Beiträge von Maylin85

    Das Format der Leistungsfeststellung durch Prüfung ist nicht vorgegeben. Eine Beschränkung auf 10 Minuten ist nirgendwo kodifiziert. (Zum Vergleich: Eine mündliche Abiturprüfung dauert maximal 30 Minuten - setze das in Relation zu einer viereinhalbstündigen schriftlichen Abiturprüfung...)

    Was die Leute angeht, die es darauf anlegen: Dann ist das so. Die Prüfungsordnungen sind nicht darauf ausgelegt jedwede Form von Missbrauch, Unterlaufen oder Ausnutzen von Regelungen vollständig zu unterbinden. Das ist auch nicht ihr Sinn und Zweck.

    Es fühlt sich für mich halt nicht gleichwertig an. Wenn es mal alle Jubeljahre ein Ausnahmefall aus guten Gründen wäre, könnte man vielleicht darüber wegsehen, aber ab einem gewissen Ausmaß, gerät gefühlt systemisch etwas in Schieflage.

    Ist inzw. in NRW auch so, habe ich selber in diesem Schuljahr mehrfach durchexerzieren dürfen. Weißt wie frustrierend das ist, wenn du dann die dritte oder vierte Nachschreiberrunde hast, weil natürlich bei den Nachschreibterminen immer wieder welche fehlen, und die Schüler leere Zettel abgeben, weil sie eh keinen Bock haben. :daumenrunter:

    Mich nervt exakt das auch gerade sehr. Vor allem, wenn bis Notenschluss gar nicht mehr nachgeschrieben werden kann, weil derjenige an allen Tagen bereits mit anderen Klausuren verplant ist.

    Man sollte es wie an der Uni machen: es gibt EINEN Nachschreibtermin für eine Klausur und wer da nicht kommt, hat halt Pech.


    edit: Okay, ich hab verpennt, dass die Diskussion längst viel weiter ist^^

    Ich würde es sehr sehr angemessen finden, wenn Schule sich endlich mal wieder gescheit auf fachliches Lernen fokussierte. Wechselnde Bezugspersonen hat man sowieso auch im Kurssystem, später an der Uni, meistens auch in einem gewissen Rahmen im Berufsleben. Der starre Sozialverbund, wie man ihn bis zum Ende der Sek I hat, ist ja eher ein Alleinstellungsmerkmal der institutionellen Strukturen in der Kindheit und frühen Jugend. Und das Klassenkonstrukt geht meines Erachtens auch nicht nur mit positiven Effekten einher, sondern kann auch sehr negative Dynamiken entwickeln. Ich denke zudem, dass es in der Praxis immer Leute gibt, die im einen oder anderen Fach ähnlich schnell oder langsam arbeiten und dass somit auch die Allerwenigsten komplett isoliert durch ihre Schulzeit gehen würden.

    Soziales Lernen hat sicherlich seine Berechtigung, es kann aber meines Erachtens kein Argument sein, gute und zielstrebige Leute künstlich auszubremsen. Das geschieht ohnehin bereits viel zu oft im aktuellen System. Wer keine kooperative Gruppenarbeit braucht, um sich von irgendwem gen Lernziel mitziehen zu lassen, der soll doch bitte auch alleine und zeiteffizient dort ankommen dürfen und die freigewordene Zeit für sich selbst sinnvoller nutzen dürfen.

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso es dazu überhaupt Arsch in der Hose braucht. Wenn ich als erwachsene Person im dienstlichen Kontext sage, dass ich mein Privatkonto dafür nicht zur Verfügung stelle und es eine andere Lösung braucht, dann ist das einfach nur eine ganz sachliche Aussage und es liegt beim Vorgesetzten, wie er/sie das dann weiter händeln möchte.

    Die Vermischung von Privatem und Dienstlichem ist in Finanzdingen im Schulbereich generell ein Unding und hochgradig unprofessionell. Bei meinem Stellenwechsel stand noch meine Kursfahrt aus, die ich nicht mehr selbst durchführen konnte und wo es eine Umbuchung auf den Namen einer Kollegin brauchte. Man wollte es so lösen: ich storniere meinen Platz, zahle die Stornierungsgebühr (das könne die Schule leider nicht machen), reiche den Fall bei der Reiserücktrittsversicherung ein und trage selbst das Risiko, ob der Fall "Ausscheiden aus dem Dienst" von der Versicherung abgedeckt ist oder nicht. Der Vorschlag war so absurd, dass ich laut lachen musste. Ich bin gottfroh, dass ich mich vorher bereits geweigert hatte, die Anzahlung für den Flug aus privater Tasche vorzuschießen, denn dann wäre es sicherlich nochmal komplizierter geworden, sich das Geld zurückzuholen.

    KI ist noch einmal ein gesonderter Aspekt. Aber die Auflösung der starren Schuljahre zu Gunsten eines Modulsystems, könnte schon sinnvoll sein. Ich war in Mathe immer extrem begriffsstutzig und hätte 7 Erklärungen gebraucht, wo anderen eine genügt, und endlos viele Übungsaufgaben, um mir Regelmäßigkeiten ins Hirn zu hämmern. Dafür habe ich mich im Sprachunterricht oft gelangweilt und hätte zügiger durch den Stoff gehen können. Auch jetzt treffe ich regelmäßig auf Schüler, die am Anfang der Q1 bereits abiturtauglich schreiben. Ein Modulsystem würde Möglichkeiten eröffnen, sich Zeit zu nehmen für Problembereiche und unnötiges Zeitabsitzen in starken Feldern verhindern. Wenn man das System mit Mindestschulbesuchsdauer und Wahlmodulen und Zusatzqualifikationsoptionen für leistungsstarke, schnelle Schüler aufzieht, hätte man auch eine bessere Förderung für die Leistungsstarken, als im aktuellen System.

    Ob das Ganze dann KI-gestützt sein muss oder nicht, ist eine andere Debatte.

    Ich finde den Thread total absurd. Niemals würde ich Gelder über private Konten laufen lassen. Wenn mir die Schulleitung sagt, es gibt keine Möglichkeit der Abwicklung über ein Schulkonto, dann kann die Fahrt leider nicht stattfinden - außer, die SL kann mir eine alternative Form der Zahlungsabwicklung benennen, die mich als Privatperson nicht involviert.

    Dass so viele Kollegen den Hickhack mitmachen, befremdet mich.

    Wäre das gesamtgesellschaftlich denn schlechter als der Ist-Zustand oder wäre es nur für den Lehrer leider blöd?

    Der Text ist einfach nur grottig, sowohl sprachlich als auch inhaltlich (wobei ich gar nicht weiß, was ich gruseliger finde).


    Ein modulares System würde ich grundsätzlich allerdings interessant finden, denn das Lerntempo variiert je nach Schüler oder aber auch je nach Fach nun einmal. Hat aber null und gar nichts mit der hier verfolgten Intention zu tun.

    Nicht Grundschule, aber ich kenne das so überhaupt nicht. Vertretungskräfte nehmen selbstverständlich an allen Konferenzen teil und sind genauso eingebunden, wie jede andere Lehrkraft. Wir hatten Quereinsteiger, fachfremde Vertretungen, Bachelorstudeten... meinem Eindrucl nach war das Miteinander konstruktiv und nett. Ruhrgebiet übrigens.

    Irgendwie lebe ich in einer anderen Welt. Mich hat noch nie ein Kollege oder eine Kollegin auf Kinder angesprochen, mein Freundeskreis nicht und meine Familie auch nicht. In meiner Welt waren Kinder einfach noch nie relevantes Thema. Wundert mich, dass das anscheinend echt so ein riesen Ding ist und fremde Leute sich drüber Gedanken machen.

    Es könnte so ausgehen wie mit der „Berechnung“ der Arbeitszeit in Hamburg. Dann hat man umgerechnet sowas wie 15 Minuten Arbeitszeit für eine Abiklausur im LK Deutsch. Damit ist dann den Vorgaben genüge getan, weil man bei längerer Arbeitszeit einfach als ineffizient betrachtet werden kann.

    Sowas wünsche ich mir für NRW bitte ebenfalls. Dann ist es nämlich völlig stichhaltig begründbar, dass mit Korrektur kein detailliertes Sezieren der Ausführungen gemeint ist, sondern dass Klausuren nur zügig überflogen werden und exemplarisch mal grobe Schnitzer angestrichen werden können.

    Ich bin mir sicher, dass die Noten nichtmals groß anders ausfallen würden.

    So etwas gibt es nicht. Religionen sind das Gegenteil von Bildung.

    Naja, wenn man den Bildungsbegriff so definiert, dass Fähigkeiten und Wissen erworben werden, passt das meines Erachtens schon auch auf religiöse Praktiken. Aber ich verstehe schon, was gemeint ist, und widerspreche nicht. Nenne wir es einfach "Überzeugungen und Praktiken" statt Wissen 😊

    Ich frage mich ja nebenbei auch, ob Pädagogik eine Wissenschaft ist. So oft, wie sich der Wind dort ändert und Vergangenes als überholt betrachtet wird, habe ich manchmal arge Zweifel.

    Wenn Eltern zuhause kein Deutsch sprechen, zeigt das doch, dass die deutsche Sprache halt gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt.

    Wenn Eltern nicht wählen gehen, zeigt das doch, dass politische Teilhabe halt gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt.

    Wenn Eltern ihre Kinder nicht sportlich/musikalisch fördern, zeigt das doch, dass sportliche/musikalische Betätigung halt gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt.

    Wenn Eltern stolz sagen "Mathe habe ich noch nie gekonnt.", zeigt das doch, dass Mathematik halt gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt.

    ...

    All das ist aber wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft oder für persönliches Vorankommen im Leben.

    Wofür ist religiöse Bildung wichtig?

    Wenn Eltern nur taufen, aber sonst nicht christlich erziehen, zeigt das doch, dass die Religion halt gesellschaftlich keine Rolle mehr spielt. Ich sehe nicht, wo Schule an dieser Stelle "kompensieren" muss, denn Teilnahme am religiösen Leben ist ja kein (nachvollziehbares) gesellschaftsrelevantes und erstrebenswertes Bildungsziel. Natürlich kann man allgemeinbildend mal über den Hintergrund von Feiertagen sprechen, aber dazu braucht es keine hunderte Stunden Schulunterricht. Im Prinzip haben einzig die Kirchengemeinschaften ein schlüssiges Interesse an dieser Art von Bildung - und dann mögen sie sich doch bitte selbst darum bemühen attraktiv genug zu sein, dass Kinder freiwillig ihre Angebote nutzen und sich dort "bilden" lassen.

    Das wären tolle Stundenkontingente für Sprachförderung oder dergleichen.

    Ich bin null religiös und halte konfessionsgebundenen Religionsunterricht für komplett überholt und abschaffungswürdig. Dennoch: indoktriniert und missioniert wurde ich dort nie. Es ist halt nur einfach unsinnig genutzte Zeit im Stundentableau. Wer sich detailliert mit den Ansichten und Prinzipien seines jeweiligen Vereins beschäftigen möchte, sollte das privat bei eben diesem Verein tun.

    Susannea

    Welche Beschlüsse brauchen denn explizit aktive Elternunterstützung? Mir fällt da jetzt für keines meiner Fächer auch nur ein einziges Beispiel ein. Das einzige, was ich aus Elternsicht tatsächlich interessant gefunden hätte, wäre die detaillierte Auswertung der Lernstandserhebungen in Klasse 8 gewesen (wo meine Ex-Schule meistens ziemlich miserabel abgeschnitten hat, was aber außer in den Fachkonferenzen nie irgendwo thematisiert wurde). Alles andere, von der Materialanschaffung bis zur Implementation neuer Vorgaben, ist für Eltern doch wohl ebenso uninteressant, wie umgekehrt für uns die Elternmeinung dazu.

    Das große Problem in NRW ist halt, dass es bei Aufgabe des Beamtenstatus kein Altersgeld gibt. Im Vergleich zur freien Wirtschaft ist das eine massive Hürde, was die Option des Jobwechsels angeht, die man in der freien Wirtschaft bei Nichtgefallen der Konditionen jederzeit völlig problemlos hat.

    Möchte man wirklich schadensbegrenzt raus, müsste man wahrscheinlich erst einen Bundeslandwechsel in ein Bundesland mit Altersgeld anstreben und sich dann dort entlassen lassen. Sehr umständlich und langwierig.

    Ein Unterricht für alle geht nicht. Du musst da hoch differenzieren. Du kannst als Klammer gemeinsame inhaltliche Themen oder Projekte nehmen. Innerhalb dieser arbeitet dann jeder an seinen individuellen Lernbereichen.

    Ich war auch mal für kurze Zeit in einer Internationalen Klasse, in der immer wieder neue Schüler nachkamen, und ganz ehrlich: jede einzelne Stunde auszudifferenzieren, kann doch keiner leisten. Insbesondere, wenn man "frei" arbeitet bzw. nicht an den Lehrgang eines bestimmten Lehrwerks gebunden und selbst Material zusammensuchen/erstellen muss.

    Vielleicht fehlt mir ja Vorstellungskraft, aber ich halte das für völlig utopisch und wüsste jedenfalls auch nicht, wie ich es ganz konkret angehen soll. Ab und an mal differenziertes Material, wenn sich was Geeignetes finden lässt, okay - aber ständig und immer und für alle, möchte ich bitte erstmal über eine Sequenz in der Praxis demonstriert bekommen (und die dazugehörigen Vorbereitungsstunden aufgeschlüsselt bekommen).

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