Soziales Lernen 1. Klasse

  • Hallo!
    Ich möchte in den nächsten Wochen einige SU - Stunden (1. Klasse) zum Thema Soziales Lernen (speziell streiten und sich vertragen, gegenseitig helfen) machen.
    Hat jemand Ideen oder Links?
    LG, Birgit

  • hallo bigandi :)


    in einem anderen thread habe ich bereits dieses von uns durchgeführte projekt beschrieben:



    vielleicht findest du hier ein paar anregungen?
    grüße, sabi

  • Vielen Dank, da sind tolle Ideen dabei, die ich gut brauchen kann!
    LG, Birgit

  • das freut mich :) !
    vor allem weil ich es eben auch mit einer ersten/zweiten klasse gemacht habe. die dinge lassen sich auch dort schon gut bewerkstelligen.


    grüße, sabi :)

  • Bevor ich mal einen neuen Thread anfange, poste ich einfach mal hierein.


    Ich habe gerade folgende Situation:
    Ich fange am Montag als Feuerwehrlehrkraft an. Dabei werde ich in einer zweiten Klasse statt einer Stunde Soziales Lernen zwei Stunden unterrichten, da ich kein Religion unterrichten darf.
    Da ich Deu und SU gelernt habe, frage ich mich, was ich in diesem Fach unterrichten kann / darf / soll?


    Könnt ihr mir helfen?


    ich fand die Anregung von Sabi interessant, aber ich persönlich bräuchte da glaube ich noch so eine Art "Leitfaden" (Was sollen die Kinder danach können / begriffen / erfahren haben nach der einzelnen Stunde.) So an sich finde ich den Aufbau wirklich gut und interessant. Ich würde auch über einige Wochen kommen damit :D


    Man sagte mir, dass im Lehrerzimmer wohl ein Ordner mit Arbeitsblättern etc zum Sozialen Lernen steht. Da ich aber am Montag schon eine Stunde habe, überlege ich, was ich machen kann.


    Über Anregungen und Tipps würde ich mich sehr freuen! Und vielen Dank schon mal im Voraus ;)

  • Ich kann ja den "Klassenrat" empfehlen. ( Gibts auch einen Haufen Literatur dazu). Ich führe den immer schon in Klasse 1 ein und führe ihn jede Woche eine US durch. Ist eine tolle Art der Konfliktbewältigung und trägt wie ich finde unheimlich zum Sozialverhalten der Schüler bei!
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • as sollen die Kinder danach können / begriffen / erfahren haben nach der einzelnen Stunde.


    Etwas in der Art (aber nicht stundenweise) sollte im Lehrplan stehen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • @ Panama: Könntest du etwas genauer erklären, wie der Klassenrat in der 1. Klasse bei dir abläuft? Das würde mich sehr interessieren!!
    Ich habe das mal in einer 4. Klasse als Vertretungslehrerin mitbekommen. Aber deren System wäre vermutlich nicht für Erstklässler geeignet.

  • Wir haben da ein ganz geregeltes System:
    Wir versammeln uns im Kreis.
    Ich haue meinen Gong an und verkünde: "Ich eröffne den Klassenrat".
    Dann kommt eine "gute Runde". Ich lasse den Erzählstein herumgehen. Jedes Kind sagt einem anderen, über was es sich gefreut hat. Bsp: "Laura, ich fand es toll, dass du mir heute geholfen hast". Wichtig ist IMMER: Die Kinder müssen sich direkt ansprechen.


    Nach der gute Runde wird ein Problem besprochen. Ein Sch. führt etwas an. "Paul, du schlägst mich immer......." Paul darf sich dazu äußern. Danach darf die Klasse sich äußern. Was haben die anderen dazu beobachtet. Wichtig ist auch, dass die Kinder ihre Gefühle dabei ausdrücken. Das verärgert mich, macht mich traurig.....


    Dann wird in die Runde gefragt: Wer hat Lösungsvorschläge?


    Das betroffene Kind und Paul einigen sich auf einen Vorschlag. "Seid ihr damit einverstanden?"


    Ich notiere die Lösung in mein Klassenratsbuch.


    Die Woche drauf wird nach der guten Runde erst einmal geschaut, ob das letzte Problem sich erledigt hat, oder nicht. Wenn nicht, muss es erneut besprochen werden.


    Wir beenden mit einem Gong:" Ich schließe den Klassenrat"


    Ab der zweiten Klasse werden die Probleme der Kinder verschriftlicht und in einen Postkasten geworfen. Dann wird ausgewählt: Welches Problem ist wichtig, was muss besprochen werden. Wir stimmen ab.


    Außerdem leiten meine Zweitklässler den Klassenrat ab Mitte Klasse 2 alleine. Ich sitze dabei und beobachte nur und lenke etwas. Klappt super. Ich habe nur gute Erfahrungen damit gemacht.


    Wie gesagt: Ich habe es für die 1.Klässler adaptiert. Meine Kolleginnen waren skeptisch, ob das überhaupt machbar ist in Klasse 1. Ich habe es einfach versucht.


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • In Ba-Wü gab es im letzten Bildungsplan Stunden für "LIPSA" (Lern-, Interessen-, Persönlichkeitsentwickelnde Schüler-Angebote).
    Links dazu findest du hier:
    http://autenrieths.de/links/linkausf.htm#Lipsa
    Vielleicht steigst du ja auch mit Herrn Knigge ein:
    http://www.autenrieths.de/linksju.htm#benimm
    Auch eine Möglichkeit:
    Die Jugendbeauftragten der Polizeidirektion bieten Präventionskurse gegen Gewalt an. Vielleicht kannst du in dieser Stunde eine Kooperation durchführen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Es gibt auch sehr gute Literatur zum Klassenrat. Ich glaube ein Buch ist vom Persen Verlag. Da sind dann auch noch mal die Abläufe ausführlich beschrieben. Auch für höhere Klassen. Die Viertklässler z.b. bestimmen noch zusätzlich einen "Zeitwächter", denn jede "Partei" hat eine bestimmte Redezeit.
    Also wer größere Schüler hat, ist mit einem "Handbuch" auch noch mal ganz gut bedient. Wer die Kleinen hat kann es ja mal so ähnlich ausprobieren wie ich. Ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell die Kleinen lernen, dass es auch beim "Streiten" Regeln geben kann- und wir gut man so Konflikte angehen kann. Für mich als Lehrkraft ist das ebenfalls entlastend. Ich wäge mittlerweile kurz ab, ob ein Konflikt sofort besprochen werden muss, oder ob ich sagen kann: "Weißt du was? Das könnten wir doch prima im Klassenrat besprechen"


    ich mache ihn übrigens immer Freitags. Weil sich die Woche über einige Dinge einfach aufstauen. Kolleginnen von mir machen ihn lieber Mittwochs oder Montags. Auch das kann man ausprobieren. :)


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo, wie liefs denn heute?

    ich fand die Anregung von Sabi interessant, aber ich persönlich bräuchte da glaube ich noch so eine Art "Leitfaden" (Was sollen die Kinder danach können / begriffen / erfahren haben nach der einzelnen Stunde.) So an sich finde ich den Aufbau wirklich gut und interessant. Ich würde auch über einige Wochen kommen damit :D

    Finde den Klassenrat, den Panama so genau beschrieben hat, auch toll. Vielleicht als Ergänzung zu deiner Eingangsfrage:
    "Leitfaden"/Ziele wären: Die Kinder entwickeln Selbst- und Fremdwahrnehmung/ Sie lernen, ihre Emotionen wahrzunehmen und zu beschreiben/ sie erfahren Selbstwirksamkeit und bauen so Selbstbewusstsein auf.
    Konfliktlösung erlernen sie also, indem sie wahrnehmen, was ihr Verhalten bei anderen auslöst und was das Verhalten der anderen bei ihnen selbst auslöst. (Bsp. Max tritt Justin. "Durchschnittliches" Konfliktgespräch dreht sich darum, wer warum doof ist und v.a. wer angefangen hat und endet in Gebrüll. Im Klassenrat jedoch kommt heraus, dass Max getreten hat, weil er nicht sagen kann, wie traurig er ist, nicht mitspielen zu dürfen. Justin macht das nicht nur wütend sondern auch Angst. Wenn die Kinder das wissen, können sie überhaupt erst Lösungen finden)-> Klassenklima verbessert sich nachhaltig.


    Daher die Übungen von "Sabi" zur Selbstwahrnehmung/ Fremdwahrnehmung.


    Kannst bei Interesse auch nach Gesprächsregeln, wie "Giraffensprache/ "Ich-Botschaften"/ "Aktives Zuhören" googeln...


    Eine schöne Zeit mit deinen neuen Schülern :)

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