Beiträge von Seph

    Wir haben seit letztem Herbst auch ein digitales Kassenbuch.

    Das Internet ist bei uns so *hüstel*, dass die entsprechende Seite oftmals erst 5 Min braucht, bis sie geöffnet ist....

    Nutzt ihr noch 64 KBit WLAN oder was ist da los? Das digitale Klassenbuch ist nun nicht gerade eine Anwendung, die viel Bandbreite bräuchte.

    Wie damals schon diskutiert: Mehrarbeit fällt regelmäßig bei angeordneten Unterrichtsstunden über das Deputat hinaus an. Mehrarbeit fällt nicht an bei Fortbildungen, Dienstbesprechungen usw. Diese Tätigkeiten gehören zum normalen Spektrum der außerunterrichtlichen Tätigkeiten von Lehrkräften und sind im Deputat bereits berücksichtigt. Aufgabe der Lehrkräfte ist es auch, sicherzustellen, dass die dafür veranschlagte Zeit ausreicht und ansonsten anzuzeigen, dass dies nicht der Fall ist.

    Erstens wird mir meistens deutlich ein schlechtes gewissen gemacht ("du siehst ja wie viele jetzt schon krank sind und wie viel wir supplieren müssen..."). Soll ich also mit fieber und halsentzündung zur schule kommen, nur weil andere schon zuhause sind und mein fehlen jetzt "zu viel" ist??

    Nein, natürlich nicht. Wenn man Fieber oder eine Laryngitis hat, gehört man sicher nicht in die Schule.

    Zweitens hat unsere chefin mal einen aushang geschrieben, dass die krankmeldung immer gleich zu beginn geschickt werden muss. Seither schleppe ich mich also jeweils am 1.Tag (an dem es einem ja meist am allerschlechtesten geht) ins auto, fahre zum arzt, setze mich eine stunde ins wartezimmer und übermittle die krankschreibung per whatsapp. Offiziell ist meines wissens erst ab dem 3. Tag eine krankschreibung notwendig. Das würde ich mich seit dem aushang aber nie trauen - nicht dass die direktorin denkt, ich würde zul spaß daheim bleiben...

    Eine Krankmeldung (im Sinne einer Meldung an die Schule, dass man krankheitsbedingt nicht kommen kann) muss natürlich unverzüglich erfolgen. Eine Pflicht zur Einreichung von ärztlichen Bescheinigungen bereits am 1. Tag der Erkrankung kann grundsätzlich im Einzelfall (!) eingefordert werden (analog zur "Attestpflichtpflicht" bei Schülern), inwiefern das als Pauschalansage gegenüber dem kompletten Personal ohne Beteiligung des Personalrates zulässig wäre, halte ich aber für fraglich.

    Des weiteren ist es bei uns usus, dass man an die supplierenden kollegen vorbereitungen schickt - was ich in letzter zeit zu verweigern versuche, da es mit hämmernden fieberkopfschmerzen einfach nur eine qual ist, am schreibtisch zu sitzen und am pc pläne zu erstellen. Habe aber ein schlechtes gewissen, weil ich weiß, dass sich die supplierenden kollegen über die fehlenden suppliervorschläge ärgern. Natürlich ist klar, dass das nicht verlangt werden kann, aber ich höre kollegen trotzdem manchmal schlecht reden, wenn von jemandem keine pläne geschickt wurden.

    Das ist wirklich ein schwieriger Punkt. Es ist für die vertretende Lehrkraft durchaus sinnvoll, Material zu haben, andererseits bekommt sie dafür auch die entsprechende Stunde (inklusive Vor- und Nachbereitung) angerechnet. Ich musste leider auch feststellen, dass dann eben doch was anderes gemacht wurde. Auch macht es durchaus einen Unterschied für das benötigte Material, ob ich selbst eine Stunde halte oder ob ich diese so vorbereiten muss, dass sie "von selbst läuft". Daher handhabe ich es inzwischen wie folgt:

    Falls Material vorhanden ist, welches nicht noch aufwendig angepasst werden muss, sondern einfach so zugehen kann, dann sende ich es auch (meist direkt an meine Schüler zur Bearbeitung). Die 2min habe ich dann neben dem Zusenden der Krankmeldung morgens auch noch.

    Falls das Material erst aufwendig angepasst werden müsste, um selbständig und fremdbetreut bearbeitet werden zu können, wird es nicht mehr angepasst und rausgesendet. Das schaffe ich während der Erkrankung i.d.R. nicht....schon gar nicht morgens spontan bei der Krankmeldung.

    Remote geht bei uns nur, wenn wir dem zustimmen, das Drama hatten wir ja schon mehrmals, dass es dann gar nicht geht, außerdem habe ich auch ein Gast-WLAN, das könnte man dafür nutzen.

    Die Zustimmung dazu war zwingender Bestandteil des Leihvertrags mit dem Schulträger. Man hätte natürlich darauf verzichten können und dann eben kein Dienstgerät zur eigenen Nutzung erhalten. Es stehen ja dann noch feste PCs im Lehrerzimmer.


    PS: Die Idee mit dem Gast-WLAN finde ich gut, danke dir!

    Wie begründet man ohne stundengenaue Leistungsnotizen stichhaltig eine mangelhafte Leistung?

    Oder setzt man die dann sicherheitshalber einfach gar nicht mehr?

    Schlicht über die Passung der beobachteten Leistungen in einem gewissen Zeitraum zur eigentlichen Definition der Note "mangelhaft" : diese Note soll erteilt werden, wenn die Leistungen den Anforderungen nicht entsprechen, aber erkennbar ist, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könnten.


    Dazu bedarf es sicher regelmäßiger Dokumentation (wie zu allen anderen Leistungserhebungen auch), aber sicher nicht stundengenauer Einzelnoten, die gar nicht valide wären.

    Dass es dazu keine einfache Patentlösung gibt, wissen wir wohl leider alle. Aber ich bin auch am Austausch möglicher Ansätze sehr interessiert. Wir hatten uns dazu von einiger Zeit erst einmal einen Überblick verschafft, wer eigentlich genau was in Schule so macht. Das lief zunächst über eine Abfrage in unserem schulinternen Portal mit der Bitte, einfach mal die über Unterricht und damit verbundene Tätigkeiten hinausgehenden Aufgaben/Tätigkeiten einzutragen. Dabei hatten wir auch schon einige Aufgaben mit benannt, die noch zu vergeben sind und das Ziel formuliert, dass sich jeder in irgendeiner Form mit einbringen möge, wohlwissend, dass die Aufgaben teils sehr unterschiedlich umfangreich sind.


    Wir waren doch einigermaßen (durchaus positiv) überrascht, was da so alles zusammenkam. Der nächste Schritt waren dann direkte Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen zum aktuellen Stand und Möglichkeiten der Weiterentwicklung, allen voran natürlich diejenigen, die sich da noch nicht irgendwo wiederfinden konnten. In einigen wenigen Fällen hatte sich dann auch klar herauskristallisiert, dass es wirklich noch unbekannte Belastungsfaktoren gab, die eine Mitwirkung derzeit schwierig erscheinen lassen, oftmals wurden aber zumindest kleinere Aufgaben mit übernommen. Komplette Verweigerungshaltungen sind dann wirklich nur noch Ausnahmefälle, auch wenn es zunächst nach mehr "verlorenen" aussah.

    Ich antworte darauf mal stellvertretend, auch wenn das vlt. an den Gründen von Andreas231 vorbeigeht:

    Welche privaten Probleme entstehen in der Schule? Welche Lösungen sollst du finden?

    Es gibt auch zwischen Lehrkräften derselben Schule eine ganze Reihe Befindlichkeiten, die eher privater als berufsbezogener Natur sind. Das können neben kommunikativen Missverständnisse im Pausengespräch auch Aversionen oder - ja, das gibt es wirklich - Affären sein, die auf einmal nichts mehr voneinander wissen wollen. Und es gibt Lehrkräfte, die mit solchem Mist gerne andere belasten.

    Davon abgesehen: Wie darf ich mir das vorstellen? Du redest nicht mit deinen Kollegen?

    Doch, aber mit bestimmten Personen nur über klar berufsbezogene Dinge. Und auch dann nur, wenn es mich gerade selbst betrifft. Es gibt einfach Personen, die es schaffen, durch Gespräche (eher "auskotzen") mehr Zeit zu verschwenden, als die eigentlichen Aufgaben in Anspruch genommen hätten. Insofern ist es durchaus sinnvoll, eine professionelle Distanz zu diesen zu bewahren und wirklich nur über nötige Dinge zu sprechen. Mit anderen wiederum ist ein nettes Pausengespräch auch über Privates durchaus willkommen.

    Und was ist die aktuelle Realität?

    Die wird sein, dass die noch bewaffnete Hamas die Kontrolle zu übernehmen versucht und Israel nach erfolgter Übergabe der Geiseln wieder in den Gaza-Streifen reingehen und diesen endgültig dem Erdboden gleichmachen wird. Da muss man sich nun wirklich von keiner der beiden Kriegsparteien etwas vormachen lassen.

    Ziemlich schreckliche Bilder, aber immerhin ist es die eigene Regierung, die ihre Menschen da hinrichtet und kein Kolonialherr. So argumentieren jetzt bestimmt die Linksextremen Hamasfanboys.

    Alleine die Wortwahl zeigt schon, wie aufgeladen die Debatte hier geführt wird. Als ob es nur "Israelunterstützer" und "Linksextreme Hamasfanboys" gäbe. Mir fehlt hier einfach der differenzierte Blick auf Ereignisse, in denen sich alle Seiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und die Fähigkeit zu einem solch differenziertem Blick ist von Akademikern eigentlich zu erwarten.

    Das ist schon eine äußerst einseitige Deutung der Ereignisse. Aber das haben wir hier im Thread schon mehrfach von dir sehen müssen. Der 20 Punkte-Plan sieht gerade keine Wiederbewaffnung der Hamas vor, sondern eine Amnestie, sofern die Waffen direkt abgegeben werden. Damit verbunden ist ein Prozess der Entmilitarisierung. Er sieht auch keine Kontrollübernahme der Hamas vor, sondern stellt Gaza unter eine vorübergehende Übergangsverwaltung, die gerade nicht aus Hamas-Mitgliedern besteht. Im Gegenteil: diese müssen sich verpflichten, gerade keine derartigen Aufgaben zu übernehmen.

    Wie ist das eigentlich für verbeamtete Lehrkräfte, dürfen die sich öffentlich über den Staat beklagen? Oder ist anonym alles möglich?

    Nein, Beamte sind zur Loyalität gegenüber ihrem Dienstherrn verpflichtet. Das bedeutet insbesondere, dass nicht durch Hinzuziehen von Außenstehenden eine "außerdienstliche" Lobby zur Durchsetzung eigener Interessen geschaffen werden darf. Es bedeutet nicht unbedingt, dass nicht dennoch über eigene Erfahrungen in bestimmten Situationen gesprochen werden darf, gerade wenn sie differenziert dargestellt werden. Inwiefern das hier angedachte Format eine differenzierte Darstellung abbilden möchte, kann ich nicht beurteilen, halte ich aber zumindest für fragwürdig:

    Für den Beitrag (ca. 4 Minuten) werden nur kurze Ausschnitte aus dem Gespräch verwendet. Zu Wort kommen im Beitrag außerdem der sächsische Lehrerverband, sowie der GEW Sachsen. Beide sehen die Entsendungen kritisch.

    Nach einer differenzierten Vorstellung der Abordnungsthematik klingt das jedenfalls erst einmal nicht.

    Wenn ich mich irgendwo bewerbe und mir die einstellende Person sagt, dass ich gesundheitlich/alterstechnisch ungeeignet bin, man mich aber doch gerne hätte aber dafür 12.000€/jahr (netto) weniger bezahlt und alle anderen Benefits streicht, kann man nur noch von einer Ungleichbehandlung/zwei Klassengesellschaft reden.

    Es wird aber nicht weniger bezahlt, vergleichbar sind erst einmal nur die Brutto-Bezüge. Auf die 1000€ Unterschied kommt man übrigens nicht einmal dann, wenn man die PKV komplett vernachlässigt. Das kann man sich leicht klarmachen, wenn man mal E13 und A13 jeweils auf gleichen Dienstaltersstufen nebeneinanderstellt (Achtung: die höchste im TVL wird bereits nach weniger Zeit erreicht als die höchste in der A-Besoldung). Dann bleiben netto (!) noch ohne PKV knapp 700€ Differenz, mit PKV sind es noch einmal erheblich weniger. Gerade in diesen Erfahrungsstufen und entsprechenden Lebensaltern ist die PKV nicht einfach mal wegdiskutierbar, sondern senkt diese Differenz zwischen Besoldung und Bezahlung massiv ab.

    Warum müssen denn für die Bewertung eines Schülers alle Anforderungsbereiche abgedeckt sein?

    Wenn sich jemand in einem Beitrag im AFB1 bewegt, bekommt er eine andere Bewertung als wenn er sich im AFB3 bewegt.

    Ja, das ist doch klar. Aber wie stellst du sicher, dass in der Einzelstunde überhaupt alle die Gelegenheit hatten, sich hinreichend zu einem AFB 3 zu äußern? Meiner Meinung nach kann man das nur über mehrere Stunden hinweg einschätzen, wie sicher sich die einzelnen Schüler in den Anforderungsbereichen "bewegen". Erst dann hat man auch für alle eine hinreichend lange Beobachtungszeit.

    Oh. Das wusste ich nicht. Ich mache das nämlich bisher so. JedeR SuS bekommt für jede Stunde eine sonstige Mitarbeitsnote, die zu 50% aus der mündlichen Leistung besteht. Ich nehme aber auch jedeN in jeder Stunde dran.

    Dann wirklich mal eine interessierte Nachfrage: Wie genau beurteilst du denn auf Basis von max. 2 Minuten Redezeit pro Schüler (und das auch nur, wenn nahezu die komplette Stunde aus Redebeiträgen der Schüler besteht) die Leistung des Schülers in dieser konkreten Stunde? Wie stellst du in so kurzer Redezeit sicher, die Anforderungsbereiche alle hinreichend abgedeckt zu haben und entsprechend allen Schülern genug Gelegenheit gegeben zu haben, alle Anforderungsbereiche auch dargestellt haben zu können?


    PS: Ich persönlich mache da ein großes Fragezeichen an die Validität von Bewertung derart kurzer Redebeiträge im Unterricht, selbst unter solchen "Idealbedingungen". In der Praxis sind die Redebeiträge der Schüler in Unterrichtsstunden im Mittel noch wesentlich kürzer als oben angenommen. Mündliche Abiturprüfungen dauern 20-30 Minuten. In dieser Zeit kann ich am Ende wirklich gut einschätzen, wie gut die Anforderungen erfüllt sind und die Prüflinge hatten dann auch wirklich Gelegenheit, über alle Anforderungsbereiche hinweg Leistungen zu zeigen...oder eben auch nicht. Das ist im Unterrichtssetting aber schlicht unmöglich..zumindest nicht, wenn man das in jeder Stunde mit jedem Schüler machen möchte.

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