Beiträge von Moebius

    Der deutsche Gesamtmarkt an Supermärkten ist ein Trauerspiel, das leider damit zu tun hat, dass bei uns die Bereitschaft, für gute Lebensmittel auch Geld aus zu geben, auf dem Stand eines Entwicklungslandes ist.

    Wer mal in den USA ist, dem sei ein Besuch im "The fresh market" oder auch den sicher bekannten "whole foods" empfohlen, das ist eine ganz andere Welt.

    Putin kann im Augenblick seine eigenen Soldaten nicht mehr mit Nahrung versorgen und es zeigt sich, dass alle angeblichen Modernisierungsprogramme der Armee nur PR waren. Ein vor einigen Jahren präsentierter Superpanzer ist auf den Schachtfeldern nicht aufgetaucht, Hyperschallraketen werden angeblich eingesetzt, die präsentierten Filmaufnahmen davon erweisen sich kurze Zeit später als Fälschungen, etc.

    Trotzdem ist klar, dass Putin den aktuellen Krieg nicht gewinnen darf, das ist die einzige Chance, den nächsten zu verhindern. Gerade weil es sein Land in die Isolation und Ausweglosigkeit führt, denn gerade in solchen Situationen retten sich Diktatoren in Konflikte mit Außen um sich zu halten.

    Diplomatie ist ein schmutziges Geschäft und die Tatsache, dass dort Lügner und Kriegsverbrecher mit am Tisch sitzt und die Positionen unvereinbar sind, heißt nicht, dass man nicht irgendwann zu einer Vereinbarung kommt.

    Zur Einordnung:

    Die Folgerung "vier Vertretungsstunden pro Woche sind ok" ist so falsch, die Vorgabe bezieht sich auf die Regelstundenzahl einer Lehrkraft. Diese beträgt an niedersächsischen Gymnasien 23,5 Stunden. Durch kurzfristigen Vertretungseinsatz darf die Arbeitszeit auf bis zu 27,5 Stunden - inclusive anderer Anrechnung - erhöht werden, mehr ist unzulässig.

    Jemand, der mitten im Schuljahr aus der Elternzeit kommt und aus Gründen des Stundenplans nur mit 12 Stunden eingesetzt wird, obwohl er 16 Stunden Teilzeit beantragt hat, darf dann auch im Extremfall mal mit bis zu 8 Stunden pro Woche zur Vertretung eingesetzt werden (diese müssen dann aber auch vernünftig erfasst und als Debutatsstunden angerechnet werden), jemand, der bei einer vollen Stelle bereits mit 25,5 Stunden nach Plan eingesetzt ist, darf eigentlich gar keine Vertretung mehr machen (es sei denn diese wird kurzfristig abgegolten), weil die zulässigen 40 Stunden zum Schulhalbjahr mit dem planmäßigen Einsatz bereits ausgereizt sind.

    Arbeitszeitverordnung:

    Zitat

    (2) 1Aus dienstlichen Gründen kann die jeweilige Unterrichtsverpflichtung einer Lehrkraft wöchentlich um bis zu vier Unterrichtsstunden überschritten oder bis zur Hälfte unterschritten werden. 2Auf Antrag der Lehrkraft kann zugelassen werden, dass die jeweilige Unterrichtsverpflichtung aus anderen Gründen wöchentlich um bis zu vier Unterrichtsstunden überschritten oder bis zum Umfang der Unterrichtsverpflichtung eines Schultages unterschritten wird, wenn dienstliche Belange nicht entgegenstehen; für die Teilnahme an Tagungen auf Kreisebene oder Schulungen der Gewerkschaften oder Berufsverbände kann sie wöchentlich bis zur Hälfte unterschritten werden, wenn dringende dienstliche Gründe nicht entgegenstehen. 3Die nach den Sätzen 1 und 2 entstehenden Mehr- oder Minderzeiten sind, soweit ein Ausgleich nicht innerhalb des Schulhalbjahres erfolgt, in das folgende Schulhalbjahr zu übernehmen. 4Mehr- oder Minderzeiten sollen am Ende des Schulhalbjahres 40 Unterrichtsstunden nicht überschreiten.

    Es gab auch Gründe dafür, dass Hitler an die Macht gekommen ist, das ist überhaupt nicht das Thema.

    Wer über die Gründe für Hitlers Machtergreifung im Kontext des Überfalls auf Polen diskutiert, oder über Fehler in der Migrationspolitik im Kontext eines Brandanschlags auf Ausländer oder eben über die verletzte russische Seele im Kontext des Überfalls auf die Ukraine relativiert damit das jeweils letztere und das in der Regel auch ganz bewusst.

    Der Text ist für mich eine nahezu unerträgliche Mischung aus whateboutism und pseudo-akademischer Betrachtung aus dem Wolkenkuckucksheim.

    Würde man ihn ernst nehmen, wäre er ein Totschlagargument gegen jede Art von Widerstand von Aggression.

    Wenn man das zulässt, bietet die europäische Geschichte der letzen 2000 Jahre genug Material um jede neue Gräueltat, jeden Krieg und jede Grausamkeit, die man gerade begehen möchte zu rechtfertigen und zu relativieren.

    Das hat man am Ende des 2. Weltkrieges bereits erkannt, einer der wesentlichen Grundpfeiler der europäischen Friedensordnung, die sich in den Folgejahren entwickelt hat, ist die Unverrückbarkeit territorialer Grenzen durch militärische Gewalt. Dieser wesentliche Grundpfeiler ist durch Putin gesprengt worden.

    "Die russische Invasion in der Ukraine ist falsch, aber..."

    ist auch nichts anderes als

    "ich bin ja kein Nazi, aber..."

    Man relativiert an Stellen, an denen es nichts zu relativieren gibt.

    Das russische Narrativ von der Bedrohung durch die Nato ist offenkundiger Unsinn. Auch Putin weiß, dass, selbst wenn alle Länder um Russland in die Nato eintreten würden, ein Angriffskrieg durch die Nato gegen Russland völlig abwegig ist. Das einzige, was die Nato bedroht, ist die Möglichkeit Russlands durch Einschüchterung und militärische Bedrohung seine Nachbarländer zu kontrollieren und zu unterdrücken.

    Jeder, der Verständnis für den russischen Wunsch nach einer "Einflusssphäre" hat, sollte konsequenter weise auch Deutschland eine entsprechende Verfügungsmacht über seine kleineren Nachbarn zubilligen. Das wird hier hoffentlich niemand tun, aber bei machen Kreisen der Putin-Versteher (AfD und co.) dürfte genau dieser Gedanke dahinter stecken.

    - Der Philologenverband ist keine Gewerkschaft, sondern ein Berufsverband. Viele Möglichkeiten einer Gewerkschaft stehen ihm nicht offen.

    - Bei Beitritt gibt es für den Rechtsschutz meines Wissen eine dreimonatige Karenzzeit.

    - Beim Rechtsschutz würde ich mir ganz grundsätzlich - unabhängig davon ob dieser über eine Gewerkschaft erfolgt oder per Versicherung - nicht zu viel versprechen. Er zahlt immer nur bei positiven Erfolgsprognosen.

    - Bei Philologenverband kann man auch anrufen, eine Antwort erhält man immer, allerdings unter Umständen mit der Einschränkung, dass es sich erst mal um keine Rechtsberatung handelt.

    - Wer sich durchsetzungsfähige Verbände wünscht, sollte zumindest schon mal Mitglied sein.

    Ich hatte heute Distanzunterricht mit Lerngruppen mit 55 Schülern, davon waren 54 anwesend, eine Quote, die ich im Präsenzunterricht seit Weihnachten noch nicht hatte. Aber ich habe auch keine Lust mehr, die ewigen Endlosdiskussionen in Dauerschleife zu führen. "Ich habe kein Endgerät", "Klappt mit meinen Schülern doch sowieso nicht", "Mache ich nicht, weil mir das notwendige Formular 17B nur in der gelben Version vorgelegt wurde, es hätte die rosane sein müssen."

    Sicher haben einige reale Probleme, andere sind ganz offensichtlich unwillig. Das ist übrigens kein Lehrerproblem, sondern in jedem Beruf so.

    In NDS gilt Folgendes: "Unterrichtsstunden, die wegen des angeordneten Unterrichtsausfalls nicht erteilt werden können, sind als Minderzeiten im Sinne des § 4 Abs. 2 der Bezugsverordnung zu c) zu berücksichtigen. Dies gilt nicht, soweit die jeweilige Lehrkraft während der ausfallenden Unterrichtsstunden auf Weisung der Schulleitung andere dienstliche Aufgaben (u. a. Aufsichts- und Betreuungsaufgaben im Rahmen der Verlässlichen Grundschule) wahrnimmt."

    Exakt.

    Ich persönlich bin ganz froh, dass es bei uns Distanzunterricht mit einem bestehenden Konzept und vertretbarem Aufwand gibt und ich heute nicht 6 Minusstunden kassiere.

    Dienstpflicht heißt aber, dass ich den dienstliche Weisungen des Schulleiters in der Regel zu folgen habe, das schließt auch Unterricht und Anwesenheit ein.

    Kurzfristiger Distanzunterricht kann natürlich nicht heißen, dass aus dem Stand 90-Minütiger Unterricht per VK stattfindet, aber natürlich kann ich mit einigermaßen überschaubarem Aufwand inzwischen grundsätzlich Distanzunterricht auch kurzfristige ausbringen.

    Und es ist grundsätzlich auch vernünftig, dass vor Ort der Schulleiter in Einzelfall entscheidet, was organisierter, technisch umsetzbar und leistbar ist.

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