Stationenlernen in der Projektwoche - kann ich das so machen?

  • Hallo,


    an meiner Schule findet demnächst eine 3-tägige Projektwoche statt und ich überlege zur Zeit, was ich mit meiner Klasse in dieser Zeit machen könnte.
    Bezüglich der Gestaltung haben wir in der Gesamtkonferenz beschlossen, dass die ProWo im Klassenverband und mit unterrichtlichem Hintergrund stattfinden soll.
    Da viele Schüler in meiner 10. Gymnasialklasse immense Lücken im Bereich der Algebra und der Gleichungslehre haben, würde ich gerne diese drei Tage dafür nutzen, mit meinen Schülern genau diese Themen intensiv zu wiederholen. Da ich das ganze aber nicht klassisch frontal mit integrierten Übungsphasen aufziehen möchte, habe ich mir überlegt, dass ich meine Schüler zu diesen beiden Bereichen selbst ein Stationenlernen erstellen lasse, indem ich die Klasse in Gruppen einteile, jede Gruppe nimmt sich einen kleinen Bereich vor, entwickelt eine Station, die sowohl die Wiederholung der jeweiligen Theorie beinhaltet als auch die zur Theorie passenden Übungsaufgaben. Zum Schluss durchlaufen alle Schüler alle Stationen, können - wenn nötig - von den jeweiligen Stationsspezialisten betreut werden, und wiederholen dabei jeder für sich diese beiden Themen.
    Was haltet Ihr von dieser Idee? Ich zweifle noch, ob ich meine Schüler mit dem Auftrag, ein Stationenlernen zu entwickeln, nicht überfordere, denn sonst ist das ja gerade der "Job" des Lehrers...


    Gruß: Pflaumi.

  • Hallo Pflaumi,


    von der Idee halte ich sehr viel. Dass beim "Schüler-als-Lehrer-Prinzip" dein Job übernommen würde, stimmt meiner Meinung nach nur sehr begrenzt.
    Ich habe persönlich gute Erfahrungene mit dieser Form des Unterrichts gemacht und sie scheint mir bei Deiner Alterstufe angemessen zu sein. Ich habe mit meiner neunten Realschulklasse (zugegeben, nachdem sie mich fast ein Jahr "genießen" durften) eine vergleichbare Arbeit gemacht. Sie sollten im Wirtschaftsunterricht in GR einen Einstellungstest entwickeln. Im Vorfeld haben wir einige Beispielaufgaben und Hefte gemeinsam betrachtet und dann zusammen die Oberkategorien festgelegt. Anschließend haben sich (fast automatisch) in jeder GR Experten für einen Bereich gebildet und die Schüler haben "ganz nebenbei" auch noch ihre Unterlagen endlich einmal sortiert
    Es blieb mir glücklicherweise auch genügend Zeit, dass sich die einzelnen GR untereinander in Ruhe abstimmen konnten, bevor sie mir ihre Ergebnisse gegeben haben. Und die waren toll! Bis auf eine Gruppe haben sie alle - obwohl nicht gefordert - aufwändige Formatierungen und gut durchtdachte Aufgaben abgeliefert.
    Den Schülern hat es Spaß gemacht und sie waren richtig stolz. Zumal am Ende auch eine reale Unterrichtssituation folgte: Die beste GR (obwohl beste jetzt auch wieder diskutabel wäre...) hat ihren Test dann mit den anderen Schülern durchgeführt und das sehr ernst genommen - außer ein paar Kommentaren bei ihren Korrekturarbeiten


    Ich kann Dir, ohne deine Klasse zu kennen, dazu raten es einfach zu versuchen. Deine Schüler wiederholen den Stoff, sie lernen sich im Team abzustimmen und sie tragen Verantwortung für ihre Arbeit.
    Berichte mal´was Du machst und wie es gelaufen ist.


    Viele Grüße
    phoenixe

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