Du wirst da nie volle Gerechtigkeit kommen. Selbst innerhalb einer Schule. Da ist der eine Lehrer mit D und E als Fach. Ein anderer Lehrer hat Sp und Ku. Das ist von Vor- und Nachbereitungszeit nicht vergleichbar.
Wenn du Mo bis Fr von Morgens bis 21 Uhr und Samstags eingesetzt wird, dann solltet ihr mal gucken, wie ihr das optimieren könnt.
Die Anzahl der Konferenzen gebe ich nicht vor und ist für unsere Schulform ok. Gesamtschulen tagen hingegen gerne wöchentlich.
Nur einmal im Quartal Lehrerkonferenz? Du sprichst also von max 4 mal im Jahr, wo es im Ausnahmefall mal schlecht für einen Teilzeitkollegen laufen könnte wenn euer Chef nicht - so wie vorgesehen - die Teilzeitkollegen nur entsprechend der Stundenbelastung an Konferenzen teilnehmen lässt? Und dafür hat der Teilzeitkollege dann noch zusätzlich viel mehr Urlaubstage bekommen als ihm eigentlich zustehen? Wie setzt ihr den Teilzeitkollegen denn dann ein? Darf der dann stattdessen in den Ferien immer die Sammlung aufräumen oder bekommt er das noch als weiteren Bonus?
Während ich für meine 50% Beihilfe ein ganzes Jahr lang mit voller Stundenbelastung arbeiten muss, bekommt ein anderer Lehrer bei mir an der Schule auch die 50%, obwohl er dafür nicht einmal ein viertel der Arbeit leisten muss. Gerecht?
Ich muss auch einen viel höheren Lohnsteuersatz zahlen. Gerecht?
Ich habe Glück gehabt und meine Fächer waren gesucht und wurde verbeamtet. Mein Bruder wurde das damals nicht. Wir haben das gleiche geleistet und wurden unterschiedlich bezahlt. Gerecht?
Ich wurde damals mit unter 25 Jahren eingestellt und wurde in die nicht existierende Besoldungsgruppe A12-3 eingestuft. Ein anderer Mitreferendar kam (nach dem Ref) in eine viel höhere Stufe, nur weil er älter war. Gerecht?
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Ich verstehe schon, was du meinst, aber ich finde die Argumentation ungeschickt. Nur weil es eine ganze Anzahl von systemischen Ungerechtigkeiten gibt, heißt das ja nicht, dass man nicht da, wo es möglich ist, eine möglichst gerechte Lösung findet. Wo das jetzt konkret möglich ist, wird gerne mal von erw. Schulleitung (inkl. Stundenplanmacher), Kollegium und Personalrat unterschiedlich wahrgenommen. Das liegt zum Teil an Unkenntnis über Sachzwänge (denen Schulleitung unterliegt), an falschen Einschätzungen bezüglich der gefühlten Belastung der Kollegen durch Entscheidungen der Schulleitung oder einfach ganz prinzipiell an ungeschickter Kommunikation.
Die Antwort auf Nachfragen beim Stundenplanmacher, die am meisten frustiert, ist ein genuscheltes "ging nich' anders". Ich verstehe völlig, dass ein Stundenplanmacher nicht jedem Kollegen die Probleme hinter der Stundenplangestaltung erklären kann, aber mehr Transparenz würde hier sicherlich zur Zufriendenheit und zur besseren Stimmung im Kollegium beitragen. Wie man das hinbekommt, ohne dass der Stundenplanmacher 50 Einzelgespräche führen muss, weiß ich leider auch nicht.
Das Problem ist einfach, dass einige Lehrer immer nur auf sich gucken und ihren Vorteil herausarbeiten wollen. Die anderen sind denen (wenn überhaupt) nur im ersten Moment wichtig. Letztendlich denken viele nur an sich. Das meinte ich übrigens u.a. auch mit "Spezialwünsche" in meinen vorherigen Post. Wie gesagt: An meiner alten Schule hatten die Lehrer nicht so viele Spezialwünsche.
Ich sehe das auch, und zwar nehme ich auch wahr, dass sich das immer mehr zuspitzt. Ich interpretiere das als Konsequenz einer immer mehr zunehmenden Belastung, die zu diesen Scheulklappen oder im Extremfal zur Ellenbogenmentalität führt. Als PR erlebe ich es häufig, dass sich Kollegen über einzelne Aufsichen, Vertretungen etc. aufregen, bei denen ich mir persönlich denke, dass die ja jetzt echt nicht die Riesenbelastung sind. Aber wenn Kollegen so empfindlich darauf reagiere, sich 45 Minuten lang in eine Klassenarbeit reinsetzen zu müssen, dann sagt das - oft, nicht bei allen - auch etwas darüber aus, wie sehr sie am Anschlag arbeiten.
Bei 2 Stunden bin ich genauso lange unterwegs wie an der Schule, das finde ich nicht so gut. Daher wird so etwas bei uns vermieden.
Ich habe hier im Forum mal die Anmerkung gelesen, dass das ein rein psychologischer Effekt ist. Wenn du fünf Tage die Woche jeweils fünf Stunden hast und dafür an die Schule fahren musst, kostet dich das auf die Woche gerechnet für Unterrichtszeit und Fahrzeiten genau so viel Zeit wie wenn an vier Tagen sechs Stunden hast und an einem nur eine Stunde. Aber ja, es fühlt sich anders an, wenn man das Gefühl hat, man hätte die Stunde auch verlegen können, um so einen freien Tag freizuschaufeln. Wie gesagt, ein psychologischer Effekt.
Übrigens: Ich glaube, den Stundenplan zu machen, gehört zu den undankbarsten Jobs im Schuldienst. Ich möchte das nicht machen. Und ein Hoch auf alle Stundenplanmacher, die die Bedürfnisse des Kollegiums im Blick haben, sich alle Mühe geben und dazu auch noch ihr Handwerk beherrschen. Gilt so eigentlich für alle Menschen, deren Arbeit sich auf andere auswirkt - auch für den Feld-Wald-und-Wiesen-Lehrer in Bezug auf seine Schüler.