Beiträge von WillG

    Ich möchte eure Illusion nicht zerstören, aber ich kann euch sagen, ein Arbeitsplatz in der Schule und Arbeitszeitkonten lösen das Problem nicht.

    Ein Arbeitsplatz an der Schule hilft aber beim Erfassen der Arbeitszeit, wenn man alle Aufgabgen gezielt dort erledigt, um die Vermischung von Privatleben und Dienst klarer zu vermeiden.

    Und wenn man dann eben seine Arbeitszeit geleistet hat - bereinigt nach Ferientagen vs. Urlaubsanspruch - hat man zumindest eine gute Basis, um ins Gespräch mir der SL zu gehen und ihr zu erklären, warum man eben NICHT auch noch am Wochenende korrigieren wird und warum man deshalb die Korrekturfrist (- gibt es in Bayern -) nicht einhalten oder Aufgabe XY nicht fristgemäß erledigen kann.

    Ich habe eine ziemlich schwache Blase und will eigentlich nicht immer Unterricht, Konferenzen oder Gespräche unterbrechen müssen, oder den Toilettengang verkneifen.

    Ich würde hier ansetzen und daran arbeiten, dass es dich einfach nicht stört, deinem pysischen und ärztlich belegten Bedürfnis nachzugehen.

    Gib das Attest bei der SL ab, um dich bzgl. Aufsichtspflicht abzusichern, ansonsten muss davon niemand etwas wissen.

    Ich möchte sogar behaupten, dass es wahrscheinlich anderen gar nicht so sehr auffällt, wie oft du Konferenzen deswegen verlässt, wie es dir vielleicht scheint.

    Alles Gute für dich!

    Achso, und du hast all die verschiedenen Studiengänge studiert und kannst somit eine "richtigere" Aussage treffen?

    Nö, muss ich auch nicht, weil dieser Anspruch auch gar nichts mit meiner Aussage zu tun hat.

    Das hat auch nichts damit zu tun, dass irgendwer runtergemacht wird oder dass sich irgendwer besser fühlen will. Das hat im Gegenteil viel damit zu tun, einem Berufseinsteiger einen Hinweis zu geben, dass er sich mit seiner Einstellung das Leben selbst schwer macht.

    Oder wolltest du nur moralische Überlegenheit zeigen? Evtl. um dich danach besser zu fühlen? ;)

    Im Übrigen wüsste ich nicht, warum ich danach streben sollte, dass meine Posts "belangloser" sein sollen.

    Speziell wenn ich neues Unterrichtsmaterial erarbeite, denke ich über den Stoff immer auch aus der höheren Perspektive der Uni-Mathematik nach - gerade wenn es um didaktische Reduktion geht, ist das meiner Meinung nach unabdingbar.

    Das ist für mich auch der Kern der Frage. Genau so geht es mir mit meinem Sprachenstudium ja auch.

    Ausserdem gibt es immer auch Schülerinnen und Schüler, die mehr wissen wollen.

    Das stimmt zwar auch, aber den Aspekt finde ich eher sekundär.

    Für die Sekundarstufe kann ich sagen, dass die thematische Ausrichtung der Seminare eher sekundär waren. Das meiste davon hat mit den schulischen Inhalten wenig zu tun. Was ich aus Seminaren wie "frühneuhochdeutsche Bibelübersetzungen" oder "barocke Jesuitendramen" gezogen habe, ist ein grundsätzliches Verständnis dafür, wie Texte funktionieren und nach welcher Systematik Sprache aufgebaut ist. Dieses grundsätzliche Verständnis und eine grundlegende Art zu Denken und an Themen heranzugehen würde ich als Hauptzweck des Studiums sehen.
    Wenn das im Primarbereich nicht geschieht, und sei es eben am Beispiel von Konfuzius oder der alttestamentlichen Exegese, dann läuft da tatäschlich sehr viel falsch.

    Ich will mir keine Meinung über den Primarunterricht anmaßen, weil ich davon einfach keine Ahnung habe, aber Kollegen die in der Sek I und II, die die Einstellung vor sich hertragen, sie hätten ja im Studium nichts für die Schule gelernt, sind mir zutiefst supekt. Entweder sie haben nicht verstanden, wie Unterricht und Unterrichtsvorbereitung funktionieren, oder sie haben ihr Studium nicht verstanden.

    Nein, ich habe im Studium auch nicht gelernt, wie man eine Inhaltsangabe schreibt. Ich habe nie ein Seminar über die "Verwandlung" oder über "Faust" gehabt, noch weniger über die "Vorstadtkrokodile" oder über die "Welle" - oder sonstige andere typische Schullektüren. Aber indem ich grundlegend gelernt habe, wie Sprache funktioniert, wie Texte strukturiert sind und indem ich das grundlegende Handwerkszeug zur Analyse (und Interpretation) von beidem vermittelt bekommen habe, erschließt sich der Schulstoff quasi von selbst.

    Es spricht trotzdem nichts dagegen, sich mit einschlägiger Literatur hier selbst zu helfen, deswegen finde ich die Anfrage völlig legitim. Aber die Aussage, man hätte im Studium nichts Relevantes gelernt, ist einfach ein ziemliches Armutszeugnis. Sorry.

    Das sind alles schöne Ideen, die natürlich ihren Platz in einem Buchclub haben.

    Ich möchte - zusätzlich, nicht als "Gegenprogramm" - aber mal eine Lanze für das Lesen als Selbstzweck brechen. Als Lehrer, vor allem Deutschlehrer (zu denen ich ja auch gehöre), neigen wir häufig dazu, immer sofort eine Art "Zusatzprogramm" zum Lesen zu planen. Das geht mit der Beschäftigung im Unterricht los, die ja im Lehrplan gefordert ist (Analyse und Interpretation) bis hin zu außerunterrichtlichen Events wie eben Lesenächte oder die schöne Idee einer Lesewanderung von Joker13

    Was dabei fast immer zu kurz kommt, ist die Stellung, die Lesen im Alltag fast aller lesenden Menschen hat: Als eigene Beschäftigung, die keine Zusatzevents benötigt. Ich würde deshalb in jedem Fall in so einem Buchclub auch viel, sehr viel, Freiraum lassen, in dem einfach gelesen wird. Dafür kann man Bücherkisten mitbringen, in denen die Schüler einfach schmökern, so ganz ohne Arbeitsauftrag, ohne Lesezettel oder Plakat, das erstellt wird. Man kann auch in die örtliche Bibliothek gehen und die Kinder dort einfach mal eine Stunde für sich lassen. Also, man erfüllt seine Aufsichtspflicht, aber ohne Kontrolle, ob die Zeit sinnvoll genutzt wird. Die Idee ist sozusagen, dem Lesen den Imperativ zu nehmen, im Sinne Daniel Pennacs:

    (Quelle: Daniel Pennac: "Wie ein Roman"; http://www.buecherlei.de/fab/autor/np/pennac1.htm)

    Ich habe schöne Erfahrungen gemacht mit ganzen Schulklassen, die sich an schönen Sommertagen irgendwo auf dem Schulgeländer verteilt und einfach nur gelesen haben. Ein paar seilen sich immer ab, aber der Großteil hatte tatsächlich meistens einfach nur Freude am ziellosen Lesen. Ich finde, darum muss es doch gehen. Und wenn am Ende nur ein oder zwei Schüler sich das Buch, in dem sie geblättert haben, ausleihen wollen, ist der päd. Auftrag voll erfüllt.

    Auch ansonsten würde ich versuchen, in so einen Buchclub das Lesen möglichst von der Institution Schule abzulösen, da ich mir davon mehr Nachhaltigkeit versprechen würde. Also, Besuche von Bibliotheken und Buchhandlungen. Oder altersangemessene Lesungen. Theater. Solche Dinge. Wenn Lektüre und Lesen immer nur als Teil der Schule wahrgenommen wird, entwickeln Kinder nie eine Lesekultur.

    Entsprechend würde ich neben dem Aufbau einer Schulbibliothek auch die Implementierung eines offenen Bücherschranks empfehlen, bei dem Schüler sich einfach Bücher mitnehmen und behalten dürfren, und natürlich auch eigene Bücher einstellen sollen, die sie nicht mehr brauchen oder wollen. Vielleicht gibt es so etwas schon als Initiative im Ort, dann könnte der Buchclub eine Kooperation planen, damit so ein Bücherschrank auf dem Schulgelände aufgestellt wird.

    Ansonsten schau doch mal, ob eure örtliche Bibliothek nicht bereits Erfahrungen in der Kooperation mit Schulen hat und entsprechende Angebote machen kann. Oft gibt es Bücherkoffer etc.

    Es gibt im November immer den internationalen Vorlesetag. Hier könnte man mit einer örtlichen Grundschule oder Kita kooperieren, dass der Buchclub hinhgeht und dort vorliest. Achtung: Altenheime haben häufig wenig Verwendung für die tollen Ideen von Lehrkräften und sind von solchen Angeboten eher entnervt.

    Mal ganz ehrlich, ich habe beim Philologenverband mal eine Anfrage gestellt gehabt und keine Antwort bekommen.

    Ist mir so noch nicht passiert. Ich hätte da nachgehakt und wenn ich keine Reaktion bekommen hätte oder mit der Begründung nicht zufrieden gewesen wäre, hätte ich halt den Verband gewechselt. Gibt ja genug Auswahl.

    Von der Inkompetenz eines Verbands, bzw. von der schlechten Erfahrung bei einer Anfrag, darauf zu schließen, dass Berufsverbände und Gewerkschaften insgesamt schlecht sind, halte ich für etwas voreilig.

    Aber ich wollte jetzt den Thread auch nicht kapern, der TE hat ja ein echtes Anliegen, um das es gehen sollte.

    Es hängt meiner Meinung nach stark davon ab, wie sehr beide Schulleiter bereit sind, sich hinter den Kulissen für deine Absichten ins Zeug zu legen.
    Prinzipiell sind Neueinstellungen und Versetzungen erstmal völlig unterschiedliche Vorgänge, die in jedem Fall zu unterschiedlichen Zeiten im Schuljahr ("Versetzung vor Neueinstellung") bearbeitet werden und unter Umständen über verschiedene Schreibtische gehen.

    Viele Vorgänge sind dabei stark automatisiert, damit meine ich, dass die Sachbearbeiter in den einzelnen Bearbeitungsschritten konkret auf bestimmte Sachverhalte achten und dabei oft das Gesamtbild nicht im Auge behalten (können). Damit will ich sagen, dass ein Sachbearbeiter vermutlich erstmal nur darauf achtet, ob so ein Antrag von der SL befürwortet wird und irgendwelche formulierten "Bedingungen" dabei keine Rolle spielen. Außerdem hat der Sachbearbeiter an dieser Stelle keinen Überblick darüber, ob in ein paar Wochen vielleicht über Neueinstellungen eine entsprechende Lücke in der Fächerkombi gefüllt werden kann.

    Der Punkt, wo alle Fäden zusammenlaufen, ist der Dezernent. Der hat aber so viele Schulen und Lehrkräfte, für die er verantwortlich ist, dass er in der Regel auch nur unterschreiben kann, was ihm vorgelegt wird. Ich übertreibe, aber nur ein wenig. Wenn der jetzt mit dem Fall nicht vertraut ist, wenn ihm also dein Name nichts sagt, dann wird er das, was der Sachbearbeiter vorbereitet hat, unterschrieben und weiterschieben.

    Wenn aber deine Schulleiter im Gespräch mit ihm - und miteinander ! - stehen, dann kann es sein, dass er sich die Sache genauer ansieht. Vielleicht, vielleicht hat auch zufällig schon die Bewerberlage im Blick und weiß schon, wie er deinen Weggang an der hergebenden Schule auffangen kann. Aber das sind viele unwägbarkeiten.

    Suche also das Gespräch mit deinen Schulleitern, bitte sie, sich der Sache aktiv anzunehmen, rede mit beteiligten Personalräten und vielleicht kannst du sogar - auf dem Dienstweg! - ein Gespräch mit dem Dezernenten arrangieren. Sonst sehe ich eher schwarz für deinen Antrag.

    Ich weiß nicht, ob das auch für BW gilt, aber es gibt prinzipiell neben dem planstellenneutralen Ländertauschverfahren, für das die Fristen wie bereits beschrieben abgelaufen sind, auch noch eine andere Möglichkeit, die nicht an feste Fristen gebunden ist:
    Man kann auch unabhängig vom Ländertauschverfahren formlos eine Freigabeerklärung beim aktuellen Dienstherrn beantragen. Mit der in der Tasche kann man an den Stellenvergabeverfahren des Zielbundeslandes teilnehmen und behält seinen Beamtenstatus, die Erfahrungsstufen und angesparte Pensionsrücklagen. Ebenso käme eine Bewerbung auf eine Funktionsstelle im Zielbundesland in Betracht.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das auch in BW gilt. Deshalb möchte ich prinzipiell diese Aussage von Bolzbold unbedingt unterschreiben:

    Es empfiehlt sich daher dringend, sich selbst in die Materie einzulesen.

    Ergänzen möchte ich, dass man dies nicht nur hier im Forum machen sollte, sondern an den einschlägigen Stellen, die hier rechtsverbindliche Auskünfte geben können: Vorsgesetzte Behörden, Schulleitungen, Personalräte, Verbände und Gewerkschaften.

    Ich weiß nicht mehr wo, aber in einer Abiaufgabensammlung aus einem anderen Bundesland, also nicht Bayern, hab ich mal diesen Cartoon gefunden, der offenbar wirklich Aufgabe im Abitur war. Ich fand das zumindest fragwürdig. Im Unterricht, wo man sich daran vielleicht reiben und abarbeiten kann, mag das ja noch angehen, aber in einer reinen Prüfungssituation...

    [Blockierte Grafik: https://thebigqs.files.wordpress.com/2010/06/multiculturalism1.jpg]

    Ich habe mich lange davor gedrückt, mit Excel zu arbeiten, hab mich dann vor ein paar Jahren ein wenig damit beschäftigt, war begeistert davon, was dieses Programm alles kann, hab ganz schnell wieder vergessen und nutze es jetzt eher rudimentär.

    Also, als Analogie ist es so, als würde ich einen extrem leistungsstarken Computer als Taschenrechner und vielleicht für einfache Textverarbeitung nutzen.

    Mit Excel kannst du im Prinzip alles machen, bei dem es um die Verwaltung von Datensätzen geht, natürlich angefangen bei Zahlen (Abrechnungen, Kalkulationen etc.), aber eben auch sprachliche Inhalte. Anders als bei Word kann man hier Tabellen so anlegen, dass es eine Filterfunktion gibt, d.h. du kannst mit wenigen Klicks nur die Daten anzeigen, die du gerade brauchst. Aktuell nutze ich da zum Beispiel, indem ich mir eine Tabelle angelegt habe, in der alle meine Klassen mit Fach, Schülerzahl und Stundenzahl angezeigt wird. Mit einem Klick kann ich mir jetzt anzeigen, wie viele Stunden ich Englisch unterrichte, oder wie viele Schüler ich einplanen muss, wenn ich für alle meine Deutschkurse XY machen möchte.

    Das ist letztlich Spielerei und kratzt kaum an der Verpackung des Leistungspakets des Programms, aber für mich war es ein Einstieg.

    Ich habe mit Excel zwei Probleme, die vermutlich - trotz anderer Bemühungen - dazu füren werden, dass ich es nie verstärkt verwende:

    1. Von allen Programmen des Officepakets ist es am wenigsten intuitiv. Es kann unfassbar viel, aber die Funktionsweise erschließt sich - zumindest mir - nicht so schnell und einfach wie bei Word, Power Point, Outlook oder Publisher.

    2. Ich glaube, um die Funktionen richtig ausnutzen zu können, braucht man schon beim Erstellen der Tabelle einen sehr systematischen Blick auf die Datensätze, in Hinblick darauf, was man braucht, wie man sie nutzen möchte und welche Art der Eintragung dafür notwendig ist. Dann kommt das Planen der Formeln, die - zumindest aus meiner Sicht - sehr komplex sein können, weil sie z.T. sehr in sich verschachtelt sind. Ich glaube, dafür fehlt mir einfach eine naturwissenschaftliche, systematische Denkweise

    Es wird andere geben, die gleich euphorisch davon berichten, was Excel alles kann. Das will ich überhaupt nicht leugnen. Und sicher ist es ein Programm, bei dem anderen Menschen der Umgang einfach leichter fällt als mir. Aber ich wollte auch die Sicht eines willigen, letztlich aber quasi gescheiterten Nutzers einbringen.

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