Und doch separiert - und nicht sichtbar.
Genau darin besteht das Problem. Dazu ... was das alles kostet! Und am Ende läuft es doch darauf hinaus, dass diese armen Seelen ein Leben lang Betreuung benötigen. Ist das noch lebenswert und finanzierbar? ... und schwupps sind wir wieder bei Argumentationsreihen der 30er-Jahre des letzten Jahrtausends - samt Zielrichtung.
Ja. Intergration ist ein "linksversifftes" Projekt, das Menschen sichtbar machen soll, die nicht "normgerecht" sind. Und das ist gut so. Richtig und wichtig.
Btw: Durch integrativen Unterricht werden nicht nur Freundschaften geschlossen und Fähigkeiten geschult, sondern auch Finanzmittel eingespart - trotz Doppel- und Dreifachbesetzung. Kein Fahrdienst, weil wohnortnah. Kein separates, eingezäuntes Gebäude (sic!) , sondern Regelschule (samt Baukosten, Verwaltung, Reinigungsdienst, Stromkosten, Hausmeister ...). Und trotzdem individuelle Betreuung. Regelmäßiger Kontakt mit den Eltern, Hausbesuche bei Bedarf, Hilfe beim Organisieren von Anschlusslösungen sind Standard.
Intergation findet ihre Grenzen bei schwer mehrfach behinderten Kindern und den damit (noch) fehlenden baulichen Gegebenheiten in Regelschulen.
Ich verstehe nicht so recht, was an einer bedürfnisorientierten, separierten Beschulung so verwerflich sein soll. Nach der Schule wartet ein Arbeitsmarkt, der ebenfalls nicht inklusiv ausgerichtet ist - spätestens dann ist das Miteinander sowieso vorbei.
In der Realität ist es allerdings doch so, dass die I-Kinder häufig bereits in den Regelschulen unter sich sind und keinen Anschluss finden. Ich habe sehr soziale Unterstufenklassen erlebt, die sich wirklich nett um insbesondere die GE-Kinder gekümmert haben. Spätestens in der Pubertät driftete es aber auseinander und da war nix mehr mit Freundschaft ersichtlich. Ich fand die GE Kinder immer recht angenehm im persönlichen Umgang, sie waren aber massiv betreuungsintensiv und teilweise hat mich das ehrlich in den Wahnsinn getrieben.. ich denke da z.B. an den Schüler, der grundsätzlich für alles, was er gemacht hat, eine Bestätigung brauchte... sprich, wenn er ein Domino zusammengelegt hat, kam nach jedem einzelnen angelegten Teil die Frage, ob das richtig sei... bei einer Schreibübung nach jedem Buchstaben die Frage, ob das richtig sei, immer lautstark und völlig unbeirrbar... das lässt einen nach 10 Minuten schon innerlich die Wand hochgehen und so ist "nebenbei" auch absolut kein Regelunterricht mehr möglich (und der Rest der Klasse fühlt sich auch massiv gestört und die Akzeptanz sinkt). ES Kinder haben es ohnehin schwer, weil sie mit ihrem Verhalten häufig anecken und Mitschüler zwischen Genervtsein und Angst vor unkontrollierten Ausbrüchen schwanken. Meiner Beobachtung nach waren das die Kinder, die am schwierigsten Anschluss gefunden haben und eigentlich fast immer Außenseiter waren. LE funktionierte halbwegs, da war bei "unseren" eher das Problem, dass sie überwiegend aus - sorry - ziemlich asozialen Elternhäusern stammten und sich auch entsprechend benommen haben. So richtig in die Gruppen integeriert waren sie damit auch nicht.
Den Effekt, alle sitzen in einer Klasse und verstehen sich gut und formen Freundschaften, habe ich leider nirgends beobachtet.
Kein Fahrdienst stimmt zumindest bei GE auch nicht, weil die Kinder den Schulweg gar nicht alleine bewältigen konnten.
Und die Dinge, die du als "Standard" bezeichnest, sind an den meisten Schulen definitiv kein Standard, sondern Mehrarbeit.
Klingt mir ein bisschen arg nach rosaroten Wölkchen, die es in der Realität so selten geben dürfte.