Beiträge von Moebius

    Ich habe mal eine Frage dazu, weil es gerade gut passt:

    Ich habe eine Nebentätigkeit (kleine, einmalige Sache, bei der ich etwas Geld für bekommen werde - steht nicht im Konflikt mit meiner Unterrichtsstätigkeit) im Auge bzw. bin angefragt worden.

    Diese Tätigkeit muss aber gemeldet werden.

    Meine Schulleiterin lehnt die Weiterleitung dieser Meldung an die Bezirksregierung ab. Ihre Begründung ist, dass ich eine Schwerbehinderung habe und sie eine Fürsorgepflicht.

    Darf sie das eigentlich zurückhalten?

    Ich würde deine Schulleiterin schriftlich darauf hinweisen, dass es sich nur um eine melde- und nicht genehmigungspflichtige Tätigkeit gehört. Du bist deiner Pflicht nachgekommen. Wenn du nichts mehr vom Antrag hörst, kannst und wirst du die Nebentätigkeit ausüben, sie ist ja nicht untersagt worden. Falls es später Probleme gibt, die auf eine Dienstpflichtverletzung deiner Schulleitung zurückzuführen sind, ist das nicht dein Problem.

    (Wichtig is, dass der ganze Vorgang nachweisbar sein sollte, also mindestens Emails aufbewahren.)

    Wäre doch allein schon ein Grund zu fliehen, finde ich.

    Genau so wie die allgemeine Situation in ganz Afrika, weiten Teilen von Süd- und Mittelamerika und Teilen von Asien ein objektiv und menschlich völlig verständlicher Grund ist, von dort zu fliehen. Die Frage war aber, ob man diese Menschen (das wären dann ca. 5-6 Milliarden) deswegen aufnehmen sollte.

    Aus deren Sicht führen wir hier akademische Luxusdiskussionen.

    Nicht nur aus deren Sicht, das ist ganz objektiv so.

    Zumindest in einem Lehrerforum, wo kaum jemand unter der einzigen Folge dieses Krieges, die wirklich ganz real bei uns angekommen ist (der Inflation durch gestiegene Energiekosten) so sehr leiden dürfte, dass es an die Substanz geht.

    Es gab doch die Diskussion, ob desertierende Russen Asyl bekommen sollen, so wie andere vor dem Regime Geflohene. Wie hättet ihr als Innenminister*in das behandelt?

    Ich halte es grundsätzlich für richtig, "echten" Deserteuren hier Asyl zu gewähren, in der Realität gibt es dieses Problem bei uns aber kaum. Eingezogen wurden vorrangig Männer aus ärmlichen Verhältnissen in den östlichen, ländlichen Gebieten Russlands. Viele davon haben sich bei Verwandten versteckt um der Einberufung zu entgehen oder sind bestenfalls mit dem Auto über die nächst beste Grenze gefahren. Nach Deutschland sind überhaupt nur eine geringe Zahl Russen gekommen. Die großen, medial stark beachteten Fluchtbewegungen waren in die Türkei, nach Georgien oder über die finnische Grenze und da gab es nicht wenige, die sich dann direkt eine Eigentumswohnung in Tiflis oder Istanbul gekauft haben (also schon große Geldsummen im Ausland hatten, denn Mitnehmen ist da auch nicht so einfach). Ein Großteil dieser "Flüchtenden" hatte nicht Angst um ihr Leben, sondern um ihren Lebensstandard.

    Und nein, solche Flüchtlinge muss man nicht aufnehmen. Also Asyl ja, aber nur wenn jemand wirklich einen Einberufungsbescheid vorlegen kann oder auf andere Art glaubhaft macht, dass er wirklich vor einem drohenden Krigseinsatz geflohen ist und nicht nur vor der allgemeinen Situation in Russland.

    Ich glaube, dass es überhaupt keinen Sinn macht, die russische Volksseele hier zu sezieren oder von der Seite eine Lösung zu erwarten.

    Als 2014 die Krim annektiert wurde, wurde das in Russland in der Breite bejubelt, nichts hat die Macht Putins so sehr gefestigt, wie dieser Vorgang.

    "moralisch" und "unmoralisch" sind oft ziemlich nachrangig Kriterien in der Frage, wie die Handlungen von Herrschenden bewertet werden, viel entscheidender sind "erfolgreich" oder "nicht erfolgreich".

    Also muss man halt dafür sorgen, dass das ganze unter "nicht erfolgreich" läuft. Dafür muss man aber auch mal die Frage, wie das russische Volk sich dabei fühlt, oder wie Putin "sein Gesicht wahren" kann, nach hinten schieben.

    Auch der Sinneswandel in der deutschen Gesellschaft, die 1938 noch in großen Teilen gejubelt hat, als die Wehrmacht die ersten Nachbarstaaten ohne großen Wiederstände überrollt hat, kam nicht von selbst sondern wurde dadurch erzwungen, dass die Konsequenzen des verbrecherischen Krieges für die Leute in Form von Millionen toten Soldaten und zerbombten Städten unübersehbar wurden. Und der Holocaust wurde auch danach von weiten Teilen der Bevölkerung und Politik noch lange ignoriert oder verharmlost und es hat noch einmal 10-20 Jahre gedauert, bevor eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nazi-Herrschaft stattgefunden hat.

    Die Hoffnung, das in der Breite der russischen Bevölkerung in absehbarer Zeit ein Sinneswandel "einfach so" eintreten wird, ist völlig illusorisch. Das wird nur passieren, wenn der Leidensdruck ähnlich hoch wird, wie in Deutschland 45. Der Unterschied ist, dass man das in diesem Fall nicht militärisch erreichen wird, da kann man maximal den Versuch der Eroberung der Nachbarländer stoppen, das wird aber nicht reichen. Es geht langfristig nur über wirtschaftlichen Druck.

    Schulbuchverlag,

    Texter,

    ...

    Privatdozent/VHS-Kursleiter/IHK

    Das ist alles brotlose Kunst.

    ich habe selbst schon einige Sachen veröffentlicht und kenne auch viele Kollegen, die das gemacht haben, bei ehrlicher Rechnung kommt nirgendwo ein auch nur annähernd zweistelliger Stundenlohn raus. Man macht es halt, weil man sich grundsätzlich für das Thema interessiert und weil es sich im Lebenslauf ganz gut macht und wenn man die Strukturen durchschaut hat, macht man es irgendwann nicht mehr.

    Bekommst du auch die Erlaubnis deines Dienstvorgesetzten?

    In vielen Bundesländern gibt es keine "Erlaubnis" mehr, nur noch eine Meldung und ggf, eine Untersagung, die aber aber auch nur ausgesprochen werden kann, wen ein Untersagungsgrund vorliegt. Dort, wo es noch die Genehmigungspflicht gibt, kann die auch nichts so einfach nach Nasenfaktor verweigert werden.

    Kurz: Nebentätigkeiten sind immer möglich, so lange es keinen objektiven Konflikt mit der Haupttätigkeit gibt un der zeitliche Rahmen gewahrt bleibt.

    Wenn du noch fit im Programmieren bist, wirst du mit allem, was du sonst noch so ohne besondere Qualifikation machen kannst, sicher nicht annähernd das gleiche Geld verdienen. Also bleib dabei, wenn es um's Geld geht.

    Deswegen haben die Schulleitungen diese Informationen jetzt per Dienstmail erhalten.

    Für rechtliche Bewertung sind Juristen und letztlich Gerichte zuständig. Die übergeordneten Dienstbehörden der Schulen können auch nur ihre jeweilige Interpretation davon kommunizieren, die oft genug falsch und vor allem bei jeder regionalen Abteilung anders ist. Für die nachgeordneten Schulen ist sie natürlich verbindlich. Für andere nicht.

    Bei uns gilt eine generelle Attestpflicht bei Fehlen bei Klausuren, auch "abgesegnet" von der zuständigen Behörde, ob das bei anderen auch möglich ist, muss im Zweifelsfall jeder selber rausfinden. Zu allem Überfluss können die Interpretationen sich natürlich auch ändern, wenn sich verantwortliches Personal ändert.

    Der rechtlichen Spielraum der Lehrkräfte und Schulen schon präventiv ein zu schränken, ist oft ein Zeichen eigener Unsicherheit. Meiner Erfahrung nach treten besonders die Entscheidungsträger nach unten hin besonders restriktiv auf, die das Gefühl haben, ständig ihre Kompetenz beweisen zu müssen (weil es gute Gründe gibt, an selbiger zu zweifeln).

    Ich diskutiere ja über vieles, "die Ukraine ist auch Kriegstreiber" ist in meinen Augen aber nichts anderes als "wenn Frauen vergewaltigt werden, liegt es vielleicht an ihrer freizügigen Kleidung", da gibt es nichts mehr zu diskutieren.

    In meinen Augen wünscht sich Fachinformatiker schlicht sein bequemes Leben zurück - billiges Gas, niedrige Inflationsraten, etc.

    Froh oder nicht, dass hier ist ein privat betriebenes Angebot, das von einer Einzelperson aufgebaut wurde und finanziert wird. Diese Privatperson hat Regeln aufgestellt und eine Hand voll Leute damit beauftragt, sich um deren Einhaltung zu kümmern.

    In Anbetracht, zweier extrem schwieriger Randbedingungen (1. Drei Jahre Corona 2. Lehrer als Kundschaft) läuft es in diesem Forum nach meinem empfinden ziemlich gut. Ich hatte mit auch schon Situationen, in denen ich mit der Moderation persönlich nicht einverstanden war, das gibt mir aber nicht das Recht, das System als ganzes zu hinterfragen, ich bin hier nur "Kunde" und kann mich verabschieden, wenn es mir nicht mehr passt. Ganz nebenbei sollte man durchaus erkennen, dass der Frosch hier gefühlt 2/3 der Moderationsarbeit macht. Ich glaube, dass diese Forum relativ schnell geschlossen werden würde, wenn er sich verabschiedet. Und ich glaube, dass dem Betreiber das auch durchaus bewusst ist.

    Sogar Kissinger fordert mit fast 100 Jahren Friedensgespräche mit Russland, was von der Ukraine abgelehnt wird.

    Realität: der Ukrainische Außenminister hat gestern vorgeschlagen, dass man im Februar unter Vermittlung der UN zu Friedensgesprächen zusammen kommt, sein russischer Gegenpart Lavrov hat das abgelehnt, Russland ist nicht zu Friedensverhandlungen bereit, so lange die Ukraine nicht die russischen Forderungen nach "Entnazifizierung" und Anerkennung der annektierten Gebiete erfüllt.

    Der Gaspreis für Neuabschlüsse ist für Endverbraucher in den letzten Monaten nach einem Hoch im Sommer bereits deutlich gefallen, es ist nur so, dass die meisten immer noch günstigere Verträge von vorher haben, weil die Beschaffung eben langfristig vertraglich gesichert ist und sehr träge auf die Veränderung des Börsenpreises reagiert.

    Aktuell kriegt man Neuverträge um 17 ct/kWh (da ist die Grundversorgung meist günstiger). Im Sommer lagen wir in der Spitze bei über 30 ct/kWh, vor einem Jahr waren noch 6 ct/kWh normal. Der Einkaufspreis für kurzfristige Käufe am Spot-Markt liegt aktuell bei 8 ct/kWh.

    Trotzdem ist der Preisrückgang für uns relevant, weil er bei industriellen Großverbrauchern schneller zum tragen kommt und wirtschaftlich damit einiges an Druck raus geht.

    Außerdem: es ist absehbar, dass der Gaspreis im Frühjahr wieder unter den Preisdeckel rutschen wird. Auch das ist für uns alle eine gute Nachricht, weil damit massive Belastung für den Staatshaushalt weg fallen.

    Das Gas in den Speichern gehört weder Deutschland, noch der Gasspeicherbetreiberfirma, sondern denjenigen, die den Speicherplatz dort anmieten und ensprechend befüllen.

    Besitzer der Speicher, Importeur von Gas und Nutzer des Speicherplatzes ist im wesentlichen Uniper und damit aktuell wir alle, denn die sind inzwischen verstaatlicht.

    Der Gasmarkt funktioniert im Übrigen über ein Verbundnetz, genau wie der Elektrizitätsmarkt. Die Zuordnungen einzelner Mengen zu "Besitzern" geschieht mathematisch aber nicht real. Es ist faktisch gar nicht möglich zu sagen, dass jetzt nur noch Kunden von x Gas bekommen und die von y nicht mehr. Wenn die letzten 20% im Speicher Frankreich gehören, kann man auch nicht sagen "die gehen jetzt nach Frankreich und dürfen von deutschen Nutzern nicht verbraucht werden". Um zu verhindern, dass jemand Gas entnimmt, muss der Druck aus dem Netz, dann kann aber niemand mehr Gas entnehmen und es kann auch nichts weiter geleitet werden.

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