1-2 Noten. Von 2 auf 4, von 1 auf 3.


    sie hat mir auch kürzlich ihr Workbook und deutscharbeitsheft aus der RL gezeigt, die Unterschiede sind m. M. nach gravierend.


    der Sohn deiner Schwester soll doch lieber einen tollen HS- Abschluss mit anshcließener Werkreakschule absolvieren.


    Lg
    dani

  • Beitrag ist von ALIAS, stand bei mir doppelt drin, wollte nur die Kopie rauslöschen, plötzlich war er ganz weg.... sorry!
    w.



    Zitat

    eulenspiegel schrieb am 09.07.2005 12:49:
    eulenspiegel schrieb am 09.07.2005 12:49:
    ........
    Sein Lehrer sagte jetzt, dass er die Noten aus dieser Prüfung zu den sonstigen Testnoten in den Fächern D, M und Englisch dazuzählen wird. Ist das rechtens?


    Würde meinen - nein. Die Prüfung wurde ja an der Realschule durchgeführt, hat somit nichts mit der Hauptschule zu tun.

    Zitat

    Und: wie kann es sein, dass der Junge in der Hauptschule nur 1er und 2er schreibt und total unterfordert ist und jetzt in diesem Test so schlecht abschneidet?


    1.) Das Niveau an der Hauptschule MUSS ANDERS sein als an der Realschule - sonst wäre die Trennung in zwei Schulstufen schulpolitischer Quark.
    2.) Das Schicksal beim Test schlecht abzuschneiden, teilt er mit vielen Mitprüflingen. Das Niveau der Tests ist so hoch, dass ihn viele Realschüler nicht bestehen würden.

    Zitat


    Ist das Niveau an den Hauptschulen echt so unterirdisch? D.h. er wird jetzt weiterhin unterfordert sein, die guten Noten kassieren, aber eigentlich nicht viel lernen?...
    Gruß Annette


    Das Niveau an der Hauptschule ist anders - nicht unterirdisch. Die Kinder an der Hauptschule haben andere Fähigkeiten. Und unterfordert muss er auch nicht sein - das Niveau für die Werkrealschule hat schon Biss. Da wird auch nichts verschenkt - genauso wenig wie bei der Hauptschulabschlussprüfung.


    Und wie bereits erwähnt wurde argumentiere auch ich bei den Eltern:
    Was ist Ihnen lieber: Ein Kind, das trotz Nachhilfeunterricht die Realschule gerade mal so schafft oder ein Kind, das ständig mit guten Noten nach Hause kommt, Selbstbewusstsein entwickellt und glücklich ist?

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Da haben wir wohl gleichzeitig gelöscht .... :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann dir nur was zu den Unterschieden zwischen den Schulformen sagen (meine Erfahrungen beziehen sich auf NRW, aber ich denke, in anderen Bundesländern wird es nicht völlig anders sein):


    Ehemalige Schüler, die an der Realschule immer sehr schlechte Noten schrieben, gehören nach einem Wechsel an die Hauptschule dort zu den Klassenbesten. Ich habe Freunde, die an der Hauptschule unterrichten und sehe große Unterschiede zu dem, was wir an der Realschule machen.


    Das gleiche gilt übrigens auch für die Unterschiede zwischen Realschule und Gymnasium: Ich hatte in meiner 7. Klasse in Englisch eine Schülerin, die nach der 6 oder nach dem ersten Halbjahr der 7 (das weiß ich nicht ganz genau, da ich die Klasse erst nach den Osterferien bekam) vom Gynasium zu uns kam. Sie schrieb in den Arbeiten anfangs Zweier, dann sogar eine Eins und war auch in der Mitarbeit super. Ich dachte erst, sie sei zu uns gekommen, weil sie am Gymnasium in anderen Fächern Probleme gehabt hätte. Sie erzählte mir aber, dass sie dort in Englisch eine 5 gehabt hätte.


    In anderen Englischklassen habe ich ebenfalls Schüler, die vom Gymnasium kommen, dort in Englisch schlecht waren, aber deutlich besser sind als ihre Mitschüler an der Realschule.


    Mir war das anfangs auch nicht so bewusst, aber ich denke inzwischen, die Unterschiede zwischen den Schulformen sind schon recht groß.


    Zitat

    Und wie bereits erwähnt wurde argumentiere auch ich bei den Eltern:
    Was ist Ihnen lieber: Ein Kind, das trotz Nachhilfeunterricht die Realschule gerade mal so schafft oder ein Kind, das ständig mit guten Noten nach Hause kommt, Selbstbewusstsein entwickellt und glücklich ist?


    Ich sehe das genauso wie Alias. Ich finde es schade, wenn Kinder die für sie falsche Schulform besuchen, nur weil die Eltern das wollen oder aus welchen Gründen auch immer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die rechtzeitig an die für sie richtige Schulform kommen (beispielsweise nach der 5 oder 6 vom Gymnasium zur Realschule wechseln oder umgekehrt) dort meist aufblühen. Schüler, die aber erst dann wechseln, wenn gar nichts mehr geht, haben meiner Einschätzung nach viel größere Probleme, weil sie jahrelang Mißerfolgserlebnisse hatten und der drohende Schulwechsel für sie immer das Damoklesschwert war, das über ihnen hing.


    Schön finde ich es, wenn die geeignete Schulform (welche auch immer das für das jeweilige Kind ist) als Chance gesehen wird.
    So haben wir auch beispielsweise eine Schülerin, die sehr fleißig ist und immer zu den Klassenbesten gehört. Sie hat an der Realschule viele Erfolgserlebnisse. Am Gymnasium hätte aber ebendiese Schülerin wahrscheinlich große Schwierigkeiten, da ihr Transfer und abstrahieren sehr schwer fallen.


    Natürlich stelle ich außer Frage, dass es Schüler gibt, für die es sinnvoll ist, die Schulform nach oben zu wechseln. Auch das gibt es bei uns öfter mal und bei einigen Schülern läuft das auch sehr gut. Aber es ist meiner Meinung nach eben nicht für alle guten Schüler die richtige Entscheidung, sondern man muss den Einzelfall sehen.

  • Und für die Fälle, in denen ein Kind zwischen zwei Schulformen hängt, kann man ja wo es sie gibt auch mal über eine Gesamtschule nachdenken...

  • Hallo,


    also wir haben auch Erfahrungen gemacht.


    In Klasse 5 war meine Tochter an einer Regionalschule, die soll nach Differenzierung in späteren Klassen auch für gute Schüler zum Realschulabschluss führen.


    Da war meine Tochter super, sie hatte fast nur Zweier.


    Im Zeugnis wurde bescheinigt, dass sie auf Realschulniveau unterrichtet wurde.


    Wegen diverser Probs (habe ich ja schon geschrieben) wechselten wir zur Realschule.


    Der Unterschied war gravierend! Im Zeugnis Klasse 6 hat sie einige 2 er gehalten. In einem Fach fiel sie auf eine 4 (da war die Lehrkraft auf der Regionalschule ca. 5 Monate hinter dem Lehrplan) und in den übrigen Fächern fiel sie auf eine 3.


    Aber ich hätte nicht gedacht, dass so ein Unterschied besteht.


    Doris

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