Beiträge von Moebius

    Welche Alternative bleibt denn, wenn die Gesamtschulanmeldungen den Gymnasien zeitlich vorgezogen werden und es vor Ort weder eine Haupt- noch eine Realschule gibt?

    Es gibt die freie Wahl der Schulform, niemand wird zum Besuch eines Gymnasiums gezwungen, wenn es keine Haupt- oder Realschulen gibt, hat man einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einer Gesamtschule, notfalls muss der geschaffen werden.

    Ich bin so'n bisschen erschrocken, wie tief in der Klischeekiste gewühlt wird. Da ziehen sich Gymnasiallehrer*innen anders an als Grundschulkollegen, reden gar verschieden? Das erkennt man aber nur auf gemischtrassigen Fortbildungen oder sieht man es auch auf der Straße von Weitem?

    Ja, Grundschullehrer vs. Gymnasiallehrer ist schlimmer als Bloods vs. Cripps.
    Es sind halt nur nicht Rote und Blaue Kopftücher, sondern Rollkoffer und Cordsakkos.

    72% - KollegINNEN mitgezählt

    Definitiv eine konservative Schätzung.

    Hier sind oft an die 500 Leute gleichzeitig online, auf jeden der überhaupt mal was schreibt kommt ein vielfaches an Mitlesern. Jeder Lehrer hat Kollegen und ein Schulumfeld,

    ... und keiner von denen hat auch nur ein Wörtchen mit zu reden, bei der Frage, ob die Schulen im A, B oder C Modell gefahren werden.

    ..., deswegen reagiere ich auch so scharf, wenn ich denke, dass Leute, die es besser wissen könnten, abwiegeln. Das hat reale Folgen.

    Das scheint mir das Kernproblem zu sein, du überhöhst die Wirkung eines Austausches zwischen einer Hand voll Leuten in einem Forum derartig, dass du zu glauben scheinst, es hätte irgendeinen Einfluss auf das, was in der realen Welt passiert.

    Für einzelne Bundesländer will ich mich nicht festlegen, es mag sein, dass es es lokale Regelungen gibt. Beim Treffen der Länder mit der Bundeskanzlerin stand das auch als verbindliche Regelung auf dem Zettel, es ist dann aber bei einer "dringenden Empfehlung" (Originalton Merkel auf der anschließenden Pressekonferenz) geblieben.

    Der Gedanke dahinter war, dass der private Bereich besonders geschützt ist und man befürchtet, dass entsprechende Regelungen hier hinterher von Gerichten einkassiert werden, darum versucht man eine dingende Empfehlung als Regelung zu verkaufen, während gleichzeitig gegen dringende Empfehlungen nicht geklagt werden kann und man nicht riskiert, eine öffentliche Klatsche zu bekommen, nach der sich dann keiner mehr an die Vorgabe hält.

    Das Bayern es trotzdem versucht, ist jetzt nicht überraschend, weil Bayern. Wenn die Betroffenen es auf einen Prozess ankommen lassen, bin ich auf das Ergebnis gespannt.

    Wie haltet Ihr das denn mit SuS bzw. deren Familien, wenn sie sich nachweislich nicht an die Kontaktbeschränkungen halten?

    Die Eltern eines Kindes schicken immer Fotos und einen Bericht vom Wochenende für den Erzählkreis (das Kind spricht nicht).

    Sie treffen sich weiterhin jedes Wochenende mit mehreren befreundeten Familien gleichzeitig.

    Ich ringe da immer mit mir, wie ich da vorgehen soll. Weise ich die Familie auf die Regelungen hin? Melde ich das irgendwo?

    Auch wenn es in den Medien gerne aktuell anders suggeriert wird - es gibt keine Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich. Die "10 Personen / 2 Haushalte-Releglung" ist eine "dringende Empfehlung", aber nichts, was man durchsetzen oder sanktionieren könnte.

    Weiß eigentlich jemand, wie das mit den Genesenen berechnet bzw. geschätzt wird? Mir fällt auf, dass die Zahl der Genesenen häufig unter der Zahl der Neuinfektionen vor 2 Wochen liegt. Oder wird da ein längerer Zeitraum für die "Genesung" genommen?

    Positiv getestete mit mildem Verlauf zählen 14 Tage lang als krank. Die Fälle, die hospitalisiert und mehrfach getestet werden, zählen so lange, bis sie gesund oder verstorben sind.

    90% der getesteten dürften unter die 14-Tage Regel fallen, so dass die durchschnittliche Krankheitsdauer nur geringfügig darüber liegen dürfte, also so bei 15-16 Tagen.

    Wenn die Neuinfektionen stagnieren und auf einem ähnlichen Niveau über Wochen bleiben, müsste doch die Zahl der aktuell Infizierten trotzdem irgendwann sinken, oder hab ich da einen Denkfehler?

    Wenn die Zahl der Neuinfektionen stagniert, dürfte sich die Zahl der Erkrankten langfristig etwa beim 15-16-fachen der durchschnittlichen täglichen Neuinfektionen einpendeln. Das passt aktuell auch ziemlich genau, 18 300 * 16 = 292 800, gemeldet sind knapp 300 000 aktuell erkrankte.

    Ich sag jetzt mal nicht, wieviele aus der Klasse meines Kindes ans Gymnasium gegangen sind... 🤭

    Selbst mir ist die Kinnlade runtergefallen.

    Wir haben hier eine Grundschule, bei der jedes Jahr 85%-90% der Schüler auf das Gymnasium wechseln. Die Schüler von dieser Schule haben auch am wenigsten Probleme und machen zu einem überproportional hohen Anteil später auch ihr Abitur.

    Ich schrieb zweierlei. Wenn es so ist, muss es zur Anzeige gebracht werden. Dann mach das doch einfach.

    Es geht nicht darum, irgendwas zur Anzeige zu bringen oder ein objektives Problem zu lösen, es geht darum, dass man sich in einer unangenehmen Situation besser fühlt, wenn man darüber schimpfen kann, dass andere mit ihrem unmöglichen Verhalten für das Problem verantwortlich sind, weil das angenehmer ist, als sich ein zu gestehen, dass man dem Problem im Grunde hilflos gegenüber steht. Das läuft unter Psychohygiene.

    Mir geht es gar nicht um die Autorin, die ist in einer Situation persönlich betroffen und da ist es eben so, dass man nicht objektiv ist und auch nicht sein muss. Ich kann verstehen, dass es Leuten nahe geht, wenn das eigene Kind, Enkelkind, etc. in seiner schulischen Situation unglücklich ist.

    Mich amüsiert eher, dass dann gleich ein halbes dutzend andere darauf anspringen und überhaupt nichts zum eigentlichen Sachverhalt beitragen, sondern mit irgendwelchen Anekdoten a la "ich habe mal Gymnasiallehrer auf Fortbildungen getroffen und die hatten alle hässliche Pullis an" in ein Gesamtbild einstimmen.

    Und zur Ausgangsfrage:

    Natürlich machen Gymnasien heute auch Einführungswochen, versuchen Schülern Struktur und Orientierung zu geben, etc., zumindest meins.

    Wie sehr sie sich darum bemühen, einzelne Schüler zu gewinnen und zu halten, hängt nach meiner Erfahrung vor allem von der Konkurrenzsituation vor Ort und der eigenen Auslastung ab. Das ist bei anderen Schulformen aber ähnlich.

    Und wie Eltern das wahrnehmen hängt auch oft von der Situation des eigenen Kindes ab. Hat das Kind leistungstechnisch zu kämpfen, dann wird "rücksichtslos gesiebt", kommt es problemlos mit, dann "hat die Schule ein tolles Leistungsniveau".

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