Also, so wie ich das sehe, sprechen wir ja, wenn wir von Beamtenstreiks sprechen, ohnehin im Konjunktiv.
Meinetwegen können in der Realtität Beamte zur Betreuung von Kindern im Streikfall herangezogen werden - nicht jedoch zum Unterricht.
Aber so wie ich die Diskussion verstehe, geht es mal wieder um ein "was wäre wenn". Und in diesem "was wäre wenn" ist es meiner Meinung nach natürlich so, dass jede Arbeitskampfmaßnahme zunächst den Schüler treffen müsste. Damit muss man dann als Lehrer leben. Ebenso wie der Lufthansapilot damit leben muss, dass der 08/15-Bürger, der wahrscheinlich lange und hart für seinen Traumurlaub gearbeitet und gespart hat, jetzt darunter leiden muss, dass er, der Pilot, eben jetzt für seine eigenen Interessen eintritt.
Denn, klar, die Leute, die letztlich am Verhandlungstisch sitzen, treffen die Maßnahmen nie direkt. Sie sind immer nur indirekt betroffen, weil die Kunden mit ihrer Unzufriedenheit Druck ausüben. Und unsere "Kunden" sind eben die Schüler. Ich wäre deshalb durchaus bereit, sofern Streiks für Beamte erlaubt wären, auch Prüfungen zu bestreiken - nicht als erste Maßnahme, sondern als Eskalationsstufe. Nur so könnte das funktionieren.
Meine ganz persönliche Meinung, die zum Thema Streik wenig relevant ist, ist übrigens, dass wir den Kids viel zu viel Stress machen, wenn wir immer und immer wieder versuchen, sie früher ins Berufsleben zu bekommen. Die Schüler von heute werden bis 70+ arbeiten müssen, da schadet ihnen ein Jahr, das sie "verlieren" nicht wirklich. Wie gesagt, ich meine das nicht als Argument für Streiks während der Prüfungsphase, aber als grundsätzliche Beobachtung.