Beiträge von mm1234

    Also mir fällt da noch eine Menge ein. Z.B., dass nach dem Referendariat ein absolut sicherer und auch durchaus ordentlich bezahlter Job auf uns wartet. Wie man aus den Tageszeitungen oder aus dem Nichtlehrer-Bekanntenkreis erfahren kann, ist das in den heutigen Zeiten geradezu Luxus.
    Ich habe den Lohnverzicht während des Refs als meine persönliche Investition in eine gesicherte berufliche Zukunft gesehen.

    Nach dem Ref. ist gar nichts sicher, ausser du gehörst zu den Chosen Few.


    Erkundige dich mal wieviele (Jung-)Lehrer sich in den Ferien arbeitslos melden müssen und zig Bewerbungen schreiben um überhaupt etwas zu bekommen!
    Und als Angestellter verdienst du auch nicht besonders gut, zumindest im Osten.

    Für mich, als nicht Deutscher, verdienen die Referendare hier eine ganze Menge an Geld....

    Na dann muss es ja ganz schön schlecht um UK stehen :sterne:


    9000 Pfund -> 10900€ / 12 = 908€/Monat (brutto/netto???)


    Ausserdem, dauert das Referendariat in England nicht nur halb so lang (9 Monate) wie in Deutschland (Postgraduate Certificate in Education)?!

    Die Dumpingdiskussion führt doch zu nichts. Die Ausbildung dauert halt nach dem Studium nochmal 18 Monate. Wir haben alle was studiert, können damit aber noch nicht arbeiten. In anderen Branchen ist dann ein (un)bezahltes Praktikum dran, um erstmal richtig zu verdienen. Als Lehrer haben wir zumindest später den Vorteil, dass wir gut bezahlte Beamte oder Angestellte mit einem extrem sicheren Job werden. All das ist zu Beginn eines Studiums bekannt - wenn jemand das nicht machen möchte und die Ausbildungszeit von 6,5 Jahren nicht akzeptiert, dann stehen wirklich viele andere Berufe offen. Ich finde den Vergleich mit einer Vollzeitstelle übrigens auch durchaus gerechtfertigt. Klar brauchen wir(ich) um einiges länger zum Vorbereiten als meine erfahrenen Kollegen. Aber wieso sollte ein Arbeitgeber dafür mehr bezahlen, wenn jemand noch nicht so effektiv arbeitet wie der Rest der Belegschaft? In der freien Wirtschaft gibt es sowas nicht, und im öffentlichen Dienst natürlich auch nicht.

    Da muss ich dir widersprechen.


    1. Ich sehe du hast Elektrotechnik studiert. Das ist ein Fachbereich mit dem du ohne weiteres eine gut bezahlte Stelle finden würdest ohne ein Praktikum machen zu müssen


    2. Wer Lehrer werden möchte muss durch diese Ausbildung, richtig. Jedoch muss man nicht alles klaglos hinnehmen. Gerade wenn man ein Mangelfach (und Elektrotechnik zähle ich jetzt einmal dazu ohne zu wissen ob es im Schulbereich wirklich eines ist) hat man ein entsprechendes Druckmittel. Es ist eben nicht so, dass man sich der Allmacht zu beugen hat, denn gerade weil viele bessere Alternativen haben fehlen in bestimmten Fächern so viele Lehrer. Das geht dann so weit, dass in M-V Leute in diesen Fächern einstellen möchten, die nicht einmal studiert haben.


    3. In der Wirtschaft wird das "Einarbeiten" genannt und sehr wohl bezahlt. Im öffentlichen Dienst heisst das Ganze Laufbahnausbildung. Beispielsweise erhält man als Zivilist bei der Bundeswehr während der 18-monatigen Laufbahnausbildung bereits 2439,36€ brutto (ledig ohne Kinder) mit einem Msc. Nach der Laufbahnausbildung erhält man sein volles Gehalt von 3.735,48€ (ledig ohne Kinder).


    Und jetzt denk nochmal nach: 950€ vs. 2439,36€ - Also ich finde schon, dass man da diskutieren kann...

    *Das Land bezahlt Dich dafür, dass Du 12 Stunden bdU erteilst, die im Idealfall vorbereitet sind. Es bezahlt Dich für die außerunterrichtlichen Tätigkeiten - sogar dafür, dass Du im Seminar etwas lernen darfst und im Idealfall damit Deine Effizienz steigern kannst. Wenn Du nun tatsächlich zwei Stunden (sic!) für 45 Minuten Unterricht vorbereiten musst, dann ist das nach Maßstäben eines erfahrenen Lehrers gnadenlos ineffizient. (Dafür macht Dir aber auch niemand einen Vorwurf - schließlich lernst Du ja noch).*


    Ich gebe dir recht, wenn du sagst, dass ein Referendar einen Unterricht nicht so schnell vorbereiten kann wie ein "alter Hase", dennoch stimmen mich deine Aussagen sehr nachdenklich, denn was sagst du hier eigentlich:
    - bau dir deinen Materialstamm auf, denn dann hast du bis zur Pension nur noch eine Show abzuspulen
    - schön blöd, wenn du dich vorbereitest (und mehr Zeit investierst)
    - wenn der bezahlte Zeitumfang ausgeschöpft ist, dann lass den Hammer fallen


    Ich bin mal gespannt wie die Reaktionen wären, würde ein Referendar das einmal durchziehen. Er würde ziemlich Eier beweisen, so viel ist sicher, allerdings bezweifel ich, dass er damit lange Referendar bleiben würde.


    *Das Land bezahlt Dich dafür, dass Du 12 Stunden bdU erteilst*
    *Die eigene Ineffizienz aber in ein Lohndumping des Landes, das Dich bezahlt, zu pervertieren, zeugt von einer eigenartigen Realitätsrezeption.*


    Das Land bezahlt mich aber auch, weil ich bereits 5 Jahre an der Universität studiert und abgeschlossen habe, was ja die Voraussetzung ist überhaupt Referendar zu werden. Ein BSc qualifiziert zum gehobenen Dienst, ein MSc sogar zum Höheren und das ohne Referendariat. Komisch nur, dass bei Lehrern u. Juristen Ausnahmen gemacht werden.


    Und bei 950€ kannst du gar nicht so "effizient" arbeiten, dass du diesen Mißstand aufheben kannst.


    *Es bezahlt Dich für die außerunterrichtlichen Tätigkeiten - sogar dafür, dass Du im Seminar etwas lernen darfst*


    Wie großzügig von ihm... :uebel:
    Jetzt sag ich dir was, das Land darf froh, dass es Idealisten gibt, die bei entsprechender Ausbildung auf eine besser bezahlte Tätigkeit in der Wirtschaft o. anderen öffentlichen Einrichtungen verzichten.

    Wieso ist das Kind bald "weg" wenn er einen bemühten und "guten" Eindruck macht?


    Solange das Kind nicht verwahrlost oder Gewalt ausgesetzt ist, kann auch ein kranker Mensch (Alkoholismus ist eine Krankheit) sein Kind behalten. Man würde dem Kind mehr schaden als nutzen, würde man es aus der Familie nehmen würde.


    Ich glaube nicht, dass das Gespräch viel bringen wird, wenn es in die Richtung gehen sollte "Herr X, sie sind Alkoholiker u. müssen das ändern". Alkoholiker sind sehr resistent gegen derartige Vorbringungen und beginnen ihr Leben erst zu ändern, wie andere Drogensüchtige auch, wenn sie ganz unten angekommen sind (oder nie).


    Es ist ein schwieriges Thema.

    Egal ob Lohndumping oder nicht (wobei Ref für mich eine Ausbildung ist):


    Jeder wusste, dass nach dem Studium ein gering bezahltes Referendariat auf einen wartet. Das war schon immer so und mit diesem Wissen hat jeder das Lehramtsstudium begonnen oder ist ernsthaft irgendjemand davon überrascht worden? Es steht jedem frei, auf das Referendariat zu verzichten und sich eine besser bezahlte Stelle zu suchen.


    Ehrlich, ich kann dieses Gejammer nicht hören. Es wird absolut niemand in Deutschland gezwungen, Lehrer zu werden. Und es ist wirklich einer der wenigen Berufe, bei denen absehbar ist, was man an Gehalt so erwarten kann. Wer mehr verdienen möchte (was ja völlig legitim ist), sollte eben Unternehmensberater, Arzt oder etwas anderes anstreben, es gibt genügend Alternativen.

    *Jeder wusste, dass nach dem Studium ein gering bezahltes Referendariat
    auf einen wartet. Das war schon immer so und mit diesem Wissen hat jeder
    das Lehramtsstudium begonnen oder ist ernsthaft irgendjemand davon
    überrascht worden? Es steht jedem frei, auf das Referendariat zu
    verzichten und sich eine besser bezahlte Stelle zu suchen.*


    Das nennen ich Polemik.


    Mit dem gleichen Argument könnte man so ziemlich jede schlechte, ungerechte, ausbeuterische Situation rechtfertigen.


    Die Menschen sterben an Krebs? War doch schon immer so, kein Grund nach medizinischer Verbesserung zu suchen.
    Die Menschen lebten in Höhlen? War doch immer so, kein Grund Häuser zu bauen.
    Frauen duften nicht wählen? War doch vorher auch immer so.
    Sklaverei gab es doch auch schon ewig in der Menschheitsgeschichte. Wozu also ändern?


    Es herrscht der Zwang, wenn man Lehrer werden will, dieses Referendariat zu diesen Bedingungen über sich ergehen zu lassen. Das schließt aber nicht ein, dass man es kritiklos hinzunehmen hat u. nicht versuchen darf diese Zustände zu ändern.




    *Ehrlich, ich kann dieses Gejammer nicht hören.*


    Ich finde auch jedesmal, wenn ich etwas über Sufragetten lese, dass die damals schon ganz schön gejammert haben o. die Jammerlappen, die kritisierten, dass Kinder in Bergwerken arbeiteten...und dieses Gejammere der HartzIV-Empfänger u. Mindestlohnjobber.... ich kann verstehen, dass du dich belästigt fühlst.




    *Es wird absolut niemand in Deutschland gezwungen, Lehrer zu werden.*


    Richtig. Denke jetzt noch eine Ecke weiter und dir erschliesst sich bestimmt der mögliche Zusammenhang zwischen Referendariat(sentlohnung (+ weiterer Nachteile)) und dem Fehlen von Lehrern von Mangelfächern.

    *Ein Referendar kommt wie oben erwähnt auf 1100,- Euro - bei 12 Stunden bdU.*


    Das sind ja schon einmal Zahlen, die sehr "optimistisch" sind.


    1. Ist es ja nicht so, dass noch jede Menge zusätzlich Arbeit hinzukommt (z.B. Vor- u. Nachbereitung)
    2. Muss von diesem Gehalt noch PKV u. Lohnsteuer abgezogen werden (dann bist du auch schon unter 1000€)
    3. 1100,-€ (brutto?!) dürfte das Höchste sein, dass in Deutschland an Referendare gezahlt wird. In "meinem" Bundesland wurde die Vergütung für Referendare ab dem 01.07.12 auf ganze 950,00€ brutto angehoben.


    *So, und wo ist jetzt das Lohndumping?*


    12*45(Minuten)=540 //Schulstunden in Zeitstunden
    540/60=9


    9*4=36 //Wochenstunden in Monatsstunden


    Diese 12 Stunden bedürfen der Vor- u. Nachbereitung (nehmen wir einfach mal 2 Stunden Vorbereitung, 1 Stunde Nachbereitung (ich weiss, viel zu knapp))


    2*36=72 // Vorbereitung
    1*36=36 // Nachbereitung
    72+36=108 // Vorbereitung pro Monat + Nachbereitung pro Monat
    108+36 =144 // Vorbereitung u. Nachbereitung + Arbeitszeit (144/4 entspricht einer Wochenbelastung von 36Stunden)
    ____________________________
    950€ / 144 ~ 6,60€/h brutto


    Nenne mir doch mal die Akademiker, ausser andere Referendare, die nach einem erfolgreichen Studium derart wenig verdienen.


    Die Realität dürfte aber noch düsterer aussehen. Ich zitiere dazu mal die FDP in Mecklenburg-Vorpommern:


    "Nimmt man die Vorbereitung (mind. 2 Stunden) und die Nachbereitungen (mind. 1 Stunde) sowie die einzelne Unterrichtsstunde selbst, so ergibt sich bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 48 Stunden ein monatlicher Stundenlohn weit unterhalb der von der Landesregierung geforderten 8,50 Euro, nämlich ca. 4,77 Euro. Das sind skandalöse Verhältnisse in unseren Schulen, die durch das Aussitzen während des Schulfriedens verlängert werden. Diese sind mit Blick auf Unterrichtsausfälle und Rekord-Abbrecherzahlen nicht länger akzeptierbar."


    Selbst nach Definition der Großen Koalition ist das Lohndumping, denn die einigten sich auf einen Mindestlohn von 8,50€/h.


    *Wird hier aus Gründen der Polemik übersehen, dass man als Referendar noch in der Ausbildung (!) ist?*


    Richtig, man ist noch in der Ausbildung zum Lehrer, aber man hat bereits ein Studium (bzw. mit Zweitfach kann man ruhig sagen zwei Studien) abgeschlossen. Ich forderte nicht, dass man während des Referendariats bereits volles Gehalt bekommen sollte, aber ich persönlich stelle mir schon die Frage, warum ich mir mit einem abgeschlossenen Informatik- u. Ingenieursstudium eine negative Bezahlung von bis. 4,77€/h gefallen lassen sollte. Fällt dir ausser Idealismus noch etwas ein?

    Dies ist die abgetrennte Diskussion, die in diesem Thread hier begann: Was, wenn das Ref-Gehalt nicht reicht zum Leben?
    jotto


    -------------------------------------------------------------




    Und das ist auch gut so!
    Ein Kredit ist dein Privatvergnügen---wieso sollte den den Allgemeinheit indirekt abzahlen? (indem du Sozialleistungen bekommst)

    Na dann muss man aber auch Fragen mit welchem Recht denn die Allgemeinheit (vertreten durch das Land) Lohndumping betreibt. Was man im Referendariat bekommt (nach einem Universitätsstudium!!!!!!!) ist eine Frechheit.

    Jule
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass in NRW die Arbeitslehre nur aus dem Umgang mit Bohrmaschinen besteht. Das Eqivalent heisst hier Arbeit-Wirtschaft-Technik und da ist so ziemlich alles Technische drin, für die Regionalschulen (Haupt- u. Realschulen) sogar Informatik (ist erst auf dem Gymnasium ein eigenständiges Fach) und natürlich ist das schon praktisch orientiert (immerhin ist auch die Berufsorientierung ein Teil davon), aber z.B. Benzinmotoren, Wirtschaftskreisläufe u. -funktionen, Getriebe, Bau u. Finazierung(-smöglichkeiten) von Gebäuden usw. können trotzdem nicht von geistig behinderten o. lernschwachen Menschen einfach so begriffen werden. Nützlich ist natürlich trotzdem ;)


    Das mit den "Fachkräften" war darauf bezogen, dass in den Regionalschulen, Lehrer Informatik unterrichten, die während ihrer Ausbildung kaum/keinen Kontakt zur Informatik haben. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Während der Informatiklehrer fürs Gymnasium Informatik studieren muss, ist dies bei AWT/Arbeitslehrelehrern nicht der Fall. Hier reicht es lediglich ein Modul zu besuchen bzw. einen Schein zum machen (ältere Lehrer haben nicht einmal das). Wie gut der Informatikunterricht dann wird liegt in der Motivation des Lehrers sich privat in diesem Bereich zu bilden. All zu oft wird dann darunter leider nur die Bedienung von Microsoft Word verstanden. Übrigens habe ich schon Lehrer für alle möglichen Fächer erlebt, die in Informatik an Regionalschulen "einspringen" mussten, da die Alternative schlicht gar kein Unterricht wäre.


    Ich glaube, wir schweifen nun etwas zu sehr ab. Ich wollte nur betonen, dass technische Fächer aus mehr bestehen als nur Holzklötzchen zu stapeln.

    Gerade so richtig praktische Fächer wie Hauswirtschaft und Technik sind doch für lernschwache oder geistig behinderte Schüler richtig gut und auch sehr wichtig.

    Halte ich für ein Gerücht. Selbst Technikunterricht (dazu zähle ich mal alle MINT-Fächer) sind gerade nicht nur praktisch. Zur Praxis gehören nämlich auch theoretische Grundlagen und die sind nicht ohne. Man denke da nur an die Physik oder Mathematik.
    Ich weiss, dass es an Haupt- u. Realschulen oft genauso genannt wird, aber eine Office-"Produktschulung" ist kein Informatikunterricht (auch nicht an einer Realschule). Gerade in den technischen Fächern fehlen doch die Lehrer, fachfremd gearbeitet wird und so gar kein richtiger technischer Unterricht stattfinden kann.

    Ich habe einen Brother HL-2130. Das Ding kostest zwar nur 50€, aber hat die Vorteile eines Laserdruckers (ist ja auch einer). Die Toner sind auch günstig (ich nehm die No-name-Toner für 15-20€). Und mit entsprechender Tastenkombination halten die ewig. Ich drucke damit ganze Bücher aus.


    Der Drucker ist allerdings nicht netzwerkfähig. Ich habe das so gelöst, dass ich ein altes Netbook zum Server umfunktioniert habe. Da habe ich Freigaben in die ich die auszudruckenden Unterlagen kopiere, schalte mich mit einem Remotetool auf u. öffne das Dokument mit Doppelklick u. drucke es ganz normal aus (wie man es halt vom normalen Rechner kennt). Da ich eine Telefonanlage (Cisco CM, Asterisk) auf einer Virtuellen Maschine u. Fileserver, DHCP, Datensicherung usw. über das Gerät fahre, ist das die optimale Lösung für mich. Alternativ (und einfacher) ginge auch ein Printserver zu benutzen, um einen Drucker netzwerkfähig zu machen (kostet zwischen 15€-50€).

Werbung