Beiträge von kodi

    Letztendlich ist die Konsequenz aus diesem Unglück ja leicht erfüllbar:

    • Krankheiten werden schriftlich abgefragt
    • Jeder Schüler bekommt eine feste verantwortliche Begleitperson zugewiesen und dies wird dem Schüler auch mitgeteilt
    • Die Erreichbarkeit der verantwortlichen Lehrkraft wird für die Schüler sicher gestellt
    • Eltern werden bei Krankheit informiert
    • Kranke Kinder werden mind. 2x am Tag kontrolliert

    Das muss man jetzt nicht überkomplizieren und sollte bei einer gut geführten Klassenfahrt auch eigentlich Standard sein. Vermutlich hätte jeder einzelne Punkt, die Situation dramatisch verbessert.

    In der SEK gibt’s keine Zeildifferenzierung und daher eigentlich am Gymnasium insgesamt nicht.

    Da auch das Gymnasium in der S1 nach APO-S1 unterrichtet, verstößt das schlicht gegen die Vorschriften (§3), wenn ihr gar nicht differenziert.

    Grundsätzlich ist die Gymnasialargumentation "Wir sind raus bei der Inklusion" mehr als löchrig.

    Kinder, die nur ESE, KME, Hören, Sehen haben, können unter Umständen die gleichen Anforderungen erfüllen wie Regelschlüler und ggf. auch Abi machen und studieren.

    GE ist sicher ein Sonderfall.

    Lernen-Schüler können nach 10 Schulbesuchsjahren einem dem Ersten Schulabschluss (HA9) gleichgestellten Abschluss machen. Theoretisch muss das daher an jeder Schule möglich sein, die S1-Abschlüsse vergibt. Sei es nun direkt oder durch Versetzung. Schließlich werden die Regelkinder dort ja auch zum Ersten Schulabschluss/HA9 geführt.

    Ob man die Lernen-Kinder jetzt am Gymnasium beschult, kann man sicher diskutieren. Ich denke keine nichtgymnasiale Schulform hätte ein Problem damit die Lernen-Kinder zu beschulen, wenn das Gymnasium entsprechend mehr Schüler mit den anderen Förderschwerpunkt beschulen würde.

    Was ich mich bei der Berichterstattung noch gefragt habe, ist ob es da eventuell eine Informationsfragmentierung gab. Also die betreuenden Lehrer auch deshalb falsch handelten, weil jeder einzelne nur ein kleines Bruchstück der Situation kannte und daher die Dramatik der Situation nicht erkannt wurde. Die Medienberichte sind da leider nicht differenziert genug.

    Ich frage mich, ob das Urteil für künftige Klassenfahrten irgend eine Bedeutung haben wird.

    Auch wenn da auf der Fahrt einiges wirklich unvorstellbar hanebüchen ablief, denke ich schon, dass dieses Urteil zu einer weiteren Aufsichtsverschärfung und zu einem schnelleren Ausschluss kranker Kinder führen wird.

    Wie sich Klassenfahrten gewandelt haben, sehe ich an meinen eigenen zu Schülerzeiten, die nach heutigen Maßstäben "Klassenfahrten aus der Strafrechts/Haftungshölle" waren:

    • Bergwanderung ohne vorherige Begehung des Weges (10-20km)
    • Spontanes Baden in Alpenseen und dann noch ohne Badeklamotten. Lehrer keine Schwimmlehrer.
    • Unbeaufsichtigtes selbstständiges wandern 5km den Berg runter in den Ort (11 Jährige)
    • Besuch nur mit Begrenzungsseil abgesicherter Aussichtspunkte am 300m Steilhang
    • Offene Herberge und nicht abschließbare Zimmer
    • Herberge mit Gemeinschaftssanitäranlagen für alle Gäste nicht nur die Schüler
    • Bahnfahrt in Abteilwagons, Fahrzeit ca. 10h mit Umsteigen zwischendurch.
    • Ungesichertes Klettern auf 15m hohe Bäume
    • 2-3h völlige Freizeit mit freier Bewegung "soweit man kam"
    • Klassenfahrtsziel 700km von der Schule entfernt

    War eine tolle Klassenfahrt. Heute ein absolutes No-Go.

    Ich erinnere mich an die letzte QA, danach ist auch nichts im Alltag besser geworden. Was soll das ganze Theater also?

    Also bei uns schon.

    Sie führt zur Professionalisierung der Schulen und zur Einführung gewisser Mindeststandards, was Schulorganisation, Konzepte und Unterricht angeht.

    Es ist schon gut, dass die Zeiten vorbei sind, wo es normal war, frei nach Gewohnheit, individueller Laune und ohne jeglicher Kenntnisnahme der aktuellen Forschung zur Schulqualität vor sich hinzuwurschteln.

    Die QA in NRW hat natürlich auch Schwächen und verbesserungsbedürftige Aspekte. Vor allem im Nachgang, im Umgang mit den Ergebnissen und der fehlenden strukturellen Unterstützung, wenn es darum geht, aus der QA Konsequenzen zu ziehen. Da werden die Schulen alleine gelassen.

    Auch dazu gibt es Studien, die zum Ergebnis kommen, dass nicht-behinderte Kinder durch Inklusion keine Lernnachteile haben: https://inklusionsfakten.de/die-nichtbehinderten-kinder-werden-durch-den-gemeinsamen-unterricht-benachteiligt

    :autsch:

    Behindert != GL-Kind

    Da es aber um Inklusion allgemein geht und falls das doch vermischt wird:

    Wer ernsthaft in seinen Studien zu dem Ergebnis kommt, dass an einer deutschen Durchschnittsschule die Klassenkameraden nicht unter dem nach außen gerichteten ESE-Typ der entsprechenden GL-Mitschüler leiden, der hat entweder handverlesene Musterschulen untersucht, seine Daten frisiert oder sie gleich ganz erfunden.

    Man kann zur Inklusion grundsätzlich stehen wie man will, aber bitte nicht die schlechte aktuelle Praxis mit irgendwelchen Märchen rechtfertigen.


    Natürlich gibt es auch Kinder, die das System sprengen, da muss man dann andere Lösungen finden, aber der Anteil ist nicht so hoch, als dass man Inklusion deswegen ablehnen müsste.

    Dieser Anteil ist an meiner Schule ca. 60% aller GL-Kinder. Das Problem ist real und obwohl wir die Inklusion im Rahmen der Möglichkeiten bestmöglich umgesetzt haben und sie in gerade noch akzeptablem Maße schlecht funktioniert, sind solche Aussagen für mich und meine Kollegen der blanke Hohn. Die derzeitige Inklusionspraxis gewinnt dadurch weder an Glaubwürdigkeit noch an Legitimation. Wir brauchen ganz dringend eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen. Gerade für die große Gruppe der GL-Kinder mit nach außen gerichtetem ESE-Typ.

    Und doch findet diese Aufsicht an den mir bekannten NRW Schulen allesamt nicht statt.

    Es gibt sie auch in NRW.

    Meine Ausbildungsschule hatte Busaufsichten, weil die Bushaltestelle direkt am Schulgelände lag. Sie war auch nötig und hat neben der Entschärfung diverser problematischer Situationen damals sogar einer Schülerin das Leben gerettet.

    Wieso werden Referendare eigentlich dann immer passend ein paar Monate zu früh oder zu spät fertig?😂

    Sparmaßnahme.

    Ein Halbjahr des Refs wurde in NRW abgeknapst und als Praxissemester ins Studium integriert.

    Angeblich zur Stärkung der Praxisorientierung im Studium. Wer es glaubt... ;)

    Dadurch passt das Ref jetzt nicht mehr zu den Halbjahren und den großen Einstellungsterminen.

    Kein Unternehmen möchte einen ehemaligen Lehrer einstellen.

    Das hängt glaube ich davon ab, was man zu bieten hat und wie man aus der Schule ausgestiegen bist.

    Natürlich stellt niemand einen dauerfrustrierten Miesepeter ein, der sich unter Ausnutzung aller Schlupflöcher jahrelang antrainiert hat, nur das absolute Minimum zu arbeiten.

    An Leuten, die im positiven den Job verlassen haben, kenne ich hingegen schon ein paar, die dann relativ einfach von einem Unternehmen übernommen wurden. Die sind dort (von außen betrachtet) auch halbwegs erfolgreich und zufrieden.

    ... wobei der Bericht im Spiegel schon sehr einseitig war.

    Man darf halt auch nie vergessen, wer solche Berichte schreibt. Wenn dein Ref glatt läuft, wirst du dich in der Regel weder an die Presse wenden, noch den Druck verspüren Geld durch freiberufliche journalistische Tätigkeit zu verdienen....

    Ich finde den Beruf übrigens nach wie vor super und bin mit meiner Berufswahl zufrieden. Klar, gibt immer Sachen die man verbessern kann, aber das Gesamtpaket stimmt für mich noch. Es ist einfach toll die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen zu begleiten und ihnen etwas beizubringen.

    [...entfernt..., kl. Gr. Frosch, Moderator]

    Verschwall nicht so einen Mist. Hier erkennt jeder die Nazi-Ideologie hinter dem Gebrauch des Begriffs.

    [...entfernt..., kl. Gr. Frosch, Moderator]

    Wenn du den Zusammenhang nicht erkennst, ist dir nicht zu helfen. Diejenigen, die da demonstrieren gingen, stehen hinter dem Grundgesetz und täuschen das nicht nur verbal vor, wenn es mal kurz scheinbar in die eigene krude Argumentation passt.

    Das weißt du natürlich auch selbst.

    [...entfernt..., kl. Gr. Frosch, Moderator]

    Lüg dir hier nicht einen zurecht. Die ganze Remigrationsideologie der Rechtsextremen hat nichts mit dem GG zu tun und ist davon auch nicht gedeckt.

    Die Betreuung ist Privatvergnügen. Haben wir jetzt immer wieder gehört. Leider gehört der Lehrerberuf zu den Berufen, wo es sehr sehr schwierig ist, spontan mal einen Tag frei zu bekommen.

    Dafür stehen dem allerdings auch extrem viele Vorteile gegenüber:

    • Versorgungssicherheit (egal ob Beamter oder Angestellter)
    • 1/3 der Arbeitszeit frei organisierbar
    • viele Jahre vorher voraussehbare Wochen, in denen der Urlaub genommen werden kann
    • Teilzeitmöglichkeit
    • Grundsätzliches Recht, dass auch auf Familien Rücksicht genommen wird, wenn möglich
    • ....

    Wenn es sich dann nicht um Unterricht, sondern Dienstbesprechungen oder Konferenzen geht, ist es dann wirklich zuviel verlangt, wenn man an den Arbeitgeber die Erwartung stellt, dass er für Lösungen nach dem Win win Prinzip offen ist?

    Die Frage ist halt wo, Win-Win zu "Take Take Take" wird.... ;)

    Zum Teil erlebe ich sehr einseitige und verengte Sichtweisen auf unseren Beruf, wo sämtliche existierenden Vorteile ausgeblendet werden und vehement immer weitere gefordert werden. Das ganze muss sich die Balance halten. Jede Vorteilsregelung führt an anderer Stelle zu Nachteilen, weil sie jemand anderes abfangen muss.

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