Beiträge von Maylin85

    1. Ja, dann muss man mit den Konsequenzen leben (ältere Kinder, kleinere Kinder, Bandbreite der Aufgaben, ...)
    2. Gibt es bitte einen Zusammenhang zwischen "migrantischer Klientel", "prolligem Verhalten" und "Kopftuchtragen"?

    1. Sicherlich, aber es ist doch legitim, nach Wechseloptionen zu schauen, wenn man merkt, dass man am aktuellen Einsatzort nicht glücklich wird. Mich irritieren "als Lehrer musst du mit allem klarkommen"-Aussagen. Je nach Klientel fühlt sich der Job komplett anders an. Es muss nicht jeder alles können und wollen, meine ich.

    2. Es gibt zumindest Korrelationen in Bezug auf sozioökonomisch benachteiligte Klientel, herausforderndes Sozialverhalten und Migrationshintergrund. Das ist auch kein Rassismus, sondern zeigt sich ganz real in jedem Brennpunktviertel. Gewichtigster Aspekt dürfte hier wohl der sozioökonomische Faktor sein, der andere Probleme zu begünstigen scheint. Den Kopftuchkommentar finde ich persönlich sehr daneben, auch wenn ich verstehe, dass manche Leute Kopftücher als Ausdruck einer unterdrückenden religiösen Weltanschauung grundsätzlich ablehnen. Mir sind sie egal. Im Unterrichtsalltag ist das "prollige Verhalten" aber vermutlich das größere Problem als das Kopftuch, unterstelle ich einfach mal. Das kann aufreibend sein und dass man sich dem dauerhaft nicht aussetzen möchte, kann ich nachvollziehen.

    Ganz ungeschnörkelt: diese Schulen sind nicht umsonst unterbesetzt. Ich hatte vor etwa 6 Monaten ein Gespräch an einer Schule mit überwiegend migrantischer Klientel und der Schulleiter sagte mir ganz klar "wenn Sie sich für unsere Schule entscheiden, kommen Sie hier nicht mehr weg."

    Realistisch betrachtet kann er kündigen oder versuchen, sich über Stella auf außerschulische Stellen zu bewerben.

    Ich finde völlig absurd und unverständlich, dass es bei der Diskussion immer um Urlaub geht. Logisch wäre, wenn jedes Bundesland sich mal seine Klimadaten anschaut und überlegt, in welchem Slot es sich durchschnittlich am schlechtesten in Schulen aushalten lässt.

    Aber das wäre vermutlich viel zu sinnvoll.

    Den Schuh darf man sich nicht anziehen, chilli. Eigentlich müsste man solche Leute unterbrechen und fragen, ob sie mir direkt irgendwas sagen möchten. Und zu Teilzeitleuten: jeder, der Teilzeit geht, wird gute und legitime Gründe haben - und wenn es nur der ist, dass man keine Lust hat, dem Arbeitsplatz noch mehr Lebenszeit zuzugestehen. Wer so bescheuert ist, sich für dieses System aufzuopfern, trifft diese Entscheidung freiwillig und bewusst. Ich bin übrigens sehr gespannt, ob ich zum kommenden Schuljahr Teilzeit arbeiten darf - hab noch nichts gehört und eigentlich mal so gar keine Lust auf Vollzeit 🙄


    Aber vermutlich hast du Recht, dass man hier keinen Weg aufzeigen möchte, sich einer unzumutbaren Schule zu entziehen - könnte sich ja rumsprechen.

    Offensichtlich gibt es rationale Gründe, kranke Kollegen zügig zu pensionieren. Es geschieht viel häufiger als man denkt.

    Interessenshalber: was gibt es für rationale Gründe, teuer ausgebildete, hochqualifizierte, arbeitswillige Lehrkräfte in einer Zeit deutlichen Lehrermangels lieber zu pensionieren, als gemeinsam zu überlegen, wo eine Weiterbeschäftigung möglich ist? Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen.


    Von mir auch weiterhin alles Gute und viel Erfolg! Was der Anwalt sagt, klingt doch ermutigend.

    Wie traurig - mein ganz herzliches Beileid! Mit einem Hund, der bereits deutlich jenseits seiner eigentlichen Lebenserwartung stramm auf die 16 zusteuert, lesen sich solche Postings irgendwie anders als früher und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie groß die Lücke ist, die der Seelenhund ins Leben reißt, wenn er schließlich gehen muss. Aber ich schließe mich an: er wusste bestimmt ganz genau, dass er noch gebraucht wurde, und konnte loslassen, als er wusste, dass er dich zurück auf festes Terrain begleitet hat - das ist so wertvoll 🍀

    Nie musstest du irgendwas kaufen, um überhaupt Unterricht machen zu können.

    Es gibt zu quasi jedem Thema online frei abrufbares (schlechtes) Material. Im Zweifel erstellt ChatGPT welches. Mehr gibts dann halt nicht.

    Jedenfalls war das damals mein Ansatz (ohne ChatGPT natürlich). Gute Stunden waren das natürlich nicht, aber der war ja nunmal auch keinem wichtig.

    Ich kenne das mit der Haushaltsperre. Damals, als vor 10 Jahren Inklusionskinder und IVKler kamen und leider kein Material angeschafft werden konnte und die Kollegen alle völlig selbstverständlich selbst in die Bresche sprangen.

    Sorry, aber nein. Wo gutem Unterricht kein Wert beigemessen wird, gibts halt keinen.

    Objektiver Fakt ist aber die Tatsache, dass Pflanzen (Bäume, Fassadenbegrünung,…) für das Stadtklima gerade auch zu Hitzezeiten förderlich sind.


    Ist aber vermutlich wie immer: Alle wollen den nun einmal vorhandenen Atommüll gut versorgt wissen, aber die meisten Menschen möchten das nicht vor der eigenen Haustür oder dem eigenen Fenster haben. Ebenso wenig wie schattenwerfende Windkraftsanlagen, riechende Kläranlagen und Ähnliches.

    Der erste Absatz ist ja kein Widerspruch dazu, dass hohe Bäume in engen Wohnvierteln trotzdem unpassend sind.


    .. dafür lebe ich manchmal je nach Windrichtung (glücklicherweise nicht die vorherrschende) mit der Kläranlage 😄

    Das ist doch absurder Quatsch. In jedem anderen Job erfasst man es auch nicht, wenn man Kollegen oder Kunden zufällig auf dem Parkplatz oder in der Bahn oder an der Käsetheke trifft. Und man denkt auch in anderen Jobs mal im Privaten an Berufliches, ohne das als Arbeitszeit zu erfassen. Und meinst du, im Büro spricht man nichts Privates mit der Kollegin gegenüber, während man eingestempelt ist, oder zieht das später von seiner Arbeitszeit ab? Das sind doch alles völlig konstruiert und klingt für jeden, der mal in anderen Berufen gearbeitet hat, total banane. In meiner Firma wurde nichtmals für Raucherpausen ausgestempelt.

    Im Übrigen ist es jedem selbst überlassen, ein Gespräch beim Einkaufen abzulehnen und auf Sprechstunden zu verweisen. "Plötzlich angerufen" wird auch nur, wer so blöd ist, seine Nummer rauszugehen. Dieses Gespräch kann man dann ja meinetwegen tracken.

    1. Schwierig messbare Tätigkeiten
      • Wie misst man pädagogische Gespräche, individuelle Förderung, Nachbereitung?
      • Viele Tätigkeiten lassen sich schlecht quantifizieren, z. B. Reflexion, spontaner Austausch mit Schülern oder Kolleg:innen.

    Nichts daran ist schwierig zu messen. Ein pädagogisches Gespräch lässt sich minutengenau erfassen, der Aufwand für die Erstellung von Materialien zur individuellen Förderung oder Nachbereitung ebenso. Jedes Gespräch mit Schülern und Kollegen auch. Was ist daran bitte schwierig zu erfassen?

    Eine Pause sind nicht die 5 oder 15 Minuten zwischen 2 Unterrichtsstunden, sondern eine halbe Stunde, in der ich komplett Zeit für mich habe und nichts Dienstliches tue. Im Büro fällt das überzogene Meeting ebenso stinknormal in die eingestempelte Arbeitszeit, wie der Gang zum Klo oder zur Kaffeemaschine. Warum sollte das in der Schule anders sein?

    Man könnte ganz einfach beim Betreten der Schule einstempeln und beim Verlassen wieder ausstempeln. Alles dazwischen ist Arbeitszeit, Springstunden werden meinetwegen abgezogen. Ggf. vorhandene Mittagspausen auch. Zusätzlich trackt man die Zeit, die man zu Hause am Schreibtisch verbringt. Damit wäre doch im Prinzip das Gros schon abgedeckt.

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