Beiträge von MrsPace

    Du hast für das Fach eine Lehrbefähigung, also musst du es unterrichten. Ich befürchte, das wird sich kaum ändern lassen.

    Wie @Krabappel sagt: Versuche, das Beste draus zu machen.

    Ich unterrichte auch lieber Mathe als Englisch. An unserer Schule gibt es allerdings eine Überversorgung mit Mathe und eine Unterversorgung mit Englisch. Also muss ich hauptsächlich Englisch unterrichten. Fand ich am Anfang auch nicht so toll, mittlerweile habe ich mich aber damit arrangieren können.

    Ich habe Englisch aus voller Überzeugung heraus studiert. Das Studium hat mir Spaß gemacht, auch wenn es nur (wegen Mathe) gefühlt "nebenher" lief. Mathe war sehr aufwändig und so habe ich nie groß für Englisch gelernt und trotzdem die meisten Scheine im 1er-Bereich absolviert. Englisch zu unterrichten machte mir aber dann doch irgendwie weniger Spaß obwohl ich privat fast alles auf Englisch "erledige" (Lesen, Serien/Filme gucken, Sprechen, etc.)

    Als dann die Situation eintrat, dass ich signifikant mehr Englisch unterrichten musste, hab ich mich einfach mal hingesetzt und gefragt, woran es eigentlich konkret liegt, dass mir Englisch keinen Spaß macht. Die Übeltäter waren recht schnell gefunden: Der hohe Korrekturaufwand in der Oberstufe und die Aufmachung der Lehrwerke. Für beide "Probleme" habe ich eine Lösung gefunden.

    In der Oberstufe habe ich früher bei jeder Klausur einen Aufsatz dabei gehabt, was einen immensen Korrekturaufwand bedeutete. Seither schreibe ich in der 11 nur noch eine Aufsatz-Klausur und in 12 und 13 jeweils zwei Aufsatz-Klausuren. Ansonsten schreibe ich andere Klausuren (Hörverstehen, Language (in der 11), Ersatz einer Klausur durch eine gleichwertige Leistung, etc.). Das hat mir immens geholfen.

    Das Problem mit den Lehrwerken abzustellen war aufwändiger. Ich finde die Lehrwerke, die es für Englisch gibt (als near-native speaker) eine Katastrophe, ehrlich gesagt... Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, mich zu beschweren. Es fängt bei den wenig authentischen Unit-Texten und den dazugehörigen völlig sinnfreien Vokabellisten an und hört bei den stupiden "fill in the gap"-Übungen noch lange nicht auf. Vereinzelt gibt es im Buch mal was Brauchbares (das verwende ich dann auch) aber größtenteils habe ich mir nun eigene Materialien erstellt und verwende fast ausschließlich (bis auf Prüfungsvorbereitung) diese.

    Eventuell wäre das auch eine Möglichkeit für dich: Zu gucken, warum dir Physik konkret keinen Spaß macht und das dann gezielt abzustellen?

    Das machen die nicht? Die Sätze werden ja gefühlt ewig lang, wenn man darauf verzichtet...

    Nein, das machen sie nicht. Pro Klasse wenn ich Glück habe ein Schüler/eine Schülerin der/die solche Strukturen aktiv verwendet...

    Ich bin vielfach schon froh, wenn ich mal ein „because“ oder ein „if“ lese und nicht nur Hauptsatz an Hauptsatz an Hauptsatz.

    Bin aber am BG. Am allgemeinbildenden Gymnasium ist es sicher anders.

    Ich stelle mir da die Frage ob es langfristig klug ist, den Anspruch immer weiter zu senken, bis auch der letzte einen Abschluss bekommt.

    Nein. Das habe ich auch nirgends behauptet... Dennoch tun das viele Kolleginnen und Kollegen leider. Ich habe nicht wenige Schüler die von der Realschule mit einer 2 in Englisch kommen und dann bei mir eine 5 haben. „Man mag den Kindern ja die Zukunft nicht verbauen.“ Dass sie aber dann bei uns oftmals früher oder später scheitern... Joah, das ist dann nicht mehr deren Problem sondern unseres bzw. das der Schüler... Und dann hingen sie fünf Jahre bei uns (in einem dreijährigen Bildungsgang) und haben nichts in der Hand.

    @MrsPace und wie bringt man diese Sachen den Schülern dann bei? Doch wohl nicht gar nicht?

    Es kommt drauf an. Einem Schüler, der den mittleren Bildungsabschluss geschafft hat und zu uns in die 11 kommt, werde ich sicher nicht mehr das present progressive erklären. Gleiches gilt für die allermeisten anderen Zeitformen. Wer die nicht sicher beherrscht, hat in einer gymnasialen Oberstufe meines Erachtens nichts zu suchen bzw. bekommt halt entsprechende Noten (5) attestiert.

    Die höheren grammatikalischen Strukturen wie Partizipialkonstruktionen lernen sie natürlich noch in der 11. Aber wer diese dann halt im Abi trotzdem nicht zeigt, bekomt halt sprachlich keine 1. Es muss aber halt auch nicht jeder ne 1 haben, oder?

    Und wieder entdecke ich sowas Neumodisches...

    früher:
    (to) go, went, gone
    Und:
    I go
    you go
    he/she/it...

    heute: Arbeitsheft mit Lückentext "trage mal was oder were oder wasn't/ weren't richtig ein".

    Es werden offensichtlich keine Verben mehr konjugiert und durchexerziert, können muss man sie aber trotzdem irgendwie :gruebel:

    Das Problem ist, dass viele Schüler schon auf Deutsch nicht korrekt konjugieren können... Und dann sollen sie es auf Englisch können?! Das Gleiche gilt für höhere grammatikalische Strukturen; Passiv, Partizipialkonstruktionen, etc. Sie verwenden das nicht einmal auf Deutsch... Wie sollen sie es dann auf Englisch können?

    Sprachlich habe ich im sehr-gut-Bereich nur ganz ganz selten Schüler. Im gut-Bereich vielleicht einen, zwei, wenn es eine gute Klasse ist vielleicht auch mal drei Schüler. Ansonsten ein paar im befriedigend-Bereich; die allermeisten irgendwo im ausreichend-Bereich und ein paar wenige im mangelhaft-Bereich.

    Ich finde auch, dass man da keine pauschalen Aussagen machen kann. Jeder muss einen individuellen Weg zu einer gesunden Work-Life-Balance finden.

    Ich finde es eher stressig, in den „kurzen“ Ferien zu verreisen. Wenn, dann gehen wir mal vier Nächte irgendwo hin. Das war‘s.

    Am Schulort zu wohnen, birgt meines Erachtens nur Vorteile. Ich bin der Pendelei absolut überdrüssig. Für mich ist die Fahrt jeden Tag eine extra Doppelstunde. Das muss doch nicht sein! Und in der Großstadt... Wen trifft man da mal „zufällig“. Ich habe einige ehemalige Schüler, die nun seit Jahren an meinem Wohnort studieren. Getroffen habe ich bisher zwei davon...

    offtopic-Fantasy-Einwurf zu Zauberstäben: wand (Harry Potter), staff (Lord of the Rings), rod (Final Fantasy)

    Naja, wobei das halt ganz klar keine Synonyme sind... Ein „wand“ wird ausschließlich zum Zaubern benutzt. Ein „staff“ wird auch benutzt um daran zu gehen und hat Symbolcharakter (Autorität). Und „rod“ ist mMn nach einfach ein Wort für ein langes, gerades Stück Holz/Metall/etc. ohne besondere Funktion.

    Edit: Hab‘s eben nachgeschlagen im OALD. Stimmt in etwa so wie ich es geschrieben habe.

    Es ist allgemein die Konfrontation mit der Zielsprache, die es macht! Egal ob man jetzt Serien/Filme guckt, Hörspiele hört, Bücher/Zeitungen/Zeitschriften auf Englisch liest.

    Für das allerbeste Mittel zum Zweck halte ich immer noch einen Auslandsaufenthalt ab drei Monaten Länge bei dem man gezwungen ist, in der Zielsprache zu kommunizieren. Zum „Blut lecken“ reicht aber auch mal eine 1-wöchige Studienfahrt.

    Ich rechne in BWL meinen Schülern bzw. Azubis immer vor, was man so insg. im Leben verdient. Grundvoraussetzung bei allen ist Single = Steuerklasse 1.
    Am extremsten ist es bei den Maschinen- und Anlagenführern. Dabei handelt es sich um eine zweijährige Kurzausbildung, die nur deswegen eingeführt wurde, weil wir heute Schulpflicht bis 18 haben. Früher wurden die einfach 2-3 Wochen angelernt und fertig.

    • Maschinen- und Anlagenführer: Arbeitszeit bis zur Rente: 49 Jahre, 13 Monatsgehälter, 1600,- € netto (ja, soviel bekommen die echt): Lebenseinkommen: 1.020.000,- €.
    • Lehrer (a13): Arbeitszeit bis zur Pension: 35 Jahre, 12 Monatsgehälter, 2500,- € netto nach Krankenkasse: Lebenseinkommen: 1.050.000,- €

    Mit dem Studium und dem ganzen Kram haben wir also am Lebensende ganze 30.000,- € mehr verdient als eine ungelernte Kraft, die in einer Brauerei die Etiketten in die Maschine nachfüllt.

    Ich rechne bei mir immer mit "netto nach Krankenkasse", weil die Krankenkasse bei den Angestellten und Arbeitern ja schon runter ist, ich sie aber vom "gesetzlichen Netto" noch voll zahlen muß. Von wegen Vergleichbarkeit.

    Aber es ist mMn ein großer Unterschied ob man ein Leben lang mit 1.600€ netto auskommen muss oder ob man mit längeren Ausbildungszeiten (Oberstufe, Studium) halt quasi in ein höheres Monatsgehalt investiert, von dem man sich halt auch mal was leisten kann (Urlaub, Hobbies,...)

    Wo verdient man als Lehrer nur 2.500€ netto?! Ich bin nun acht Jahre im Geschäft und verdiene gut 3.200€ netto (nach Krankenkasse)...

    Um dieser Burnout-Gefahr entgegenzuwirken, kann man nur empfehlen, einen Weg zu finden zu einer gesunden Work-Life-Balance zu kommen.

    Der Unterricht muss gut sein, nicht perfekt. Die Klausuren müssen zeitnah, aber nicht morgen zurückgegeben werden. Lehrwerke gibt es nicht ohne Grund. Man muss nicht für jede Stunde ein Arbeitsblatt erstellen. Man wird nicht die Welt retten können. Die eigenen Ansprüche an sich selbst zurückschrauben.

    Weiterhin halte ich ein gutes Zeitmanagement für wichtig. Wer Dinge nicht vor sich herschiebt und trotzdem Nachtschichten macht, macht irgendwas falsch. (Von unvorhergesehenen „Notfällen“ mal abgesehen...)

    Ein erfülltes Privatleben ist wichtig. Es muss Dinge geben, die wichtiger als die Schule sind! Man suche sich ein Hobby oder ein Ehrenamt in dem man aufgeht.

    Und wenn Familie/Freunde/Bekannte mal wieder auf die freien Nachmittage im Schwimmbad oder die 14 Wochen Ferien verweisen: Hey, Augen auf bei der Berufswahl. Sie hätten doch auch Lehrer/in werden können oder könnten eventuell noch einen Seiten- oder Quereinstieg machen... Wenn das so ein toller Beruf mit soviel Freizeit ist, was hindert sie dann daran?!

    Nicht so genau wie ich dachte, sonst hätte ich nicht gefragt. Ich hab nämlich tatsächlich gelesen. Unsere Schule hat keine 150€ pro. Schüler.
    Aber ich werde woanders schlauer. Wer will ....und so.

    Offenbar hast du nicht gelesen, denn meine Schule hat gar kein Budget. Das dürfte bei anderen Schulen auch der Fall sein...

    Nochmal für dich: Wir beziehen die iPads über Bechtle für 285€ pro Stück. Die Schüler bezahlen davon nur die Hälfte (142,50€) weil der Schulträger (der Landkreis) die andere Hälfte übernimmt.

    Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht wüsste, wie man einen Text sinnvoll per Spracheingabe formatiert.... Simulation elektronischer Schaltungen geht m.E. nicht sinnvoll ohne Maus und Tastatur, Schaltpläne erstellen auch nicht. im allgemein bildenden Bereich z.B. Diagramme erstellen per Spracheingabe? Kann ich mir schwer vorstellen.

    Also ich weiß ja nicht, was Studenten so in aller Regel studieren, aber meine brauchten auch bei mir mehr als Textverarbeitung.

    Fließtext formatiert Pages von allein. Gibt für Alles Vorlagen. Gleiches gilt für Diagramme mit Numbers. Da lohnt es sich nicht mal den Stift auszupacken für die paar Eingaben. In den beiden anderen Bereichen kenn ich mich nicht aus. Eventuell gibt es da Apps, die das machen und unkompkiziert zu bedienen sind?

    Ich unterrichte Mathe und Englisch und da gibt es einen Haufen Zeug, das einem das Leben einfacher macht. Und das geht alles ohne Stift/Tastatur. Man muss sich da halt für seine jeweiligen Fächer informieren.

    Aha. Damit kosten die IPads also 300 €, von denen der Schulträger die Hälfte zahlt. Das ist ja ok, wenn das bei Euch so ist, nur klang es so, dass die IPads 142,5 € kosten.

    Die Kosten für die MDM Lösung würden mich tatsächlich interessieren, das wäre nett, wenn Du fragst.

    Mach ich. :) Die iPads kosten 285€ genau. Aber die Schüler zahlen wie gesagt nur die Hälfte.

    Mal ne ganz doofe Frage: die Stifte (Apple pencils) sind doch nur mit dem iPad Pro kompatibel oder?

    Mit dem neusten iPad für 350€ sind sie auch kompatibel.

    Ja mei, in Niedersachsen gibt's über 800.000 SchülerInnen.

    Das finde ich interessant. Wer hat noch solche Erfahrungen gemacht? Was wird denn von Azubis erwartet? Studenten benötigen ja in aller Regel nur Textverarbeitung. Welche Programme dann später möglicherweise im Beruf kommen ist wiederum sehr speziell und wird sowieso dort erlernt.
    Oder was wäre eurer Meinung nach (jenseits von Spielerei) universell zu erlernen, was noch in 5 Jahren Relevanz hat?

    Ich sag‘s mal so: Es geht ja nicht drum, diese oder jene konkrete App bedienen zu können, sondern allgemein die Schemata zu verstehen, wie solche Programme funktionieren.

    Ich vergleiche das immer mit Brettspielen: Je mehr unterschiedliche Brettspiele du kennst und beherrscht, desto leichter wird es dir fallen, ein neues Brettspiel zu lernen und desto schneller erkennst du beim neuen Spiel auch Strategien bzw. weißt, wie du agieren musst um erfolgreich zu sein bzw. zu gewinnen.

    Genauso ist es mMn bei Software.

    @MrsPace : Bei dem Preis würde mich eine Bezugsquelle interessieren, gerne auch per PN.

    Das aktuelle IPad kostet im Laden 350 €, es kommen nochmal 100€ für den Stift dazu und Geld für ein Tastaturcover, wenn man das haben möchte.

    In Amerika gibt Apple 30$ Bildungsrabatt, das findet man im Netz, da kann ich mir nun nicht vorstellen, dass hier die Dinger weniger als die Hälfte des regulären Preises kosten für Schulen.

    Eine Schule hier hat noch letztes Jahr bis zu 500 € für die IPads 2017 bezahlt, weil die meisten ein sehr gutes Tastaturcover genommen haben. Mir ist klar, dass die neuen IPads billiger sind, aber so billig?

    Oder ist das ein Gesamtpaket, wo auch noch monatliche Kosten, etwa für eine MDM Software, dazukommen?

    Bechtle AG. Wir haben da 70 iPads für knapp 20.000€ abgenommen und geben die im Bonussystem (50% Eigenanteil - 50% Schulträger) an die Schüler ab. Macht 142,50€ pro iPad pro Schüler. Stift, Tastatur, etc. sind kein Muss, können aber privat dazugekauft werden.

    MDM-Lösung kommt meines Wissens noch oben drauf. Da weiß ich jedoch nichts über die Kosten. Kann ich mich aber erkundigen, wenn du magst.

    Die hier mehrfach in den Raum geworfenen Gerätekosten von 300 bis 500 € halte ich für grob realistisch.

    Woher kommen diese Zahlen? Für das iPad der neusten Generation zahlen unsere Schüler kommendes Schuljahr 142,50€ pro Nase. Die Apps, die wir brauchen und die sonst kosten, sind kostenlos vorinstalliert.

    Ich bin ja immer noch der Meinung, dass das auch auf einem Tablet ohne Tastatur nicht möglich ist und weil meine Kollegen das auch so sehen, sind wir eben jetzt schon ins Pilotprojekt eingestiegen.

    Wenn man möchte kann man ans Tablet ja eine Tastatur ran machen. Da hindert einen doch keiner dran. Allerdings wüsste ich auch nicht wozu man unbedingt eine Tastatur bräuchte, wenn man die Möglichkeiten Spracheingabe und Apple Pencil hat...

    Braucht es dazu überhaupt digitale Endgeräte in Klassenzimmern?

    Meiner Meinung nach unbedingt. Ehemalige Schüler berichten mir, dass in den Betrieben einfach ein Tablet in die Hand gedrückt wird und es dann heißt, "Erstellen Sie mal eine Keynote über xy." Da wird vorausgesetzt, dass man den Umgang mit solchen Geräten beherrscht. Denn die neue Generation sind ja alle "digital natives"... (Was meiner Erfahrung nach überhaupt nicht der Fall ist, weil zu "digital natives" mehr dazu gehört als Selfies machen und Whatsapp schreiben...)

    M.E. müssen deswegen die Eltern (wenn es überhaupt soweit kommt) finanziell herangezogen werden, schon allein, damit der Kram ordentlich behandelt wird.

    Eben. Was nichts kostet, ist nichts wert... Ist leider so.

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