Beiträge von DeadPoet

    Im Prinzip im Normalfall alles außer Deutsch. Englisch, Geschichte usw. Das liegt schon daran, dass es meist keine Doppelstunden sind, sondern einzelne 45 Minuten Einheiten und man dann ständig ein anderes Fach "verdrängen" müsste bzw. ggf. auch Vertretungen anfallen. Die zeitliche Länge einer Klausur ist nicht definitiv geregelt (in der Unter- und Mittelstufe sind Schulaufgaben gegenüber dem Schnitt der kleinen Leistungsnachweise doppelt gewichtet, da sollte dann mMn eine SChulaufgabe auch mindestens doppelt so umfangreich sein - und eine Stegreifaufgabe (kleiner Leistungsnachweis) wiederum dauert maximal 20 Minuten, das ist geregelt). In der Oberstufe zählt die Klausurnote mit den kleinen Leistungsnachweisen (das sind vorwiegend mdl. Noten) sogar 1:1 ...

    Ich plane Schulaufgaben eigentlich eher für 45-50 Minuten, so dass ich bei einer Doppelstunde (alle Verzögerungen eingerechnet) eigentlich immer so ca. 25-30 Minuten übrig habe. Ich bin dann so "gemein" und bespreche die Arbeit gleich nach einer kurzen Pause (die SchülerInnen reden sowieso miteinander über die Arbeit "Hey, was hast Du da geschrieben?" ... da kann man auch gleich gemeinsam drüber reden).

    Gründe:

    - Die SchülerInnen wissen dann noch recht genau, was sie geschrieben haben und können so evtl. gleich noch ein Gefühl kriegen, wie sie gearbeitet haben. Deshalb hören die meisten dann noch zu. Natürlich können sie auch Fragen stellen, ob etwas noch richtig oder falsch ist - manchmal muss ich dann halt sagen, dass ich mir dazu die Arbeit erst wirklich genau anschauen muss, um sagen zu können, was noch gilt und was nicht.

    - Die übrige Zeit kann man "normalen" Unterricht meist eh nicht mehr halten, also nutze ich die Zeit noch irgendwie sinnvoll.

    - Besprechung erst kurz vor Herausgabe: Da ist meine Erfahrung, dass die SchülerInnen gar nicht mehr so zuhören, weil sie nicht mehr wissen, was sie geschrieben haben und weil es sie viel mehr interessiert, was für eine Note sie haben.

    - Besprechung nach Herausgabe: Ähnlich ... es ist vielen egal, was richtig gewesen wäre, Hauptsache, ihre Note passt ihnen ... es hören viele nicht mehr zu.

    Ich trage auch (warum auch immer ... Masochismus?) sehr lang in den Sommer hinein langärmlige Hemden. Wenn die nicht zu dick sind (dünnes Leinen, dünne Baumwolle) geht das eigentlich sehr lang sehr gut.

    Irgendwann wirst Du aber zwischen zwei "Leiden" (Hitze und dass es Dir unangenehm ist) entscheiden müssen.

    Und sich sag jetzt mal ganz klar: Den Leuten, die wirklich zählen, ist es völlig egal, wie Deine Arme aussehen. Das werden die allermeisten Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schüler sein. Klar, im ersten Moment wird das evtl. schon eine Reaktion hervorrufen, aber dann sollte das Thema durch sein.

    Bestimmte Kommentare wird man nie vermeiden können, die kommen bei anderen dann wegen Übergwicht, langen Haaren oder eine Gehbehinderung ... einfach ignorieren (sagt sich leicht, ich weiß).

    Hast du für dieses Geschwurbel irgendwelche belastbaren Quellen und hast du mit Putin persönlich gesprochen?

    Dafür gibt es in der Tat inzwischen Belege, u.a. einen Aufsatz Putins.

    https://zeitschrift-osteuropa.de/site/assets/fi…13/oe210706.pdf

    https://russische-botschaft.ru/de/2020/06/19/…te-und-zukunft/

    oder ganz knapp: "Wiederholt machte Putin zudem deutlich, dass seine Forderungen sich nicht allein auf die ehemaligen Sowjetrepubliken beziehen, sondern auf alle Staaten der früheren sowjetischen Einflusssphäre. Am 21. Januar verlangt Russland ausdrücklich den Abzug von NATO-Truppen aus Rumänien und Bulgarien. Potenziell durch die russischen Forderungen bedroht sehen sich auch andere Staaten, die ab 1999 der NATO beitraten und bis zum Ende des Kalten Krieges Mitglieder des Warschauer Paktes waren, darunter Polen, Tschechien und die Slowakei."

    https://www.n-tv.de/politik/Putins…le23151681.html

    Wer hat sich hier noch vor wenigen Beiträge über "draufhauen" beklagt, wenn "unpassende" Meinungen veröffentlich würden?

    Wie schon gesagt ... wenn man nur Parolen und Plattitüden von sich gibt, muss man sich nicht wundern, wenn "draufgehauen" wird. Man könnte statt "draufhauen" in vielen Fällen aber auch - weniger wehleidig, empflindlich, übertreibend - sagen, dass man gebeten wird, etwas zu erläutern, zu begründen, zu belegen. Für bestimmte Thesen halt auch "Butter bei die Fische" zu bringen. Aber das macht dann wohl mehr Mühe, als von "draufhauen" zu reden und sich in der Sache dann nicht genauer zu äußern.

    Diskussionskultur: Ich finde diesen unten verlinkten Kommentar ziemlich gut, und er passt auch hier rein. Er befasst sich mit dem Shitstorm wegen des letzten "Offenen Briefes", und auch bei der von Thymian verlinkten Petition kann das wieder losgehen. Ich habe auch (als Extrem-Kriegsdienstverweigerer, Ex-Zivi und meistens "linksgrünrot versiffter" Wähler) erhebliche Probleme mit meiner eigenen Meinungsfindung. Gerade deshalb finde ich sachliche Auseinandersetzungen wichtiger als das langweilige undifferenzierte Einschlagen auf gegenteilige Ansichten.

    Furor und Killerphrasen

    Ja, aber Diskussionskultur gilt dann für beide Seiten. Keine ungegründeten Behauptungen, keine "what-aboutism", keine leeren Parolen. Wer sich dieser genannten "Strategien" bedient, braucht sich nicht wundern, wenn es keine sachliche Auseinandersetzung mit ihm/ihr geben kann.

    So steil ist sie gar nicht, wenn man sie als das nimmt, was sie symbolisieren soll. Die USA als selbsternannte größte Demokratie dieser Erde intervenieren in anderen Staaten dieser Welt dort, wo sie meinen, dass ihre Interessen gefährdet oder berührt sind. Der übrige Westen folgt ihr mal mehr oder weniger kritisch - schließlich ist er von der Militärmacht der USA abhängig. Vietnam, Nicaragua, Irak, Afghanistan, Libyen. Auch hier wird der moralische Kompass arg in Mitleidenschaft gezogen.

    Das "wenn man sie als das nimmt, was sie symbolisieren soll" ist der Knackpunkt. Was mich aber stört, ist, wenn man - um anderes Verhalten zu relativieren, zu verharmlosen oder auch nur die eigenen Argumente überzeugender zu machen, Thesen in den Raum stellt, deren Wahrheitsgehalt bei genauerer Betrachtung extrem unterschiedlich bewertet werden kann und einer längeren Diskussion bedürfen würde.

    Bzgl. Afghanistans gibt es sowohl Fachleute, die es als gerechtfertigten Akt der Selbstverteidigung nach 9/11 sehen (und damit nicht völkerrechtswidrig), es gibt aber auch genug Fachleute, die das anders sehen.

    Hier einerseits der Wiki-Text: "Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bezeichnete die Anschläge in den Vereinigten Staaten in seiner am 12. September 2001 gefassten Resolution 1368 als „Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“. Zudem wurde das „naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, das in der Charta der Vereinten Nationen anerkannt wird“ betont. In diesem Zusammenhang wurden die Anschläge des 11. September 2001 als bewaffneter Angriff im Sinne der Artikel 39 und 51 der UN-Charta eingestuft. Damit wurde den Vereinigten Staaten das Recht auf Selbstverteidigung implizit zugesprochen. Nach Auffassung der Vereinigten Staaten und anderer Regierungen, wie etwa auch der Bundesrepublik Deutschland, wurde mit dieser Formulierung und dem direkten Verweis auf das in Artikel 51 der UN-Charta festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung die anlaufende Operation Enduring Freedom durch den Sicherheitsrat als ein „Akt der Selbstverteidigung der Vereinigten Staaten“ gegen den von Afghanistan aus geplanten Angriff gewertet und damit völkerrechtlich legitimiert."

    und eine andere Einschätzung, die aber das Ganze wenigstens auch ausführlich erläutert und diskutiert: https://www.gsi.uni-muenchen.de/forschung/fors…papier/ap34.pdf


    "Im Verlauf dieses Kapitels dür fte vor allem eines deutlich geworden sein: die Legalität der Selbstverteidigungsmaßnahmen der USA und ihrer Verbündeten liegt keinesfalls so klar auf der Hand, wie man dies vermuten könnte, wenn man den Aussagen vieler, vor allem westlicher Politiker, Journalisten und sonstiger Kommentatoren Glauben schenkt.87 Zwar scheint es insgesamt ebenfalls nicht angebracht, die Aktionen als eindeutig illegal zu bezeichnen. Aber: Um den Krieg in Afghanistan mit dem Recht auf Selbstverteidigung, so wie es in Artikel 51 der UN -Charta festgeschrieben ist, in Einklang zu bringen, bedarf es in einigen Bereichen einer nicht unerheblichen Abkehr bzw. einer Aufweichung von etablierten Prinzipien"

    Bevor mir wieder irgendwelche Leute die Worte umdrehen. Ich stehe auf Seiten der Ukraine und der Aggressor ist Russland der völkerrechtswidrig handelt.

    Wie die USA in Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen.

    Steile These ... beleg das doch mal bitte ausführlich am Beispiel Afghanistan.

    Ja, die Liste enthält schon einige Prominente, die man nicht zu den Querdenkern zählen sollte. Die meisten von uns haben bei der Entscheidung Waffen oder nicht Bauchschmerzen. Man versucht, das "kleinere Übel" zu wählen und je nach Perspektive ist das nicht das Gleiche für alle.

    Manchmal fällt es allerdings Menschen (und da auch Prominenten) schwer, etwas, woran man sein ganzes Leben geglaubt hat, in Frage zu stellen *ob es falsch ist oder nicht, kann man ja im Moment noch gar nicht sagen, da bleiben manche evtl. bei dem, was sie immer geglaubt haben). Gerade meine Generation ist mit Sprüchen "Schwerter zu Pflugscharen" ... "Frieden schaffen ohne Waffen" ... aufgewachsen, hat sich da engagiert, evtl. sogar z.T. einen Teil des Lebenssinns / Stolzes auf etwas Geleistetes raus gezogen.

    Ist man jemand mit "festen Prinzipien", wenn man an solchen fest hält, egal was passiert? Oder ein stures altes Faktotum?

    Das muss jeder selbst entscheiden ... von daher kann man auf so eine Liste sicher auch mit einer Liste von Menschen kontern, die FÜR Waffenlieferungen sind. In diesem Fall muss ich mir einfach meine eigene Meinung bilden (mich nicht von anderen Prominenten, die ich in vielen Dingen sonst evtl. schätze) beeinflussen lassen.

    Meine Ansicht ist, ohne Waffenlieferungen wäre die Ukraine schon lange der Verlierer, Putin hätte gewonnen, die Menschen in der Ukraine würden - im besten Fall - in einer Diktatur leben und die nächsten Länder müssten mit dem Gefühl leben, in absehbarer Zeit die nächsten zu sein.

    Für die, die nur gegen Waffenlieferungen der BRD sind (aber die USA, Großbritannien etc sollen ruhig liefern): Warum sollen die anderen etwas tun, was notwendig ist und sich Gegenreaktionen aussetzen, nur wir nicht? Das ist für mich moralisch gar nicht haltbar.

    Ich denke bei meinem „bestmöglichen Ergebnis“ eben auch an Taiwan. China wird jetzt genau studieren wie weit der Westen bereit ist zu gehen.

    Ja, guter Aspekt. Ich denke (hoffe), dass China auch bei einem Ausgang des Ukraine-Kriegs, den ich für realistischer halte, sieht, dass der Westen durchaus dagegen hält und das Risiko zu hoch ist (falls man davon ausgehen kann, dass der Westen das dann auch bzgl. Taiwan und gegen China tut).

    Falsch!

    Das bestmögliche Ergebnis: Die Ukraine ist in den Grenzen von 2013 wieder hergestellt und Mitglied der NATO. Russland erkennt, daß so ein aggressives Verhalten dazu führt, daß man am Ende schlechter gestellt ist als vorher.

    Würde man der Ukraine die NATO-Mitgliedschaft verweigern, müßte man ihr den Status als Atommacht zugestehen, um das Gleichgewicht des Schreckens zwischen den beiden Staaten wiederherzustellen, wie es nach dem Zerfall der Sowjetunion und vor den Budapester Verträgen 1994 der Fall war.

    In dem Zusammenhang sehe ich es auch als vorteilhaft an, wenn Schweden und Finnland der NATO beitreten. Lektion daraus: Kriegsführung führt dazu, daß es einem am Ende schlechter geht als vorher.

    Frosch fragte "wie seht IHR ..." Ich habe meine Sichtweise geschildert. Ein "Falsch!" ist daher völlig daneben.

    Dein bestmögliches Ergebnis halte ich für unrealistisch (das ist nicht das gleich wie "falsch").

    Ich habe keinen realistischen bestmöglichen Fall bzgl. "keine Waffenlieferungen" ... denn wenn keine Waffen geliefert werden, wird die Ukraine sich nicht lange halten können (übrigens fände ich die Haltung "wir liefern nicht, die anderen sollen machen" unheimlich kurzsichtig und egoistisch). Das beste Ergebnis wäre, dass der Krieg dann aus wäre, aber die Menschen in der Unkraine dann nicht mehr in einem demokratischen System leben könnten und bei Protesten oder Verstößen gegen die "Staatsmeinung" verschwinden würden. Falls nicht mit der Zivilbevölkerung dann im großen Stil das passiert, was in Buschta geschah. Und ... Putin wäre ermutigt, das mit anderen ehemaligen Gebieten der SU zu wiederholen.

    Der bestmögliche Fall wenn Waffen geliefert werden: Putin erkennt (hoffentlich schnell), dass seine Armee die Ukraine nicht besiegen kann, verkauft die bisherigen Geländegewinne als Sieg und beginnt Verhandlungen.

    Aber: Wie ich viel weiter oben schon mal schrieb: Wäre die Ukraine mit einem Ergebnis, in dem sie große Teile des Donbas, die Krim etc verliert, einverstanden? Wie sähe eine sichere Zukunft für das Land aus, damit sich das - sobald Putin denkt, seine Armee hätte sich wieder erholt - nicht noch einmal passiert? NATO- Mitgliedschaft?

    Natürlich handelt er dort nicht allein. Aber er ist nun einmal derjenige, der dort an der Spitze steht und wohl auch die entsprechende Persönlichkeit mitbringt, derart zu führen. Ich denke schon, dass sich ohne seine PERSON einiges ändern würde. Wie sehr, wäre dann die Frage.


    Das ist mir zu einfach gedacht.

    Das ist mir zu einfach argumentiert.

    Echt? Ein Land wird angegriffen, in diesem Land werden Menschen ermordet ... Zivilisten. Völkerrecht wird - über das Maß, das ein Krieg mit sich bringt hinaus - mit Füßen getreten. Diesem Land passende Mittel zur Verteidigung zu geben ist falsch?

    Ich kann mich aber nicht immer, weil ich Angst habe, dass jemand irrational auf etwas reagiert, zurück halten / davon abhalten lassen, etwas grundsätzlich richtiges zu tun ... sonst gewinnen immer die Bullies.

    Unglaublich, jetzt werden wir Kriegspartei, indem wir schwere Waffen in die Ukraine liefern. Dabei hat unser Teflon -Bundeskanzler noch kürzlich genau das Gegenteil verkündet.

    Hätte ich von der SPD/ Grüne nie erwartet, dass diese als erstes Waffen in Konfliktgebiete liefern.

    Echt beschämend, den Krieg so weiter zu eskalieren.

    Weil manche hier es auch sonst immer so genau nehmen: Die Lieferung schwerer Waffen ist in dieser Situation nach internationalem Recht erlaubt, macht uns objektiv nicht zur Kriegspartei. Putin mag das anders sehen.

    Und: Im Ernst ... Du glaubst, dass die Waffenlieferungen der BRD den Krieg weiter eskalieren? Dass es die Schuld der BRD ist, wenn es weiter eskaliert?

    Ich bin an einer Schule, die auch Seminarschule ist. Ich erlebe immer wieder, dass SchülerInnen, die bei uns Abitur gemacht haben, dann auch bei uns im Referendariat sind. Und wenn sie Pech/Glück (Ansichtssache) haben, sind sie dann wieder als fertige Kolleginnen und Kollegen bei uns. Sie haben - außer evtl. ein Jahr Einsatzschule - nie eine andere Schule kennen gelernt und das verengt die Perspektive unheimlich: Man kennt nichts anderes ... "das wurde ja immer schon so gemacht" ... Ich finde das schon fast schädlich ...

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