Beiträge von Firelilly

    Das heißt im Umkehrschluß Maskenpflicht für alle Schüler, damit auch der Lehrer entsprechend geschützt ist.

    Nein, wir schützen vorrangig die Schüler. Deswegen haben wir in SLH auch die Pflicht die Abiaufgaben mit Handschuhen zu kopieren und zu verteilen.

    Einsammeln und korrigieren darf selbstverständlich ohne stattfinden. Die Schüler sind ja auch unsere Schutzbefohlenen und nicht anders herum!

    Was ist mit den SuS, die aktuell Stress, psychische und psychosomatische Probleme wegen der familiären Situation und der langen Zeit zu Hause haben?

    Man könnte eine Liste erstellen mit KuK die sich abwechselnd um diese SuS kümmern, mit ihnen im Sommer Unternehmungen machen und ggf. Defizite durch den Online-Unterricht aufarbeiten. Wenn wir die Sommerferien um zwei Wochen kürzen und die 4 Wochen auf diese Weise überbrücken, dann werden wir auch diesen SuS gerecht.

    Ich fände es gut.

    Urlaub wird sowieso nicht möglich/erlaubt sein.

    Und da man dann eh kein Geld für Urlaub ausgeben kann, könnte man mit diesem Geld die Schulen ein bisschen besser ausrüsten. Wenn jeder das, was er oder sie sonst für den Urlaub rausgehauen hätte, in bessere Ausstattung investiert, könnten wir vielleicht auch unseren Arbeitsschutz verbessern! Win / win Situation!

    Wir haben doch jetzt bereits verlängerte Ferien durch Corona, bereits 5 Wochen.

    Wir sind momentan so privilegiert, dass wir bei voller Besoldung aus der Sicherheit zuhause arbeiten können.

    In den Ferien staut sich eine Mordswut in den Familien an und wenn die nicht in den Urlaub fahren können, dann wird das an den Kindern ausgelassen. Da ist es ganz wichtig, dass wir den Zeitraum möglichst kurz halten und das erreichen wir durch Verkürzung der Sommerferien.

    Durch das E-Learning wurde die Chancenungleichheit nur verstärkt, es ist unsere Aufgabe als Lehrer das jetzt in den Sommerferien zumindest teilweise auszugleichen. Alles andere wäre eine Katastrophe für das Bildungssystem!

    Edit: Auf dem falschen Account eingeloggt, sorry

    Die Vermischung von Privatem und Beruflichem haben wir aber doch sowieso ständig, sobald wir Klausurstapel mit nach Hause nehmen und abends oder am Wochenende korrigieren. Oder auch bloß Unterricht planen. Und gerade, was du beschreibst - zwischendurch mal Wäsche machen, eine Runde mit den Hunden drehen, kurz einen Kaffee in der Sonne trinken und nebenbei Schüleraufgaben lesen etc. - finde ich total entlastend und genieße den selbstbestimmten Zeitplan sehr. So sehr, dass ich mich frage, ob ich eigentlich im richtigen Job bin, denn bei uns funktioniert ja im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten noch nichtmals Gleitzeit.

    Ja, das Problem des Unterrichtens ist wirklich dieses Gezwungensein auf die Minute pünklich voll präsent zu sein, keinerlei Pausen zu haben. Und man kann nicht mal eben kurz 5 Minuten rausgehen, wenn einem der Kopf brummt (oder man auf Toilette muss).

    Das habe ich z.B. in der Forschung während meiner Diplomarbeit sehr genossen, da konnte man auch mal fünf Minuten frische Luft ausserhalb des Labors schnappen, sich einen Kaffee machen. In den Pausen saß man mit den Doktoranden zusammen im Besprechungsraum, hat Tee getrunken, alles war ruhig und man konnte sich ohne Hektik unterhalten.

    Ich glaube während der Corona-Zeit im Home Office merkt man, dass eben nicht nur Geld einen Beruf ausmacht, sondern auch die Arbeitsbedingungen.

    Es empfinden viele als angenehm, dass man, wie in manchen anderen Berufen, eben selbstständiger und weniger fremdgesteuert (es klingelt... los!.... ich muss auf Toilette... geht nicht, Aufsichtspflicht!...... ich habe Pause.. von der Seite "dein Schüler aus der 8a hat in der Pause XY, das wollte ich dir nur sagen") arbeiten kann mit eigener Zeiteinteilung. Oder wie meine Klavierlehrerin, die gibt sehr viel Einzelunterricht, vor allem im Erwachsenenbereich.

    Alles andere sei ihr auch zu stressig (sie war vorher mal an einer großen Musikschule).

    Als Lehrer ist man eben ein Massenabfertiger.

    Allein, dass im Homeoffice nicht tausend Leute durcheinanderquaken, man ist deutlich entspannter. Wie viele KuK sind mittags nach 6 Stunden Unterricht erstmal platt. Um dieselbe Zeit im Homeoffice (oder in anderen Berufen) ist man noch recht entspannt.

    Deshalb lachen solche Leute auch darüber, wenn manche Lehrer mittags erstmal Mittagsschlaf machen. Die können sich gar nicht vorstellen, dass man eben nach so einem anstrengenden Vormittag nicht gleich an die Oberstufenklausuren gehen kann.

    Dafür hat man kein Verständnis, wenn man den ganzen Vormittag unter Erwachsenen war, die mit moderater Lautstärke sprechen, man immer mal 5 Minuten klönt.

    Allein dadurch, dass ich mir die Aufgaben auf den Tag verteilen konnte, dadurch länger schlafen und ausgiebiger frühstücken konnte, zwischendurch mal 'ne einstündige Pause eingeschoben habe um spazierenzugehen usw.

    Willkommen in Berufen mit Gleitzeit.

    Ähnlich also wie in den Ferien, wenn ich mit Pausen über den Tag verteilt Klassenarbeiten korrigieren oder Unterricht vor- oder nachbereiten kann.

    Also, ganz ehrlich: ich fand diese Zeit des Home Office um die Osterferien herum z. T. entspannter als den Schulalltag, obwohl meine zu erledigenden Aufgaben auch oftmals "tagesfüllend" waren.

    Das liegt daran, dass Unterrichten extrem aufmerksamkeitsfordernd ist. Das ist nicht vergleichbar mit einem BWLer, der in einem Meeting sitzt.

    Das ist eines der Argumente, warum man bei einem Lehrer eigentlich die Arbeitsstundenzahl pro Woche herunterschrauben müsste.

    Es ist erschreckend!

    Ich gebe dir recht, ich empfinde X Stunden im Homeoffice arbeiten auch entspannter, als, wenn man X Stunden "normalen" Schulalltag hat.

    Das heißt aber dennoch, dass man auch im Home Office X Stunden gearbeitet hat. Du schreibst selber, es fühlt sich an wie Ferien... in denen Du korrigierst und so weiter.

    Home Office ist also wie Ferien... unter der Annahme, dass man in den Ferien am SChreibtisch sitzt... und arbeitet...

    Mit der Definition kann ich leben. Finde es aber gleichzeitig sehr bezeichnend, dass man es entspannend findet, wenn man eben zuhause arbeiten darf. Sagt so viel über den Stresslevel in der Schule und die Belastungen.

    Es gibt Leute, die haben immer so wenig Streß. Die arbeiten auch ihre Zeit, aber eben so "stressfrei wie im Home Office".

    Das kennt man als Lehrer halt nur gar nicht.

    Das permanente Gejammere hier im Forum ist bezeichnend. Konstruktive, kreative Vorschläge sind Mangelware. Auf meine Anregung, mal die Schüler anzurufen erhielt ich postwendend Protestrufe.

    Weil die Arbeitszeit 300 SuS anzurufen (die denken sich zu 98% auch WTF, was soll denn bitte der Anruf von Frau X?!), erstmal deren Nummern rauszusuchen, in absolut keiner Relation zum Nutzen steht. Das ist blinder Aktionismus.

    Wenn ich SuS konkret wegen etwas Dringendem anrufen muss, ja. Aber dein Vorschlag war, das ich bei 300 SuS anrufen soll um nachzufragen, ob mein Arbeitsblatt angekommen ist.

    Ich habe hier im Forum an anderer Stelle vor längerer Zeit im Kontext der Frage nach der Arbeitszeit auch mal klargestellt, dass bei uns am Gymi viel zuviel los war, die Elterngespräche, Konferenzen, pädagogischen Dinge als Klassenlehrer, die Fahrten und Austausche, die Korrekturen (habe 2 Hauptfächer) und so weiter trotz effizienter Arbeitsweise zu einem permanenten Überstundenkonto geführt haben. Ich kam immer auf über 47 Stunden (und 47 soll man bei vollem Deputat arbeiten, wenn man in den Ferien keinen Strich tut). Lehrer, Schüler, Schulleitung - immer am Belastungrand. Da ich mich beruflich viel mit dem Thema Lehrergesundheit beschäftige, habe ich das nach Fortbildungen auch mit in die Diskussion an der Schule gebracht - es ist ganz schön mühsam, Achtsamkeits- und Präventionsprinzipien umzusetzen, wenn sich nicht viele damit auseinandersetzen.

    Jetzt nach dem Schul(Infarkt) war das alleinige Homeoffice zwar tagesfüllend, aber sehr gut machbar.

    Und dann schreibst du, dass wir 5 Wochen Ferien hatten? Wenn du vorher immer Überstunden gemacht hast?
    Du schreibst das alleinige Homeoffice war "tagesfüllend". Jetzt mal Butter bei die Fische, wenn die Arbeit "tagesfüllend" ist, wie kann man dann von 5 Wochen Ferien sprechen?!

    Danke! Mir geht’s das Gejammere auch sehr gegen den Strich, es ist peinlich und unangemessen (nach 5 Wochen Coronaferien mit Homeoffice bei voller Besoldung).

    Das ist einfach nur mega dreist. Wer hatte 5 Wochen Ferien? Wir haben ganz normal Ferien und die Ferien sind nach den massigen Überstunden eigentlich nur Überstundenabbau.

    Sagst du zu jedem Ingenieur, der seine Stunden nun an Projekten im Homeoffice arbeitet auch, dass er ja seit X Wochen Ferien hat?

    Der würde dir was husten (aber kein Corona, denn er sitzt safe im homeoffice)! Homeoffice = Arbeit zu hause und nicht Homeoffice = Urlaub.

    Und dann bekommt Fraggles Beitrag auch noch 5 Likes. Was ist falsch mit euch Lehrern, dass ihr applaudiert, wenn jemand sagt, alles was ihr im Homeoffice gearbeitet habt, das war Urlaub.

    Nach 1990 habe ich schnell gemerkt, dass in der Bundesrepublik der Lehrer in etwa den Unberührbaren im indischen Kastensystem gleich ist. Wir werden gebraucht, deshalb toleriert, aber ansonsten weitgehend verachtet.

    Die Kultusministerien sind nicht für die Lehrer da, sondern um diese zu disziplinieren und ihnen das Leben möglichst schwer zu machen. Selbst die Lehrerverbände verarschen uns regelmäßig.

    Ja, da hast du natürlich recht, das "gebraucht, toleriert, aber ansonstens verachtet" ist finde ich eine sehr gute Beschreibung unseres Berufsstands.

    Deshalb fühle ich mich nicht dem Staat (was das auch sein mag) verpflichtet, sondern ausschließlich meinen Schülern. Ich bin nicht verbeamtet.

    Und deshalb will ich wieder in der Schule zurück. Ich habe z.B. Abiturienten und für die bin ich da.

    Ja, bei der fehlenden Beachtung der Fürsorgepflicht (nicht nur in Corona-Zeiten) und Wertschätzung (uns strich man das Weihnachtsgeld usw.) seitens des Dienstherren ist meine Loyalität auch auf dem absoluten Tiefstpunkt. Die bekommt man durch so ein geringschätziges Verhalten gegenüber seinen Untergebenen einfach nicht.

    Ich sehe es auch so, dass SuS da nichts dafür können. Deshalb achte ich auch immer darauf das Kerngeschäft (meinen Unterricht) gewissenhaft vorzubereiten und strukturiert zu halten. Eine Grenze ist bei mir allerdings dann erreicht, wenn die Ausübung des Berufs zur Gesundheitsgefahr ist.

    Auch hier gibt es keine Gefahrenzulage, nichts. Nicht einmal ein Mindeststandard an Infektionsschutz.

    Und dann ist für mich ganz klar, dass ich den Realkontakt zu SuS mit allen erdenklichen Mitteln möglichst klein halten werde.

    Firelilly : Hier muss man aber auch deutlich sagen, dass das von dir Beschriebene tendenziell eher ein Stadtproblem ist. Natürlich gibt es auch in meinem Landkreis Schulen mit über 1.000 Schülern und wenn man wollte, könnte man wohl auch hier mehr Standpunkte eröffnen, um kleinere Klassen und damit bessere räumliche und personelle Kapazitäten zu schaffen. Gerade im Grundschulbereich sieht es aber gut aus und es gibt sogar mehrere Standorte mit Schülerzahlen im zweistelligen Bereich. Wenn du mich fragst, sollte man bei derart kleinen Standorten als erstes mit den Lockerungen ansetzen.

    Sicherlich ist es besser, wenn eine Schule kleiner ist. Bei uns wäre eine Eröffnung eben ein Viren-Eldorado. Aber auch an kleineren Schulen sehe ich das Problem, denn es geht darum, dass man bei Schulen eben immer viele SuS in einem einzelnen Klassenraum hat, der auch einfach ein extrem kleines Luftvolumen hat verglichen mit einem Supermarkt mit entsprechender Deckenhöhe. Die Mindestabstandsache ist auch schlimmer als bei einem Supermarkt, wie hier zumindest von Politikern erkannt (aber woraufhin nicht gehandelt wird):

    In einem Interview (ich finde es leider nicht mehr und weiß den Politiker nicht) wurde in Bezug auf die Schulöffnung kritisiert, dass man in einem Klassenraum den Mindestabstand nicht einhalten könnte.

    Folgende Computersimulation zeigt die Verbreitung. Ich finde das macht die Problematik im Supermarkt ganz deutlich. Wenn man sich jetzt ein Klassenraum vorstellt, wo man eben anders als im Supermarkt mehrere Stunden zubringt und nicht mal eben durch ein entsprechendes Aerosol durchgeht, sondern es beständig einatmet, dann weiß man, was Sache ist:

    https://www.gmx.net/magazine/news/…husten-34615726

    Und unsere Schulleitung hat auch noch keine Abfrage genaht wer denn zur Risikogruppe gehören würde und daher überhaupt einsetzbar wäre.

    Im Zweifel werden halt alle eingesetzt. Bei uns ists schon so, dass auch die Risikogruppe beim Abitur eingesetzt wird.

    Der Schutz: Die Risikogruppe soll draußen die Schülergruppen auseinandertreiben, die "ungefährdeten" KuK machen drinnen die Aufsicht.

    Ich laufe beim spazieren Slalom und beim einkaufen und versuche allem und jedem aus dem Weg zu gehen, und auf einmal sitze ich wieder vor vielen KuK und SuS?

    Könnte ab Mai tatsächlich so sein befürchte ich. Meine Vermutung: Man wird feststellen, dass mit hohen Hygienestandards (so wie in Läden oder bei uns während des Abiturs), also Abstand usw., eigentlich nahezu gar kein Unterricht möglich wäre.

    Daraufhin wird man das lockern für die Schule. Und dann hast du das so, wie du schreibst, ja!

    Egal welche Klassen unterrichtet werden solle: das abstandsgebot und die Hygienemaßnahmen gelten oder? Sind also rechtsverbindlich?

    In der Schule ist es mit Sicherheit nicht rechtsverbindlich. Da gelten ja auch andere Bestimmungen des Arbeitsschutzes nicht (Lautstärke, Pausenregelungen usw.).

    Ich glaube sogar, dass das Einfordern der Hygienebedingungen zu Problemen führen kann:

    Wenn du z.B. einen Schüler nach hause schickst, weil er wiederholt den Abstand nicht einhält und eine Gefahr für dich und seine Mitschüler ist, dann hast vermutlich DU die Folgen zu tragen. Genauso, wenn du einen offensichtlich kranken Schüler nach hause schicken willst, aber die Eltern nicht da sind oder schlicht keine Lust haben auf das kranke Kind zuhause. Da hilft vermutlich nur einen Krankenwagen zu bestellen, aber wer macht das schon?

    Meiner Einschätzung nach hat man als Lehrer keine Handhabe und kann sich nicht darauf verlassen, dass die Hygienemaßnahmen und der Abstand gewahrt werden.

    Die kurve kriege ich gedanklich auch nicht wirklich hin - weil sich sonst auch keiner um die Belange der Lehrkräfte schert, soll man sich nicht beschweren und freiwillig in "den sauren apfel beißen"?

    Lernt man bereits im Referendariat so, ja. Die meisten schalten nach Abschluss dessen nicht um, sondern behalten das bei.

    Man verstehe mich nicht falsch, bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit habe auch ich einige Kröten geschluckt, die die SL heutzutage nur noch mit äußerster Gewalt meinen Hals hinunter gedrückt bekäme.


    Aber ich möchte, dass der Rahmen sinnvoller Möglichkeiten auch wirklich ausgeschöpft wird. Und wenn einfach mutwillig ohne Sinn und Verstand Lehrer wie "Kanonenfutter" behandelt werden, dann sollte man das nicht einfach schlucken, weil das halt "schon immer so war".

    Das Problem ist, dass man aus Infektionsbiologischer Sicht keine wirklich sinnvollen, effizienten Lösungen finden kann.

    Der Lehrerberuf ist darauf ausgerichtet eine (viel zu) große Masse an SuS bei minimalsten Kosten (Räumlichkeiten, Ausstattung, Personalschlüssel) zu beschulen. Wir sind ja ohne Corona schon an räumlichen Grenzen.

    Der Lehrerberuf ist die Massentierhaltung unter den Lehrberufen. Schlimmer ist da der Schlüssel Lehrkraft / Lernende(r) eigentlich nur bei Vorlesungen an der Uni.

    Man müsste zur Einhaltung minimalster Hygiene- und Sicherheitsstandards den Stoff so einkürzen, dass sich eine Lösung wie konsequentes E-Learning deutliche effektiver zeigen würde.

    Was soll ich mit meinem Pofilkurs machen beim Experimentieren? WIr sind annäherend 30 Leute, das ist eh viel zu viel schon unter normalen Bedinungen.

    Den Kurs in vier Teilgruppen teilen und die nacheinander unterrichten, Mittelstufe fällt dafür komplett aus? Habe ja dann keine Zeit mehr irgendwelche Aufgaben denen zu geben.

    Was ist dadurch gewonnen? Ja, ein bisschen praktische Erfahrung im Labor mehr. Aber zu welchem Preis?

    Kleingruppen unterrichten ist einfach total ineffzient (deshalb stopft man uns die Klassen doch so voll, weil man aus einem Lehrer für das Geld möglichst viel Output rausquetschen will).

    Noch nie(!) habe ich erlebt, dass die Wünsche, auch wenn sie extrem berechtigt sind, der Lehrer berücksichtigt werden.

    Sicher würde ein Bildungspolitiker dann traurig blicken und eine blumige Rede auf den Verblichenen halten und dann ... (Satire an) es gibt doch so viele junge Lehrer, die nur auf eine freie Stelle warten. (Satire aus)

    Die ganzen Forderungen nach Superhygienemaßnahmen, Transportmöglichkeiten für Schüler, "langfristige" Vorbereitung von irgendwelchen Sachen, gestaffelten Unterricht in halben Klassen usw. ... sind utopisch.

    Deinen ersten drei Zitaten stimme ich vollumfänglich zu. So ist es leider tatsächlich.

    Wenn man nun aber wie du selber erkennt, dass es außer Reden auf die Verblichenen nahezu keine Unterstützung, nahezu keine Berücksichtigung der Lehrerwünsche gibt und die Hygienemaßnahmen leider nicht so strikt eingehalten werden werden....

    Wie kommt man daraufhin zu solch einem Wunsch:

    Wollt ihr nun Schulöffnung oder nicht?

    Ich will sie.

    Und zu so einer Einstellung?

    Es bringt nichts, wir müssen da durch.

    Ich, die ebenfalls dieselben Erkenntnisse hat wie du in deinen Ersten drei Zitaten, plädiere

    - gegen Schulöffnung

    - für Widerstand gegen die gesundheitsgefährdenden Anordnungen

    Kann mir jemand dieses Forum erklären?

    Wochenlang schreibe ich, dass die Schule ein riesiges Infektionsriko darstellt. Daraufhin hält man mir diverse Dinge entgegen, angefangen von "es ist nicht bewiesen, dass Kinder Erwachsene anstecken ; es gab keinen großen Ausbruch der mit Schule assoziiert ist" bis hin zu "manche Schüler werden durch das Online-Teaching abgehängt ; die Schulen müssen unbedingt auf, weil es nun vermehrt häusliche Gewalt gibt, es staue sich eine "Mordswut" in den Familien ; man kann sich nicht ewig verstecken usw.".

    Ich warnte davor, dass es eventuell nach den Ferien losgeht, wenn man nicht jetzt (Stand vor zig Wochen!) bereits massiv Sturm macht. Meine Vorschläge gesammelte Mails zu schreiben werden belächelt, niemand (oder doch?) außer mir hat das gemacht.

    Warum regt ihr euch jetzt darüber auf, dass es losgeht? Jetzt könnt ihr doch in NRW die abgehängten SuS wieder unterrichten, SuS wieder aus den gewaltätigen Familien rausholen usw.

    Jeder, der keine Mails geschrieben hat, kann doch jetzt nicht rumschreien.

    Wo sind denn jetzt die Pragmatiker? Anstatt sich über Laschet aufzuregen, seid doch lieber konstruktiv und plant wie ihr das nun macht. Ihr könnt doch jetzt nicht zur Firelilly werden und euch über Schulöffnung aufregen?!

    Sachlichkeit ist eine Tugend

    Und Vorurteilsfreiheit, besonders gegenüber Menschen, die krank sein könnten, ebenfalls.

    Wenn du es so mit Tugenden und Weisheiten hast:

    "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist."

    Und die 6 Wochen krank sein, 2 Tage zur Arbeit erscheinen, ist einfach nur wegen der Versicherung und dem Gehalt (trifft, sofern ich weiß, auch nur auf angestellte LuL zu).

    Schon einmal darüber nachgedacht, dass angestellte LuL eventuell bei manchen Erkrankungen nicht so gut abgesichert sind?

    Man könnte sich auch darüber aufregen, dass das System kranke, angestellte KuK zwingt sich immer mal wieder zwei Tage reinzuquälen, weil sie sonst nicht finanziell abgesichert sind.

    Du spekulierst da einfach über die Motive.

    Mich wundert es übrigens nicht, dass Schulleiter deine Postings ganz stark liken. Unsere SL ist auch so drauf, da wurde bei unserem Personalrat angefragt, wie man KuK, die oft krank sind (sogar welche, die wie du sagst ernsthaft, also auch für die skeptischsten Beobachterkollegen sichtbar) loswerden kann.

    Ziemlich hohes Ross auf dem du da sitzt, für jemanden, der mich vor zwei Seiten noch gerne vorsätzlich mit Corona anstecken wollte.

    Wieso anstecken? Ich wollte auf ein Blatt Papier niesen für jemanden, der felsenfest davon überzeugt ist, dass sich darauf zwar Viren nachweisen lassen würden, diese aber nicht infektiös sind. Da kann doch dann von Ansteckung keine Rede sein. Oder merkst du etwa, dass es vielleicht doch nicht so sicher ist, dass Viren auf Oberflächen nicht infektiös sind?

    Ich möchte hier keinen angreifen der eine schwere Krankheit hat.

    Dennoch gibt es den ein oder anderen, der das System ausnutzt. Mehr will ich nicht sagen. Man hat „ausgesorgt“ und kann „krank“ sein. Man ist schwer aus dem System zu bekommen.

    Ich habe vor meinem Lehrerdasein unter anderem bei einer Versicherung gearbeitet. Solche Fälle gibt es und solche Fälle sind keine Einzelfälle.

    Das Problem ist doch aber, dass, selbst wenn du bei einer Versicherung arbeitest, doch gar nicht als Sachbearbeiter entscheiden kannst (und das ist gut so), ob eine Person krank ist.

    Dafür gibt es psychologische Psychotherapeuten, Ärzte und so weiter.

    Ob du jetzt so jemanden aus dem System bekommen möchtest oder nicht, so ein Urteil steht dir einfach nicht zu. Auch nicht, wenn du beobachtest, dass ein Kollege 6 Wochen fehlt, zwei Tage da ist, und dann wieder 6 Wochen fehlt.

    Das ist so, als würden dir Eltern sagen, dass ihr Kind aber die und die Note bekommen muss, weil sie zu hause beobachten, dass es das und das kann.

    Schön, aber die Gründe für die Note ergeben sich aus deinem fachlichen Urteil in der Schule, wo die Eltern vermutlich nicht einmal dabei sind.

    Du bist bei den Untersuchungen dieses Kollegen nicht dabei, auch nicht bei seinen therapeutischen Gesprächen. Alles was du beobachtest sind kleine Ausschnitte aus der Wirklichkeit.

    Vielleicht ist er in der Schule sogar gut drauf (um sich nichts anmerken zu lassen, whatever) und wirkt gar nicht krank.

    Deshalb nochmal: Egal ob du bei der Versicherung arbeitest oder als Lehrer. Du hast darüber 0,nichts zu entscheiden, ob jemand krank oder "krank" ist.

    Es ist ja schön, dass du keinen angreifen willst und das glaube ich dir auch. Aber "nichts Böses gewollt" ist noch lange nicht gut.

    So ein Verhalten, ich wiederhole mich da ohne Schimpfwörter, ist Gift für wirklich kranke Menschen. Und nicht bei jedem ist alles sichtbar.

    Das mit dem Jogger ist doch wieder ein klassisches Beispiel dafür, dass etwas aus dem Zusammenhang gerissen wird. Natürlich ist aufgrund der Geschwindigkeit die "Fahne" hinter ihm länger als bei einem Spaziergänger. Da läuft aber wohl kaum einer direkt durch. Auch normale Spaziergänger überholen sich.

    Wenn die Wege voll sind, dann Joggen die Leute dicht hintereinander, genauso wie Spaziergänger, wenn es dicht ist, hintereinander laufen.

    Das Kind wohnt aber 45 Minuten Zug- oder Busfahrt weit weg, Bus fährt nur nach der letzten Schulstunde. Ergebnis: Massiv erkältetes Kind bleibt ganz normal in der Klasse

    Ist hier bei uns am Gymnasium auch so. Das werden auch die Corona-Kinder so machen.

    Wir habe einen Kollegen an der Schule der 6 Wochen "krank" ist , dann 2 Tage zum Dienst erscheint, dann 6 Wochen "krank" ist....immer weiter...

    Und du weißt natürlich, was er hat.

    Wegen solchen ******* wie euch sind psychisch erkrankte Menschen, oder Menschen, die eine Chemotherapie bekommen stigmatisiert. Sich herauszunehmen das Urteil des Arztes, der diesen Kollegen krank schreibt, zu "korrigieren" und es als Blaumachen abzustempeln ist eine richtige Frechheit. Woher weißt du, dass der Kollege nicht in z.B. Psychotherapie ist, es immer mal wieder probiert, aber feststellt, dass er dem Schulalltag doch nicht gewachsen ist? Vielleicht auch, weil er, wenn er die Tage zurückkommt, von Leuten (vielleicht wie dir?) mit Blicken abgekanzelt wird oder die Leute über ihn tuscheln, ihm vielleicht sogar offen vorwerfen, dass "sein Verhalten" unkollegial ist?

    Szenarien wie "Das wird nicht wieder gutzumachende Lücken in der Bildung reißen" oder "Eine ganze Generation wird abgehängt" oder das dauernde Rumhacken auf Chancenungleichheit, die zweifellos dort wie hier gegeben ist, scheinen irgendwie im Moment v.a. ein deutsches Phänomen.

    Dienstpflicht > alles. Idealismus > Gesundheit.

    Und, siehe Zitate @Blaumachen: Nur 100% gesunde und leistungsfähige KuK sind etwas wert, wer länger fehlt steht sofort unter Verdacht blau zu machen.

    Kein Wunder, dass sich kaum jemand die Blöße geben möchte wegen Infektionsgefahr die Schulen zu schließen.

    geht ja nur darum nicht gleich bei jedem Niesen an Corona zu denken und SuS heimschicken zu wollen, sondern im Blick zu behalten, dass es auch ganz harmlose, saisonale Ursachen für Niesen gibt, denen man mit einfachen Mitteln abhelfen kann. :)

    Das Problem ist eben, dass man selbst bei massivem Corona-Verdacht ein Kind nicht einfach nach hause schicken kann. In anderen Posts wurde geschrieben, dass sich Eltern tot stellen, wenn man da anruft. Bei uns an der Schule ist es auch so, dass die Kinder krank in der Schule sind, weil die Eltern arbeiten oder auch schlicht keine Lust haben auf ein krankes Kind zuhause. Andere Gründe sind noch, dass das Kind etwas in der Schule verpassen könnte.

    Man ist der Gegenwart von Corona-Kindern also ggf. machtlos ausgeliefert, kann eben nur versuchen sich im Raum möglichst weit weg zu stellen und zu hoffen, dass die Stunde bald um ist und das Kind zum nächsten Lehrer weiterzieht. Weder für Lehrer, noch für das Kind eine angenehme Situation. Aber leider Altag in den Schulen.

    Andere Leute bangen um ihre Zukunft. Und wir diskutieren, ob wir Hefte anfassen oder nicht :essen:

    Und da sieht man, dass Nichtbiologen von Infektionsschutz keine Ahnung haben.

    Weil ich die Gefahr auf dem Heft nicht sehe, gibt es sie nicht?

    Was glaubt ihr eigentlich, woher ihr krank werdet, wenn ihr die Grippe oder auch nur einen grippalen Infekt habt.

    Denkt mal zurück, könnt ihr sagen:"Ach klar habe ich da die Grippe bekommen, da hat mir XY ja frontal ins Gesicht geniest" ?

    Mit Sicherheit nicht.

    Das Infektionsgeschehen ist eben einfach so subtil. Da muss man nicht darüber reden, dass man infiziert wird, weil jemand einem in den Rachen spuckt.

    Die Infektionen geschehen genau auf diesen Wegen, über kontaminierte Flächen, über feinste Tröfpchen beim Sprechen und so weiter.

    Deshalb kann auch niemand mehr sagen "ach in der Situation, klar, da habe ich mich angesteckt".

    Hier also einen Stapel Hefte als Luxusproblem abzutun offenbart das Unverständnis für Mikrobiologie.

    Vielleicht mal ein Beispiel, kennt ihr als Schüler noch das Phänomen, dass ihr an den Heften nach der Korrektur riechen konnten, wenn der Lehrer geraucht hat?

    Viren riechen halt nicht, aber die sind ebenso unsichtbar an an Heften haftend.
    Und die Hefte ist eben das eine Ding. Es gibt ja noch tausend andere Faktoren in der Schule.

    Aber für mich steht fest: Hefte einsammen -> in der Corona-Krise gar nicht mehr (interessant wird es, wenn wir doch Klausuren schreiben lassen müssen)

    Finde es übrigens sehr bezeichnend:

    Im SLH Abitur müssen die Aufgaben mit Handschuhen verteilt werden.

    Eingesammelt? Steht nichts von Handschuhpflicht

    Korrigieren der eventuell verseuchten Abiaufgaben? Steht nichts

    Woher kommt den die Pflicht Aufgaben mit Handschuhen zu verteilen, wenn es eh ungefährlich ist.

    Wenn es nicht ungefährlich ist, wieso soll man die einfach so einsammeln und noch am selben Tag mit nach Hause nehmen (zumindest keine Warnung es nicht zutun)?

    Ganz einfach: Lehrergesundheit mäh

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