Wie viele Stunden als Anfänger?

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    Hallo liebes Forum,


    ich bin ja demnächst endlich mal fertig mit dem Studium und möchte danach bis zu den Sommerferien an einer Grund- oder Hauptschule als Vertretung arbeiten. Da frage ich mich nun, wie viele Stunden man als Anfänger noch ganz gut schaffen kann, vorausgesetzt ich kann es mir aussuchen. ;)


    Eine volle Stelle wären bei uns 25 (GS) bzw. 27 (HS) Stunden. Das wäre auf jeden Fall zu viel denke ich. Aber was kann ich als Anfänger schaffen? 10 Stunden wohl in jedem Fall. Aber das wäre natürlich vom Gehalt her recht mager. Was denkt ihr, was man als Anfänger durchschnittlich relativ gut bewältigen kann?


    Gruß leppy

  • hallo, eine freundin von mir hat auch ne vertretungsstelle in rlp nach dem 1. staatsexamen angenommen und hat eine 3/4 stelle gehabt, glaube sie hatte da 21 stunden. allerdings nur in der grundschule.
    liebe grüße
    simsa

    • Offizieller Beitrag

    Hallo leppy,


    ich war mit meinen ersten allein erteilten (und vorbereiteten) Unterrichtsstunden im Referendariat (5 bis 6 pro Woche anfangs) voll ausgelastet. Aber da war ja noch Seminar dazu und Hospitationen und dieser Perfektionsanspruch.
    Vielleicht kommst du etwas weiter, wenn du selber überlegst, z.B.: Hast du Praktika gehabt und dort Unterrichtsreihen gehalten? Wie lange hast du dafür vorbereitet?
    Hast du viele Materialien zu Hause? Kannst du verschiedene Lieder singen und auf der Gitarre spielen, ohne großartig vorher zu üben? (Liederlernen, Gitarreüben und Arbeitsblättererstellen waren die Vorbereitungsstundenfresser in meiner Anfangszeit!)
    Welche Fächer müsstest du unterrichten in der Vertretung? Musst du dich fachlich und didaktisch in ein Fach ganz neu einarbeiten?


    Momentan habe ich (nach 2. Staatsexamen) eine 2/3-Stelle (19 von 28 Stunden) in einer Grundschule und unterrichte 3 Fächer in den Klassenstufen 3 bis 6 und eine Chorgruppe. Das ist schon eine Menge, aber es macht mir auch Spaß, mal das zu dürfen, was mir in der Ausbildung verwehrt wurde und so bereite ich besonders Deutsch sehr zeitintensiv vor. Außerdem habe ich in einem der 3 Fächer keine praktische Ausbildung absolviert, das macht das Vorbereiten/Unterrichten schwer und den Druck groß.
    Du solltest auch noch bedenken, dass der Stress im Unterricht hinzu kommt. Ich bin nach stressigen Tagen ziemlich müde und geschafft, das ist, als hätte ich länger gearbeitet. Als Stressfaktoren empfinde ich z.B. : Viele Musikstunden, viele verschiedene Klassen unterrichten, Chor mit Erstklässlern nach Unterrichtsschluss. Wenn es bei dir auch solche Faktoren gibt, bedenke sie am besten noch!


    Grüße,
    Conni

  • Ist denn Gitarrespielen können echt so eklatant in der GS? Kann das auf Grund meiner Finger nämlich nicht :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Tristan,


    du kannst die Lieder auch mit Klavier oder Keyboard begleiten. Oder gar nicht (klingt halt weniger schön). Oder mit Playback-CD (ist teuer, wenn du nicht nur von einer CD playbacken magst).
    Wirst du denn Musiklehrer? (Dann musst du in manchen Ländern ein Begleitinstrument spielen.)


    Grüße,
    Conni

  • Hallo!


    Ich denke auch, dass 10 Stunden genug wären. Ich war am Anfang mit den 6 Stunden eigenverantwortlich auch mehr als ausgelastet. Vor allem in HSU, besonders wenn ich ein neues Thema anfange und mich ganz neu einarbeiten muss. Mittlerweile unterrichte ich ca. 8-9 Stunden (mit Hospitation) und wären da nicht UVs und diverse andere zusätzliche Dinge, dann hätte ich zwar schon genug zu tun, hätte aber daneben genug Zeit für Freizeit. Ich schätze so in etwa wie ein normaler Arbeitnehmer. Dazu muss ich aber sagen, dass ich inzwischen für viele meiner Stunden schon ähnliche Stunden von anderen Leuten gesammelt habe, die ich dann als Anregung nutzen kann. Von daher ist mein Arbeitsaufwand etwas geringer, als wenn ich gar keine Vorbildstunden hätte. An dieser Stelle lieben Dank v.a. an meine Betreuungslehrerin und an alle anderen, die mich so toll unterstützen!


    Ich habe übrigens auch Musik und kann nicht so richtig Gitarre spielen. Lieder begleiten wir v.a. mit Rhythmusinstrumenten, wenn keine spezielle Begleitung eingeübt wird. Vorspielen tu ich auf der Flöte, wenn überhaupt. Meistens singe ich direkt vor, oder ich summe. Ist zwar nicht ideal, aber zum Neulernen eines Instruments hab ich dann doch keine Zeit - abgesehen davon, dass ich sowieso nie üben würde (kenne ich noch aus meiner Geige-Zeit :rolleyes: )


    Liebe Grüße,
    biene maja

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank schon mal.


    10 Stunden sollten mE gut zu schaffen sein. Hatte in meinem 2. Praktikum 3 Wochen durchschnittlich täglich eine und hätte ohne weiteres Zeit gehabt noch eine vorzubereiten. Zumal dann ja die schriftliche Ausarbeitung nur für mich wäre und deshalb eher ein Spickzettel ;) . Allerdings wird es sicher viel Musik sein, das ist sicher stressiger als ne Mathe-Übungsstunde. 3/4 fänd ich schon heftig, das wären wohl 19 Stunden, ich glaube für den Anfang noch etwas viel.
    Bin mal gespannt inwieweit ich Mitspracherecht haben werde...


    Gruß leppy

  • Ich habe während des Studiums als Vertretungskraft an einer Grundschule gearbeitet. Da hatte ich keine vorgeschriebene Stundenzahl. Wenn eine Kollegin krank wurde, reif die Konrektorin mich an, sagte, wann sie jemanden braucht und ich habe gesagt wann ich kann. Das waren dann mal 3 Stunden in der Woche, auch mal 17 oder auhc mal 3 Wochen gar nichts.
    An der Grundschule, an der ich mein Ref gemacht habe, hatten wir 3 oder 4 Studentinnen, die jeweils 2 bis 4 Wochenstunden hatten. Die haben sie teilweise gesammelt, einige waren aber auch fest z.B. für die Schwimmbegleitung. Dass eine einzige Studentin einen Vertrag für mind. 10 Wochenstunden bekommt, halte ich für sehr ungewöhnlich. Zumal bei 40 Stunden im Monat die Grenze für "geringe Beschäftigung" überschritten sein dürfte. Ich habe damals -es ist inzwischen einige Jahre her- für jede erteilte Stunde etwa 30 DM bekommen.
    Der Aufwand für Vertretungsstunden hält sich aber in Grenzen. Ich habe das immer so erfahren, dass entweder die zu vertretene Leherin selbst oder die parallel unterrichtenden Kollegen einem Material geben. In Niedersachsen gibt es meiner Meinung nach dazu einen Vermerk in einem Erlass, dass die Kollegen verpflichtet sind, den Stoff für die Stunden bereitzustellen. Es ist also längst nicht so aufwendig wie die Stunden, die man im Ref hält.
    Wenn du das Angebot bekommst, an einer Schule Vertretungsstunden geben zu können, nimm das an, auch wenn es nur wenige Stunden sind, nützt es dir eine ganze Menge.
    Viel Erfolg
    ohlin

  • Hallo leppy,


    ich befürchte fast, dass du in RLP nicht sooooooooviel Mitspracherecht haben wirst, hier geht es gerade in "ungünstigen" Gebieten (LD z.B.) nach Bedarf, hier sitzen im Moment auch viele "fertige" Lehrer an Grundschulen auf Vertretungsstellen, andererseits ist es auch ein Unterschied, ob du eine Klassenleitung hast oder nicht, ich denke, wenn du keine Klassenleitung hast, dann könntest du auch mehr Stunden machen...ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück!


    Viele Grüße Daggie

    • Offizieller Beitrag

    Aber ich hätte ja die Möglichkeit abzulehnen, wenn's mir zu viel erscheint. ;)


    Nee, also das ich was kriege ist recht wahrscheinlich (meinte zumindest der Mann von der Schulaufsicht, der für die Einstellungen zuständig ist) und ich will auch nicht nach LD. ;)


    8o Klassenleitung müsste allerdings nicht gleich sein 8o


    Gruß leppy

  • Zitat

    Conni schrieb am 22.02.2005 19:59:
    Hi Tristan,


    du kannst die Lieder auch mit Klavier oder Keyboard begleiten. Oder gar nicht (klingt halt weniger schön). Oder mit Playback-CD (ist teuer, wenn du nicht nur von einer CD playbacken magst).
    Wirst du denn Musiklehrer? (Dann musst du in manchen Ländern ein Begleitinstrument spielen.)


    Grüße,
    Conni


    Na ja, ist es nicht so, dass man in der GS alle Fächer machen muss? Werde also wahrscheinlich nicht um den Musikunterricht herumkommen, wobei ich da ebenso wie Kunst eher aufgeschmissen bin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tristan,


    das ist von Bundesland zu Bundesland und von Schule zu Schule unterschiedlich.
    In meiner Schule wird viel auf Fachlehrer geachtet, d.h. schon in Klasse 3 und 4 haben die Kinder für fast jedes Fach eine andere Lehrerin.
    Ich unterrichte die Deutsch und Musik, in denen ich schwerpunktmäßig ausgebildet wurde. Mein 3. Fach unterrichte ich nicht. Dazu unterrichte ich Mahtematik, die ich studierte, aber kein 1. Staatsexamen ablegte und keine praktische Ausbildung erhielt.
    Die meisten Lehrer arbeiten sich in 1 oder 2 fremde Fächer ein und unterrichten die, aber nicht alle Fächer.


    In meiner Ausbildungsschule gab es für Musik auch eine Fachlehrerin, in Kunst ab Klasse 3 und Sport wurde nur von Kolleginnen mit einer Sportlehrerausbildung gegeben.


    Wenn du fachfremd Musik unterrichten musst, würde ich dir mittelfristig zum Anschaffen ausgewählter CDs mit guten Playbacks raten, vielleicht hat die Schule auch welche.


    Grüße,
    Conni

  • Wenn du noch gar keine "Schulluft" geschnuppert hast, würde ich auch für 10 Stunden plädieren.


    Am Anfang es Refs. waren die 6 Stunden eigenverantwortliches Unterrichten zwar schön aber auch sehr anstrengend.
    Jetzt - nach Ref und etwas Berufspraxis - würde ich diese 6 Stunden vielleicht nicht aus dem Ärmel schütteln, aber ganz locker angehen.


    Wie sieht denn der Vertretungsunterricht aus?
    Fest für eine längere Zeit oder mal hier und mal da ein paar Stunden, wenn jemand krank ist (so wie die Mobilden Reserven hier in Bayern)?


    Wenn es das Erste ist, dann ist es schon aufwändiger.
    Beim Zweiten erwartet niemand was Besonderes, du hast meistens die Planung des eigentlichen Lehrer und übernimmst das einfach aber vorbereitet werden muss es trotzdem.


    Aber mal was anderes: es sind wirklich nur 25 Stunden für eine volle Stelle in der Grundschule?


    Petra

    • Offizieller Beitrag

    Ja, bei uns hat eine Stunde in der GS 50 Minuten (Volle Halbtagsschule landesweit mit rhythmisiertem Schulvormittag).


    Ob ich an eine feste Schule komme oder an mehrere wird sich wohl erst dann entscheiden - in der Praxis gibt es beides, kommt halt drauf an, was sie dann brauchen. Ich würde lieber etwas festes bekommen.


    Etwas "Schulluft" habe ich schon geschnuppert - aber eben nicht viel. Naja, ich werde mich mal überraschen lassen, was sie mir anbieten. Nach euren Ratschlägen werde ich wohl alles über 15h meiden, es sei denn hier ist irgendwer der sagt, dass für ihn eine volle Stelle von Anfang an überhaupt kein Problem darstellte ;)


    Gruß leppy


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    Versteh ich das richtig, daß Du nach dem 1. Staatsexamen unterrichten willst, bis das Ref anfängt? Geht das? Machen die das? WEo geht das, wenn es geht? Ich hab ja das Gefühl, wenn ich in Bawü sage: "Hier bin ich, ich will die Zeit bis zum Ref mit 10 Stunden Unterricht pro Woche überbrücken." Dann zeigen die mir einen Vogel...


    Liebe Grüße,


    Dalyna

    • Offizieller Beitrag

    Zumindest in RLP für GHS geht es, da sie teilweise extrem suchen, vor allem für kürzere Verträge. Und im Saarland gibt es das auch. Einfach mal bei der zuständigen Stelle telefonisch nachfragen, mehr als nein sagen können sie nicht. Und die sagen Dir dann auch, wie es mit der Bewerbung von statten geht.


    Gruß leppy

  • Wir hatten (in Hessen) auch schon eine Studentin, die während ihres ersten Praktikums an unserer Schule das Angebot bekam, an einer anderen Schule ein paar Stunden zu unterrichten - und sie schmiss das Praktikum und ging "Geld verdienen".
    Ich glaube, das geht nur in Hessen!! :D
    venti :)

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