Beiträge von WillG

    Oder ein Firmengebäude und niemand hat alle Unterlagen kopiert?

    Ich gehe mal davon aus, dass ein gewissenhafter Mitarbeiter alle Unterlagen kopiert hat und private Wohnfläche für ein sorgsam geführtes Archiv zur Verfügung stellt. Dass er damit vermutlich alle möglichen Datenschutz- und Geheimhaltungsbestimmungen verletzt, nimmt er billigend in Kauf. Das Leuchten in den Augen der Firmenkunden ist ihm wichtiger!

    Ich würde gern ab und an andere Aufgaben übernehmen, ohne sofort Schulleiter zu werden. An der Förderschule zumindest geht das nicht. Ist nicht vorgesehen. Kein Aufstieg, keine Erweiterung des Tätigkeitsbereichs möglich.

    Gibt es bei euch keine (Teil-)Abordnungen ins Schulamt oder ans KM? Hier werden solche immer mal wieder ausgeschrieben, durchaus auch z.T. für Förderschullehrer. Gerade jetzt im Kontext der Inklusion.

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Das durchschnittliche Lebensalter steigt und somit konsequenterweise auch das Renteneintrittsalter. In der Schweiz liegt es im Moment für Frauen bei 64 Jahren, für Männer bei 65 Jahren. Ich gehe schwer davon aus, dass ich wenigstens bis 67 arbeite

    Ja, so ist die - sicherlich schlüssige - Sichtweise der Arbeitgebers.
    Ganz subjektiv und individuell finde ich meinen Beruf zwar interessant und mache ihn gerne, er ist aber doch auch ziemlich anstrengend. Das ist meine Erfahrung aus den letzten 15 Jahren, in denen ich als mehr oder weniger junger Mensch eben mit den Belastungen irgendwie klar gekommen bin.
    Aktuell bin ich in einer Phase, in der sich die Belastungen durch Erfahrung etc. deutlich reduziert haben und ich auch noch relativ jung und gesund genug bin, um den Job gut wegstecken zu können. Dennoch schaue ich manchmal in die Zukunft und sehe 25 bis 30 Jahre vor mir, in denen ich sicherlich auch körperlich und gesundheitlich abbauen werde. Da bekomme ich manchmal schon Beklemmungen, wenn ich von einer Hochsetzung des Pensionsalters höre.

    Aktuell wurden halt Dreieckskonstruktionen behandelt. Und ich als Mathe Student, der sich in seinen letzten Jahren nur mit Analysis, Vektorraumtheorie und Stochastik rumgeschlagen hat, weiß nicht mehr wie man Zirkel und Geodreieck ein Dreieck konstruiert, so furchtbar es klingt. Hätte ich ein bisschen Zeit gehabt, wäre das wahrscheinlich kein Problem gewesen, aber so spontan hatte ich da echt keine Chance, auch, wenn ich gerne gemacht hätte.


    Ich weiß nicht, ob das in Mathe auch funktionier. Aber wenn mir es damals im Praktikum passiert ist (- ich wurde da auch spontan in Vertretungen geschickt), dass ich den aktuellen Stoff nicht parat hatte, weil es klassischer "Schulstoff" war, der an der Uni keine Rolle gespielt hat (z.B. Aufsatzart "Schilderung"), habe ich zu Beginn der Stunde mit der Klasse "wiederholt". Ich habe mir also von einem Schüler das Heft geben lassen und verschiedene Schüler sollten den aktuellen Stoff kurz zusammenfassen. Währenddessen habe ich im Heft nachgelesen, wie das Thema unterrichtet wurde. Danach wusste ich eigentlich immer ganz gut, worum es ging, und konnte tatsächlich Unterricht improvisieren. Dafür hilft dann das tiefere Verständnis für das Fach prinzipiell, so dass man den Unterrichtsstoff recht schnell nachvollziehen kann. Nur so als Idee.

    Pragmatischer Vorschlag: Wenn man einen Dienstunfall (statt: privat) dabei haben kann, ist es Arbeitszeit.

    Pragmatischer Gegenvorschlag: Wenn ich es von der Steuer absetzen kann, ist es Arbeitszeit.

    Es gibt irgendwo in den Tiefen des Archivs dieses Forums einen Thread, in dem Alias darauf hinweist, dass jede Busfahrkarte zum Schreibwarenladen, um einen Bleistift für die Unterrichtsvorbereitung zu kaufen, natürlich auch von der Steuer abgesetzt werden kann.
    Ich sehe das also so wie viele andere hier: Man kann den Besuch der Didakta mit einer Fortbildung vergleichen. Selbst, wenn du sie freiwillig machst und aus eigenem (dienstlichen) Interesse, ist es letztlich Arbeitszeit. Das gilt dann auch für die Fahrtzeiten. Wenn du im Auftrag der Fachschaft unterwegs warst, sowieso.
    Ein Freund von mir besucht regelmäßig beruflich Messen. Das ist natürlich alles Arbeitszeit - dass unser Dienstherr für solche Aufgaben kein Geld zur Verfügung stellt, ist schlimm genug, aber das kann ich doch nicht als Hinweis darauf sehen, dass es mein Privatvergnügen ist?!?

    Das tägliche Pendeln vom Wohnort aus kann man hiermit nur bedingt vergleichen, da die Wahl des Wohnorts selbstverständlich auch Privatsache ist.

    Durchfallen kannst du nicht. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass sie dich für "noch nicht geeignet" halten und deine Probezeit um einige Monate verlängern. Wenn der Amtsarzt keine Einwände hat, dann wirst du früher oder später auf jeden Fall verbeamtet- allerdings musst du jünger als 42 sein.

    Auch wenn dieser Hinweis schon sehr alt ist, möchte ich ihn so nicht stehen lassen. Natürlich kann das Ergebnis der Probezeit auch "nicht geeignet" sein, was dann endgültig wäre. Sonst könnte man sich ja die Probezeit schenken.
    Das kommt meiner Meinung nach aber nur extrem selten vor. Wenn du keine Schüler verprügelst oder mutwillig Gelder unterschlägst oder so, dürfte das kein Problem werden.

    ich habe vor kurzem gehört, das man seinen beamtenstatus verliert bzw kein Anspruch darauf hat wenn man 6 Jahre im Ausland war

    Nein, das stimmt so nicht. Prinzipiell hän gt es davon ab, "wie" du ins Ausland gehst. Stellen als BPLK/ADLK sind auf bis zu 6 (im Einzelfall sogar 8) Jahre ausgelegt. Auch wenn man "privat" ins Ausland geht, hat man ja eine Beurlaubung, die, glaube ich, durchaus sechs Jahre oder länger andauern kann. Wichtig ist halt, dass man die offiziellen Wege einhält. Wenn du die Beurlaubung nicht bekommst, dann muss du halt hier bleiben oder eben wirklich deinen Beamtenstatus ablegen bzw. deine Entlassung aus dem Dienst beantragen.

    Falls dir das Thema nicht genannt wird, nimm auf jeden Fall jemanden mit.

    Falls dir das Thema nicht genannt wird, den Termin verweigern. Sogar in Bayern muss das Thema eines angeordneten Dienstgesprächs genannt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Hessen anders geregelt ist.

    a ... aber weisst Du, jetzt sind wir wieder bei dem Unterschied Schulfach vs. Studienfach.

    Richtig. Aber das wird ja hier ohnehin ständig vermischt. Wenn "State of Trance" erst vom Mathestudium spricht und dann in seiner Argumentation auf Englisch in der Sek2 umschwenkt, dann sehe ich hier auch eine gedankliche Vermischung der beiden Ausbildungsebenen.
    Es ist ja eigentlich auch egal. Ich finde diese Diskussionen einfach unglaublich ermüdend, weil ich eben glaube, dass hier zu sehr von eigenen Befindlichkeiten, Begabungen und Erfahrungen ausgegangen wird. Schwer ist einfach das, was dem Einzelnen schwer fällt. Ich hätte nie, nie ein Chemiestudium geschafft. Mathe? Vielleicht schon, vielleicht nicht. Aber das werden wir nie wissen, denn mehr als meine Schulnoten haben wir eben nicht als Ausgangspunkt.

    Was man meinetwegen vergleichen kann ist der zeitliche Anspruch in Form von Semesterwochenstunden. Da habt ihr NaWis ganz klar die Nase vorn. Während ihr noch im Labor rumgestanden seid, bin ich schon zu Hause auf meiner Couch gelegen und habe Romane, Gedichte und Dramen gelesen (überspitzt formuliert).

    [Und ja, liebe mit-Philologen, natürlich habe ich auch viel Selbststudium am heimischen Schreibtisch oder in der UB betrieben, aber wenn wir ehrlich sind, war es schon sehr geil, wie viel freie Zeit wir im Gegensatz zu den NaWis hatten, oder?]

    Ich hab ja zwei passende Fächer und wie in bisher jeder Diskussion zu dem Thema: Der Vergleich des Anspruchs zwischen Geschichte und Mathematik geht nicht gut für die Geisteswissenschaft aus. Wenn man Texte sinnentnehmend lesen kann und bereit ist im Semester auch wirklich fleißig zu lesen ist das Studium nicht besonders schwierig, auch nicht wenn man gute Noten haben will (das Seminar zusammen mit den Theologen war recht anspruchsvoll und das Philosophieseminar war...abgedreht, aber auch weil so viele Leute so unglaublich schlecht argumentiert haben...). Und wie ein Schüler es im NRW-Abitur im Fach Geschichte schaffen kann mit weniger als 7 Punkten rauszugehen ist mir immer noch völlig unbegreiflich.

    Ich weiß halt nTicht, ob man das so einfach pauschalisieren kann. DU fandest Mathe schwieriger, mit deinen individuellen Stärken und Schwächen. Ob das allen anderen auch so geht?
    Ich hab es oben schon mal geschrieben: Ich habe bei der Mathevorbereitung für Englisch und Mathe fast nichts gemacht und hatte trotzdem sehr gute Noten. An Geschichte bin ich beinahe verzweifelt und auch fast gescheitert.
    Bin ich jetzt besonders intelligent, weil ich Mathe so einfach fand, oder besonder doof, weil ich so große Probleme mit Geschichte hatte?
    In meinem Studium (Deutsch/Englisch) hatte ich überhaupt keine Probleme. Das fiel mir alles sehr leicht. Es gab da aber auch Leute, die echt Schwierigkeiten hatten, sich auf einem gewissen Niveau mit Literatur oder Sprachsystematik zu beschäftigen. Sind die jetzt alle doof, weil sie noch nicht einmal so ein Laberfach hinbekommen?
    Das ist mir irgendwie als Argumentation zu billig.

    Das erste Mal, weil ich in meiner Aufregung versäumt habe die Sicherheitsvorkehrungen zu beachten und keinen Eimer mit Wasser hingestellt habe, als die Kinder mit einer Kerze experimentiert haben und beim zweiten Mal war die einzige Begründung, dass die Schüler hätten keinen Lernzuwachs erlangt hätten.

    Ich kenn dich ja nicht. Vielleicht bist du ein unglaublich guter Lehrer. Ein Naturtalent.
    Aber die Sicherheitsbestimmungen zu missachten und keinen Lernzuwachs zu erreichen, das gehört wohl zu den absoluten Killern in einer Lehrprobe. Bei beiden Fällen - wenn sie denn so krass waren, wie du es selbst darstellst - kann ich das Durchfallen verstehen.
    Nun ist es tatsächlich fragwürdig, ob einzelne Prüfungen bzw. einzelne Prüfungstage über das weitere berufliche Leben eines Menschen entscheiden sollten. Da bin ich ganz bei dir. Akutell ist das so. In den meisten (allen?) Bundesländern zählt der formale Abschluss, also das zweite Staatsexamen. In den meisten (allen?) Bundesländern wird die Note des 2. Stex durch einzelne Prüfungstage oder sogar durch einene einzigen Prüfungstag gebildet. Das kann man gut oder schlecht finden, aber es ist nun mal eben so.

    Und die Einstellung und Eingruppierung erfolgt eben auf Basis der formalen Qualifikationen. Auch das kann man gut oder schlecht finden, es ist nun mal eben so.
    Worüber diskutieren wir also hier eigentlich?
    Möchtest du eine philosophische und rein theoretische Diskussion über Sinn/Unsinn des aktuellen Systems? Das können wir hier leisten. Herzlich willkommen.
    Oder möchtest du irgendwie argumentativ nachweisen, dass du mehr Geld bekommen solltest? Das können wir hier nicht entscheiden, also hat das keinen Sinn.

    Und wir können hier auch nicht wissen, was deine Schule so zahlt, wenn noch nicht einmal das Amt die Info rausrückt.

    "ohne jegliche Lehramtsausbildung oder sonst", das ist Suggestion. Und es bedeutet nichts anderes.

    Und wieder: Das ist eben der öffentliche Dienst. Hier hast du keine Vorstellungsgespräche, in denen du Gehaltsvorstellungen äußern und dann das Endgehalt aushandeln kannst. Hier werden solche Dinge per Verordnung geregelt, die dann im Regelfall recht starr sind.
    Wenn du dich ungerecht behandelt fühlst, klage gegen die Verordnung. Das musst du dann aber selbst machen. Hierbei den grundständig ausgebildeten Lehrern, die dieses Problem gar nicht erst haben, Abstumpfung vorzuwerfen, ist albern.

    Höchstens liegen förderliche Zeiten vor: Die Anerkennung förderlicher Zeiten ist eine „Kann-Regelung“, ein Rechtsanspruch besteht nicht.

    Hier hast du allerdings den Ansatzpunkt, den ich oben schon beschrieben habe. Dann klemm dich dahinter und versuche "the powers that be" dazu zu bewegen, diese Kann-Regelung in deinem Sinne auszulegen. Kann klappen. Kommt darauf an, wie man auftritt und mit wem man es zu tun bekommt.

    Zum Thema Seiteneinsteiger:
    Es gibt sicherlich sehr viele Seiteneinsteiger, die einen hervorragenden Job machen. Das kann man aber eben vorher nicht wissen. Und trotz allem fehlt ihnen die formale Ausbildung. Vielleicht wäre ich ja im Management der Deutschen Bank brilliant, aber auch hier werde ich es ohne betriebswirtschaftliches Ausbildung nicht so leicht haben, eine Stelle zu bekommen. Obwohl ich 15 Jahre Erfahrung damit habe, Gruppen von bis zu 32 Menschen anzuleiten und zu steuern, Entwicklungsprozesse anzustoßen und einen "Betrieb" zu gestalten.

    und wer erklärt mir, warum ein Honorarvertrag (ich arbeitete 20 Std./Woche) nicht angerechnet wird?

    Keine Ahnung. Ich kenne mich mit TV-L nicht aus und auch nicht mit den Regelungen in Sachsen.
    Aber ich habe in 15 Jahren öffentlicher Dienst und nach mehreren Jahren als Personalrat einigermaßen Erfahrung damit, wie de ÖD funktioniert. Das ist kein Absolutheitsanspruch und wenn jemand andere Erfahrungen hat, höre ich mir die gerne an.
    Aber aus meiner Sicht gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten, je nachdem wie die gesetzliche Grundlage (Tarifvertrag; evtl. entsprechende Verordnungen auf die der TV-L verweist) formuliert ist:

    1.) Du hast ein Anrecht auf die Anerkennung. Dann muss das Amt deine Verträge auch anerkennen, zur Not kannst du klagen.
    2.) Du hast kein Anrecht auf die Anerkennung. Dann kannst du machen, was du willst, dann bekommst du sie auch nicht.
    3.) Es ist Ermessenssache und Einzelfallentscheidung. Dann kannst du etwas erreichen. Dann, und nur dann, würde ich auch alle Hebel in Bewegung setzen und GPR, Dezernent, Sachbearbeiter, GEW etc. solange nerven, bis ich es (hoffentlich) durchgesetzt habe. Ob das der Fall bei dir ist, hängt eben davon ab, wie die Regelung formuliert ist.

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn ich mit einem Arbeitgeber und seinen Konditionen, wie Bezahlung und Arbeitsbedingungen, nicht zufrieden bin, dann fange ich da halt nicht an.

    Du kannst natürlich GPR/HPR und den Tarifsekretär der GEW einschalten, aber die werden dir auch nichts anderes sagen als das hier:


    §6 TV EntgO-Lehrer i.V. m. §16 TV-L

    “Die erlauben sich alles” —> die halten sich an den von den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft der Laender verhandelten und abgesegneten Tarifvertrag.

    na Englisch, das kann ich jetzt ja irgendwie, da muss ich dann nicht mehr wirklich was lernen.

    Stimmt für Englisch auf jeden Fall. Ich habe für mein Englisch LK-Abi überhaupt nichts (!) gelernt, waren trotzdem 14 Punkte.
    Und mit Einführung des G8 ist der inhaltliche Anteil nochmal mehr in den Hintergrund gerückt. Wenn man die Sprache gut beherrscht und mit Texten arbeiten kann, dann ist Englisch in der Oberstufe wirklich kein Problem.
    In Mathe hatte ich damals im GK Abi übrigens auch mit mäßiger Vorbereitung eine sehr gute Note. Ich glaube also nicht, dass man hier pauschal sagen kann, das eine Fach ist schwerer als das andere. Hängt halt viel von individuellen Fähigkeiten ab, die nicht immer nur schwarz/weiß zwischen Sprachen und MINT wechseln. Am meisten musste ich im Abi für Geschi machen. Das hat mich richtig gestresst.

    Ich finde schon, dass man der Generation google mal zumuten kann, die Suchmaschien zu bemühen, um herauszufinden, wie es derzeit und vermutlich später mit dem Wunschberuf aussieht. Vor allem diejenigen, die Lehramt studieren, und somit Abitur haben, wird man das schon noch zutrauen können. Die Entscheidung trifft man doch wohl sehenden Auges.

    Ach, ich weiß nicht. Ich finde, man kann Teenagern schon eine gewissen Naivität zugestehen. Ich habe mich viel informiert, war bei Berufsberatung, BIZ etc. Mir haben ALLE von Lehramt, vor allem mit Sprachen, abgeraten. Ich habs trotzdem gemacht und nur einen Job bekommen, weil Bayern überraschend das G8 eingeführt hat und jeden genommen hat, der bei drei nicht auf den Bäumen war.
    Ich dachte halt auch: "Wenn ich gut genug bin, dann wird das auch was!"
    Allerdings habe ich im Studium viele außerschulische Praktika gemacht, um mir eine Alternative zu eröffnen, falls es nichts wird. DAS würde ich den Schülern dringend raten, wenn sie sich von Prognosen nicht beirren lassen wollen.

    Da sind dann die alteingesessenen Kollegen zum Stundenplaner gerannt und der nachträglich hat der nochmal was umgeschoben. Jedenfalls war es in den letzten Jahren immer so, ich bin ja selber noch nicht lange dabei, daß mein Stundenplan von der ersten Version, die so gegen Pfingsten rauskam, bis zum finalen Plan in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien, immer schlechter wurde, wenn es irgendwelche nachträglichen Änderungen gab.

    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber bei uns wird hier nur wenig unterschied zwischen alten und jungen Kollegen gemacht. Da achten auch wir als PR darauf. Allerdings fällt bei den Jungen oftmals eine Anspruchshaltung in der Hinsicht auf, dass sie Rücksicht auf ihre Situation erwarten, ohne konkrete Wünsche schriftlich formuliert zu haben:
    "Ey, ich hab jeden Tag zur ersten Stunde! Die wissen doch dass ich ein kleines Kind habe und können sich doch denken, dass das für mich voll der Stress ist!"
    "Hast du das auf deinen Wunschzettel geschrieben?"
    "Ne, ich dachte, das wäre sowieso klar!"
    :autsch:

    Gerne übrigens auch andersrum: Andere Kollegen mit kleinen Kindern beschweren sich, dass sie so viel Nachmittagsunterricht haben, dafür ständig später kommen können. Lieber wäre es ihnen gewesen, zur ersten Stunde zu kommen, um nachmittags Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Sowas kann ein Stundenplanmacher aber eben nicht riechen.
    Deshalb: Möglichst konkrete Wünsche auf den Wunschzettel (aber nicht zu viele), Kopie an den PR und im Zweifelsfall nochmal frühzeitig persönliche Gespräche mit SL, Stundenplanmacher und PR führen, um die Dringlichkeit des Wunsches zu unterstreichen.

    Es ist ungerecht, dass manche Kollegen für DIESELBE Arbeit wesentlich MEHR verdienen und bessere Absicherungen haben.

    Da bin ich ganz bei dir. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Lehrerzimmern ist völlig inakzeptabel.

    Es ist aber weder angenehm noch irgendwem dienlich, immer wieder vorgehalten zu bekommen, dass so mancher die Arbeit nur macht, weil er diesen Status und diesen Verdienst hat. Und dass er/sie sich nicht dazu herablassen würde, wenn er/sie bloß AngestellteR wäre. Es ist arrogant. Und vor allem bringt das der TE rein gar nichts.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. Natürlich würde ich diese Arbeit nicht machen, wenn ich die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung nicht akzeptabel finden würde. Ist das nicht ganz normal? Ich bilde mir ein, dass ich kompetente und professionelle Arbeit liefere, und dafür möchte ich auch angemessen entlohnt werden. Und das sehe ich bei den Angestellten nicht gewährleistet - was ein Skandal ist. Aber nur aus Solidarität muss ich doch nicht die gleichen unfairen Umstände ertragen müssen? Da engagiere ich mich lieber dafür, dass sich die Situation der Benachteiligten verbessert?

    Leider brauch ich in Zeiten von Lehrermangel nicht darauf hoffen, dass das Beamtentum abgeschafft wird

    Und was wäre daran besser, wenn plötzlich alle gleich schlecht behandelt werden? Sollte man nicht lieber darauf drängen, dass wieder flächendeckend verbeamtet wird - oder dass zumindest die Nettobesoldung der Angestellten den Beamten angepasst wird?

    Und wer für den Beruf brennt

    Wieso muss es denn immer gleich "brennen"? An welchen anderen Beruf wird denn ständig so ein Anspruch herangetragen?
    Ich hatte den Beamtenstatus überhaupt nicht im Sinn, als ich studiert habe. Ich habe auch nicht dafür "gebrannt", Lehrer zu werden.
    Ich hatte Lust auf meine Fächer und mit Sprachen sieht es halt außerhalb des Lehramts mau aus. In den Praktika und als Assistant Teacher habe ich dann gemerkt, dass mir das Unterrichten auch relativ leicht fällt und ich auch irgendwie Spaß daran habe, also bin ich beim Lehramt geblieben.
    Als dann im Ref der ganze Stress kam und ich auch bei den Junglehrern gesehen habe, was noch alles an "versteckter" Arbeit dranhängt, habe ich mir zum ersten Mal gedacht, dass ich dafür dann aber auch den Beamtenstatus haben möchte. Als Angestellter mit allen Einbußen etc. hätte ich darauf keine Lust gehabt.
    Mit anderen Worten: "Gebrannt" habe ich nie, fühle mich im Job aber trotzdem gut aufgehoben.

    So, der letzte Beitrag über meinem hat mich nun endgültig dazu gebracht, mal die Funktion "blockieren" auszutesten. Und schon ist dieses Forum wieder soooo viel angenehmer zu lesen.
    Ansonsten: Volle Zustimmung zu Krabappels Post und Kudos an Meike für die - mal wieder - kompetente Antwort mit Rechtsquellen (!), statt eines diffusen "Ich habe auch schon gehört..."

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