Beiträge von dasHiggs

    Das kommt nicht nur nicht gut an, sondern widerspricht schlicht dem geleisteten Amtseid und dürfte bei auffliegen disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen.

    Für den Dienstherren leg ich mich gern nochmal unters MRT, bei meinen Bandscheiben will ich den Amtsarzt sehen der mir zu 100% nachweisen kann, dass ich keine Rückenschmerzen habe..


    Der Dienstherr hat uns übrigens auch eine Pflicht, nämlich die der amtsangemessenen Alimentation. Gegenüber meinem, nur schwer nachzuweisenden Fehlverhalten, hat das oberste Gericht in diesem Land mehrfach festgestellt, dass unser Dienstherr seiner Pflicht erwiesenermaßen nicht nachkommt. Nach jahrelanger Untätigkeit kommen dann so Konstrukte wie in NRW raus, über die hier schon viel geschrieben wurde.


    Wie gesagt, für mich persönlich wäre das Maß mit einem so unverschämten Abschluss voll. Würde ich im abbezahlten Eigenheim sitzen oder nen Kredit mit 0,8% p.a. tilgen würd ich mir nen Ast abfreuen und brav weitermachen.

    Da hast du natürlich recht, das hab ich tatsächlich anders geschrieben als es gemeint war. Ich werde versuchen mir die Stunden irgendwie, in letzter Instanz auch über Krankheit, reinzuholen. Wenn es anders geht: Umso besser für alle Beteiligten.

    Was mich am meisten ärgert ist, dass man uns versucht für dumm zu verkaufen und den Effekt der Inflation völlig falsch darstellt. Die Inflationsrate wird mittelfristig gesehen sinken und man versucht uns zu erzählen "Seht ihr, ist doch gar nicht mehr so schlimm!". Und durch die Einmalzahlungen soll (neben dem natürlich wichtigsten Aspekt, nämlich, dass nicht tabellenwirksam erhöht wird) der Eindruck erweckt werden, dass der Lohnverlust durch die Inflation fürs letzte Jahr ausgeglichen wird. Also alles gut, was wollen wir eigentlich? Hierbei wird ein völlig falsches Bild der Inflation und ihres Einflusses auf Löhne erzeugt. Erschreckenderweise stelle ich bei Gesprächen mit KuK häufig fest, dass sie genau diesem Narrativ auf den Leim gehen, weil sie grundsätzlich nicht verstanden haben, welchen Effekt die Inflation hat.


    Aber das was da bei den Verhandlungen abgeht ist wirklich unter aller Sau und das ist ja immer noch der TVöD, der TV-L war bisher immer noch schlechter.


    Für mich ist damit der Kipppunkt erreicht. Meine Frau und ich können uns stand heute trotz 2x A13 kein Haus mehr leisten: Die Rate wäre bei deutlich über 3k€ im Monat; mit geplanter Familie, TZ und allem was dazu gehört nicht zu stemmen.


    Sollte der Tarifabschluss für uns auf einem so unterirdischen Niveau liegen werde ich folgendes machen:


    Exceltabelle: Reallohnverlust berechnen, mit Inflationsrate das inflationsindexierte Lohnniveau bestimmen und daraus den Stundenlohn einer 41h Woche berechnen. Dann aus der Differenz der beiden Löhne über den Stundenlohn die Anzahl der Stunden berechnen, die der Differenz der Löhne entspricht. Diese Stunden werde ich dann krankfeiern. Bei uns an der Schulform wird wenig bis gar nicht vertreten, sodass sich der Effekt fürs Kollegium in Grenzen hält. Bei akkumulierten 15-20% Reallohnverlust kommen da 30-40 Krankentage bei raus. Aktuell bin ich bei weniger als 5 pro SJ, womit ich bei uns im Kollegium aktuell eher im Durchschnitt rangieren würde.


    Ich weiß, dass das hier nicht gut ankommen wird, aber ich fühle mich von diesem System nur noch verarscht.

    Dann melde ich an dieser Stelle auch einmal zurück, dass alle 7 Bewerber (auf 7 verschiedene Stellen) meines Kollegiums seit März letzten Jahres nichts gehört haben, außer dass es normal sei, dass es so lange dauere.

    Aber das macht nichts; dass ich das Geld, das ich privat für eine Kursfahrt im August vorgestreckt habe, immer noch nicht zurück habe, ist auch normal…

    Danke für solche Informationen. Da bei uns Kursfahrten relativ selten sind war ich die letzten Jahre auf keiner, sollte es aber mal soweit sein, werde ich selbstverständlich kein privates Geld (mehr) vorstrecken.

    Dazu das monatlich niedrige Gehalt/Besoldung als in der freien Wirtschaft mit vergleichbaren Qualifikationen.

    Apropos Stammtischfehler:

    Hast du dafür eine Quelle?


    Ich verdiene zum Teil deutlich mehr als Kommilitonen in der freien Wirtschaft und die sind zu großen Teilen promoviert.

    So gemütlich sind die A 14 Stellen mit häufig drei Aufgabenbereichen auch nicht mehr ;-). Sofern es dafür keine Stundenentlastung gibt: Für die 170 Euro netto kann man das Geld auch mit Nebentätigkeit deutlich schneller verdienen und sich überlegen, dass erst kurz vor der Pension anzutreten, sofern A 15 eben kein Karriereziel ist.

    So ists bei mir aktuell auch: A14 wäre höchstens ein Zwischenschritt zu einer anvisierten A15 Stelle, A14 ohne irgendeine Perspektive käme für mich aus den von dir genannten Gründen nicht in Frage.

    Vielleicht kommt im Zuge von A 13 auch nachlaufend wieder die Regelbeförderung als Bonmot für Gymnasien :)

    Da auch kein Laufbahnwechsel bei den hochgestuften A13ern vorliegt wird es keine Notwendigkeit geben, eine Regelbeförderung durchzuführen.

    In der Versorgungsgesetze der jeweiligen Bundesländer befinden sich and Anrechnungszeiten.


    Hier geht es zu den Infos für NRW.

    Gibt es eigentlich eine Begründung dafür, dass die anrechenbare Studienzeit innerhalb eines 1,5 Jahres Korridors um fast 10% abgesenkt wurde? Warum wird überhaupt nicht das volle Studium angerechnet?

    Ich vermute auch, dass ich leicht über die 60 Monate komme. Hatte immer gedacht man könne sich das so oder so auszahlen lassen wenn man auf Lebenszeit verbeamtet wird :autsch:

    Das wäre eigentlich fair, da ja im Umkehrschluss auch die Rente auf die Pension angerechnet wird (unter gewissen Umständen).


    Selbst geringfügige Beschäftigungszeiten ab 2013 zählen die mittlerweile voll als Beitragsmonat, weshalb ich selbst wegen läppischen 3 Monaten drüber bin. Hätte ich damals mal auf die 3*300€/Monat verzichtet...


    Aber so ist das mittlerweile in Deutschland. Alles Anzeichen dafür, dass das gesamte System komplett am Anschlag läuft und auf Dauer kollabieren wird. Ich passe daher meinen Arbeitseinsatz an die Wertschätzung, die mir vom Staat/Dienstherr entgegengebracht wird an.

    ich hab neulich mal nen Termin mit der RV gehabt, weil ich mir meine Beiträge auszahlen lassen wollte. Stellt sich raus, es fehlt nur noch 1 Monat zum echten Rentenanspruch. Jetzt überlege ich, ob es sich nicht vlt. doch lohnt, den einen Monat nachzuzahlen. Wie seht Ihr das?

    Ich bin drei Monate drüber und ärgere mich schwarz nicht an die Kohle zu kommen. Raus da und zwar so schnell du kannst.

    Also alle gleich. Und wie gesagt, das was NRW da macht, ist schon an der Grenze zum legalen. Daher reiche ich auch immer schön jährlich Widerspruch gegen meine Besoldung ein.

    Das sowieso, wer das nicht macht gehört mit dem Klammerbeutel gepudert. Naiv zu denken, dass man, wenn das BVG feststellt, dass die Besoldung der letzten Jahre verfassungswidrig war automatisch eine Nachzahlung bekommt. Die gibts nämlich nur, wenn man immer brav Widerspruch eingelegt hat. Je nach Fall sogar jährlich.

    Ich bin recht sicher, das dritte Kind ist schon in der Mache, damit man diesen fetten Bonus auch noch mitnimmt. Das lohnt sich ja dann besonders.

    So viel Gottvertrauen muss man erstmal haben. So ein Kind ist eine irreversible Angelegenheit, die Besoldungsgesetzgebung jedoch nicht. Ich würde niemals darauf spekulieren, dass diese völlig weltfremden und den Leistungsbegriff ad absurdum führenden Zuschläge nicht jederzeit wieder kassiert werden. Ein Zurückzahlen würde ich zwar nicht befürchten, aber was, wenn ich auf einmal mit 600€ weniger pro Monat als geplant dastehe? Das dritte Kind löst sich ja nicht in Luft auf...


    Der eigentliche Skandal ist doch, wie es überhaupt dazu kommen konnte: Das BVG hat festgestellt, dass es eine Beamtenfamilie mit Kindern in der kleinsten Besoldungsgruppe nicht den notwendigen Abstand von 15% zur Familie mit gleicher Kinderzahl in Grundsicherung lebend erhält. (merke: über 160h Arbeit pro Monat sind dem Staat übrigens nur 15% mehr wert als die Grundsicherung, wo wir wieder beim Leistungsbegriff wären)


    D.h. anstatt zu erkennen, dass im Allgemeinen die Bezüge deutlich zu niedrig sind wird so ein Stunt wie hier in NRW hingelegt, der genau nur die Fälle versucht abzufangen, in denen die 15% Marke gerissen wird. Sollten selbst mit Zuschlägen die Abstände nicht eingehalten werden können, so werden die unteren Besoldungsgruppen schlicht abgeschafft und alle hochgruppiert, damit ja nicht wegen des Abstandsgebotes der Besoldungsgruppen untereinander alle adäquat erhöht werden müssen.

    Alles in allem wieder einmal eine unverschämte Sparmaßnahme ohne das eigentliche Problem zu lösen.

    Halt dich fest: du darfst auch als Beamter das Dienstverhältnis einseitig aufkündigen und brauchst dafür nicht einmal eine Begründung. Ich nehme aber an, dass du es doch fortsetzen möchtest und darfst dabei genießen, dass dein Dienstherr nun gezwungen wurde, die Besoldung doch anzupassen.

    Diese Aussage kannst du doch niemals ernst meinen:


    Es gibt einen Deal zwischen zwei Seiten. Eine Seite entscheidet sich, (illegal) ihre Hälfte des Deals nicht mehr einzuhalten und jetzt ist die andere Seite schuld, weil sie doch kündigen könnte?


    Das ist ja mal eine interessante Rechtsauffassung, aber victim blaming ist ja gerade auch in anderen Bereichen angesagt.

    Bei solchen KuK müssen wir uns nicht wundern, dass es immer schlimmer wird.

    Der "Deal" den man mal eingegangen ist, lautet übrigens nicht "Ich behalte mein Leben lang die gleichen Arbeitsbedingungen und muss nie was neues lernen", sondern "Ich erfülle die mir übertragenen Amtspflichten gewissenhaft und werde dafür amtsangemessen alimentiert".

    Alles richtig was du schreibst.


    Der Witz ist aber: In den letzten Jahren wurde ja gerade nachweislich nicht amtsangemessen alimentiert, was den Dienstherren einen Sch**** gekümmert hat.


    Was soll man da noch machen? Man klagt, bekommt Recht und dann passiert genau nix?!


    Und ob die hohen Reallohnverluste, die durch unverschämte Tarifrunden (wie kann man damals in einer Zeit ansteigender Inflation nur eine Laufzeit von 2 Jahren vereinbaren) noch amtsangemessen sind wage ich auch zu bezweifeln.


    Ich habe den Deal eingehalten und mein Dienstherr hat ihn gerichtlich nachgewiesen gebrochen. In der Arbeitswelt würde man das Arbeitsverhältnis mit der Begründung, dass das Vertrauen nachhaltig und unwiederbringlich zerstört ist beenden. Und wir sollen weitermachen wie bisher?

    An der Stelle wäre ich als Seiteneinsteiger auch raus, würde auf meinen Beamtenstatus auf Lebenszeit verzichten und mir mit meinen Anfang bis Mitte 30 einen anderen Job suchen. Zusätzlich zu diesen ganzen Schikanen darf man auch nicht vergessen, dass wir schon länger erhebliche Reallohnverluste erleiden. Meine Exceltabelle sagt mir, dass ich aktuell bei über 15% Reallohnverlust bin. Wenn sich jetzt auch noch die Arbeitsbedingungen so verschlechtern bin ich raus, das tue ich mir nicht mehr an..

    Wow, besonders die Ausweitung des Umkreises von 35km auf 50km hat es in sich (Da gabs mal irgendwas mit Pi und r2...) Für z.B. Leute vom Land, die auf einmal "in Reichweite" der Brennpunktschule in Gelsenkirchen liegen, für die Anfahrt aber halb über Land, halb über eine verstopfte Autobahn müssen bestimmt kein Spaß.

    Würde ich dadurch auf einmal an eine Schule abgeordnet, an die ich nicht möchte bzw. müsste ich dafür täglich 1,5-2h Fahrzeit (inkl. der dadurch entstehenden Kosten) in Kauf nehmen, würde ich glaub ich recht schnell kreativ werden, die Einsatzzeit an dieser Schule zu minimieren. Dann wird halt keine Aspirin morgens eingeworfen, sondern sich lieber krankgemeldet. Sicher ist sicher. Auch steht bestimmt nicht mein privater PKW zur Verfügung, wenn ich nach dem Unterrichtseinsatz an der mich abordnenden Schule zur abgeordneten Schule muss für eine Lehrerkonferenz am Nachmittag. Dann wird die unzuverlässige Bahn genommen. Und selbstverständlich handelt es sich bei dieser Fahrt um eine Dienstfahrt, deren Dauer zur Arbeitszeit gehört. Kosten trägt natürlich der Dienstherr.


    Besonders lustig wird es, wenn man in Gebiete abgeordnet wird, in denen die hiesigen KuK hohe Ortszuschläge kassieren, man selbst sich aber bewusst fürs das Ländliche mit all seinen Vor- und Nachteilen entschieden hat und nun genau dorthin abgeordnet wird. :sterne:

    Naja, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird und ich hoffe doch sehr, dass jeder Fall im Einzelnen mit Augenmaß und einer Portion gesundem Menschenverstand geprüft wird. (ok beim Schreiben fällt mir auf, wie naiv das eigentlich ist)

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