Bucheinführung Kl. 2

    • Offizieller Beitrag

    Ich mach gleich weiter, brauche Ideen für die nächste Unterrichtseinheit Deutsch Klasse 2:
    Habe am 2.6. UB: HSL kommt zum 2. Mal. Möchte Ganzschrift einführen.


    Buchinfo: Doris Meißner-Johannknecht. Mittlerweile erschienen unter "Leas neues Kuscheltier". Habe es als Kopiervorlage "Basil muss weg" aus einer"Grundschule". Jedes Kind darf A5-Heft mitnehmen. Ca. 700 Wörter auf 15 Seiten, kurze Sätze, wenig lange oder schwierige Wörter, pro Seite ein zum Text passendes Bild, das ausgemalt werden kann.
    Inhalt: Basil war Leos Ratte. Leos Mutter bekam eine Allergie, Basil sollte in den Zoo als Futter für Raubtiere. Lea - Leos beste Freundin - nahm Basil zu sich. Heimlich, denn Leas Mama fürchtet Ratten. Basil lebt im Bettkasten und weckt Lea jeden Tag. Eines Morgens schläft Lea nach dem Wecken wieder ein. Die Mutter stürzt ins Zimmer, sieht Basil, hält ihn für ein Kuscheltier mit schönen Augen und weichem Fell, bis sie den Schwanz sieht. Er klettert der Mutter den Arm hinauf, Lea sagt, sie soll nicht erschrecken, er will sie nur küssen.


    Klassenvoraussetzungen: 11 Kinder, 10 können gut lesen, einer sehr schlecht. Sie haben in Klasse 1 ein oder 2 Ganzschriften behandelt. Hunde als Helfer des Menschen und Katzen als Heimtiere wurden gerade behandelt mit Schwerpunkt auf der Notwendigkeit, ein Heimtier ausreichend zu pflegen. Unterricht in dieser Klasse sehr lehrerzentriert, viel frontal und Einzelarbeit, manchmal Partnerarbeit, keine Gruppenarbeit. Werkstatt über 4 Tage hat (mit Hilfe durch L.) schon recht gut geklappt. Klasse ist allgemein recht unruhig, Jungs sehr albern ohne Einsicht in eigenes Fehlverhalten (Schuld sind immer die anderen), einhalten von Regeln deshalb schwer. 2 Mädchen und 1 Junge manchmal sehr friedlich und arbeitsfreudig, manchmal sehr bockig. In den beiden bisherigen UBs (Deutsch-FSL, Rechtschreibstunden) haben sie sich aber zusammengerissen und waren sehr diszipliniert! Einige Kinder schalten im Leseunterricht komplett ab, wenn abwechselnd laut gelesen wird. Es wird geteilt nach Rechtschreibung, Grammatik, Lesen (extra ausgewiesene Stunden). Kaum fächerübergreifender Unterricht, von der Deutsch-FSL auch nicht unbedingt gewünscht. Geschichtenschreiben klappt laut Mentorin schlecht: Kinder hatten Wortgruppen gegeben und haben diese mit möglichst wenig Aufwand zu grammatikalisch korrekten Sätzen ergänzt. Meiner Meinung nach liegt es generell am Unterrichtsstil (d.h. ich kann es in der Unterrichtseinheit nicht grundlegend ändern), aber auch an der Vorgabe der Wortgruppen in der richtigen Reihenfolge, die diese Art des Schreibens suggerierte.


    Bisherige Ideen::
    Stuhlkreis. Bild der Autorin auf A3 vergrößert zeigen. Fragen stellen lassen.
    Titel vergrößert Kopieren, zeigen. Vermutungen äußern lassen.
    Titelblatt vergrößert zeigen (Bild von Ratte mit Gepäck) - Erwartungshaltung. 2 Seiten vorlesen.


    Meine Mentorin geht davon aus,dass ich nun den Rest der Stunde die Kinder abwechselnd weiterlesen lasse.
    Ich möchte die Kinder gerne wählen lassen: Allein weiterlesen oder zu zweit oder zu dritt abwechselnd laut lesen. (Ziel: Aktives Lesen ALLER. Das Kind, das sehr schlecht liest, bekommt einen stark gekürzten Text.) Dazu Gruppen- und Einzeltische stellen. (Raum ist für die wenigen Kinder recht groß, aber kein Teppich, Sitzkissen oder ähnliches, keine Kuschelecke.) Ne Kollegin aus dem Seminar hat das Buch in der "Begabtenförderung" mit Zweitklässlern in einer Stunde gelesen (inkl. Unterrichtsgespräch), meine Mentorin meinte, das schaffen wir nicht.
    Idee: Etwa Hälfte lesen lassen, dann Quiz bereitstellen, an dem die Kinder in Einzelarbeit prüfen können, wie gut sie das bisher gelesene verstanden haben. (Multiple-Choice-Quiz, haben wir schonmal im SU gemacht, Form ist also bekannt.)


    Weitere Idee: Plüschratte in Fühlbeutel am Anfang der Stunde Tierart erraten lassen. (Weiß jemand, wo es Plüschratten gibt????)
    Für die beiden Folgestunden: Angebotslernen und Unterrichtsgespräche: Biografie der Autorin lesen, Ratte malen, Sachtext über Ratten als Heimtiere lesen, Geschichte weitererzählen, Wörtersammlung zusammentragen, Geschichte weiterschreiben, Illustration fortsetzen, Brief an die Autorin schreiben, Rezension schreiben.


    So, nun dürft ihr Ideen loswerden, falls ihr Lust und Zeit habt. ;)


    Konkrete Fragen:
    Zur Wörtersammlung: Auf große Karteikarten und diese an die Tafel heften, so dass sie für alle zugänglich sind? (Karteikästen für jedes Kind gibt es nicht.) Oder jedes Kind aufschreiben lassen (dauert lange)? Oder an der Tafel zusammentragen, auf Blatt schreiben, kopieren für alle? Besser als mindmap oder als Liste? Einzelwörter oder Wortgruppen?
    Und: Würdet ihr einfach so an die Autorin schreiben? Also Statements oder Bilder der Kinder hinschicken? (Adresse findet man im Internet) Brauche ich dazu das schriftliche Einverständnis der Eltern?


    Gruß und schönes Wochenende,
    Conni<br>

  • Hallo Conni!
    Wenn du nur 3 Stunden für die Ganzschrift zur Verfügung hast, frage ich mich, warum machst du dann eine Ganzschrift. Ganzschrift heißt für mich nicht nur Lesen eines Buches, sondern darüber hinaus: Kreativer Umgang, Ideen, was man mit dem Inhalt des Buches machen kann, dazu basteln, singen, eigene Geschichten erzählen......


    Mir erscheint dein Einstieg zwar prinzipiell in Ordnung, aber wenn die Schüler schon die Hälfte des Buches gelesen haben sollen in der Stunden??? Ist das Buch so kurz??? Gibt es nicht Bruchstellen, an denen die Kinder sich selber einbringen können? Wenn sie nur Fragen beantworten sollen zum Text, finde ich das wenig kreativ, ist es nicht möglich, die Lernzielkontrolle (die Kinder sollen bei dir doch überprüfen, ob sie alles verstanden/behalten haben, was sie gelesen haben???) kreativer zu gestalten? Ausgangspunkt: eigene Geschichte, Fragen aufschreiben, etwas basteln (z.B. wenn der Anfang der Geschichte davon handelt. wie die Ratte aussieht, sie malen lassen und danach schriftlich , mündlich beschreiben), einen Teil der Geschichte nachspielen lassen mit Stabpuppen......
    flip<br>

    • Offizieller Beitrag

    Hi flip!


    Wenn ich keine Ganzschrift mache, bekomme ich 1 Stunde. Und dann geht das so: Montagmorgenkreis, Lesestück vorlesen, Kinder still lesen lassen, Kinder abwechselnd laut lesen lassen, Fragen stellen und einige Kinder einzeln beantworten lassen. Stundenende.
    Naja, meinetwegen kannst du das Ding auch "Auf-mehrere-Seiten-verteiltes-Lesestück" nennen und nicht Ganzschrift. Vielleicht stellt ihr euch unter dem Wort was andres vor als hier im Seminar gesagt wurde...


    Diese ganzen kreativen Sachen: Ist ja schön und gut. Aber erstens sind die Kunststunden von meiner Ausbildungslehrerin schon verplant. (Wenn die Kids in dem Alter anfangen zu malen, dauert es gut und gern 30 Minuten, bis sie bereit sind, wieder aufzuhören und das ist dann wieder fächerübergreifender Unterricht und das ist hier sehr kompliziert, muss gesondert begründet und ausgewiesen werden etc.) 2. selbst bei kürzer zu handhabenden Sachen wüsste ich nicht wie, ich habe keine konkreteren Umsetzungsmöglichkeiten aus Seminar, Studium oder von meinen Ausbildungslehrerinnen. Ich weiß nicht, was diese 2. Klasse konkret macht, wenn ich sie im UB kreativ werden lasse. (Wenn ich allein mit ihnen bin und "die Leine" etwas lockerer lasse als sonst sind sie so laut, dass man sie bis ins Lehrerzimmer hört, weil sie denken, es ist Pause. Ist leider an der Schule so.) Und ich will nicht schon wieder nen Unterrichtsbesuch voll den Bach runtergehn lassen und vom Direktor als berufsunfähig zusammengestaucht werden, nur weil ich versuche, was andres zu machen, als an der Schule üblich ist. Schon mit dem, was ich vorhabe (Briefe und Geschichtenende schreiben), lehne ich mich ziemlich weit aus dem Fenster.


    Vielleicht sollte ich doch lieber Rechtschreibung machen oder krank werden. ?(<br>

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