Beiträge von Jens_03

    Was mich anfangs störte, sind die teils sehr hohen Preise für die "Volunteer"-Stellen. Vor allem dann, wenn es um typische "Will-ich-mal-streicheln-und-füttern"-Arten wie Elefanten, Löwen, etc. geht... von den Kosten für die Delfin-Geschichte will ich gar nicht erst reden.
    Stelle aber gerade fest, dass wir Agrarier/Forstis/etc. echt verwöhnt sind - wir werden scheinbar tatsächlich als einzige bezahlt, wenn wir ins Ausland gehen und an Öko-Projekten, auf Farmen, Reiterhöfen, etc. mitarbeiten.

    Nutzpflanzenwissenschaftler sind überwiegend ein Mangel in den Agrarwissenschaften. Die Chancen stehen sehr gut - wir suchen selbst gerade händeringend.


    "Wird der Master anerkannt?" - Ja, das ist ja nur Deine Fachrichtung; grundsätzlich studierst Du ja Agrarwissenschaften; ich selbst bin eigentlich Förster, hab aber den M.Sc. Agrar (GÖ) und das Jahrespraktikum gemacht um Lehrer zu werden.


    Studienleistungen: fünf Scheine. Bei mir waren es die Grundlagenmodule (Zoologie, Botanik, Waldökologie, Wildtierbiologie, Formenscheine, etc.). Wurde bis dato bei allen meinen Referendaren ohne weiteres anerkannt.


    "Wie sieht das Eignungsgespräch aus?" - Standardfragen; wie stellst Du Dir den Beruf vor, wieso willst Du Lehrkraft werden, etc. Häng das nicht zu hoch. Such Dir vorher eine Schule zu der Du gerne möchtest; wenn die entsprechend Druck machen, dann ist das Gespräch nur noch eine Formalität.


    Mehr gerne per PN.


    Was sonst hilft: Praxis, Praxis, Praxis.

    Bei uns findet alle zwei Jahre eine Beurteilung der Belastung per Fragebogen statt; inklusive einer generellen Bewertung der Schulleitung. Zzgl. wird einmal im Jahr die Belastung der Lehrkräfte durch die Teams erfasst (Teammitgliedschaften, Teamleitungen, Raumverantwortlichkeiten, Pausenaufsichten, Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen, etc.). Daraus resultiert auch eine Verteilung von Anrechnungsstunden. Ansonsten wird versucht die Belastung zu reduzieren - sofern möglich.

    Feedback:


    1. Seite: neben der Schulleitung, der stellv. Schulleitung und den Fachbereichsleitungen/Koordinatoren gibt es (lokal) auch noch Teamleitungen. Das sind aber nicht unbedingt Mitglieder der erweiterten Schulleitung.


    Bei 44 % ist man doch langsam ermüdet von der Vielzahl der Items und der Struktur.


    Items "Mir gelingt der Unterricht auch in Klassen mit sehr unterschiedlichen SuS." und "Die SuS sind teilweise so unterschiedlich, dass ich keinen vernünftigen Unterricht machen kann.": sollte man Kontrollfragen nicht trennen? So ist das doch etwas angreifbar, wenn es eine Diss werden soll.


    Das man das Gefühl hat, dass die Ergebnisse der Befragung vorher feststehen, ist schon von Meike und Bolzbold hinreichend beschrieben. Was spricht eigentlich gegen offene Items?

    Ich mag für so etwas ja gerne kurze Versuche. Beispiel hierfür war "leben eigentlich Wildkatzen in unserem Stadtwald?".


    1. Tag: Projektvorstellung und Ideensammlung, wie man an Wildkatzenhaare kommen kann.
    2. Tag: Fahrt in den Zoo und Gespräch mit Zoologen zur Frage "was riechen Katzen gerne?"
    3. Tag: Materialbeschaffung (Gewürze, Baldrian, Teebaumöl, Katzenminze, etc.) aus Apotheken und Zoofachgeschäften oder von Zuhause. Ausprobieren des Ganzen mit meiner "Schulkatze", inklusive Austesten der Lockstöcke.
    4. Tag: Ausbringen und Beimpfen der Lockstöcke sowie einer Wildkamera.
    5. Tag: Erste Kontrolle der Lockstöcke.


    Wir haben die Haare in einem Labor vor Ort kostenlos untersuchen lassen können. Hatten über Nacht auch schon den Luchs da gehabt. Ggf. kann man das Ganze etwas abspecken und sich den Zoo sparen.


    Ansonsten: Gestaltung eines Phänologie-Gartens; bietet sich jetzt ja an, während man die ersten Frühlingsboten sieht. Weidenstecklingshecken planen und pflanzen. Usw.

    Vergiss aber bitte nicht, dass im BBS-Bereich meist Lehrkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung bevorzugt werden gegenüber denen, die "nur" ein Praktikum absolviert haben. Zumal WiPäd nicht gerade eine Mangelfachrichtung ist... die entsprechenden Wirtschafts-Lehrkräfte im Bekanntenkreis arbeiten heute meist nicht an den Schulen (und auch da hilft eine abgeschlossene Ausbildung mehr).


    Und denk daran, dass später das Bewerbungsgespräch durch die Schulleitung geführt wird - auch die finden es meist gut, wenn man den richtigen "Stallgeruch" (um mal wieder eine landwirtschaftliche Vokabel zu verwenden) hat.


    Mein Rat: mach den Kram fertig und dann erst das Studium.

    Man kann, aus meiner Erfahrung, schon eine Menge machen - wenn eben alle an einem Strang ziehen: Schule, Polizei und Jugendamt. Beim letztgenannten muss man gegebenenfalls ein wenig weiter oben nachbohren.
    In zwei Fällen an einer benachbarten Oberschule kam es in den letzten Jahren zu vergleichbaren Vorfällen wie dem von FüllerFuxi geschilderten: sexuell-belästigendes Verhalten in der Schule. Beide Jungs (13 und 15) durften sich räumlich verändern - OM-Konferenz, Meldung des Falls durch SL an das Jugendamt, HPG und im Anschluss hat der Fallbetreuer eine Jugendhilfeeinrichtungen weit weg gesucht - auch um die Opfer zu schützen.


    Beim Thema Jugendhilfe sind wir aber auch wiederum bei den Sozialpädagogen/-arbeitern. Von denen hängt in meinen Augen das Meiste ab, wir Lehrer können oft "nur" zuarbeiten. Wenn das Jugendamt den Schneid hat, dann können die viel bewegen.

    Meine Hündin und "Zwerg"-Ziegen. Die beiden Böcke haben das mit "Zwerg" nicht so ganz verstanden, und auch die beiden Geißen sind etwas zu groß geraten. Die vier haben mein Grauen gut zehn Minuten lang geärgert, bis sie endlich mitgespielt hat.


    Korrigiere aufgabenweise und lese zuerst die, die erwartungsgemäß am besten abschneiden könnten, dann die Arbeiten der schwächsten Schüler in dem jeweiligen Lernfeld, gefolgt vom Rest.

    Ist, meiner Erfahrung nach, bei jedem etwas unterschiedlich. Bei mir waren es in Hannover die Vorerkrankungen, wann größere ärztliche Untersuchungen zur Feststellung der Gesundheit durchgeführt wurden und deren Befund. Dann kamen die Standards: Ablesen, Hörtest, Gewicht, Reflexe; in der Befragung wurden die vorgenannten Untersuchungen noch einmal kurz besprochen sowie abgefragt ob und was für Sport ich mache. Später zur Verbeamtung auf Lebenszeit hier im Süden noch Urin, Blutdruck, Blick in den Mund, wieder die Fragen nach dem Sport, was ich unterrichte und nur eine mündliche Abfrage der Voruntersuchungen, och ich rauche, wie oft ich Alkohol trinke, etc.


    Wie die Amtsvets, sind die Amtsärzte ja kleine Könige in ihrem Reich und jeder macht es etwas anders. Mein Rat: nicht verrückt machen lassen. Ich hab seinerzeit auch viele Horrorstorys gehört, wie kritisch das ganze ist, wie hart die das sehen, usw. Rückblickend war die Tauglichkeitsuntersuchung im Forststudium umfassender und kritischer. Und man schaue sich die Kollegien an - die Amtsärzte haben, in meinen Augen, meist ein gesundes Augenmaß.


    Wenn ich das nun auf unseren Beruf übertrage muss ich sagen, dass man in vielen Großstädten nicht weit kommt, auf dem Land aber definitiv zur oberen Einkommensschicht gehört.

    Gut, bei mir bedingt die berufliche Fachrichtung bereits eine gewisse ländliche Orientierung, aber wenn ich das mit Freunden und Kollegen vergleiche, dann würde ich alleine aus Kostengründen das Landleben bevorzugen. Freunde haben gerade in Hannover ein Reihenendhaus gekauft. 140 qm mit 40 qm Garten für 280.000 € zzgl. Renovierung. Kategorie: "Pst, ich höre nicht was Meyers zwei Häuser weiter gerade sagen". Mit der gleichen Wohnfläche ging im Solling unlängst die Försterei der Forstgenossenschaft eines Kollegen (Ortsrandlage; 2.000 qm Garten; freistehend; in den letzten Jahren vollständig saniert; Heizung: Pellets, zwei Jahre alt; Kindergarten, Grundschule und Supermarkt fußläufig in zehn Minuten erreichbar) über den Tisch. Preis 50.000 €.


    Leben in der Stadt oder auf dem Land ist immer eine gewisse Typfrage. Ich fahre für die paar Kinobesuche gerne in das Kleinstadtkino 14 km weiter und bin bereit für alles zu das Auto zu nehmen, was der Tante-Emma-Laden im Dorf nicht hat. Theater, Oper, etc. - dafür sind es eben 85 km (eine Strecke). Aber wie oft nutze ich das? Dafür gehe ich täglich mit meinen Hunden, habe die Pferde und Ziegen am Haus und gucke in drei Richtungen auf Wälder, Felder und meine Weiden. Das bei mir der Rasen etwas höher steht, hat zwar den einzigen Nachbarn sowie Spaziergänger aus dem Dorf anfangs etwas irritiert, andererseits wird das bei einem Lehrer hingenommen. Da darf es scheinbar etwas "alternativer" sein. Unter unserem Dach brüten mittlerweile sieben Vogelarten, die größten davon sind ein Turmfalkenpaar. Unser halbzahmer Waschbär lebt seit vier Jahren auf dem Dachboden des Stalltrakts, regelmäßig kommen Schwarzstorch, Uhu und Wildschweine ans Haus. Vor drei Monaten saß nachts sogar ein verliebter Luchskater hinter dem Zaun. Das ist für mich Lebensqualität.

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