Beiträge von dasHiggs

    Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich geschrieben habe.

    "Von der Steuer absetzen" heißt nichts weiter, als das zu versteuernde Einkommen zu reduzieren. Mehr als das zu versteuernde Einkommen um die tatsächlichen Ausgaben zu reduzieren, passiert da nicht. Um etwas anderes geht es hier offensichtlich nicht.

    Du hast aber geschrieben:

    Wir fahren in der Regel zusammen, können also auch beide die Pendlerpauschale ansetzen => 25,- € pro Fahrt zur Arbeit. Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten (4,69 €) rechnet sich raus, wenn man berücksichtigt, dass wir Fahrten bspw. zum Verwandtenbesuch auf der Strecke sonst gesondert mit dem Auto unternehmen würden. Vom Wert unserer Lebenszeit (die gesparten 1,5 Stunden sind deutlich mehr wert, als 4,69 €) und davon, dass man im Auto seine Ruhe hat (unbezahlbar), habe ich da noch gar nicht angefangen.

    Hier rechnest du aber die tatsächlich entstandenen Kosten mit der für dich und deiner Frau anfallenden Pendlerpauschale auf, was steuerlich falsch ist. Daher rührte auch mein Kommentar. Wie @golum schon schrieb: Bzgl. Steuern höre ich im Kollegium immer die wildesten Theorien und (noch) werde ich nicht müde zu versuchen, Licht ins Dunkel eines manchen zu bringen.

    Falls es dir dann leichter fällt, zu folgen: ja, meine Lebenszeit ist auch mehr wert, als 20 Euro pro Stunde. Deutlich mehr. ;)

    Mir auch, das kannst du mir glauben, sonst wäre ich auch nicht Lehrer geworden ;)

    Wir fahren in der Regel zusammen, können also auch beide die Pendlerpauschale ansetzen => 25,- € pro Fahrt zur Arbeit. Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten (4,69 €) rechnet sich raus, wenn man berücksichtigt, dass wir Fahrten bspw. zum Verwandtenbesuch auf der Strecke sonst gesondert mit dem Auto unternehmen würden. Vom Wert unserer Lebenszeit (die gesparten 1,5 Stunden sind deutlich mehr wert, als 4,69 €) und davon, dass man im Auto seine Ruhe hat (unbezahlbar), habe ich da noch gar nicht angefangen.

    Ich glaube du hast nicht ganz verstanden, was "Von der Steuer absetzen" bedeutet.

    Wenn wir einen 6,5% Abschluss bekommen, bin ich schon recht zufrieden.


    15% Erhöhungen kommen nicht, in keiner Branche.

    Das ist mir klar, die 15% sind mein kumulierter Kaufkraftverlust 5 Jahre nach Beginn meiner Dienstzeit (Vergangene Abschlüsse und ein zukünftiger Abschluss wie in der Chemie bereits einberechnet). So ein starker Kaufkraftverlust ist schon beachtlich, wie soll ich als jemand, der noch 40 Dienstjahre vor sich hat, diesem System in so weit vertrauen, mich und meine Familie in 20 Jahren noch angemessen alimentieren zu können?

    6,5% auf einem Jahr halte ich für absolut unrealistisch, wir werden ein Abschluss wie in der Chemie bekommen wenn nicht sogar noch schlimmer. Einmalzahlungen sind absolut gar nichts wert, ob jetzt 1000€ oder 3000€..

    quiet quitting

    Der Begriff kommt leider sehr negativ rüber. Es ist jedoch nicht das Gleiche wie innere Kündigung. Es bedeutet nur, dass man sich auf seine Kernaufgaben konzentriert und seinen Arbeitsvertrag einhält. Letztlich stelle ich eine bestimmte Arbeitszeit für ein bestimmtes Entgelt zur Verfügung nicht weniger aber auch keinesfalls mehr. Als Tarifbeschäftigter habe ich einen Arbeitsvertrag und keinen Werkvertrag.

    Das bedeutet ja nicht, dass ich in meiner Arbeitszeit unzufrieden sein muss. Ich muss nur hinnehmen, dass mein Arbeitsergebnis nicht nur von mir sondern eben auch von den von meinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Ressourcen abhängt.

    Wieder was gelernt! Dann meinte ich selbstverständlich innere Kündigung!

    Bei so einem Abschluss wäre ich dann nach 5 Jahren im Dienst bei einem realen Einkommensverlust von ca. 15% angekommen, je nachdem, wie die Inflationsrate im Jahr 2023 ausfällt.

    Da ich nicht denke, dass ich 15% weniger/schlechter arbeite, werde ich mir diese Differenz (immerhin ca. 6h/Woche) anderweitig wieder hereinholen. Dann ist halt die Frage, ob eine Schulband wirklich so wichtig ist wie ich immer gemeint habe. Oder ob die x-te Konferenz nicht auch mal ohne mich auskommen kann. Auch für Arbeitsgruppen, die über Jahre Papier produzieren, welches im Endeffekt niemanden interessiert, werde ich dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Was ich allerdings versuchen werde zu vermeiden ist das absichtliche Krankmelden und die daraus resultierende Mehrbelastung für mein Kollegium. Auch werde ich versuchen, nicht an Unterrichtsqualität einzubüßen, da, wie so oft, die am stärksten davon betroffen wären, die am wenigsten für die Misere können.

    Die desolate Lohnentwicklung der letzten Jahre hat übrigens auch dafür gesorgt, dass vakante SL Stellen nicht besetzt werden. Wieso auch, 15% weniger von A16 ist ja auch mehr als 15% weniger als von A13, ergo schrumpft der Abstand kontinuierlich. Warum sollte ich mit Anfang 30 diesen Weg also einschlagen?! Damit ich, wenn ich irgendwann mal SL bin, 150€ (nach jetziger Kaufkraft) mehr im Monat verdiene als ein A13er?

    Die Perspektive ist wirklich frustrierend und ich merke mir selbst an, dass ich kurz vor dem "quiet quitting" stehe, was ich nie für möglich gehalten hätte...

    Naja, der Vorteil im Lehrerjob ist ja, dass man sich vorher exakt über das , was man später bekommt, informieren kann.

    Auch eine Verbeamtung oder Nichtverbeamtung inkl. Eingruppierung ist vorher einigermaßen klar ersichtlich.

    Ich hätte damals einen Job beim großen Energiekonzern angenommen, wenn mir keine Verbeamtung zugesichert worden wäre.

    Daher braucht später niemand über die Ungerechtigkeiten zu jammern. Sei es über Korrekturfächer oder Eingruppierung.

    So ist es.

    Gerade als potentieller Seiteneinsteiger rechnet man es sich vorher durch und entscheidet dann. Das habe ich auch getan: Große Gehaltssprünge habe ich nicht einkalkuliert, wohl aber, dass der Dienstherr die Inflation kompensiert und mein Lohniveau einigermaßen konstant hält, wovon ich aktuell leider nicht ausgehen kann.

    Wenn die Inflation jetzt nicht kompensiert wird prophezeie ich leider folgendes: Irgendwann wird die Inflation verschwinden/zurückgehen, so wie es in den USA in den kommenden Monaten zu erwarten ist (Dort ist die Lage anders als bei uns: Die Teuerungsrate ist bei monatlicher Betrachtung gesehen weitesgehend konstant -> Änderungsrate (=Inflation) wird also bald sprunghaft zurückgehen). Auch bei uns wird dieses Szenario irgendwann später eintreten. Sind bis dahin die Gehälter nicht angepasst wird es wieder heißen "Was wollt ihr denn, die Inflation liegt doch nur noch bei 2,8%, alles wieder gut". Allgemein habe ich das Gefühl, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass eine vollständiger Rückgang der Inflation auf 0% nur dafür sorgt, dass die Preise auf dem aktuellen Niveau verharren. Um das alte Preisniveau wieder herzustellen müsste es eine Deflation geben, die aktuell weit und breit nicht in Sicht ist.

    Leider beschleicht mich das Gefühl, dass die Politik sich gerade darauf vorbereitet die historische Chance zu nutzen, durch üppig erscheinende Einmalzahlungen eine Reduktion des Reallohniveaus im öD sowie bei Renten und Pensionen im zweistelligen Prozentbereich durchzudrücken. Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen wird es Jahrzehnte dauern, um durch Lohnrunden knapp oberhalb der Inflation wie in den letzten Jahren diesen Rückstand wieder aufzuholen.


    Aktuell weiß ich noch nicht wie ich damit umgehen werde sollte es wirklich dazu kommen, ich glaube das zuvor erwähnte "quiet quitting" könnte auch für mich eine Option darstellen. :|

    Wenn man mal eine Woche ausfällt, erwarten die vertretenden Kollegen natürlich zu Recht Vertretungsmaterial

    Wie kommst du denn darauf, dass KuK mit Recht während deiner Krankheitszeit Material von dir erwarten können?

    In anderen Berufen wäre das undenkbar, bei Lehrkräften wird es scheinbar stillschweigend vorausgesetzt. Gibt es an eurer Schule elegante Lösungen für dieses Problem?

    Das wurde bei mir noch nie "stillschweigend vorrausgesetzt". Dieses angebliche Problem existiert nur wenn man es zulässt.

    Und woher weißt du, dass es in allen anderen Berufen undenbar wäre?

    Ich befürchte, dass das auch passieren wird, gerade von den Kollegen, die "noch was werden wollen". Und es dann im Umkehrschluss heißt "Wieso schaffen Sie die Arbeit nicht in der Zeit? Kollege "will noch was werden" schafft das auch in 41 Stunden"

    Na und?

    "Ich bin halt einfach nicht so gut wie Kollege "will noch was werden", deshalb wird Kollege "will noch was werden" ja auch was und ich nicht!"

    q.e.d.

    Abschlussklausuren in M, GW und E waren 5. In D gab es für niemanden eine 5 (im Essay sind die Fehler ja oft Stilmittel...). Wären die nicht eingeknickt, wäre es je eine Klausur weniger gewesen und am Ende wäre das gleiche raus gekommen.

    Das geht ja noch viel schlimmer: Je nach Umstand können diese Blitzbirnen ja auf die grandiose Idee kommen, eine Nachprüfung zu machen. Und da reden wir nichtmehr von einer "normalen" Nachprüfung (was schon ärgerlich genug ist), sondern es wird gleich ein genehmigter FHR Vorschlag verbrannt, in dem Stunden über Stunden an Arbeit stecken...

    Insofern an dieser Stelle nur noch die Ergänzung, dass ich noch immer nicht verstehe, was "konsequente Benotung" mit einer Optimierung der Arbeitszeit zu tun hat bzw. dazu beiträgt

    CDL

    Dazu könnte ich was beisteuern von der letzten ZK vor den Sommerferien:

    Es ging um einen Schüler, der weit über 50% unentschuldigter Fehlstunden gesammelt und alle schriftlichen Leistungsnachweise unentschuldigt versäumt (=ungenügend) hatte. Zu meiner großen Verwunderung hatte dieser nur in meinen beiden Fächern jeweils ein "mangelhaft", in allen anderen Fächern mindestens ein "ausreichend". Auf Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen hat die Klassenleitung aufgrund von, ja, warum eigentlich?.... verzichtet, trotz mehrfachen Hinweisen von meiner Seite.


    Mir wurde in der ZK dann von der KL gesagt, dass sie mit dem Schüler schon darüber gesprochen und ihn zu einer Nachprüfung bei mir geraten hat. Ich hab dann sehr, sehr deutlich zum Ausdruck gebracht was ich von dieser Art der Notengebung halte und darum gebeten, dass wenigstens noch eine Kollegin oder ein Kollege eine korrekte, der Leistung und unentschuldigten Fehlzeiten des Schülers angemessene Note gibt, andernfalls würde ich meine beiden Noten zu "ungenügend" ändern, womit der Schüler keine Nachprüfung mehr machen könnte.

    Was ich damit sagen will: An unserer Schule haben einige KuK die Optimierung der eigenen Work-Life-Balance soweit perfektioniert, dass sie durch ihr absolutes Nichtstun den KuK, die ungeschönte Noten geben erhebliche Mehrarbeit aufhalsen. Gipfeln tut das Ganze dann in unzähligen Nachprüfungen, die ich jedes Jahr vorbereiten und abhalten darf. Eine Nachprüfung mussten diese KuK übrigens noch nie machen, da bei ihnen nie ein Schüler schlechter als 4 rausgeht. Auch unter dem SJ sind solche KuK natürlich der absolute Hit unter den SuS, weil ja alles "so chillig" bei denen ist und die Noten für alle passen. Peinlich für die Schule wirds halt dann, wenn Unternehmen bei uns anrufen und zurecht Fragen, wie ein Schüler in Deutsch eine 3 bekommen kann, jedoch kaum ein Wort versteht von dem was man ihm sagt.

    Ich bin auch immer verwundert, wie unterschiedlich die Bekanntenkreise doch sind. Tatsächlich haben wir zwar auch Lehrerfreunde, aber ein Großteil unserer Freunde/Familienangehörigen/Bekannten sind keine Lehrer, sondern so einige Juristen, BWL/VWLer, Ingenieure, ITler, Produktdesigner und auch Handwerker (mit eigenem Betrieb).

    Mal abgesehen von denjenigen, die "irgendwas Schöngeistiges" studiert haben (namentlich Kunstgeschichte und Philosophie) oder als angestellte Wissenschaftler arbeiten (meine Freundin verdient netto fast exakt das gleiche wie ich), verdienen die meisten unserer Nicht-Lehrerfreunde deutlich mehr, die allermeisten liegen bei ~100 000/Jahr + nette Perks wie wahlweise Dienstgeräte (Handy, Laptop), Büro mit Gleitzeit und Massage/Yoga/guter Mensa usw, bei Präferenz Homeoffice, Dienstwagen, Urlaub zu bezahlbaren Preisen außerhalb der Ferien, Bezahlung der Kita/firmeninterne Kita, die Möglichkeit, den Job mit in den Urlaub zu nehmen usw. Netto haben die zwar natürlich nicht das Doppelte, aber sehr viele Annehmlichkeiten, die das Leben deutlich erleichtern bzw. sehr viel Geld einsparen. Kitagebühren sind jetzt plötzlich mal eben 585 Euro, das merkt man schon. Man merkt auch, ob man nur Sprit zahlen muss, oder noch den ganzen Rest,d er zum Auto dazugehört. Oder ob der Urlaub 1500/Woche kostet oder eben doch nur 900/Woche.

    KEINER von diesen Menschen würde jemals freiwillig Lehrer werden wollen oder bangt fürchterlich um seinen Job (was natürlich auch branchenabhängig ist, anektdotisch halt) oder kann keine Elternzeit nehmen. Die Annahme, dass man soviel Geld nur verdient, wenn man seine Seele an die Firma verkauft mag in Einzelfällen noch stimmen, ist aber bei Weiten nicht mehr allgemeingültig. Mein bester Freund schickt mir morgens um 10 sein erstes Bild von seinen Füßen im Planschbecken, während er daheim am Laptop sitzt, Kaffee trinkt und 120000 im Monat verdient.

    Mein Bruder arbeitet seit 2 Jahren als Ingenieur, erste Stelle nach der Uni. Gehalt: 87000 Euro. Sorry, aber da muss man sich heutzutage teilweise wirklich nicht mehr wundern, wenn der Job als Lehrer als zunehmend unattratktiv empfunden wird, gerade in einer Zeit, in der ständig und überall große Flexibilität (schönes Beispiel: Die Frau von meinem anderen Bruder muss jetzt zusehen, dass Sie irgendwie einen Job in der Gegend findet, in der er eine Stelle hat, weil seine Schule ihn noch weitere 4 Jahre nicht gehen lassen wird. Für die beiden bedeutet das einen realen Lohnverlust, weil sie völlig abseits der Gegegenden suchen muss, wo ihr Profil gefragt ist. Wer hat auf sowas denn noch Bock?) von einem eingefordert wird, die der Status als Beamter schlichtweg nicht mit sich bringt. Sicherheit ist wichtig, letztendlich aber doch oft nicht entscheidend genug.

    Ich bin mit meinem Einkommen durchaus zufrieden, aber meine mir bekannten Fälle von Nichtlehrern arbeiten sich bei Weitem nicht in irgendwelchen krassen Führungspostionen zu Tode, mit einer Ausnahme: Mein Ex pendelt jede Woche zweimal nach Malmö. Er verdient aber auch nochmal das Doppelte.

    Dann scheint deine Bubble aber bei weitem nicht dem akademischen Durchschnitt zu entsprechen, wie wir hier ja schon durch Statistiken belegt, gesehen haben.

    In deiner Darstellung bekommt man den Eindruck, dass Lehrer die Doofen sind und außerhalb der Schule Milch und Honig fließen. Sorry, aber das ist absoluter Quatsch. Die Unternehmen haben nichts zu verschenken und zahlen nicht ohne Grund solche Gehälter. Vielleicht sind diese Personen auch einfach deutlich leistungsfähiger (Leistung = Arbeit / Zeit) als der Durchschnittslehrer. Es gibt ja auch viele Studien dazu, welche Personen überhaupt anfangen Lehramt zu studieren, aber das hört man halt nicht so gern...

    Ich kann dir nur das sagen was ich auch immer den Personen sage die rumnölen, dass Lehrer zu viel verdienen: Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl!

    Will dich gar nicht persönlich angreifen, da du ja auch zufrieden wirkst, allerdings kenn ich genau diese Diskussionen aus dem Lehrerzimmer und deine Argumente kommen immer ausschließlich von KuKs, die "irgendwas Schöngeistiges" unterrichten. Von Seiteneinsteigern (davon haben wir viele) hab ich sowas noch nie gehört, die wissen nämlich, was sie haben. Und das sind zu 90% promovierte Naturwissenschaftler aus der freien Wirtschaft.

    Den Seiteneinstieg hab ich keine Sekunde bereut: Durch effiziente Unterrichtsplanung bin ich mittlerweile unter Berücksichtigung der Ferien bei durchschnittlich <30h/Woche angekommen. Rechnet man dann unsere "Perks" wie günstige PKV, Familienzuschläge und so Kleinigkeiten wie Pensionansprüche (Gegenwert mehrere 100€ pro Monat) bin ich mir sicher, dass mein Stundenlohn nicht viel schlechter ist als der meiner ehemaligen Kommilitonen, die durchaus auch mal um 10 Uhr ein "Chillerbild" schicken.

    Wie soll das dann praktisch aussehen? "Ökonomischere" Korrekturen? Abgespeckte Unterrichtsplanung? Konferenzverpflichtungen usw. bleiben ja auch bei Beförderung fürgewöhnlich gleich.

    Dagegen wurde schon (natürlich erfolglos) geklagt:

    https://www.haz.de/lokales/hannov…C2Z7LBR3TA.html

    Zitat aus dem Artikel:

    „Vollzeitbeschäftigte Oberstudienräte sind auf ihre Position befördert worden, weil sie leistungsstark sind und in der Lage sein sollten, durch planvolle und effiziente Arbeit Mehrarbeit zu kompensieren“

    Da fragt man sich natürlich, wie diese Leute auf 41h/Woche gekommen sind als sie noch A13er waren.. :/

    Beurteilung? Probezeit? Mir doch egal, Beförderung gibt es eh nicht. Und die Hürden für eine "Nichtbewährung" sind sehr hoch. Gerade wenn man meine Fächer hat:D

    Zu diesem Schluss bin ich für mich auch gekommen, habe sämtliches Zusatzengagement abgestellt und mich sowohl mit meinen Krankentagen als auch der erbrachten Leistung dem Durchschnitt unserer Schule angepasst. 3 Punkte eben. Schade, ich hatte eingangs eigentlich eine ganz andere Motivation. Immerhin habe ich jetzt einen ähnlichen Stundenlohn wie Consultants bei mir im Freundeskreis. 8_o_)

    Schon verrückt, dass es CEOs, Minister, zum Teil sogar Staatsoberhaupte in der Alterklasse "Ende der Probezeit Lehrer" gibt. Im Umfeld Schule hätten sie es wohl kaum geschafft.

    Ist es die Pflicht des Schulleiters transparent darlegen zu können, warum man x Punkte anstatt y Punkte in einem Bereich erhalten hat?

    Ich hab die Lebenszeitverbeamtung auch gerade hinter mir und der ganze Vorgang ist ein einziger Witz. Meine SL wurde von der Bez.Reg. de facto gezwungen, ausschließlich 3 Punkte zu geben. Auf Versuche mehr Punkte zu geben gab es eine kurze telefonische Mitteilung seitens der Bez.Reg. mit der Anweisung dies doch bitte zu ändern, da ansonsten die SL gezwungen ist genaustens darzulegen, weshalb mehr Punkte erreicht wurden, was wenig Aussicht auf Erfolg habe.

    Wenn es anscheinend sooo wichtig ist, dass alle nur so "mittel" sind, dann ist meine Arbeit halt auch nur noch "eher so mittel". Damit fahre ich nun deutlich entspannter, weshalb ich nun wieder zurück in die Sonne gehe! :victory:

    Ich weiß, dass 3 Punkte völlig ausreichend sind und alles darüber für wirklich, wirklich, wirklich exorbitant gute Leute reserviert sein soll, aber eine Skala künstlich zu begrenzen ist halt schlicht falsch und sorgt bestimmt nicht für Motivation.

    Ich werde mich auch nicht immer wieder wiederholen, ist schön, wenn du 4000 Euro rausbekommst, aber nicht jeder bekommt die raus ;)

    Und je nach Wohnort ist auch das leider nicht viel.

    Was glaubst du ist denn realistischer als 4 köpfige Familie mit A13? Die Wahrheit wird, wenn überhaupt, nicht weit von von den 4k€ entfernt sein.

    Wenn man meint sich in Düsseldorf eine Immobilie erwerben zu müssen dann sollte man sich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass der Partner auch Geld verdienen muss.

    Ich werde hier nicht zum gefühlt 1000 mal in diesem Forum die gleiche Diskussion führen, daher gehe ich nicht auf alle oben genannten Punkte einzeln ein, aber ich wundere mich doch immer wieder, warum einige wirklich ganz fest der Überzeugung sind, dass 4000€ netto als Familie mit zwei Kindern (und diese Zahl ist realistisch, von irgendwelchen anekdotischen Einzelfällen sehe ich ab) ein zu geringes Gehalt ist.

    Du vergisst die PKV für den Ehepartner, der ja auch noch dazu muss.

    Also bei uns wären das dann vermutlich mal locker mehr als 600 Euro, denn alleine für mich zahle ich schon 300 Euro. Also ich würde wohl eher mit 3000 Euro bis 3500 Euro rechnen.

    Dafür schmeiß ich die Steuerrückerstattung, die bald kommende Erhöhung der Bezüge sowie bei zwei Kindern aller Wahrscheinlichkeit mind. Erfahrungsstufe 8 in den Ring, sodass wir, trotz Frau in der PKV, wahrscheinlich bei gut 4k€ landen werden. Aber gut, vielleicht sind es auch "nur" 3800€.. Trotzdem ist das sehr viel Geld! Auch sollte man die Pensionsansprüche nicht vergessen die einige hundert € pro Monat an Wert haben.

    Es stand doch drin, dass er Alleinverdiener ist.

    Die Zeiten der Alleinernährer von Familien, die Ansprüche stellen wie sie hier diskutiert werden sind lange vorbei. Ich wüsste nicht, warum das nicht auch für den popeligen Lehrer gelten sollte.

    Ich bin Alleinverdiener und ohne Zweitjob könnte ich mir für meine Familien keinen längeren Urlaub leisten. Ein höhere bzw. einfach eine angemessene Besoldung die mit der Inflation mithält würde einige Probleme lösen.

    Naja gut, wenn man gleich mehrere Familien durchzubringen hat wirds mit einem Gehalt schwierig, ich gehe aber eher von einem Schreibfehler aus?! 8o

    Aber mal im Ernst: Als A13er in Stufe 7(also sehr niedrig angesetzt) hast du mit zwei Kindern aktuell ziemlich genau 4k€ netto raus, dazu kommt noch 2x Kindergeld. Abzüglich 30% PKV für dich und 2x20% für die Kids sollten doch 4k€ netto relativ realsistisch sein.

    Wie zur Hölle kommt man damit nicht aus? Ich kenne kaum Personen im Freundeskreis mit unserem Nettogehalt oder mehr und die können sich obengenanntes leisten. Und wir sind alle so um Anfang 30.

    Eine Sache ist aber klar: Wir im öD werden zu den Verlierern der nächsten Jahre gehören. Ich rechne nicht damit, dass die Inflation in den kommenden Jahren unter 4% fällt. Diese 4% p.a. werden nie und nimmer über Tariferhöhungen ausgeglichen werden, was zu Reallohnverlusten führen wird. Mich macht diese Tatsache auch wütend und ich habe mich gefragt, ob ich in die Privatwirtschaft wechseln soll (bin Physiker und hab vor wenigen Jahren einen Seiteneinstieg gemacht): Ich habe mich dagegen entschieden und passe jetzt meine Arbeitsleistung dementsprechend an. Sämtliche Tätigkeiten, die zwar "nett", aber nicht zwingend erforderlich sind habe ich eingestellt. Auch fehle ich hier und da mal bei einer unsinnigen Konferenz, wofür ich ansonsten extra zur Schule fahren müsste. Soll der Staat sich doch einen Ast über die Inflation abfreuen und daran durch gesteigerte Steuereinnahmen, die kalte Progression und die Entwertung der Schulden auf unsere Kosten profitieren, mein Motto lautet aktuell: "pay bananas, get monkeys".

    Genau richtig. Wenn man die 90€ aus dem Beispiel nimmt und jeden Monat für 35 Jahre z.B. in einen Index investiert, (gehen wir mal vom s&p 500 aus mit 15% im Jahr durchschnittlich) dann geht steht man am Ende mit einer millionen Euro da. Damit kann man sich 3000€ monatlich auszahlen und das für fast 28 Jahre.

    Ich bin ja selbst großer Freund von ETFs und vom passiven Investieren, aber eine reale Rendite von mehr als 6-8% anzusetzen ist unseriös. Du wirst niemals 15% p.a. für 35 Jahre im S&P500 erhalten.

    Außerdem machst du den Löwenanteil der Rendite erst in den letzten Jahren, d.h. nur ein paar Jahre kürzer einzahlen und das Depotvolumen sieht ganz anders aus. Ein paar Jahre kürzer einzahlen heißt aber auch frühere Entnahme, womit sich dein Entnahmeplan schnell egalisiert. Ich würde also nicht so weit gehen, dass ein ETF im Falle einer DU besser da steht als eine DU Versicherung.

    Hypothetisches Beispiel: ich werde mit 50 dienstunfähig und lebe bis 80, dann habe ich etwa 15 000 € an Beiträgen bezahlt und bekomme ca. 396 000 € an Versicherungsleistungen ausbezahlt. Die 15 000 in einen EFT einbezahlt würden mich vielleicht über 2-3 Jahre bringen, mehr nicht. Aus Versicherer-Sicht geht die Rechnung aber natürlich nur auf, weil der Fall nur bei sehr wenigen eintritt.

    Achtung, eine BU/DU sichert dir keine lebenslange Rente/Pension zu, sondern sichert dein Einkommen während der Erwerbstätigkeit ab! D.h. spätestens beim Erreichen des Regelrentenalters ist Schluss mit der Versicherungsleistung. Zumindest habe ich noch keine BU/DU gesehen, die das kombiniert (und falls doch: Kombiprodukte bei Renten sind meist nicht zu empfehlen, ich erinnere mich an gruseligste Produkte von MLP, die Studenten reihenweise Rürup Renten mit BU angedreht haben).

    Würde der von dir geschilderte Fall bei mir eintreten würde ich mich auf meine zwei Immobilien, mein bis dahin sechsstelliges Depot und meine gleichgut verdienende Frau verlassen. Wer solche Sicherheiten nicht hat sollte tatsächlich über eine DU nachdenken.

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