Beiträge von Seph

    Das Land hält es für zulässig, Fahrten über Privatkonten von Lehrkräften abzuwickeln, sofern es nicht näher definierte “zweckgebundene Treuhandkonten” sind.

    Vor langer Zeit habe ich mal versucht, bei verschiedenen Kreditinstituten ein solches Treuhandkonto zu eröffnen. Keines der Institute konnte mir dabei weiter helfen, angeboten wurden immer private Girokonten, auch wenn sich diese "Klassenfahrtkonto" nannten. Seitdem bestehe ich darauf, Zahlungen ausschließlich über ein Schulkonto abzuwickeln oder alternativ gar nicht mehr.

    Also bitte, selbst hat der TE seine A14 zugeschoben bekommen und meckert jetzt über Stellenausschreibungen und Ehrlichkeit? Ich dachte, darüber meckert man nur, wenn man noch A13 ist, danach ist man ja der tolle Hecht, denn es gilt schließlich das Prinzip der "Bestenauslese":

    Das dachte ich mir beim Lesen des Eröffnungsbeitrags auch.

    Zur Sache: Ich kann mich den anderen hier nur anschließen. A14-Stellen werden selten extern besetzt, was in Niedersachsen weniger mit unrealistischen Bewertungen als mit maßgeschneiderter Ausschreibung zu tun haben dürfte. Der Nachteil: Nicht selten sind diese Stellen so spezifisch, dass sie kaum Aufgaben im mittleren Management erfüllen und andere Lehrkräfte, die ähnlich umfangreiche Spezialtätigkeiten wahrnehmen, leer ausgehen. Das ist natürlich super für die Stimmung in einem Kollegium.

    A15-Stellen wiederum sind durchaus öfter durch externe Bewerber besetzt und die Ausschreibungen auch weitgehend standardisiert. Durch die Einbindung von (teils mehreren) Dezernenten bei der Beurteilung und Bewerberauswahl sind diese Verfahren auch weniger anfällig für Klüngel. Dennoch können auch hier Überlegungen zur Personalentwicklung, Empfehlungen usw. mit einfließen, die u.U. aber auch gerechtfertigt sind und mit hoher Sicherheit nicht dazu führen, dass auf einmal ein objektiv deutlich schlechterer Bewerber die Stelle erhält.

    Ich würde nicht zwingend nerven sondern auf diese Möglichkeit hinweisen und mich konsequent weigern, ein eigenes Konto dafür einzurichten.

    Das kann ich nur unterschreiben. Schulleiter wissen i.d.R. sehr genau, dass sie dies von den Lehrkräften auch nicht einfordern können und bei konsequenter Weigerung (und ggf. Bitte um schriftliche Dienstanweisung) findet sich dann oft doch eine andere Möglichkeit ;)

    Du legst dir ne Packung Kreide ins Pult und egal was ist, du kannst immer einen Anschrieb machen.

    Geht nichts kaputt, trocknet nichts ein, wischen geht zur Not mit dem letzten Lappen, den man findet, egal ob mit oder ohne Wasser.

    Das gilt für interaktive Whiteboards, die mit Whiteboardmarkern beschrieben werden können, ganz genauso. Dort brauche ich nicht einmal einen Lappen, ein einfaches Taschentuch/Küchenrolle reicht vollkommen aus.

    Das kann ich gut nachvollziehen und ist tatsächlich eine Frage der Gewohnheit. Bei mir sahen die Tafelbilder kurzzeitig auch unsauberer aus als vorher an der Kreidetafel. Das hat wenige Wochen gebraucht, bis die Umstellung durch war.

    In welchem Bundesland befindet sich Max Mustermann denn? Je nach Bundesland ist der Bewerberkreis für Schulleitungsstellen auf Funktionsstelleninhaber eingeschränkt oder eben auch nicht.

    Unabhängig hiervon ist es für den noch jungen Kollegen Max sicher sinnvoll, wenn auch nicht überall notwendig, bereits frühzeitig Verantwortung in einem bestimmten Bereich zu übernehmen, um Führungskompetenzen zu erwerben oder auszubauen. Das kann der Vorsitz einer Fachschaft o.ä. als erster Schritt sein, der i.d.R. noch nicht direkt mit einer Funktionsstelle versehen ist. Ein nächster Schritt kann darin bestehen, andere Bereiche zu erkunden, um einen umfassenderen Blick auf das System Schule zu erhalten. Dazu gehört z.B. die Mitwirkung in der Schulentwicklung oder regionalen Netzwerken oder an Studienseminaren oder Behörden. Je nach Bundesland sind Stellen in diesem Bereich als Abordnungen in A13 (dennoch für den Karriereweg teils sinnvoll) oder A14 ausgeschrieben.

    Deutlich näher ans Ziel kommt man dann durch Übernahme einer Funktionsstelle (A15) als Koordinator an einem Gymasium oder einer Gesamtschule, in der man je nach "Schulverfassung" bereits zu erweiterten Schulleitung gehört. Die mehrjährige Tätigkeit in einer solchen Position ist zwar in vielen Bundesländern de jure keine Voraussetzung für die Übernahme einer Schulleitung, de facto aber schon. Zumindest kann man spätestens in diesen Positionen einen sehr umfangreichen Einblick in das System Schule erhalten, den man m.E. braucht, um das Gesamtsystem irgendwann auch leiten zu können.

    Qualifizierungsmaßnahmen auf dem Weg sind deutlich anzuraten, bei Übernahme der SL-Position selbst quasi zwingend. Auch hier ist das je nach Bundesland entweder bereits Voraussetzung für die erfolgreiche Bewerbung oder zwingende Maßnahme direkt nach Übertragung des Amtes.

    Weil oben das Thema Bezahlung aufkam: Die Ämter sind i.d.R alle nacheinander zu durchlaufen. Bewirbt man sich z.B. erfolgreich aus A13 direkt auf A15 oder A16 hat man selbst bei erfolgreicher Bewerbung dennoch die Zwischenstufen zu durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten. Einzige mir bekannte Ausnahme ist Thüringen, in dem wohl Sprungbeförderungen möglich sind. Dafür fehlen dort inzwischen nahezu alle Funktionsstellen zwischen A13 und SL.

    Ich persönlich würde das als durchaus wohlwollende Geste sehen, die zeigt, dass deine Schulleitung ihre Fürsorgepflicht ernst nimmt und dir den Wiedereinstieg erleichtern möchte.

    Es wird hier sicher auch die Interpretation auftauchen, die Schulleitung schütze eher die Klasse vor dir. Das wäre die bösartigere Interpretation, der man nicht unbedingt folgen muss. Für die persönliche Zufriedenheit ist m.E. die erste Interpretation zielführender.

    Je nach Beamer-/Tafelkombination sind die Flächen gar nicht mal so klein und lassen sich durch scrollen noch einmal erheblich erweitern. Dass man dabei auch auf frühere Tafelbilder zurückscrollen und diese speichern und z.B, unkompliziert an erkrankte Schülerinnen und Schüler weitergeben kann, erleichtert mir persönlich den Unterricht deutlich. Unabhängig davon verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum scheinbar viele immer noch auf vom Kreidestaub eingesaute Finger, Tische und manchmal auch Kleidung stehen. Ich bin heilfroh, dieses Kapitel abgeschlossen zu haben.

    Dagegen hilft ja ein Protokoll zum Nachlesen. Überhaupt empfinde ich "Beratungen" bzw. "Konferenzen" häufig einfach nur als "Vortrag" des Konferenzleiters. Aktiv beraten oder diskutiert wird selten. Und wenn dann, werden irgendwelche Termine mehrfach hin- und her geschoben, um dann festzustellen, dass man keine perfekte Lösung für alle findet.

    Wenn diese bei euch so laufen, kann ich den Frust durchaus nachvollziehen. Es gibt aber tatsächlich Anlässe und Themen, bei denen ein kurzer Austausch mit allen sehr viel effektiver ist, als ein ewiges schriftliches Hin und Her. Kleines aktuelles Beispiel: Absprachen innerhalb der Fachschaften, in welchen Themen aufgrund Corona am ehesten Kürzungen im Unterrichtsverlauf in Frage kommen und wie das im nächsten Schuljahr berücksichtigt werden kann, ohne ewig nicht geschaffte Themen vor sich her zu schieben.

    Ein kurzer Austausch darüber mit allen Beteiligten führte hier schnell zum Ziel. Das erfordert natürlich entsprechende Vorbereitung der Fachobleute und Disziplin bei allen Beteiligten.

    Beteiligung nur der Beteiligung willen (also ohne wirkliche Relevanz der Entscheidungen) lehne ich ab.

    Da bin ich voll bei dir!

    Sehe ich auch so: Teamsitzungen können sehr sinnvoll sein und viele Gespräche, die sonst irgendwo unterzubringen wären, vermeiden helfen. Jedenfalls dann, wenn sie nur einberufen werden, wenn es auch wichtiges zu besprechen gibt und Kolleginnen oder Kollegen sich nicht selbst ablenken, indem sie das tun:

    Ich korrigerte in diesen Sitzungen immer besonders effizient.

    und später wieder mit den Fragen ankommen, die bereits längst geklärt sind oder sein könnten. Das mag bei dir nicht zutreffen MarPhy, ich habe es aber leider bereits viel zu oft genau so erlebt.

    Was wäre denn, wenn die besagte Klasse nicht auf eine mehrtägige Klassenfahrt will bzw. die Eltern der Schüler dieser Klasse?

    Kann die SL eine Klassenfahrt dann trotzdem anordnen?

    Wenn nicht könnte man ja mit den Eltern bzw. Schüler mal reden.

    Als Ersatz macht man dann halt mal 'nen klassischen Wandertag.

    Da die Fahrt ohnehin erst genehmigt werden darf, wenn die Erziehungsberechtigten ihr Einverständnis und Kostenübernahmeerklärungen abgegeben haben, wäre das wohl ein Weg.

    Smartboards empfinde ich dagegen als die Sprachlabore der 00er-Jahre: viel zu teuer, viel zu spezifisch, viel zu unflexibel. Haben wir nach einem Pilotversuch aus den Fachräumen wieder entfernt.

    Das unterschreibe ich genau so. Was da sinnlos an geld verschleudert würde bzw. wird ist wirklich traurig.

    Das mag für den Hersteller SMART gelten, aber nicht generell für interaktive Whiteboards. Als Kombilösung aus normalem Whiteboard und (interaktivem) Beamer sind diese kaum teurer, als die Variante mit nicht-interaktivem Beamer. Wenn man nicht gerade bei Kreidetafeln bleiben möchte, scheint mir die Anschaffung nicht-interaktiver Beamer daher eher als Geldverschwendung.

    Muss ich jetzt wirklich erklären, warum für jemanden auf Jobsuche und in Anbetracht einer anstehenden Elternzeit, in der das Elterngeld auf Basis des Einkommens der letzten 12 Erwerbsmonate berechnet wird, die Entscheidung zwischen einem (vorläufig) sicherem Job und keinem Job auch mit finanziellen Überlegungen zu tun hat und warum das ein durchaus relevanter Entscheidungsgrund ist?

    Ich persönlich hätte es mir nicht leisten können, aus Rücksicht auf eventuelle Befindlichkeiten eines Schulleiters auf viele Tausend Euro verzichten zu können.

    Da muss man dann der Typ sein, der das einfach locker flockig beiseite schiebt bzw. halt dann auch kein Problem damit haben, seine Interessen ggf. auch mit zweifelhaften Mitteln durchzusetzen.

    Und gerne noch einmal: Das de facto notwendige Verschweigen einer bestehenden Schwangerschaft ist kein zweifelhaftes Mittel!

    Und wenn sie dich wegen deiner Schwangerschaft nicht "nehmen", ist es sowieso besser, wenn du dort NICHT bist.

    Das Risiko kann man m.E. aber nur eingehen, wenn man noch einige andere Stellenangebote an der Hand hat. Ansonsten schmeißt man letztlich einen gut 5-stelligen Betrag einfach weg für das abstrakte Risiko einer anhaltenden Missstimmung.

    Wenn ihr vom Jetzt-Zustand und dem potenziell angesagten Zustand mit Wegfall der Abstandsregeln nach den Sommerferien aus jetzt irgendwelche Buchungen vorzunehmt, kann euch das ganz schnell um die Ohren fliegen, wenn doch wieder was kommt.

    Das sehe ich genauso. In Niedersachsen ist das bereits konkretisiert: Das Land empfiehlt dringend, auf Klassenfahrten im nächsten Schuljahr zu verzichten, auch wenn diese mit Stand jetzt nicht verboten sind. Wenn Schulen jetzt Klassenfahrten für nächstes Schuljahr buchen, tun sie das auf eigene Verantwortung. Sind dann wieder Stornierungen nötig, springt das Land nicht mehr ein.

    Bei uns gab es von der Schulleitung die Order, dass die Zeugnisnoten nicht schlechter sein darf, als die Halbjahresnote.

    Wenn man im Halbjahr dem Schüler eine 3 gegeben hat und er in den ersten Wochen des zweiten Halbjahres (Vor-Corona-Ferien) eine klare Arbeitsverweigerungshaltung zeigte, dann muss die 3 trotzdem gegeben werden. Ich habe in Mathe beispielsweise in diesen 7-8 Wochen sogar zwei Mathearbeiten schreiben können. Diese zählen jetzt nicht mehr...maximal nur Zugunsten der Schüler.

    Diese Dienstanweisung dürfte rechtswidrig sein, worauf man im Rahmen seiner Remonstrationspflicht natürlich hinweist ;) DIe Leistungsbewertung auf Basis bereits erbrachter Leistungen hat nichts mit Nachteilen aufgrund der Schulschließungen zu tun.

    Seit wann ist es keine Lüge, die Unwahrheit zu sagen? Es ist auch eine Lüge, auf die Frage nach einer Schwangerschaft mit nein zu antworten, obwohl man schwanger ist. Ob die juristisch oder moralisch gerechtfertigt ist, ist bei der Klassifikation als Lüge nicht relevant.

    Gut, lassen wir die Wortklauberei und gehen auf den Kern der Sache zurück: Wenn ich bei der Einstellung solche unzulässigen Fragen formuliere (und sei es nur als Umschreibung) und daraufhin rechtlich zulässig (meinetwegen:) angelogen werden muss, bin ich das A***loch und nicht die Bewerberin, die ich gezwungen habe, so zu reagieren.

    Natürlich wird der potentielle neue Arbeitgeber belogen. Wenn der erläutert, dass er für die nahe Zukunft eine verlässlichen Arbeitnehmer braucht, der eine Klassenleitung übernehmen soll und eine Planstelle in Aussicht stellt und man darauf hin erklärt, dass sich das mit den eigenen Vorstellungen deckt und man sehr gerne die Chance hätte, sich im Schulbetrieb einzubringen und die Klassenleitung zuverlässig zu übernehmen, dann ist das schlicht und ergreifend gelogen. Dass hier juristisch gesehen niemand sagen muss, dass sie schwanger ist, steht gar nicht zur Debatte.

    Nein, das ist keine Lüge. Andersherum ist bereits die Umschreibung, man suche eine verlässliche AN mit dem Ziel, diese Bestätigung zu bekommen, letztlich die unzulässige Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft o.ä. Man zwingt die Bewerberin ja direkt dazu, nichts zu sagen. Moralisch ist das also eher von SL-Seite fragwürdig als von AN-Seite.

    Ja, es ist super nervig, wenn eine neue Lehrkraft, auf die man sich freut, gleich erst einmal wieder ausfällt. Wenn man genau diese Lehrkraft einstellen wollte, freut man sich aber auch noch darauf, sie im nächsten Jahr dann als Bereicherung für die eigene Schule einzusetzen und "schluckt die Kröte" erst einmal. Ich fände es übrigens gerade im Bildungsbereich auch seltsam, Probleme mit jungen Familien zu haben.

    Mal abgesehen von der Zeit, die man für die Umplanung oder Anforderung von Vertretungslehrkräften benötigt, passiert in unserer Branche auch nichts, wenn mal Lehrkräfte ausfallen. Das bedeutet nicht gleich den Betriebsuntergang, persönliche Verluste usw.

    Die Bewegung zielt u.a. aber stark auf die Auslegung bestehender Regelungen durch die Polizei. Hierfür bedarf es auch entsprechender administrativer Vorgaben, die geschaffen oder präzisiert werden müssen. Es scheint mir absurd, bei einer Bürgerrechtsbewegung nicht auch von politischen Forderungen auszugehen. Gerade auch, weil BLM explizit auf die Herausforderung von Politikern zielt.

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