Familienzuschlag/Regionalklassen NRW

  • Na dann raus mit dir in die freie Wirtschaft!

    Ich durfte mit der OBAS so eine Art verschärftes Ref machen bei durchgängig 20 Stunden Unterricht die Woche + 18 UBs in zwei Jahren. War nicht mehr Arbeit als mein Fachstudium. Über diese Belastung lachen meine Freunde und Bekannte in Großkanzleien, den Big4 Strategieberatungen usw nur. Und nur die sind in den Sphären wie du sie beschreibst. Der A13 Lehrer braucht sich mit seinem netto vor nichts zu verstekcen. Durschnittsgehalt von Akademikern liegt laut dem Gehaltsreport 2022 bei knapp 60k€ Brutto, also ziemlich genau 3k€ netto. Da hat der A13er ja im ersten Jahr schon mehr. Und wie wir ja hier diskutieren gibt es ja üppigste Zulagen bei Familiengründung.


    Welche Fächer unterrichtest du?

    Gehaltsreporte bilden fast ausschließlich Grundgehälter ab. Mit Bonuszahlungen, Prämien, Mitarbeiteraktien, etc. bist du da ganz schnell in anderen Dimensionen.

    Und nein, auch ich kenne Leute in Großkonzernen der Energiewirtschaft, Fluggesellschaften, Big 4 Consulting, etc. und kann das nicht bestätigen.

    Meine Fächer sind Geographie, Biologie und Chemie.

  • Ich schreib deshalb planbar, da man als angehender Lehrer gut abschätzen kann, wo man am Ende finanziell steht. Das ist bei einer Karriere in der "freien Wirtschaft" anders. Bis auf einen Kumpel (der Typ ist halt auch einfach ein Brain) verdienen meine anderen ehemaligen Kommilitonen schlechter als ich, bei deutlich mehr Stunden pro Woche.

    Da kann ich erneut aus meinem Umfeld nur das genaue Gegenteil berichten. Unglaublich gute Arbeitsbedingungen von Anfang an (damit kann sich kein Lehrer messen) und das zu einem ähnlichen oder besseren Lohn ... nur geht da die Kurve noch steil nach oben über die Jahre, bei Lehren überhaupt nicht.

  • Gehaltsreporte bilden fast ausschließlich Grundgehälter ab. Mit Bonuszahlungen, Prämien, Mitarbeiteraktien, etc. bist du da ganz schnell in anderen Dimensionen.

    Exakt. Mit dem Grundgehalt würde es bei den meisten meiner jungen Bekannten sicher unter einem A12er-/A13er-Niveau bleiben. Mit allen Boni und sonstigen Vorteilen sieht es dann wieder ganz anders aus.

  • Da kann ich erneut aus meinem Umfeld nur das genaue Gegenteil berichten. Unglaublich gute Arbeitsbedingungen von Anfang an (damit kann sich kein Lehrer messen) und das zu einem ähnlichen oder besseren Lohn ... nur geht da die Kurve noch steil nach oben über die Jahre, bei Lehren überhaupt nicht.

    Die Arbeitsbedingungen z.B. auch den Räumen, Mobiliar, Sauberkeit, Laustärke, etc. Wie soll man sich in so einem Umfeld wohl fühlen? An der Schule wird nichtmal gesetzlicher Arbeitsschutz eingehalten. Ist ja auch kein Wunder, um Sicherheit muss sich ja der sicherheitsbeauftragte Kollege on Top mit höchstens 2 Entlastungsstunden kümmern. Eine Zumutung!

  • Gehaltsreporte bilden fast ausschließlich Grundgehälter ab. Mit Bonuszahlungen, Prämien, Mitarbeiteraktien, etc. bist du da ganz schnell in anderen Dimensionen.

    Du meinst so wie bei uns die Pension?

    Meine Fächer sind Geographie, Biologie und Chemie.

    Oha, damit wirds da draußen aber schwierig. Biologen und Chemiker (mit Fachstudium und sehr häufig promoviert) gibts da draußen aktuell wie Sand am Meer.

  • Du meinst so wie bei uns die Pension?

    Oha, damit wirds da draußen aber schwierig. Biologen und Chemiker (mit Fachstudium und sehr häufig promoviert) gibts da draußen aktuell wie Sand am Meer.

    Ich habe nie den Wunsch geäußert, nach "da draußen" zu gehen, sondern ich möchte nur in meinem Beruf ähnlich gut wie ähnlich qualifizierte Angestellte in der "freien" Wirtschaft bezahlt werden.

  • Oha, damit wirds da draußen aber schwierig. Biologen und Chemiker (mit Fachstudium und sehr häufig promoviert) gibts da draußen aktuell wie Sand am Meer

    Habe das bei einer Biologin und einer Chemikerin in den letzten Monaten mitverfolgen dürfen:

    Biologin (PhD) - 2 Bewerbungen, 1 Interview, 1 Jobangebot

    Chemikerin (Master) - Einstellige Bewerbungen, 2 Interviews, 2 Jobangebote


    Scheinbar gibt's die Jobs dort nochmal häufiger als Sand am Meer.

  • Habe das bei einer Biologin und einer Chemikerin in den letzten Monaten mitverfolgen dürfen:

    Biologin (PhD) - 2 Bewerbungen, 1 Interview, 1 Jobangebot

    Chemikerin (Master) - Einstellige Bewerbungen, 2 Interviews, 2 Jobangebote


    Scheinbar gibt's die Jobs dort nochmal häufiger als Sand am Meer.

    Wer aber meint, als Chemiker, Biologe, etc. sich aus dem Lehramt rausbewerben zu können, viel Spaß.

    Meine Erfahrung ist, dass ich in den ersten 3 Jahren, nachdem ich als Lehrer angefangen habe, immer mal wieder zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wurde, danach fiel das sprunghaft ab. Man ist als Lehrer für Forschung/Wissenschaft oder angewandte Wissenschaft nach ein paar Jahren einfach raus, da man z. B. methodisch als nicht mehr up-to-date wahrgenommen wird. Das mag allerdings in Einzelfällen anders sein.

  • Exakt. Mit dem Grundgehalt würde es bei den meisten meiner jungen Bekannten sicher unter einem A12er-/A13er-Niveau bleiben. Mit allen Boni und sonstigen Vorteilen sieht es dann wieder ganz anders aus.

    Konkrete Zahlen ?

  • Konkrete Zahlen ?

    Gerne.


    Als Beispiel mal die Biologin im ersten Berufsjahr, da haben wir das gemeinsam mal ausgerechnet, sodass ich am besten im Bilde bin:

    Grundgehalt Netto ziemlich genau - 3000€

    Nettogehalt mit Weihnachtsgeld und sonstigen Boni - ca. 3500€


    Dazu gab es dann noch die Entscheidung über einen Dienstwagen oder eine Auszahlung. Entschieden wurde für einen Dienstwagen, der ca 150€ Steuern im Monat kostet und komplett privat genutzt werden kann (übrigens auch der Partner sowie Kinder und Eltern dürfen ihn nutzen). Alle mit dem Auto verbundenen Kosten werden von der Firma übernommen. Heißt Sprit (auch privat), Versicherung, Reparaturen, etc. Die Steuer ist damit also auch wieder drin.


    Weiterhin gab es ein riesiges Paket zur Einrichtung des Home Office mit bestem Equipment bis hin zu einem sau-teuren ergonomischen Stuhl.

    Fancy Restaurantbesuche und sonstige Dinge, die von der Firma bezahlt werden, seien hier nur mal am Rande erwähnt.

  • Das kenne ich auch genauso aus der Zeit, als ich als Vertriebsingenieur gearbeitet hatte, nur dass der Bonus höher war.

  • Das Gehalt mit A13 finde ich auch als Berufseinsteiger durchaus angemessen und in Ordnung. Und nicht in jedem Job bekommt man Firmenwagen und Luxusausstattung und co.


    Und gerade als Ein-Fach-Biologe bekommt sehr schwer einen adäquat bezahlten Job. Klar, ein paar kommen in irgendwelchen Zoos unter, aber da glaubt doch im Ernst niemand, dass man da Jahresgehälter von 75 000 eur plus Firmenwagen plus Boni bekommt. Ansonsten gibt es keine nennenswerte „biologische Industrie“. Und besser wird es erst nach eine Promotion, aber da muss man auch wieder noch mal 4 Jahre Zeit reinstecken

  • Okay, das würde ich so wie beschrieben aber noch locker mit Pension und Planbarkeit sowie insbesondere Kindergeld usw. ausgleichen.

  • Okay, das würde ich so wie beschrieben aber noch locker mit Pension und Planbarkeit sowie insbesondere Kindergeld usw. ausgleichen.

    Absolut nicht. Das ist ja gerade einmal das Einstiegsgehalt im ersten Jahr. Dann geht es schnell nach oben und in Höhen, von denen Lehrkräfte nichtmal träumen könnten.
    Aber eigentlich wär mir das Gehalt nicht so wichtig. Die Arbeitsbedingungen, die dich dort allerdings mitbekomme sind wirklich unglaublich gut.

  • Absolut nicht. Das ist ja gerade einmal das Einstiegsgehalt im ersten Jahr. Dann geht es schnell nach oben und in Höhen, von denen Lehrkräfte nichtmal träumen könnten.
    Aber eigentlich wär mir das Gehalt nicht so wichtig. Die Arbeitsbedingungen, die dich dort allerdings mitbekomme sind wirklich unglaublich gut.

    Intelligenz zeigt sich an der Berufswahl. Was deine Ausführungen für Rückschlüsse auf deine Intelligenz zulassen überlasse ich dir.

  • Manche Beiträge hier sind sehr aufschlussreich:

    Der gemeine verbeamtete Lehrer will wesentlich bessere Arbeitsbedingungen anderer Berufe nicht wahrhaben und verteidigt dazu noch vehement seine eigenen unerquicklichen Arbeitsbedingungen und sein vergleichsweise schlechteres Gehalt im Vergleich zu ähnlich qualifizierten Berufen. Wie soll eine Berufsgruppe denn bessere Rahmembedingungen erzielen, wenn doch alles so toll ist? 🙄

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