Suche Idee für UB "Schule früher-heute"

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    Hallo,


    der Titel sagt es schon: ich suche eine Idee für eine Stunde, die sich als UB eignet, im Fach Sachunterricht, Thema: Schule früher und heute.
    Werde bis dahin schon den Zeitstrahl eingeführt haben und die Kinder haben auch schon Gegenstände von ihren Großeltern, etc. mitgebracht.
    Auch den Vergleich des Tageslaufs eines Kindes vor 100 Jahren und dem eigenen haben wir schon gemacht.


    Dachte vielleicht an Schreiben mit Federn und Tinte in Sütterlin - weiß aber nicht, ob das nicht eher in den Deutschbereich fällt und ob es für eine Stunde reicht.
    Schiefertafeln vielleicht noch dazu...


    Also, wer hat Erfahrungen mit dem Thema und kann mir raten?
    Auch Links, etc. sind willkommen.


    Liebe grüße, Melosine

  • Meine Ma hat an der Grundschule mal eine ähnliche Reihe gemacht. Der Renner waren alte Spiele (Dosenlaufen, Kreisel, Reifentreiben usw.). Auch ein ganz großer Erfolg war die Stunde, in der alle "altertümlich" (also mit Zöpfen, Röcken usw.) gekleidet kamen und sich auch entsprechend benahmen.


    Viel Erfolg,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

    • Offizieller Beitrag

    Wollte zum Abschluß der Einheit eine Stunde gestalten, in der wir uns nach den alten Schulregeln verhalten und auch entsprechend gekleidet in die Schule kommen.


    Möchte es aber nicht so gerne im UB machen - auch, weil es ein Seminarbesuch ist, in dem 14 Leute hinten in der Klasse sitzen *stöhn*
    Bin leider keine Schauspielerin (eine ganz wesentliche Qualifikation im Ref, ich weiß, aber so isses)


    Alte Spiele ist aber nicht schlecht dafür. Vielleicht kann ich es kombinieren mit dem Schreiben auf Schiefertafeln. Stationen...mhm *denk*


    Bin für weitere Anregungen offen :)


    Lg, m.

  • Bei uns an der Uni gab es einen historisch eingerichteten Schulraum. Die Kinder waren immer ganz fasziniert von den Regeln (und Strafen) damals. Ein paar der Strafen haben sie auch ausprobiert, z.b. das Knien auf einem Erbsensäckchen.


    Zu diesem Thema passt ja auch ideal ein Zeitzeuge. Vielleicht gibt es ja eine Oma, einen Opa (oder sogar Uroma/opa) der/die bereit ist, etwas von der Schule damals zu erzählen.


    Von Erich Kästner gibt es einen ganz anschaulichen Text über seine Schulzeit (vor dem 1. Weltkrieg). Ich glaube du findest ihn in dem Buch "Als ich ein kleiner Junge war"


    Dann natürlich schreiben mit Feder und Tintenfass. Irgendwo habe ich auch ein Rezept, wie man Tinte selber herstellt. Aber es ist ein elendige Sauerei :)


    Petra

  • Hallo Melosine!
    Ich habe die Einheit auch gerade gemacht, allerdings ohne UB.
    Wir haben z.B.
    - die Klassenregeln von früher besprochen und für die heutige Zeit umgeschrieben
    - Spiele von früher gespielt
    - in alter Schrift geschrieben (fiel einigen extrem schwer und einige können es heute fließend)
    - eine Schulstunde wie früher durchgeführt
    - die Freizeit der Kinder früher und heute besprochen
    Ich habe die Einheit noch damit verbunden, einen Zahlenstrahl zu basteln und verschiedene Erfindungen (Fahrrad, Auto, Strom, Glühbirne, Radio,...) zu besprechen und dort einzutragen.
    Viele Grüße,
    Jule

    • Offizieller Beitrag

    Man könnte in diesem Zusammenhang auch selber Schreibgeräte basteln, das habe ich mal für ein Referat in der Uni gemacht. Geht gut mit einem Bambusrohr (--> Schreibrohr, wie die Römer) oder auch einigermaßen mit einem Gänsekiel (hatte nur farbige Federn in einem Bastelgeschäft bekommen). Dazu könnte man den Federhalter nehmen und die verschiedenen Schreibgeräte auf Praktikabilität testen. Dann Sütterlin oder auch nur "normal" schreiben.
    Zu allen Schreibgeräten könnte man die Entstehung mit einfließen lassen, damit genug historisches Lernen dabei ist.


    Gruß leppy

  • vor kurzem habe ich auch dazu eine UV gesehen ... Thema war "Wie musste man sich früher in der Schule verhalten?". Wenn ich mich recht erinnere, haben damals die Schüler in Gruppenarbeit verschiedene Tagebucheinträge von einer älteren Dame gelesen und dadurch Dinge wie Verhalten und Strafen etc. herausgefunden.
    Zum Abschluss haben die Schüler kurz sich so verhalten müssen wie früher, dann Unterschiede zu heute herausfinden und begründen, warum sie wann lieber zur Schule gegangen wären.


    Habe die Stunde sicher irgendwo ordentlich abgeheftet, wenn Interesse besteht, kann ich sie gerne nochmal herausziehen. (zu dem damaligen Zeitpunkt habe ich auch noch fleißig alle Verbesserungsvorschläge mitgeschrieben ...)

    • Offizieller Beitrag

    Erstmal: Vielen Dank! Ihr wart wieder fantastisch!


    Überlege jetzt doch, ob ich nicht die historische Schulstunde auf den UB legen soll.
    Da ich das aber alles schriftlich ausführen und begründen muss: Welches Lernziel steckt eurer Meinung nach in solch einer Stunde?
    Könnte sien, dass es meinem Ausbilder nicht reicht, wenn wir das einfach nachspielen.


    LG, Melosine

  • Welches Lernziel steckt da nicht drin? Kommt natürlich darauf an, wie du's machst...


    - Lernen mit allen Sinnen: Umsetzung und Erweiterung des vorher erarbeiteten Wissens zu Kleidung, Sozial- und Lernverhalten in früheren Schulformen.
    - Perpektivenwechsel: Erfahrung der historischen Gewordenheit der eigenen Situation (schön, nä?)
    - kritische Reflexion: wodurch unterscheidet sich das "Erlebnis Schule" früher/ heute? Findet ihr Erklärungen für die Unterschiede? Welche Art der Schule gefällt euch besser? Welche erscheint euch sinnvoller?


    w.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    wolkenstein schrieb am 15.02.2005 21:17:
    - Perpektivenwechsel: Erfahrung der historischen Gewordenheit der eigenen Situation (schön, nä?)


    Ja, schön :) "Historische Gewordenheit" klingt gut... ;)


    Zitat


    - kritische Reflexion: wodurch unterscheidet sich das "Erlebnis Schule" früher/ heute? Findet ihr Erklärungen für die Unterschiede? Welche Art der Schule gefällt euch besser? Welche erscheint euch sinnvoller?


    Darüber muss ich noch nachdenken und vor allem auf einen Inhalt fokussieren *Fußnägelhochroll* - Das Wort "fokussieren" ist mein absoluter Favorit für Bullshit-Bingo X(
    Müsste mich vielleicht auf die Klassenregeln beschränken, obwohl ich die in meiner Planung zu einem früheren Zeitpunkt vorgesehen hatte.

  • Mussu wirklich? Die Stunde ist ja quasi eine Auswertungsstunde des vorher Erarbeiteten, in dem die Kinder erlebend etwas sehr Komplexes erarbeiten, nämlich wie Lernumgebung und Lernatmosphäre den Lernerfolg beeinflussen. Das Schwierige in der Stunde wird vermutlich, das Gleichgewicht zu haletn zwischen "Spaß am Rollenspiel", aber trotzdem "ernsthaft ausprobieren", also "Wie hat sich meine Oma/ mein Opa dabei wohl gefühlt? Hatter dabei was gelernt?". Die Auswertung kriegst du eh nicht mehr in die Stunde rein - inhlatlich musst du ja auch noch wirklich was vermitteln (Möglichst was zum Thema Passendes, also z.B. Ratschläge für's brave Kind oder so). Dann wird's eh sehr voll.. wobei, wenn du nicht unbedingt die Prüfer bei der Show dabei haben willst, wär die Auswertungsstunde eine prima Alternative.


    Gruß,
    w.

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    • Offizieller Beitrag

    Danek für den Gedankenaustausch! Das ist sehr hilfreich beim Planen!
    Die Sache mit dem Vermitteln von Inhaltlichem liegt mir noch quer.
    Inhaltlich wollte ich in der vorhergehenden Stunde die Klassenregeln erarbeiten, die dann Anwendung finden sollen.


    Eventuell soll in der Stunde auch geschrieben werden, obwohl ich mir da noch unsicher bin, wegen der Sauerei mit den Tintenfäßchen - wollte das vorher seperat ausprobieren lassen.
    Dachte auch daran, die Kinder als HA ein Gedicht lernen zu lassen, welches ich dann abfrage.


    Ist das aber inhaltlich genug ?(


    Nicht, dass mir blinder Aktionismus vorgeworfen wird...obwohl das Erleben einer historischen Situation ansich ja schon Inhalt genug sein sollte.


    Ich hoffe, mich unklar genug ausgedrückt zu haben...


    LG, Melosine

  • Google nach "schulmuseum"


    Tipp:
    http://www.frank-vollmer.net/schulmuseum/html/rundgang.html
    Hier sind einige historische Bemerkungen zur Schulgeschichte kurzgefasst.


    Nachtrag:
    Bis Anfang des letzten Jahrhunderts mussten die Schüler der Dorfschulen im Winter jeden Tag ein Scheit Holz mit in die Schule bringen, damit geheizt werden konnte. Im Schulmuseum Ichenhausen durfte ich als Lehrer vor meiner Klasse zu Demonstrationszwecken eine perfide Strafe ertragen, die sich unsere Lehrervorfahren einfallen ließen:
    Die Strafe bestand darin, auf einem dreieckigen Holzscheit zu knien. Wer eine masochistische Ader in sich spürt, kann's mal eine Minute lang probieren.....
    8o

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Boah, fies. Das Erbsensäckchen stelle ich mir schon unangenehm genug vor.


    Leider kann ich den Rohrstock auch nicht zum Einsatz kommen lassen :D Bei so manchem Schüler könnte man da auf die Idee kommen...Nein, nein: Das war nur Spaß! Rohrstock statt Mobbing - soweit kommts noch.


    Werde mich wohl auf die Klassenregeln beschränken (aber ob das ohne die entsprechenden Sanktionsmaßnahmen so gut funktioniert wird sich zeigen).


    Bastele jetzt schon mal an meiner Verkleidung, hihi. So macht die Vorbereitung wenigstens ein bisschen Freude.


    LG, Melosine

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