Chaos beim Stationenlernen

  • Ich habe gestern mit meiner 5. Klasse zum ersten Mal Stationenlernen gemacht.


    Es schien ihnen sehr gut gefallen zu haben, aber es war recht chaotisch, denn sie sind nach jeder getanen Station zu mir gekommen, um sich die Ergebnisse bestätigen zu lassen.


    Eigentlich dachte ich, dass sie erst nach einer Stunde kommen, um die Lösungen korrigieren zu lassen. Aber ist das nicht zu demotivierend, wenn sie nicht zwischendurch eine Bestätigung bekommen?


    Ich habe übrigens auch Punkte für jede Aufgabe vergeben, das scheint besonders gut angekommen zu sein. Benotet wird das aber nicht explizit, aber in die Mitarbeitsnote fließt das schon ein.


    Ich habe auch die Laufzettel eingesammelt und dafür Erstaunen geerntet. Ich will doch nur überprüfen, wer wo seine Stärken und Schwächen hat. :D


    Wie handhabt ihr das?


    Würdet ihr auch bei einem Unterrichtsbesuch Stationenlernen machen? Ich sitze da ja nicht untätig, sondern muss die Kleinen immer wieder anleiten und ihre Fragen beantworten.

  • Mir wurde bei einem UB (bei dem ich Stationenlernen eingeführt habe) gesagt, dass man nicht zu viel auf einmal erklären/einführen soll.


    In der einen STunde z.B. erklärst du den Kindern allgemein die Stationen und das Lernen daran, in der nächsten Stunde sagst du ihnen, dass sie sich selbst kontrollieren sollen und du da heute besonders drauf achtest und das anschließend besprichst und an einem anderen Tag z.B. die Gruppenarbeit....


    Vielleicht hast du zu viel auf einmal eingeführt?


    Stationenlernen kann man ruhig zeigen im UB (kommt auf Vorlieben des Fachleiters an), man kann ja auch recht schön reflektieren ("Ihr arbeitet heute wieder an den Stationen. In der letzten Stunde ist mir aufgefallen, dass das mit der Selbstkontrolle nicht so funktioniert hat. Wer erklärt noch mal, wie das geht.... Ich achte heute besonders drauf, wie das klappt ......... Und dann in der Reflektion: Wer erzählt uns mal, wie er kontrolliert hat? )


    Liebe GRüße
    Elaine

  • Genaugenommen gab es keine Einführung. :D Ich habe die Schüler einfach auf die Stationen losgelassen.


    In den Stationen war neuer Stoff für sie, sie sollten anhand zweier Bücher Vorwissen für die nächsten Unterrichtsthemen erwerben.


    Ich habe die Schüler ein paar Tage vorher bei einem gut gelungenen Stationenlernen beobachten können und mich deshalb an dieses Abenteuer gewagt. Da war es so, dass die Klassleiterin (die das geleitet hat) die Lösungen der Schüler nach einer Stunde kontrolliert hat.


    Ich hatte 13 Stationen, d.h. es war eigentlich eine Lerntheke, denn die Aufgaben lagen auf einem Tisch bereit, die aber alle in ca. 3 bis 5 Minuten abgearbeitet waren. Gearbeitet wurde in 2er- und 3er-Gruppen. Ach ja, es ist eine Sonderschulklasse mit nur 8 Schülern.


    Was meinst du mit der Selbstkontrolle? Meinst du, dass Lösungen anbei stehen? Die Lösungen bekamen meine Schüler nur bei mir.

  • Hallo Powerflower!


    Bei einer Stationenarbeit sollten die Lösungen immer dabei sein, damit eine Kontrolle durch die Schüler selbst möglich ist. Du könntest z.B. die Lösung eines Arbeitsblattes in einen Umschlag geben usw.


    Liebe Grüße
    Simsa

  • Ich habe mich eben dagegen entschieden, damit sie nicht zu schnell nachschauen, weil es Sonderschüler sind, denn sie haben zum Teil sehr wenig Selbstvertrauen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass sie sich schwer damit tun, Fehler ehrlich zuzugeben.


    Aber das mit der Selbstkontrolle ist eine Möglichkeit, die ich mal ausprobieren werde. Meine Aufgaben wurden von allen als leicht eingeschätzt. Meine Frage, ob ich die Aufgaben schwerer machen sollte, wurde von zwei leistungsstarken Mädchen mit Protest beantwortet. Zeit für eine größere Reflexion war leider nicht mehr, die möchte ich nächstes Mal durchführen.

  • Ich hänge die Lösungen oft auf (z.B. innen an die Klapp-Tafel) oder ich mach einen extra Kontrolltisch, wo die Lösungen dann aufliegen (in meiner Nähe :D ).
    Die Schüler sollen bei mir zwischendurch kontrollieren (auch das muss gelernt werden), sonst wird es am Stundenende zu chaotisch und sie schaffen es nicht mehr.

  • Hallöli,
    also ich arbeite in meiner Klasse (auch Mittelstufe, auch LH-Schüler ;) ) relativ oft an Stationen und mittlerweile hat es sich ganz gut eingependelt.
    Das mit der Selbstkontrolle ist für einige Schüler recht schwer und braucht schon ziemlich viele "Stationsarbeitsstunden" Zeit, bis es alle einigermaßen können. Vom Prinzip her mach ich´s wie Indidi, allerdings sammele ich die (selbstkontrollierten) Arbeitsblätter aller Schüler am Ende der Stationsarbeit ein und schau zu Hause noch mal drüber (bei 8 Schülern geht das ja). So bekommen dann einerseits die Schüler nochmal ´ne Rückmeldung und andererseits weiß ich dann auch ganz gut, wo´s noch hängt...
    Ich finde, Stationsarbeit ist ´ne tolle Lernmethode und auch absolut für Unterrichtsbesuche geeignet.


    Viele Grüße
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

  • Hallo Powerflower,
    ich mache es ähnlich wie indidi mit den Kontrollblättern, die sind in meiner Nähe!
    Zum Thema "leicht oder schwer": Manche Aufgaben biete ich in zwei Variationen an: "Stein" oder "Feder". Die Kinder entscheiden dann selbst , welche Aufgabe sie nehmen.
    Ob du Stationen in einer Vorführstunde machst, hängt von der Ausbilderin ab. Es gibt welche, die das gar nicht mögen, andere finden es toll. Versuche, das vorher zu ergründen.
    Gruß venti :)

  • Ich finde es sehr interessant zu erfahren, wie ihr das so handhabt.


    Ich habe den Eindruck, dass meine Seminarleiterin das mag, denn es war das erste, was wir im Seminar lernten. :D

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