Ich glaub, die Anwort wird komplizierter, weil es verschiedene Ansätze zur Erklärung gibt (und dann evtl. zur Lösung):
- "Ich mach alles so, wie die Lehrerin" ... ja, aber Du BIST NICHT die Lehrerin. Sowohl von der Rolle her, als auch von der Persönlichkeit her. Was bei mir in einer Klasse klappt, muss bei einem Kollegen (also nicht Praktikant) noch lange nicht klappen. Bestimmte Verhaltensweisen passen zu mir, sind Teil meiner Persönlichkeit, das ist authentisch. Wenn ein anderer das versucht, ist es evtl. nicht authentisch und die SchülerInnen merken das, reagieren nicht gut darauf.
- Du bist nicht die Lehrerin - auch von der Rolle her. Deshalb bringen sie Dir auch nicht das gleiche Verhalten entgegen.
- SchülerInnen testen aus ... wie weit kann ich gehen? Wie reagiert die Lehrkraft? Das passiert auch erfahrenen LehrerInnen immer wieder. Muss man halt entsprechend (der eigenen Persönlichkeit) darauf reagieren.
- Respekt ... hat man nicht immer von Amts wegen, den muss man sich verdienen. Und ich halte sehr wenig von "Strafen" und "Belohnungen" (bin aber auch keine Grundschullehrkraft). Manchmal geht es nicht ohne "Strafe", aber das sollten Ausnahmen sein, grobe Regelverstöße. Auch "lauter werden" kann - ganz gezielt eingesetzt - wirken, nutzt sich aber rasch ab und kann - beim falschen Anlass, zur falschen Zeit - eher schädlich sein, man kann sich da auch schnell lächerlich machen bzw. bei den SchülerInnen entsteht das Bild, dass "der nur immer rumbrüllt ... keine Autorität außer durch Lautstärke".
Dass das für Dich als Praktikant schwierig ist, kann ich nachvollziehen. "Autoritärer werden" ist aber evtl. der falsche Weg.
Ich glaube nicht, dass die Körpergröße viel damit zu tun hat und auch ob man eher schmächtig ist oder nicht ... evtl. eher das "sichtbare" Alter - aber das gibt sich ja dann von ganz alleine.
Mach es nicht "genau wie sie (die Lehrerin)". Überlege Dir, wie DU reagieren möchtest.
Sicherer auftreten, Selbstbewusstsein etc. kann man lernen (ja, SchülerInnen spüren Unsicherheit und Deine Probleme können z.T. auch daher kommen), kommt mit Übung und Erfahrung.