Beiträge von Dejana

    Danke, alias, ich werd mir das mal anschauen und sehen, wo ich es mit einbauen koennte. Hab gestern auch ein paar Ideen zu Fossilien gefunden und werde wohl damit anfangen. Ist eigentlich Thema der 3. aber das haben meine ja natuerlich noch gar nicht gemacht...wird aber hilfreicherweise dennoch vorausgesetzt. :autsch:

    Pausenbrot, danke fuer die Antwort.

    Wenn ich es richtig verstehe, suchst du nach Differenzierung, Aufgaben für stärkere Schüler?


    Nach Aufgaben suche ich eigentlich nicht, sondern es geht mir eher darum zu sehen, wo sie von der Grundbasis als naechsten Schritt im Lernen gehen muessten. Problematisch ist, dass es sich dabei eigentlich um Stoff der 9. (bzw. 11.) Klasse handeln wuerde, denn vorher kommt das Thema nicht wieder dran. (Hilft auch nicht, dass die netten Leute im Bildungsministerium die alten Ziele der 9. genommen und in die 6. gesteckt haben.)
    Ich werd mich mal naeher mit den Sekundarstufenmaterialien beschaeftigen und dann darauf basierend neu planen, denn die bestehende Beispielplanung ist etwas...aehm...fluffy. Mal sehen, was sich in 6 Stunden machen laesst. :D

    das ist ja nur der Aspekt der Züchtung. Was Bear meint, denke ich, ist der Transfer auf andere Lebewesen. Wenn ihr z.B. über Darwinfinken redet, dass sie sich dann anschließend selbständig mit den Lemuren auf Madagaskar beschäftigen (Thema Adaptive Radiation in ökologischen Nischen). Etc.


    Natuerlich ist das nur ein Aspekt der Zuechtung, allerdings werden wir nicht wirklich neue Hunde zuechten und es geht eher um ein Verstaendnis, dass Merkmale an Nachwuchs vererbt werden koennen...oder auch manchmal nicht. Diese Aufgabe ist nur ein kleiner Teil einer Stunde, die eine kleine Einfuehrung geben soll. Adaption haben wir letztes Jahr bereits durchgenommen, wo sie Planzen und Tiere ihrer Umgebung und den Lebensbedingungen nach untersucht und dann selbst entwickelt haben.

    Die "I can...statements" sind keine Stundenziele, sondern sind angepasste Ziele des Lehrplans, die im NaWi-Heft stehen und die gesamte Einheit abdecken. "Wissenschaftliches Arbeit" ist einheitsunabhaengig und wird ueber zwei Jahre geprueft, was die Analyse, Hypothesen und dergleichen abdeckt. Es geht in den Kriterien also hauptsaechlich um "Wissen" fuer eine bestimmte Einheit.
    Ich werde nochmal stoebern gehen...

    Danke. :)

    Wie wäre es mit einer "Weiterentwicklung" dieses core-Ziels: "I can describe how certain animals are adapted to their environment."
    "Certain animals" sind ja vielleicht Tiere, die ihr im Unterricht besprochen habt (?). Könnte advanced dann die "Herleitung" für "neue" Tiere sein (auf der Grundlage von Informationen über Lebensraum o.ä.)?

    Hm, danke. Darueber hatte ich auch schon nachgedacht...und ist auch Bestandteil der Unterrichtseinheit. (Sie sollen einen neuen Hund entwickeln, basierend auf der Kreuzung zwei verschiedener Hunderassen und ihren neuen Hund mit verschiedenen Merkmalen der Eltern versehen.) Wir haben allerdings bereits letztes Jahr das Thema "Adaptation and Interdependence" durchgenommen, wo sie neue Tiere und Pflanzen basierend auf bestimmten Lebensraeumen, veraenderten Bedingungen und dergleichen entwickelt haben.
    Ist ein bissl doof, da wir seit September einen neuen Lehrplan haben, die 6. Schuljahre aber eigentlich noch nach dem alten Lehrplan laufen muessten. Das an sich ist aber schwachsinning, denn sie steigen dann naechstes Schuljahr in den neuen Lehrplan fuer Sekundarschulen ein, der Grundlagen aus dem neuen Primarstufenplan voraussetzt. Deshalb hab ich die alten und neuen Plaene kombiniert...letztes Jahr und dieses.

    Hi zusammen,

    Ich bin derzeit dabei meine NaWi Einheit fuer die naechsten Wochen (Evolution and Inheritance) vorzubereiten. Die Einheit ist erst seit diesem Jahr Teil des Lehrplans, weshalb es nicht besonders viele Resourcen dafuer gibt. Im Plan steht:

    Pupils should be taught to:

    • recognise that living things have changed over time and that fossils provide information about living things that inhabited the Earth millions of years ago

    • recognise that living things produce offspring of the same kind, but normally offspring vary and are not identical to their parents

    • identify how animals and plants are adapted to suit their environment in different ways and that adaptation may lead to evolution.


    Nun benutze ich Checklisten mit meinen, die wir jeweils zu Beginn und am Ende einer Einheit durchgehen. Bei Abschluss einer Einheit gehe ich dann fuer jeden Schueler nochmal durch und markiere, welche sie koennen. Fuer diese Einheit habe ich zwar die Grundstufe (Core) erstellen koennen, hab aber etwas Schwierigkeiten mit dem Erweiterungsteil (Advanced). Dafuer nehme ich normalerweise Zielsetzungen der naechsten Klassenstufe(n) zur Hand, das ist fuer diese Einheit aber sehr schwierig, da sie mehrheitlich einfach nur in meine Stufe verschoben wurde...Wenn das Thema dann wieder dran kommt, geht es hauptsaechlich um DNA.
    Hat vielleicht jemand eine Idee, was ich in den Erweiterungsteil stecken koennte? Hab die derzeitige Checkliste mal angehangen, zusammen mit denen aus den vorigen Einheiten. Meine Schueler haben mit dem CORE eigentlich keine Probleme und etwa die Haelfte erreicht die Ziele im ADVANCED. Es muss sich allerdings um Ziele handeln, die sie auch erreichen koennen...ich muss also in der Lage sein, diese auch im Unterricht durchzunehmen.

    Das klingt jetzt komplizierter als es ist... :ohh:

    Danke. :)


    Da bin ich zum Glück an einer Schule, in der Eltern gar nicht auf die Idee kommen könnten, dass das arme Kinderseelchen Schaden an dieser ,öffentlichen Diffamierung' nehmen könnte.
    Dann lieber Brennpunkt.

    Das dachte ich mir auch gerade. Wuerde unseren ja nun wirklich nicht einfallen, sich darueber zu beschweren. Ist schwierig genug einige Eltern davon zu ueberzeugen, dass ihre Kinder sich generell gut benehmen. Wenn sie dann von mir ne Strafe bekommen, gibt's normalerweise daheim noch eins drauf. Da muss ich gelentlich noch klar machen, dass kind in dem Fall unschuldig ist und wirklich daheim keinen Anschiss oder irgendwelche Konsequenzen braucht. :rotwerd:

    Wir haben einen Plan fuer die Spuelmaschine - jeder raeumt einmal pro Woche entweder vor oder nach der Schule aus und ein. Wenn man einraeumt und die Maschine ist voll, dann stellt man sie an...denn sonst kann die naechste Person ja nicht ausraeumen.
    Papierschnipsel raeum ich automatisch weg, nachdem ich was geschnitten habe. So machen das die meisten Leute. Es gibt allerdings auch Kollegen, die ihr Zeugs rumliegen lassen...und dann wird immer mal gemeckert.
    Papierstau im Kopierer wird von irgendwem halt wieder beseitigt. Kommt drauf an, wer da halt gerade vor'm Kopierer steht. Wenn irgendwas gewechselt oder repariert werden muss, dann mach ich das, sollte der Kopierer gerade mal rummeckern waehrend ich davor stehe. Sonst machen das andere Kollegen,...oder sie holen mich halt. (Ist eigentlich nicht mein Aufgabenbereich, aber ich weiss wenigstens, was ich mache...) Unser Kopierer hat aber seinen eigenen Raum...der steht nicht im Lehrerzimmer.

    Generelle Sachen im Lehrerzimmer werden nach der Schule vom Reinigungspersonal sauber gemacht.

    Keiner meiner 5er weiss, was ein Satz ist, wenn ich sie zu Schuljahresbeginn bekomme. Meine derzeitige Klasse ist inzwischen in der 6. und waere in der Lage, wenigstens die Grundbestandteile zu nennen. Sie wissen inzwischen, was ein Subjekt ist. Was ein Praedikat ist, weiss hier eh keiner. Wir pruefen Saetze daher hauptsaechlich auf drei Bestandteile:
    1) Beginnt der Satz mit einem Grossbuchstaben und endet mit einem Punkt, Fragezeichen oder Ausrufezeichen?
    2) Beinhaltet der Satz ein Verb?
    3) Macht der Satz alleine inhaltlich Sinn?

    Wenn sie das verstanden haben, ueben wir damit und machen einfache Saetze. Diese werden auf die drei Bestandteile geprueft. Danach kann man sie erweitern und verlaengern. Einige meiner Schueler koennen das immernoch nicht selbstaendig anwenden. Sie schreiben Saetze, die fuenf Zeilen lang sind und drei Gedankengaenge mischen. Wenn man sich mit ihnen hin setzt und ihre Texte durchgeht, koennen sie meist sagen, wo der Satz enden musste. Gelegentlich klappt das aber auch nicht, denn unsere Schueler denken und sprechen nunmal "ohne Punkt und Komma". :autsch:

    Wir haben inzwischen den ersten Teil der Einheit abgeschlossen und konzentrieren uns nun auf die Evakuation. Meine Klasse wurde heute auf's Land evakutiert. :D
    Wir machten uns bereits um 8 Uhr morgens auf den Weg nach Nothe Fort und schafften es heute Abend um halb sechs wieder zurueck an die Schule. :schlafen:


    Daher habe ich die Kleingruppen auch selbst eingeteilt. Sonst hätten sich nur die Spezis gefunden, alle starken SuS wären in einer Gruppe gebündelt gewesen und die schwachen SuS hätten sich alle gemeinsam entspannt zurückgelehnt. Bei meiner Einteilung gab es immer 1 starken Schüler und 1 schwachen Schüler pro Gruppe, der "Rest" wurde mit dem Mittelfeld "aufgefüllt". Die starken Schüler haben auch zunächst, wie von mir antizipiert, die Verantwortung übernommen und die Arbeitsabläufe (Einzelarbeit der Mitglieder) koordiniert. Doch sobald die Texte der schwachen Schüler auf dem Prüfstand standen, sind die Kritisierten absolut ausgestiegen. Ich schätze, daher kam es zu dieser Lautstärke. Die schwachen Schüler haben endlos diskutiert, fühlten sich angegriffen, haben sich pausenlos verteidigt. Sie fühlten sich wahrscheinlich bloßgestellt - allerdings....die Kinder lernen seit 5 Jahren gemeinsam in einer Klasse.


    Da wuerden sich die meisten schwaecheren Schueler wohl angegriffen fuehlen. Ob sie nun schon seit Jahren in einer Klasse waren oder nicht, spielt da eigentlich keine Rolle.
    Obwohl ich den Gedanken hinter der Gruppenmischung verstehe, haette ich meine in dem Fall eher in Leistungsgruppen unterteilt und meine Staerkeren in einer Gruppe belassen. Meine Schwaechsten haette ich mit mir in einer Gruppe gehabt und diese dann auch geleitet. Dabei koennen sich die Schueler immernoch gegenseitig helfen, werden aber nicht mit Texten von Schuelern konfrontiert, die wesentlich ueber ihrem Niveau liegen. Wenn alle gemeinsam noch Probleme mit Grossbuchstaben und Punkten am Satzende haben, wuerden sie meinen Staerkeren sowieso keine Hinweise zur Nutzung des Semikolons geben. Sie koennten anderen aber schon sagen, wo ein Punkt hin muesste und welche einfachen Adjektive denn nun moeglich waeren.


    Ich denke auch nicht, dass sich die Lautstärke nur mit der Zuweisung eines Lautstärkewächters regulieren lässt. Es muss Konsequenzen geben - aber ich weiß nicht, welche. Strafarbeiten find eich kontraproduktiv und nicht auf die Sache bezogen. Aber das ist der Knackpunkt. Was kann man tun???


    Habt ihr irgendwo noch Platz? Ich schicke meine aus dem Raum, wenn Sie in Gruppen arbeiten. Wenn mehrere Kinder gleichzeitig reden, wird es nunmal lauter. Dabei sind meine nun wirklich nicht laut, aber unser Klassenraum ist recht klein.
    Alternativ koenntest du erst einmal Partnerarbeit ueben (wenn sie mehrheitlich an Einzelarbeit gewoehnt sind) und dann nach und nach zur Gruppenarbeit erweitern.

    es kann doch nicht sein, dass ich arbeite, um mein kind betreuen zu lassen.. viel mehr bleibt einem dann zum leben nicht mehr übrig.. miete, strom, gas, lebensmittel.. dafür reicht doch ein gehalt gar nicht
    das kann doch so nicht stimmen..wie leben denn alle engländer?


    Hm, wie andere Leute leben, weiss ich nicht. Wir haben allerdings zwei Einkommen...und ein gemeinsames Monatseinkommen von ca. 5000 Euro netto. Davon gehen ca. 1200 Euro fuer den Hauskredit ab. Lebensmittel kosten uns ca. 250 Euro pro Monat. Gas und Stom sind ca. 90 Euro pro Monat. Mein Auto hab ich extra wegen dem niedrigen Verbrauch gekauft und zahle monatlich ca. 150 Euro fuer Benzin (fahr allerdings auch recht weit zur Schule). Meine Versicherungen und Steuern fuer's Auto gehen jahrlich ab...Krankenversicherung ist staatlich und kostenfrei, ausser, ich lass mich als Privatpatient behandeln.
    Im Grossen und Ganzen denke ich nicht, dass wir wenig verdienen...oder nicht genug uebrig haben.

    Wenn wir Kinder haben, wuerde ich das erste Jahr daheim bleiben (dafuer spare ich derzeit). Danach braeuchten wir nur Halbtagsbetreuung, was in der Krippe im Ort ca. 45 Euro pro Tag waeren. Das sind ca. 900 Euro pro Monat. Ausserdem gibt es bei uns "Schulzeit"-Vertraege. Man muss als Lehrer also waehrend den Ferien nicht weiter bezahlen, weil die Kinder dann ja auch nicht in die Krippe muessen. Das sind immerhin 3 Monate pro Jahr. :gruebel: Ab drei Jahren, bezahlt die Regierung 15 Stunden pro Woche. Ab 4 Jahren gehen Kinder ja eh in die Schule,..und die ist kostenlos. ;)

    ...Etwas OT.

    Pro Tag? Das wären bei 20 Arbeitstagen im Monat circa 1600 Euro. Das kann ich kaum glauben.


    Pro Tag. (Die hier ist bei uns in der Naehe...aber teuer.) Tagesmutter ist billiger. Ab drei Jahren bekommt man aber 15 Stunden von der Regierung bezahlt.
    Da rechnet man schon, ob man genug Geld hat um Arbeiten zu gehen...oder sich ueberhaupt Kinder leisten zu koennen. Wer eh keine Kohle hat, bekommt natuerlich staatliche Hilfe. Ueber der Einkommensgrenze liegen wir aber weit drueber.

    kein wunder, dass du noch keine kinder hast..


    Aehm,...das hat damit eigentlich nichts zu tun. Finanziell laesst sich einiges regeln, wenn's denn noetig ist. Wir versuchen schon seit drei Jahren Kinder zu bekommen. :traenen: Wenn's dann soweit ist, kann ich auch etwas kuerzer treten. (Wie gesagt, mein Mann arbeitet eh Teilzeit.) Bis dahin, versuch ich aber hauptsaechlich in die hoechstmoegliche Gehaltsstufe zu kommen und fuer den Mutterschaftsurlaub zu sparen, denn ich werd dann nur fuer ein paar Monate teilweise bezahlt...und auch das haengt von meiner Gehaltsstufe ab.

    wie kommt dass du da bist? :autsch:


    Mein Mann ist Englaender...und ich wohn hier schon seit zehn Jahren.


    Darf man ganz indiskret nachfragen, was bei dieser 50+-Stunden-Woche für Dich finanziell rumkommt? Ungefähr reicht; würde mich ernsthaft interessieren. Gern auch per PM.


    Einstiegsgehalt liegt bei ca. £22 000/Jahr (ca. 28 000 Euro...so, etwa 2300 Euro pro Monat). Meins ist inzwischen etwas hoeher, ca. 3600 Euro pro Monat. Naeher an London oder in London verdient man mehr, zahlt aber auch fuer die meisten Sachen mehr.

    Kingerkrippe/Kindergarten kostet bei uns umgerechnet ca. 70-75 Euro pro Tag, in London ca. 85 Euro.

    Wenn du nach deiner Beschreibung um ca. 6 Uhr oder früher aufstehst, dann bis 18 Uhr in der Schule bist, bis halb acht nach Hause fährst und dann bis 22 Uhr korrigierst - dann spielst du Tennis um drei Uhr morgens oder was?? :)


    Ich steh um 6 Uhr auf, bin ab 8 Uhr in der Schule, geh um 18 Uhr heim. Tennis faengt um 19 Uhr an, dann bin ich um 9 Uhr daheim,...ess was und mach noch schnell Zeugs bis um 10 Uhr. Montags geh ich um 17 Uhr, bin um 18 Uhr daheim, ess was...mach ein bissl was und geh dann um 19:30 Uhr zu meiner Musikstunde. Samstags mach ich dafuer gar nix und hab auch den halben Sonntag um Schwimmen, Radfahren oder am Strand rumlatschen zu gehen. ;) :D

    Dejana, ich lese deine Beiträge seit langem und immer wieder fällt auf, wie du das System in GB hochhältst, idealisierst usw..


    Wenn's im Grundschulbereich um Lehrplan, Moeglichkeiten fuer Foerderungen und dergleichen geht, ja,..da arbeite ich lieber hier und wurde meine eigenen Kinder auch lieber hier in die Schule schicken (wenn's denn mal so weit ist). In Deutschland wuerde ich nicht unterrichten wollen. Wir haben derzeit einige Aenderungen im Lehrplan, die mich ans dt. System erinnern und die ich wirklich nicht gerne sehe. Grosses Vertrauen in den Sekundarbereich habe ich hier allerdings nicht.

    Übrigens, du wirst für 35 Stunden laut Vertrag bezahlst, arbeitest aber um die 60?


    Gibt schon Gruende, warum Lehrer hier im letzten Jahr bereits mehrfach gestreikt haben. Allerdings ist mein Gehalt an die statistische Lernstandsentwicklung meiner Schueler, Resultate aus Unterrichtsbesuchen und noch ein paar andere Spaesschen gekoppelt. Wenn ich die Arbeit also nicht in den 35 Stunden hinbekomme, dann muss ich die eben in meiner eigenen Zeit machen,...oder mich auf weniger Gehalt einlassen.

    Dejana, mich nervt das ganz ehrlich ein wenig, wie du unterschwellig uns immer erzählen möchtest, dass es bei dir ja viel schlimmer ist und wir uns nicht so anstellen sollen. Mal ganz im Ernst. Wer geht schon um 1 nach Hause? Ich nicht, selbst wenn mein Unterricht um eins endet. Und wir wissen doch alle welche Arbeit noch außerhalb des Unterrichtes auf uns wartet...

    Ich habe kaum Lehrerfreunde, sondern eher Arbeiter. Die kommen nach 9 Stunden nach Hause und machen nix mehr für ihren Job, sind natürlich auch kaputt, so hat jeder Job seine Vor- und Nachteile.


    Ich erzaehl dir gar nix unterschwellig. Ich hab auch nicht gesagt, dass es bei mir ja viel schlimmer ist (sonst wuerde ich hier wohl kaum arbeiten und haette mir schon lange nen anderen Beruf gesucht). Mikael hat gesagt, man koennte es nicht vergleichen,..und dem hab ich ja zugestimmt, und ehrlich gesagt nur klar gestellt, dass es bei uns auch nicht grossartig anders aussieht, mit Aufsicht und dergleichen.
    Halbtags arbeiten oder als Mama unbedingt um drei daheim sein zu muessen kommt mir nunmal eigenartig vor. So bin ich nicht aufgewachsen. Aus diesem Kontext heraus habe ich das gesagt. Einige meiner Kolleginnen arbeiten nur Teilzeit, weil sie kleine Kinder haben. Koennte ich mir persoenlich einfach nicht vorstelle. Meine stellv. Schulleiterin kann das auch nicht,...die ist nach 6 Monaten vollzeit wieder eingestiegen, weil's ihr zu langweilig daheim war. Deswegen liebt sie ihre Kleine ja dennoch nicht weniger.

    Dejana: Grauenhaft! Aber mir ist schon öfter aufgefallen, dass du schon fast stolz über dein enormes Arbeitspensum schreibst. Wie kommt das?
    Bist du wirklich zufrieden mit deiner Work-Life Balance? Wie stellst du dir ein Familienleben vor, falls ihr mal Kinder habt?


    Ich kenn's nicht anders. Meine Mutter hat auch schon immer 12-14 Stunden pro Tag gearbeitet...und sie ist keine Lehrerin. Meine Arbeitszeit hab ich in den letzten zwei Jahren schon runter geschraubt und ich mach nun wesentlich mehr in meiner Freizeit. Ich find's ehrlich gesagt eher eigenartig zu erwarten, dass man um 1 nach Hause geht.

    Mit Kindern,...wie gesagt, mein Mann arbeitet Teilzeit. Ich vesuch auch an eine Schule in der Naehe zu kommen, damit ich nicht staendig noch 1 1/2 h im Auto verbringe. (Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern haben wir aber saemtliche Ferien gemeinsam frei.) Eine Arbeitszeit von 8-17 Uhr oder 18 Uhr finde ich allerdings recht normal, wenn man "vollzeit" arbeitet.


    was habt ihr denn für eine wochenarbeitszeit? das wär hier undenkbar.. und mit kindern schlicht nicht machbar....sorry.. wo bleibt denn da jegliches privatleben?

    "So how long is the working week?
    For secondary head teachers, it stretches to an average of 63.3 hours per week - the longest of any of the teaching jobs. Primary classroom teachers worked longer hours - 59.3 hours - than their secondary school counterparts, who worked for 55.7 hours per week. The hours in a secondary academy were slightly less, at 55.2 hours."

    (BBC News - What hours do teachers really work? 19 April 2014)

    Kommt ziemlich nah dran. Meist ein bissl mehr, denn ich hab den Pruefungsjahrgang. Privatleben. Hm, ich hab ne woechentliche Musikstunde...und spiele Tennis. Dann geh ich noch Schwimmen, wenn Zeit ist. Kinder haben wir noch keine. Allerdings arbeitet mein Mann Teilzeit.

    Bezahlt werde ich fuer 35 Stunden pro Woche, glaube ich (wird bei uns nicht so gerechnet). Meine Mittagspause ist uebrigens unbezahlt.

    Mal abgesehen davon, dass ich bereits im ersten Satz gesagt habe, dass man meinen Stundenplan wahrscheinlich nicht vergleichen kann, Mikael, du weißt schon, dass


    - "Pause" für deutsche Lehrkräfte heißt, entweder Aufsicht zu schieben, Schülergespräche zu führen, am Kopierer zu stehen oder hastig (falls vorhanden) in der Mensa in max. 10 Minuten eine Mahlzeit hinunterzuschlingen (bei uns Essen alle, Schüler und Lehrer, in derselben viel zu kurzen Pausenzeit).


    Ich auch nichts anderes in Pausen mache, denn ich habe ebenfalls Aufsicht, muss Sachen kopieren, Schuelergespraeche fuehren, Clubs beaufsichtigen, mich mit Kollegen austauschen, Hefte korrigieren und Papierkram erledigen.


    - Es in "Springstunden" praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Lehrkräfte gibt, da die Schulen keine Arbeitsräume für Lehrkräfte vorsehen. Deutsche Schulen sind fast alle noch nach dem "Halbtagskonzept" gebaut (d.h. der Lehrer korrigiert usw. zu Hause). Man ist in seinen "Springstunden" i.d.R. mit anderen im Lehrerzimmer. Sehr schwierig, sich dort zu konzentrieren, einer redet immer oder will was von einem. Deshalb der Unmut vieler über die "Springstunden". Es ist oftmals einfach verschwendete Zeit.


    Ich in solchen Zeiten (davon hab ich 2 Stunden pro Woche) entweder im Buero oder im Lehrerzimmer arbeite, waehrend meine Kollegin meine Klasse unterrichtet. Die Unterrichtsplanung und Vorbereitung fuer diese Stunden mache ich, obwohl ich sie nicht unterrichte. Meist wollen dann entweder Kollegen oder Schueler noch was von mir, oder es gab Probleme in der Mittagspause, die ich regeln muss. Das ist meist auch recht verschwendete Zeit. Ich weiss jetzt nicht, was du da anderes angenommen hattest.


    - Wenn "Pflichtanwesenheitszeit" bei uns heißen würde von 8 bis 16 Uhr, meinetwegen auch von 8 bis 17 Uhr mit einer Stunde "echter" Mittagspause (Mensa entsprechend geöffnet und keine Aufsichten oder kurzfristigen Vertretungen) und eigenem Lehrerarbeitsplatz im (Kleingruppen-) Büro mit eigenem Computer, Drucker, Telefon, Regal,...) wäre ich sofort dafür!


    Wie kommst du denn auf die Idee, dass dem hier so ist?
    Ich hab im Grossen und Ganzen ca. 30 Minuten Mittagspause,...ca. 15 Minuten in denen ich mich hinsetzen und mal was essen kann. Bei uns gibt's keine Mensa.
    Pflichtanwesenheit heisst, ab 8 muss ich in der Schule sein, weil ab der Zeit irgendwer was von mir will und ich meinen Morgen organisieren muss. Meist funktioniert der Kopierer nicht, weshalb ich dann ewig warten oder was reparieren muss, oder wir haben Morgenbesprechung. Ab 8.30 sind unsere Schueler da. Eltern wollen mich morgens nochmal schnell sprechen. Dann ist Unterricht...kurze Mittagspause, bis um 15:30 ist dann wieder Unterricht. Nachmittagsveranstaltungen dauern bis 16:30 Uhr, Lehrerbesprechungen bis 17:30 Uhr. DANACH setz ich mich hin und mach meine Unterrichtsvorbereitung, meine Korrekturen (denn alle meine Hefte muessen fuer die naechste Stunde ordentlich korrigiert sein...und nur ein kleines Haeckchen unten drunter ist nicht genug), meine Datenverwaltung, meine Besprechungen mit Elternvertretern, Terminabsprachen mit ausserschulischen Anbietern usw.
    Ich hab weder ein eigenes Buero in der Schule, noch ein eigenes Telefon oder Drucker. Ich hab meinen eigenen Laptop, der der Schule gehoert. Normalerweise bin ich von 8-18 Uhr in der Schule. Daheim mach ich dann noch Korrekturen und Vorbereitung bis um 22 Uhr.

    Mir ist schon klar, dass ich hier nicht vollends zaehle. :) Bei uns kann man Kinder auch zu verschiedenen Zeiten in die Krippe oder den Kindergarten geben und die meisten sind zwischen 8 Uhr und 18 Uhr auf. Allerdings kostet das Vergnuegen eines Vollzeitplatzes fuer ein Kind ca. £800 pro Monat.


    Mich würde ja mal brennend ein konkreter Stundenplan einer Vollzeitkraft interessieren, wie schlimm der denn tatsächlich aussieht. Müsst ihr alle tatsächlich JEDEN Tag bis zur 9. Std. unterrichten??? Oder mindestens 4x?

    Bitte, postet doch mal, wie eure Stundenpläne so aussehen. Dann haben wir mal einen konkreten Vergleich.

    Montag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Dienstag: 8:00 - 16:30 Uhr
    Mittwoch: 8:00 - 17:30 Uhr
    Donnerstag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Freitag: 8:00 - 16:30 Uhr

    Das sind meine Pflichtanwesenheitszeiten. :) Normalerweise bin ich allerdings bis um 18 Uhr im Gebaeude; dann halt noch fuer Konferenzen und sowas. Wir haben taeglich eine Stunde Mittagspause von 12-1 Uhr.

    Wie wäre es denn mal mit professioneller Supervision durch einen externen Coach??


    :staun: :uebel: :tot:
    Man muss ja nun wirklich nicht alles ueber sich ergehen lassen. Nichts kann ich besser leiden, als wenn irgendwelche Moechtegernexperten daher kommen und mich zum Freund aller Menschen machen wollen. Ist ja schon schlimm genug, wenn dieser Schwachsinn innerhalb einer "Didaktik-"Veranstaltung gemacht wird. (Ich will nicht mit Leuten Haendchen halten und ihnen ueber meine Hobbies erzaehlen...ganz ehrlich, ich wuerd lieber heim gehen...oder dem Veranstalter alternativ mal schoen eine klatschen...das waere so viel besser fuer mein geistliches Wohlbefinden.)

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