Beiträge von Jens_03

    Eine ehemalige Kommilitonin von mir forscht am stressreduzierenden Effekt von "Dr. Wald", also dem Effekt von Waldspaziergängen zur Entspannung. Auch das könnte man vielleicht als Versuch machen. Blutdruck und Ruhepuls in verschiedenen Umgebungen, zweite Messung nach zehn Minuten Spaziergang, etc. Vergleich Stadt, Zoo, Agrarlandschaft, See und Wald; vorher Freizeitverhalten reflektieren lassen.

    Umgang mit Stress kann weiterhin auch Joggen, etc. sein - das habe ich bei meinen Pferdemädels im Unterricht immer gerne vor dem Hintergrund des Themas "Verhaltensstörungen und Problemverhalten" thematisiert. Es gibt für die Verhaltensstörungen aus dem Verhaltenskreis "Lokomotion" die Definition des "gleichförmigen Laufens ohne Ziel", man läuft also vor nichts weg und nirgendwo hin, sondern läuft um des Laufens willen. Interessant ist, dass es hier einen Trainingseffekt gibt - das Pferd muss also immer länger laufen, um Stress abzubauen. Da kann man toll diskutieren.

    Vielleicht beides? Wie geschrieben, ich bin auch erstmal über die 600 bis 1.200 € für die Volunteer-Stellen gestolpert. Aber das scheint normal zu sein. Ist ja im Prinzip nur eine Fortsetzung der hierzulande zu findenden Zookonzepte wie "Tierpfleger für einen Tag". Dafür, dass man einen (halben) Tag lang Sch***e schippt und Bananen schält, zahlen etliche Leute locker 250 € und mehr. Wilde Tiere sind "in" - in den Zoos hat man teilweise 1.200 Bewerbungen auf drei Ausbildungsplätze! Und dann gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die einfach mal hinter die Kulissen eines Zoos/Schutzzentrums/etc. blicken wollen, denen der Preis völlig egal ist - Hauptsache einmal Affen streicheln/Tiger knuddeln/Robben füttern/Koalas wiegen/etc. Dann hat man den Tieren ja etwas Gutes getan. Wenn die Tierart bedroht ist, dann eben noch besser. Wobei ich bei einigen der im Link angegebenen Arten echte Sorgen habe. Bei dem einen Projekt geht es um die Farbmorphe der "weißen" Löwen - genauso erhaltungswürdig wie weiße Tiger oder ein Sturmtief... super.

    Was mich anfangs störte, sind die teils sehr hohen Preise für die "Volunteer"-Stellen. Vor allem dann, wenn es um typische "Will-ich-mal-streicheln-und-füttern"-Arten wie Elefanten, Löwen, etc. geht... von den Kosten für die Delfin-Geschichte will ich gar nicht erst reden.
    Stelle aber gerade fest, dass wir Agrarier/Forstis/etc. echt verwöhnt sind - wir werden scheinbar tatsächlich als einzige bezahlt, wenn wir ins Ausland gehen und an Öko-Projekten, auf Farmen, Reiterhöfen, etc. mitarbeiten.

    Nutzpflanzenwissenschaftler sind überwiegend ein Mangel in den Agrarwissenschaften. Die Chancen stehen sehr gut - wir suchen selbst gerade händeringend.

    "Wird der Master anerkannt?" - Ja, das ist ja nur Deine Fachrichtung; grundsätzlich studierst Du ja Agrarwissenschaften; ich selbst bin eigentlich Förster, hab aber den M.Sc. Agrar (GÖ) und das Jahrespraktikum gemacht um Lehrer zu werden.

    Studienleistungen: fünf Scheine. Bei mir waren es die Grundlagenmodule (Zoologie, Botanik, Waldökologie, Wildtierbiologie, Formenscheine, etc.). Wurde bis dato bei allen meinen Referendaren ohne weiteres anerkannt.

    "Wie sieht das Eignungsgespräch aus?" - Standardfragen; wie stellst Du Dir den Beruf vor, wieso willst Du Lehrkraft werden, etc. Häng das nicht zu hoch. Such Dir vorher eine Schule zu der Du gerne möchtest; wenn die entsprechend Druck machen, dann ist das Gespräch nur noch eine Formalität.

    Mehr gerne per PN.

    Was sonst hilft: Praxis, Praxis, Praxis.

    Bei uns findet alle zwei Jahre eine Beurteilung der Belastung per Fragebogen statt; inklusive einer generellen Bewertung der Schulleitung. Zzgl. wird einmal im Jahr die Belastung der Lehrkräfte durch die Teams erfasst (Teammitgliedschaften, Teamleitungen, Raumverantwortlichkeiten, Pausenaufsichten, Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen, etc.). Daraus resultiert auch eine Verteilung von Anrechnungsstunden. Ansonsten wird versucht die Belastung zu reduzieren - sofern möglich.

    Feedback:

    1. Seite: neben der Schulleitung, der stellv. Schulleitung und den Fachbereichsleitungen/Koordinatoren gibt es (lokal) auch noch Teamleitungen. Das sind aber nicht unbedingt Mitglieder der erweiterten Schulleitung.

    Bei 44 % ist man doch langsam ermüdet von der Vielzahl der Items und der Struktur.

    Items "Mir gelingt der Unterricht auch in Klassen mit sehr unterschiedlichen SuS." und "Die SuS sind teilweise so unterschiedlich, dass ich keinen vernünftigen Unterricht machen kann.": sollte man Kontrollfragen nicht trennen? So ist das doch etwas angreifbar, wenn es eine Diss werden soll.

    Das man das Gefühl hat, dass die Ergebnisse der Befragung vorher feststehen, ist schon von Meike und Bolzbold hinreichend beschrieben. Was spricht eigentlich gegen offene Items?

    Ich mag für so etwas ja gerne kurze Versuche. Beispiel hierfür war "leben eigentlich Wildkatzen in unserem Stadtwald?".

    1. Tag: Projektvorstellung und Ideensammlung, wie man an Wildkatzenhaare kommen kann.
    2. Tag: Fahrt in den Zoo und Gespräch mit Zoologen zur Frage "was riechen Katzen gerne?"
    3. Tag: Materialbeschaffung (Gewürze, Baldrian, Teebaumöl, Katzenminze, etc.) aus Apotheken und Zoofachgeschäften oder von Zuhause. Ausprobieren des Ganzen mit meiner "Schulkatze", inklusive Austesten der Lockstöcke.
    4. Tag: Ausbringen und Beimpfen der Lockstöcke sowie einer Wildkamera.
    5. Tag: Erste Kontrolle der Lockstöcke.

    Wir haben die Haare in einem Labor vor Ort kostenlos untersuchen lassen können. Hatten über Nacht auch schon den Luchs da gehabt. Ggf. kann man das Ganze etwas abspecken und sich den Zoo sparen.

    Ansonsten: Gestaltung eines Phänologie-Gartens; bietet sich jetzt ja an, während man die ersten Frühlingsboten sieht. Weidenstecklingshecken planen und pflanzen. Usw.

    Vergiss aber bitte nicht, dass im BBS-Bereich meist Lehrkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung bevorzugt werden gegenüber denen, die "nur" ein Praktikum absolviert haben. Zumal WiPäd nicht gerade eine Mangelfachrichtung ist... die entsprechenden Wirtschafts-Lehrkräfte im Bekanntenkreis arbeiten heute meist nicht an den Schulen (und auch da hilft eine abgeschlossene Ausbildung mehr).

    Und denk daran, dass später das Bewerbungsgespräch durch die Schulleitung geführt wird - auch die finden es meist gut, wenn man den richtigen "Stallgeruch" (um mal wieder eine landwirtschaftliche Vokabel zu verwenden) hat.

    Mein Rat: mach den Kram fertig und dann erst das Studium.

    Man kann, aus meiner Erfahrung, schon eine Menge machen - wenn eben alle an einem Strang ziehen: Schule, Polizei und Jugendamt. Beim letztgenannten muss man gegebenenfalls ein wenig weiter oben nachbohren.
    In zwei Fällen an einer benachbarten Oberschule kam es in den letzten Jahren zu vergleichbaren Vorfällen wie dem von FüllerFuxi geschilderten: sexuell-belästigendes Verhalten in der Schule. Beide Jungs (13 und 15) durften sich räumlich verändern - OM-Konferenz, Meldung des Falls durch SL an das Jugendamt, HPG und im Anschluss hat der Fallbetreuer eine Jugendhilfeeinrichtungen weit weg gesucht - auch um die Opfer zu schützen.

    Beim Thema Jugendhilfe sind wir aber auch wiederum bei den Sozialpädagogen/-arbeitern. Von denen hängt in meinen Augen das Meiste ab, wir Lehrer können oft "nur" zuarbeiten. Wenn das Jugendamt den Schneid hat, dann können die viel bewegen.

    Meine Hündin und "Zwerg"-Ziegen. Die beiden Böcke haben das mit "Zwerg" nicht so ganz verstanden, und auch die beiden Geißen sind etwas zu groß geraten. Die vier haben mein Grauen gut zehn Minuten lang geärgert, bis sie endlich mitgespielt hat.

    Ist, meiner Erfahrung nach, bei jedem etwas unterschiedlich. Bei mir waren es in Hannover die Vorerkrankungen, wann größere ärztliche Untersuchungen zur Feststellung der Gesundheit durchgeführt wurden und deren Befund. Dann kamen die Standards: Ablesen, Hörtest, Gewicht, Reflexe; in der Befragung wurden die vorgenannten Untersuchungen noch einmal kurz besprochen sowie abgefragt ob und was für Sport ich mache. Später zur Verbeamtung auf Lebenszeit hier im Süden noch Urin, Blutdruck, Blick in den Mund, wieder die Fragen nach dem Sport, was ich unterrichte und nur eine mündliche Abfrage der Voruntersuchungen, och ich rauche, wie oft ich Alkohol trinke, etc.

    Wie die Amtsvets, sind die Amtsärzte ja kleine Könige in ihrem Reich und jeder macht es etwas anders. Mein Rat: nicht verrückt machen lassen. Ich hab seinerzeit auch viele Horrorstorys gehört, wie kritisch das ganze ist, wie hart die das sehen, usw. Rückblickend war die Tauglichkeitsuntersuchung im Forststudium umfassender und kritischer. Und man schaue sich die Kollegien an - die Amtsärzte haben, in meinen Augen, meist ein gesundes Augenmaß.

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