Beiträge von Otanes


    Es hieß, ich würde den Islam mit Fundamentalismus verwechseln. Der Islam würde das Kopftuch gar nicht zwingend vorschreiben, früher sei die Türkei ein sehr viel freieres Land gewesen usw. Ja. Das unterschreibe ich sofort, dass dem so ist.

    Ist das wirklich so? - Ich denke nicht. Die Menschen durften nicht religiös sein und wurden unterdrückt. Ich nenne das keine Freiheit.


    Sollte also jemand mit Kopftuch meine Kinder unterrichten? Ich hätte absolut kein Problem mit einer muslimischen Lehrerin, aber ich hätte sie gerne ohne Kopftuch. Sie repräsentiert den Staat (kann man das so sagen?) und "bei uns" wird kein Kopftuch getragen. Und die Einstellung dahinter (Frauen haben sich zu bedecken, Männer nicht) passt nicht zum Recht auf Gleichberechtigung.

    Sie repräsentiert den Staat - richtig - aber bei uns in Deutschland wird kein Kopftuch getragen? Wenn man auf die Straße schaut, dann stimmt die Aussage wohl nicht.

    Es mag auch einen Unterschied machen, ob die Lehrerin an der Grund- und Mittelschule unterrichtet und die einzige Bezugsperson ist (Klassenlehrerprinzip). Deutsche Kinder sind um Beispiel in Großstädten an Mittelschulen sowieso die absoluten Exoten, wenn dann die Lehrerin auch noch Kopftuch trägt, dann fühlen sie sich gleich doppelt fremd in ihrem Heimatland.

    Einerseits habe ich ja Verständnis vor der Angst vor einer Überfremdung. Jedoch ist die islamische Religion in Deutschland nichts Neues. Wir müssen akzeptieren, dass es DEUTSCHE Lehrerinnen mit Kopftuch gibt. Das sind keine fremden Menschen; Sie sind hier geboren, aufgewachsen und haben studiert.

    Wenn sie nicht endlich lernen, wie die Welt funktioniert, und was im 21. Jahrhundert gilt, ist es nur recht und billig, wenn die Frauen lernen, sich sowas nicht gefallen zu lassen und ihnen nicht mehr gefügig sind.


    Ich erinnere nur sehr gerne an unser Grundgesetz §1:


    Art.1 : Die Würde des Menschen ist unantastbar.
    Art.2 : Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit [...]
    Art.4 : Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. [...]


    Sie können niemandem Ihre "Meinung" oktroyieren.

    Wie schön, dass das Bundesverfassungsgericht schon im Namen des Volkes geurteilt hat:


    http://www.bundesverfassungsge…en/DE/2015/bvg15-014.html


    Ich bin in offiziellen Positionen gegen das Tragen solcher Symbole.


    Dabei ist auch relativ egal, was der Träger selbst damit assoziiert oder ausdrücken will.
    Entscheidend ist wofür es in der Mehrheitsgesellschaft steht.


    Da ist das Koptuch eben nicht neutral besetzt, sondern steht für eine religiös-konservative Weltsicht, die oft auch im Widerspruch zu unseren Grundwerten und Gesetzen ausgelebt wird.
    Ich seh da auch keinen qualitativen Unterschied zwischen einer Kopftuch-Nonne, einer Kopftuch-Muslima oder Kopftuch-Babuschka.

    Zum Glück sieht das Bundesverfassungsgericht das anders. Da ist es nämlich sehr wohl entscheidend was die Trägerin damit assoziiert. Die Behauptung Kopftuchträgerinnen würden im Widerspruch zum GG stehen, muss natürlich im jeden einzelnen Fall bewiesen werden.

    Grad hatte ich es mit meinem Mann über dieses schwierige Thema, und wir haben beide irgendwann gesagt, dass wir es komisch fänden, wenn die Lehrerin unserer Kinder ein Kopftuch tragen würde.
    Es steht für Fremdes, es wird assoziiert mit Unterdrückung der Frau. So jemanden als Vorbild und enge Bezugsperson - ich kenne schon meine Tochter, die würde dann auch eins tragen wollen ;-). Und noch viel mehr, wenn die Lehrerin UND einige Mädchen der Klasse ein Kopftuch tragen.


    Privat kann jeder machen, was er will, und ich maße mir auch kein Urteil an über Familien, in denen Kopftuch getragen wird. Die Gründe mögen vielfältig sein. Ich würde mich da nicht einmischen.
    Aber als Lehrerin ist es halt nochmal etwas anderes.


    Auch eine Person mit Kopftuch kann Vorbild für Ihr Kind sein ;) Am Ende des Tages kommt es nicht darauf an was jemand an hat sondern welche Werte vermittelt werden. Wir erinnern uns alle an schlechte Lehrer auch ganz ohne Kopftuch.

    Die Pluralität der Gesellschaft sollte auch in den Klassen repräsentiert werden. Wir sind nicht Frankreich und ich finde das gut so. "Neutralität" ist ein völlig subjektiv konstruierter Begriff und nicht klar definierbar. Wenn man es auf die Spitze treiben möchte, dann kann man in jede Jeans oder Nicht-Jeans, T-Shirt und weitere Kleidungsstücke etwas hinein interpretieren. Lehrer sind auch Persönlichkeiten und keine Roboter. Wirklich wichtig ist doch nur, dass die Toleranz in jeglicher Hinsicht eingehalten wird.

    Wobei der Vorteil des Beamten zum Großtei von der privaten Krankenkasse herrührt. Wenn man, wie ich, als Beamter nicht in die private Krankenkasse kommt, werden die Unterschiede gleich sehr viel geringer.


    Bei einem Eintrittsalter von 45 in die private Krankenversicherung, dürfte das auch so teuer werden, daß es sich kaum lohnt.

    Eigentlich kann doch jeder Beamte privat krankenversichert werden? Siehe Öffnungsklausel.

    Ich verstehe jetzt nicht warum hier sofort versucht wird den TE mit Links und Rechts Schubladen in eine Ecke zu stellen.


    Er hat ein Problem benannt: Es findet an seinen beobachteten Schulen keine politische Diskussion statt.


    Als angehender Politik Lehrer sollte man wohl mal vom Beutelsbacher Konsens gehört haben. Ich finde das sind gute Grundsätze. Ich denke nicht, dass das eine grundlegendes Problem an Schulen darstellt, sondern wohl eher lokal auftreten können. So was kann man ansprechen und versuchen zu lösen.

    Man kann sich erst mit den Aufgaben befassen die mehr Punkte abwerfen, damit man sich nicht eine Halbe Std. mit einer Aufgabe beschäftigt die nur 2P gibt. Und wenn ich mich recht erinnere steht im hessischen Abitur drauf wieviel Punkte jede Teilaufgabe hat.

    Die Ausgangsfrage war, worin und in welcher Höhe sich die Besoldung zwischen Gymnasial und Haupt und Realschullehrer in Hessen unterscheidet. Die Antwort auf diese Frage versuch ich mir zu ergooglen, aber ich komm zu keinem Ergebnis, weshalb ich in das Gesetz schaue. Anscheinend unterscheiden diese sich wie neleabels schon sagt in der Zulage.


    Nach meiner Recherche kriegt der Gymnasiallehrer "nur" die Allgemeine Stellenzulage (Anlage I: Vorbemerkungen Nr.13 Abs. 1 Nr.3).


    Somit erhält der Gymnasiallehrer nur eine allgm. Stellenzulage und keine Amtszulage, ist das so richtig?

    Die Besoldungs- und Zulagen Tabellen kenne ich bereits. Ich kann aber daraus nicht sehen welches Eingangsamt und Besoldungsgruppe der Haupt und Realschullehrer bzw. Gymnasiallehrer zugeordnet wird.


    Aus dem HbesG (Hessisches Besoldungsgesetz) geht folgendes hervor :



    Hiervon ausgehend, sieht es ja so als ob Haupt und Realschullehrer A13 kriegen, oder nicht? Worin liegt der Unterschied zum Studienrat?

    Elternschreck: Was soll mich Erdogan intressieren? Ich lebe in Deutschland!


    meike: Jeder darf natürlich zu allem eine Meinung haben, so hab ich das nicht gemeint. Aber worauf ich hinaus wollte, Aleviten bzw. andere Liberale haben verschiedene Ansichten im Gegensatz zu der Mehrheit der Muslime auf dieser Welt. Wenn man jetzt hergeht und die Meinung einzelner als Konsens der Mehrheit verkaufen will, dann ist das schlichtweg falsch. Diskutieren und Mitreden soll und kann natürlich jeder.


    Ansonsten geb ich dir voll und ganz Recht: Die Dinge sind sehr komplex und JA! Die Radikalisierung ist ein sehr ernst zunehmendes Problem. Die muslimischen Gemeinden wachen auch erst langsam auf. Da ich aus eher ländlicheren Umgebungen komme, und "jeder jeden kennt", kann hier schnell eingeschritten werden. Von daher hab ich gar kein Überblick wie es in den Großstädten zugeht.


    Wie sehr sind sie denn in den muslimischen Familien vor Diskriminierung geschützt, denkst du? Das würde mich mal interessieren.
    Wenn dem nicht so ist, und wir mit "akzeptieren wie sie sind" ihre durch Familie und internes Umfeld geprägte Rolle mitakzeptieren müssen, haben wir nämlich ein Problem.


    Und dass Kopftuchund Schleier Teil der Identität sind, ist so einfach dahergesagt - darüber streiten sich schon seit Jahren auch die Muslima intern. Es gibt muslimische Frauen, die schon seit Jahren behaupten, dass es schlicht eine Frage des Willens zur Anerkennung der Werte der Bundesrepublik sei, ob man es trüge oder nicht. Und es der Wille der Männer sei, der die Frauen so präge, dass sie es tun.
    Vielleicht haben diese Muslima ja Recht?

    Es gilt zu beachten: Die Frauen die dort antworten,


    einmal Ekin Deligöz: Sie ist "moderne" Alevitin. Aleviten machen nur einen kleinen Teil der Muslime in Deutschland aus. Die meisten sind Sunnitisch. Aleviten haben meist sowieso keine Probleme mit der Integration, da sie sehr liberal sind, und es keine Punkte gibt, wo sie ggf. anecken könnten (kein Kopftuch, meist auch Alkohol, Schweinefleisch etc. etc.).


    Lale Akgün, ich weiß nicht mal ob sie überhaupt Muslimin ist? Welcher Moslem demonstriert gegen einen Moscheebau? Nichtsdestotrotz auch liberal gesinnt.


    Inwiefern sollen also diese Frauen für die Mehrheit der Sunnitischen Muslime hier in Deutschland eine Aussage treffen können? Das ist so wie wenn ein Evangele, einem Katholiken etwas vorschreibt.


    Um zur Diskriminierung innerhalb der Muslimischen Familiezu kommen: Ich kann nur von meinem Umfeld reden: In meiner Familie gibt es sehr viele, die kein Kopftuch und auch kein Rock oder sonst was tragen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit sie zu diskriminieren. Wer seine Religion ernst nimmt, kann nie und nimmer, Familienmitglieder von der Gesellschaft ausschließen / diskriminieren. Das man niemanden in der muslimischen Gemeinschaft ausschließt, beschränkt sich nicht nur auf die Familie. In meiner muslimischen Gemeinde, gibt es sehr viele Frauen, die mit Jeans und ohne Kopftuch zur Moschee kommen und nur fürs Gebet sich kurz umziehen, ansonsten aber rumlaufen, wie sie wollen. Niemand, aber auch wirklich niemand, kann sich das Recht rausnehmen und irgendjemand vorschreiben, wie er sich anzuziehen hat.


    Um nun zum Problem zu kommen: viele Moslems kennen ihre eigene Religion nicht. Es fehlt die Bildung. Das bedeutet: Wenn so etwas passiert und grade Jugendliche oder Erwachsene, versuchen ihre "Glaubensschwester" zu etwas zu zwingen. Dann ist das ausdrücklich falsch und zu verurteilen. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung. Das ist nach islamischen
    Glauben so festgelegt!


    Ich denke grade hier liegt eine große Verantwortung von Lehrern, welche auch selber muslimischen Glaubens sind. Man muss den Brüdern/Eltern/ Klassenkameraden oder wem auch immer
    klar machen, das es nicht im Sinne ihrer Religion sein kann, die Menschen unter psychischen oder physischen Druck zu halten.


    Es mangelt also ganz klar an Wissen. Ich denke der islamische Religionsunterricht könnte hier schon sehr viel leisten.

    Ich möchte auch gerne mal meine Meinung, auch wenn etwas Offtopic, dazu geben:


    Ich bin Lehramtsstudent, verheiratet mit einer Kopftuch tragenden Frau, welche auch Lehramt studiert. Wir sind beide Deutsche mit türkischen Migrationshintergrund.


    Ehrlich gesagt, mich ekelt es einfach nur noch an wenn ich manche Antworten hier lese..


    Wir beide leben sehr gerne in Deutschland und fühlen uns (eigentlich) wohl hier. Wir fühlen uns hier in der Gesellschaft integriert und akzeptiert. Zumal wir hier groß geworden und unser Abitur gemacht haben. Man identifziert sich mit diesem Land. Das ist unser Zuhause. Wir gehören hier auch dazu. Und nachdem man 13 Jahre Abitur + 5 Jahre Studium + 2 Jahre Referendariat hinter sicht hat, denkt man sich eigentlich nur: "Okay, dieses Land hat mich gebildet, mich groß gezogen, mir eine Chance gegeben. Ich möchte etwas zurückgeben".


    Aber wenn meine Frau gezwungen werden soll, ihr Kopftuch auszuziehen, damit sie in den Schuldienst kann, dann denk ich mir nur: Nein. Integration und Inklusion: JA!, aber wir geben nicht unsere eigene Identität auf. Das kann man nicht von uns verlangen.


    Ich denke grade hier liegt ein großes Problem. Die Gesellschaft kann nicht verlangen dass wir uns assimilieren.


    Aber ja, es gibt sehr viele Probleme was die Integration der Menschen hier in Deutschland angeht. Ich denke gerade wir als Landsleute können hier viel bewegen, und wir sehen uns auch in der Pflicht in dieser Hinsicht viel mehr zu leisten. Aber die muslimischen Frauen in Deutschland, brauchen das Gefühl akzeptiert zu werden, so wie sie sind, damit sie sich integrieren können. Die mittelbare Diskriminierung muss aufhören.

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