Praktische Klassenarbeiten in Programmieren

  • Mal eine Frage an die Informatik-Kollegen:


    Wie bewertet Ihr praktische Klassenarbeiten, bei denen die Schüler Programme schreiben?


    Bei mir gibt's normalerweise Punkte auf einzelne Blöcke des geforderten Codes(z.B. Initialisierung von Variablen).


    Für Codesequenzen (mit Ausnahme wirklich eindeutiger Stellen), die nicht kommentiert sind erhält der Schüler keine Punkte.


    Als Besonderheit gilt noch:


    Ist das Programm bei Abgabe nicht compilierbar, so erfolgt ein relativer Punkteabzug von 50%.


    -- Drew

    Until he extends his circle of compassion to include all living things, man will not himself find peace.
    Albert Schweitzer 1875-1965

  • Nun, Du bringst Deinen Schülern doch Methoden bei, Problemstellungenzu lösen.
    Du könntest bewerten, wie sie die Methodik angewendet haben. Dazu gehört z.B. die Planung in Form eines Struktogramms / Prg.ablaufplans oder Klassendiagramm (oder sonstige Analysen der UML).
    Man könnte bewerten, ob die Schüler einen Test durchgeführt haben und wenn ja, wie. Das beinhaltet aber auch, dass sie das vorher gelernt haben.


    Ein Abzug bei schlechter oder nicht vorhandener Kommentierung finde ich gerechtfertigt.


    Gruß, Forsch

  • Forsch:
    Vielen Dank für Deine Anregungen. Ja, den Lösungsansatz und die Planung kann ich auch bewerten. Mein grosses Problem ist, dass ich zwei verschiedene Noten für Theorie und Praxis bilden muss (und zwar mit zwei verschiedenen Klassenarbeiten). Meist lasse ich die Schüler in der Theorie-Klassenarbeit das Planen, was sie in der Praxis-Klassenarbeit dann umsetzen (coden und testen) sollen. Auch die Planung in die Praxis-Klassenarbeit mit aufzunehmen führt leider zu enormen Zeitproblemen bei den Schülern, da die Programme für die zur Verfügung stehenden 60 min. mittlerweile schon recht aufwendig geworden sind (Aktuell: OOP Design Patterns in Java).


    Ausserdem habe ich bei früheren Klassenarbeiten festgestellt, dass eine zu starke Gewichtung des Lösungsansatzes dazu führt, dass der Schüler eine recht gute Note für ein schlechtes "Outcome" im Ganzen betrachtet bekommt. (Deshalb habe ich u.a. den 50% Punktabzug bei nicht-kompilierbaren Programmen eingeführt).


    Ich fände es nicht schlecht, wenn bei uns Theorie und Praxis einfach zu einer gemeinsamen Note führen würde.


    Es sollte einfach nicht passieren, dass ein Schüler zwischen Theorie und Praxis zu starke Abweichungen zeigt. (Was allerdings für die Aufnahme der Planung in den Praxis-Teil spricht!). Aber was mache ich dann in Theorie?


    Für mich als Informatiker ist Programmieren reine Theorie. Jemand, der seine Stärken lediglich im Reinhacken von Code hat ist heute in der Industrie leicht ersetzbar. (Hab' mal wo gearbeitet, da hat eine zuvor arbeitslose Ärztin Java programmiert. Frag' nicht wie der Code aussah, aber früher oder später und mit ein bisschen nachhelfen meinerseits hat's dann sogar funktioniert).


    Gibt es bei Deinen Programmierklassen auch getrennte Noten oder ist das nur bei uns in BW und an bestimmten Schularten üblich?


    -- Drew

    Until he extends his circle of compassion to include all living things, man will not himself find peace.
    Albert Schweitzer 1875-1965

Werbung