Ich schreibe z.B., dass es mir sehr leid tut, dass der Hinterbliebene den Verlust seines Partners/Elternteils o.ä. erleben muß und die nächsten Monate sicher schwer werden. Und dass ich ihm viel Kraft wünsche. Wenn ich der Person näher stehe, gerne auch, dass ich in Gedanken bei ihr bin, dass ich jederzeit für sie da bin.
(Meiner Meinung nach ist es gar nicht so wichtig, was man schreibt, sondern eher, dass überhaupt Reaktionen kommen. Eine Freundin hat mir nach dem Tod ihres Mannes einmal gesagt, sie fühlt sich wie eine "persona non grata", weil keiner sie z.B. auf der Straße anspricht oder weil sogar die Straßenseite gewechselt wird - nur weil die Leute nicht wissen, was sie sagen sollen. Vielleicht fällt einem auch aus diesem Grund das Kartenschreiben schwer; daher denke ich mir, auch wenn die Worte vielleicht nicht die perfekten sind, sind sie besser als gar keine.)
Manchmal schreibe ich auch noch einen Spruch hinein, wenn ich das Gefühl habe, das passt oder der Hinterbliebene kann damit etwas anfangen. Besonders mag ich:
Das sind die Stunden, die wir nicht begreifen!
Sie beugen uns in Todestiefen nieder und löschen aus,
was wir von Trost gewußt.
Und doch sind das die Stunden,
deren Last uns Stille lehrt
und innerlichste Rast.
(Hermann Hesse)
Mich läßt der Gedanke an den Tod
in völliger Ruhe.
Ist es doch so wie mit der Sonne:
Wir sehen sie am Horizont untergehen,
aber wir wissen,
dass sie drüben weiterscheint.
(Goethe)