Beiträge von Stille Mitleserin

    Aus der heutigen Perspektive ist es so leicht, zu erwarten, dass 1933 die Bevölkerung hätte gegen Hitler aufstehen müssen.
    Aus der damaligen wäre das unverständlich gewesen.
    Die Dikatur wurde langsam, mit legalem Anstrich installiert, Propaganda färbte früh die öffentliche Meinung zu Oppositionellen in Gefängnissen und Lagern (mit passenden Bildern, das alle gut behandelt würden, was vor Übernahme der SS ja sogar noch einigermaßen stimmte). Getragen von der Begeisterung über den Rückgang von Arbeitslosigkeit, außenpolitischen Erfolgen, mit attraktiver Freizeitgestaltung und sozialen Googies für die Arbeiterschaft und mehr gefühlter Sicherheit wurde die Bevölkerung immer bereiter dazu, die Idee von der "Volksgemeinschaft" mitzutragen.

    Sich heute hinzustellen und zu fordern, dass man damals hätte wissen müssen..., zeugt von wenig Verständnis für den historischen Perspektivwechsel. Von heute aus besehen hätte man eine Menge anders gemacht als die Vorfahren.
    Meine Oma war begeistert im BDM dabei, sie konnte so dem strengen Regiment ihres Vaters entfliehen. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich das damals unter den damaligen Umständen anders gemacht hätte.

    Gibt es eigentlich Auflagen zum Thema Gesundheit in den Maastricht-Kriterien?

    Immerhin sind die EU-Beitrittskandidaten Serbien und Albanien die europäischen Länder nach der Ukraine mit den massivsten Masernausbrüchen in den letzten Jahren.
    Im Kosovo gab es 2017 eine Masernepidemie, gleichzeitig wirbt Spahn um Pflegefachkräfte aus dem Kosovo.
    Bevor wir hier über einen EU-Beitritt reden, wäre es doch auch schön, wenn man über Impfquoten reden würde.

    Nationale Lösungen sind sicher nett und beruhigen das Gewissen, aber wirklich hilfreich sind sie nicht.

    Hallo Mikael,

    sorry, aber die Wähler der NSDAP von 1933 waren mitnichten alle überzeugte Nationalsozialisten. Viele waren verzweifelt, Kinder waren unterernährt, es grassierten TB und Rachitis. Die Lebensbedingungen waren erschreckend schlecht und die Präsidialkabinette hatten wenig Vertrauen gewonnen. Waschechte Nazis waren das nicht alle.

    Das lässt sich auch daran ablesen, dass der Zuspruch, die Kinder in die HJ zu schicken, zu Beginn eher klein war. Hitler musste seine Verschleierungstaktik über seine Kriegsabsichten nicht nur gegenüber dem Ausland fahren, auch im Inland wäre er bei den Kriegsteilnehmern des ersten Weltkriegs nicht auf Freunde gestoßen.

    Nicht umsonst war die ideologische Durchformung der Jugend so wichtig für Hitler - die Jugend wurde damit auch zum Spion in der eigenen Familie.

    Ich denke, ich muss da mal ein wenig Salz in die Wunden streuen.

    Wir leben in einer globalisierten Gesellschaft und in einem unbegrenzten Schengenraum.

    Die Impfquote hierzulande liegt bereits recht hoch, insbesondere bei der Erstimpfung.
    Das kann man noch verbessern, insbesondere bei der Zweitimpfung, das ist richtig.

    Aber: es gibt keine Impfpflicht für Erwachsene außerhalb des Erziehungssektors (und da ist die Impfquote viel niedriger) und wir haben eben keine
    feste Herde, sondern ein Kommen und Gehen.

    "In Afrika stieg die Zahl der gemeldeten Masern-Fälle laut WHO um 700 Prozent, gefolgt von Europa mit einem Anstieg von rund 300 Prozent und dem östlichen Mittelmeerraum mit 100 Prozent. Auf dem amerikanischen Kontinent stiegen die Masernerkrankungen um 60 Prozent und im südostasiatischen und westpazifischen Raum um 40 Prozent.In einigen Ländern verzeichnete die WHO eine regelrechte Masern-Explosion, darunter in Georgien, Thailand, der Ukraine und auf den Philippinen. In den vergangenen Monaten sei die Zahl der Erkrankungen zudem auch in vielen Ländern massiv gestiegen, in denen allgemein ein guter Impfschutz herrscht. Dazu zählte die WHO vor allem die USA, Israel, Thailand und Tunesien. Dort hätten sich die Masern unter den Gruppen ausgebreitet, die nicht geimpft seien."

    Für Kinder, die auf den Herdenschutz angewiesen sind, wird sich auch durch eine deutsche Impfpflicht nichts ändern.
    Jederzeit können Reisende dieMasernerreger in sich tragen.
    Zwar ist die Möglichkeit der Ansteckung in den Kitas geringer, aber im öffentlichen Raum wird sich gar nichts ändern.
    Nein, ich will nicht die Grenzen schließen. Nein, es geht mir nicht um Flüchtlinge. Jeder ungeimpfte Erwachsene aus Deutschland kann die Masern mitbringen und jeder Familienbesuch aus dem Ausland ebenso.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen dass wir eine Impfpflicht für Reisende installieren und am Flughafen überpfüfen.
    Eine Lösung habe ich nicht, ich glaube aber nicht, dass auf Herdenschutz angewiesene Kinder sicherer leben können.

    Hi Platty,

    volle Zustimmung, insbesondere wenn unsere Nachbarn die Organentnahme bei Hirntoten nur mit Narkose vornehmen. Bei uns ist das
    den Kassen zu teuer.

    Und ich frage mich: warum machen die Schweizer das? Weil sie zu viel Geld haben?

    Hallo Krabappel,

    es ist kein Terrarium, mehr ein Aquarium mit natürlich hübscher Umgebung für Egel: schlammiges Gewässer mit Wasserpflanzen. Die Jungs und Mädels können da aber nicht raus.

    Gibt noch mehr Studien dazu. Googel selber.
    Wer heilt, hat Recht.
    Es hilft. Seit mehreren tausend Jahren. Und den Blutdruck kann man als Laie sehr gut im Auge behalten.
    Selbstverständlich tut das bei uns auch der Hausarzt.
    Aber du kannst ja gerne Betablocker schlucken, wenn du so weit bist. Haben halt beschissene Nebenwirkungen.

    Hallo lamaison,

    gerade Windpocken kann man auch blind gehabt haben - 3 Tage Fieber nachdem die Geschwister erkrankt waren ohne Ausschlag...

    Hallo Karl-Dieter,
    den Aderlass (Blutabnahme) lässt mein Mann beim Hausarzt machen. Alle 6 Wochen. Es gibt Studien zur Wirkung von Aderlass auf Bluthochdruck
    https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankh…hypertonie.html

    Ist zwar alt, aber wirksam.

    Wie übrigens auch die Blutegeltherapie verdammt alt, aber wirksam ist. Bei beginnenden Schwellungen nach Prellung etc. gibt es nix Besseres.
    Was mich stört, ist, dass die Tiere danach sterben sollen. Das machen wir nicht, bin dem Tierchen doch dankbar und habe ein Blutegelrefugium.
    Muss man kein Heilpraxisfan sein.

    Das Grundproblem liegt m.E. darin, dass man den Ärzten immer weniger Fachkompetenz zutraut. Dies liegt zum einen an der zunehmenden Apparatemedizin (mein örtlicher Kniegott hat mein Knie noch nie angefasst oder auch nur beäugt, er beurteilt nur per MRT oder Röntgen), aber auch an weniger Zeit, die die Ärzte für ihre Patienten haben, sowie auch an Ungenauigkeiten, die sich aus dieser knappen Zeit ergeben. So hat meine Mutter vor kurzem ein Medikament verschrieben bekommen, das sie nie hätte mit einem anderen zusammen einnehmen dürfen. Ihr Arzt hat sie aber gar nicht gefragt, welche Medis sie sonst nimmt. Ihr ist aber nichts passiert, draufgekommen ist aber meine Schwester (Krankenschwester), kein Arzt. Sie wird nicht die einzige sein.

    Insgesamt fällt mir auf, dass schnell Medikamente verordnet werden, aber kaum beraten wird. Mein Mann hatte hohen Blutdruck, hat Betablocker erhalten. Wir haben uns dann kundig gemacht, seither ernährt er sich anders, wird regelmäßig zur Ader gelassen, bewegt sich regelmäßiger, trinkt regelmäßiger Wasser - und er hat den Bluthochdruck auch so im Griff.

    Mein Junior ist Neurodermitiker, wie oft haben verschiedne Docs schon Kortison gerufen, bevor wir überhaupt richtig im Zimmer waren - nein danke, gibt es noch etwas anderes?
    Impfungen mit Neurodermitis? Machen wir. Aber nicht, wenn der Doc will, sondern dann, wenn es dem Knaben so weit gut geht, dass die Impfung keinen Schub auslöst. Und offenbar waren unsere Ärzte nicht in der Lage, das festzustellen ode rhatten keine Lust dazu.

    Kein Wunder, dass sich viele Menschen in die Hände von Heilpraktikern begeben - diese nehmen sich Zeit und beraten meist multiperspektivischer. Ich bin sicher, dass unsere Ärzte das sogar besser können müssten - sie tun es nur nicht.

    Hallo Nele,

    hier ein Versuch, etwas Empathie für die beschriebenen Mittelschichtsimfskeptiker zu wecken. Und nein, ich bin kein Impfgegner.


    Die meisten Familien hierzulande haben nur noch ein Kind, vielleicht zwei. Darum ist der Wert dieser "Lebensprojekte" immens hoch. In Deutschland wird sehr früh geimpft im Vergleich zu den europäischen Nachbarn. Und selbstverständlich kann es auch zu Impfreaktionen kommen, gar nicht mal so selten (Ich rede nicht von Impfschäden, aber die gibt es natürlich auch.) Die Impfreaktionen können von kleinen Rötungen bis zu hohem Fieber und Mittelohrentzündungen reichen. Laut vielen Berichten auf einschlägigen Foren passiert hier der Fehler: die besorgten Ersteltern machen sich auf zum Kinderarzt, machen sich Gedanken über einen Zusammenhang mit der Impfung und dieser wird von vielen Kinderärzten rigoros abgelehnt. Das macht die Eltern stutzig. Viele erleben die Impdreaktionen als sehr heftig, das bisher gesunde Kind ist krank. Für die Eltern durch die Impfung. Da viele Erwachsene kaum noch mit Kleinkindern Umgang pflegen, wirken zwei Fiebertage bedrohlich.

    Die Argumente, man solle doch an die anderen Kinder denken, ziehen hier nicht. Dafür gibt es auch ein literarisches Vorbild: in Homo Faber denkt Faber nach dem Schlangenbiss bei Sabeth über die statistische Mortalität bei Schlangenbissen nach, seine Exfreundin kontert, sie habe nicht 12 Töchter, sondern eben nur eine.

    Die Krux liegt hier in der Betreuung durch die Kinderärzte: Einfühlsame Beratung, die Versicherung, dass das Kind nicht bedrohlich erkrankt ist (ohne die Sorg als lächerlich abzutun) und auch ein Einräumern, dass es sich zwar um eine Impfreaktion handeln könne, diese aber in den Griff zu bekommen ist, würde viel mehr helfen als jede Impdpflicht.

    Dazu müssten die Krankenkassen aber Beratungen der Ärzte auch entsprechend bezahlen.

    Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass eine bessere Beratung sinniger wäre als eine Impfpflicht. Das ist Aufgabe der Ärzte, die kaum Zeit für so etwas haben.
    Ich hatte kürzlich einen Termin beim Gynäkologen, der mich auf eine mögliche HPV-Impfung für meine Söhne ansprach (die seit diesem Jahr von den Kassen bezahlt wird.) Mir war gar nicht klar, dass auch Jungs geimpft werden sollten. Auch nach meinem Impfstatus hat er gefragt. Ich fand toll, dass er sich die Zeit geommen hat - kein anderer Arzt hat das bisher getan.

    Hi platty,
    bei der Gelegenheit möchte ich noch auf die Gewebespenden aufmerksam machen, die automatisch mit "drin" sind - hier können Haut, Knorpel, Teile der Augen etc. entnommen werden. Mit diesen Gewebespenden wird auch nachweislich Geld verdient. Recht viel Geld.

    Eine Organspende könnte ich mir vorstellen, wenn sichergestellt wäre, dass eine Narkose erfolgt wie in CH und nicht nur Muskelrelaxantien gegeben werden wie hierzulande.
    Gewebespenden würde ich ausschließen wollen, ich kann mir das für die Anverwandten sehr unangenehm vorstellen, wenn z.B. Teile des Gesichts fehlen.

    Unser Problem hierzulande ist ja, dass sich am liebsten bestimmte weltanschauliche oder religiöse Gruppen aus dem Unterricht verabschieden würden. Und niemand möchte, dass diese Kinder einen entsprechend geprägten Unterricht erhalten.

    Nicht in den Medien finden sich aber die jungen Leute/Kinder, die echte Probleme mit dem Schulbesuch haben: weil sie chronisch krank sind oder psychisch nicht in der Lage, die Schule zu besuchen. Hier würde ich mir eine Aufweichung der Schulpflicht wünschen, die Bayern machen das schon mit einer Onlineschule für ältere Schüler, die natürlich alle ein entsprechendes Attest brauchen. Der gehaltene Onlineunterricht am Abend ist beeindruckend, für viele ist das aber auch die letzte Möglichkeit, noch einen Schulabschluss zu ergattern.

    Ich kann mir auch gut vorstellen, dass wir vor allem in der Phase der Pubertät andere Versionen von Schulpflicht überlegen: hier wünsche ich mir die Möglichkeit, dass schulunwillige Jugendliche in Dauerpraktika gehen oder ein FSJ machen können, das muss natürlich betreut sein (wird aber an zu wenig Lehrpersonal scheitern.) Der fehlende Unterrichtsteil kann nachgeholt werden, da brauchen die beruflichen Schulen ein paar Stunden mehr für die Hauptfächer, aber in der Regel sind die Jugendlichen in der Ausbildung sehr motiviert, ihre Lücken zu füllen.

    Wir sind eine individualisierte Gesellschaft, insofern brauchen wir voielleicht auch mehr individualisierte Schullaufbahnen. Die Abschlüsse sind ja heute schon kaum miteinander vergleichbar, insofern sehe ich hier eine Chance in Aufnahmetests der AG und der Hochschulen.

    Hallo zusammen,
    auf ZON finde ich folgenden Beitrag
    https://www.zeit.de/2019/24/deutsc…imm-schule-hamm

    und frage mich:
    Ist der gute Unterricht erkauft auf dem Rücken der Lehrkräfte?
    Im Artikel fallen mir auf:
    - nur junge Lehrkräfte um die 30
    - Verwendung Lehrerzimmer als Klassenzimmer
    - frei wählbarer Epochenunterricht

    Das alles hört sich nach verdammt viel Arbeit eines jungen Teams an. Schön.
    Aber kann man das halten, wenn die Kollegen Familien gründen?
    Wenn man auch noch etwas anderes macht als nur den Lehrerjob?
    Wie fühlt man sich, wenn auch der letzte Rückzugsraum schwindet (Lehrerzimmer)?

    Und die Frage ist: Kann man gute Schule machen, ohne die Lehrkräfte zu überfordern?

    Viele meiner muslimischen Berufsschüler gehen Kompromisse ein - um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, trinken sie tagsüber während des RamadanR
    Neulich ist ein Schüler im Unterricht eingeschlafen, seine Begründung war, dass er wegen des nächtlichen Fastenbrechens so müde sei - allerdingfs schläft er auch außerhalb des Ramadan, dann aber, weil er am Vorabend ausgegangen ist.

    Ich wünsche mir mehr interkulturellen Unterricht, ich denke darüber nach, einen Fachmann einzuladen, der über die Anpassung des Fastengebotes spricht. Die jungen Leute, die in der Ausbildung sind, haben durchaus Probleme mit dem Fastengebot.

    Übrigens: laut Koran soll amn sich in fremden Ländern anpassen, Fastentage kann man auch nachholen, wenn besondere Termine anstehen wie Prüfungen etc.
    Hier wünsche ich mir einen Religionsunterricht, der jungen Muslimen Wege aufzeigt, mit dem Arbeitsleben in Mitteleuropa umzugehen und trotzdem religiös zu sein.

    Jeder kann sich bei mir am Anfang der Stunde melden, wenn er aus besonderen Gründen das Handy benutzen will - Oma im KH oä.

    Im Unterricht nutzen wir das Smartphone immer wieder - sinnvoll. Das dürfen meine Schüler auch, wenn Sie z.B. ein Wort nachsehen wollen. Sie fragen mich dann.

    Das klappt gut, nur selten werden die Geräte privat genutzt, dann reicht ein Blickkontakt, dass die Dinger verschwinden.
    Natürlich bespreche ich das am Schuljehresbeginn.

    Hallo Perfektionist,

    freie Zeiteinteilung und viele Ferien?

    Ich empfehle dringend ein Praktikum an einer Schule und der Teilnahme am kompletten Lehreralltag.
    Ganztagsschulen sind auf dem Vormarsch, das mit der freien Zeiteinteilung schwindet massiv dahin.


    Und die Ferien...
    Ich komme im Jahr auf etwa 30 Urlaubstage. Ansonsten bin ich gut beschäftigt, gerade in den Ferien.

    Und die Ansprüche an die Lehrkräfte steigen - durch Inklusion, Differenzierung und letztlich auch durch die Digitalisierung.
    Das alles sollten nicht die Argumente für die Wahl des Lehramtsstudiums sein.

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