1. "Offizielle" Prognosen gibt es nicht. Es gibt lediglich unzählige Rechenmodelle von verschiedensten Stellen, die in diversen Presseveröffentlichungen auftauchen.
2. Alle realen Wachstumsprozesse unterliegen einem logistischem Wachstum, wenn man den Zeitrahmen groß genug wählt und sich der grundsätzliche Bezugsrahmen nicht verändert.
3. Was ein logistisches Wachstum ist, sieht man hervorragend am Verlauf in China, der erfüllt dieses in bemerkenswert guter Weise, und das obwohl die Erfassungsgrundlage der Daten zwischendurch verändert wurde.
4. Beschrieben wird der Verlauf einer einzelnen Infektionswelle. Natürlich können weitere folgen.
5. Sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich, Spanien und Italien befinden wir uns ganz grob beim Übergang vom ersten Drittel (exponentiell) ins zweite (linear). Gerade in diesem Bereich ist das Modell extrem Anfällig gegen Schwankungen insbesondere des langfristigen Grenzwertes. Wie geschrieben ist die Grenze von gestern auf heute um ein Drittel gesunken, aber zwei schlechte Tage würden auch ausreichen um den Grenzwert wieder über 100000 zu katapultieren. Ich vermute, dass wir morgen wieder etwas nach oben gehen werden, weil die Werte an Montagen immer etwas niedrig waren.
6. Ich behaupte ganz sicher nicht, den Verlauf vorhersagen zu können. Es handelt sich um eine theoretische Überlegung, die interessant für diejenigen ist, die sich ein wenig damit auskennen, mehr nicht. (Allerdings hat das Modell definitiv mehr Hand und Fuß, als die ganze Laien, die jetzt Horrorszenarien durch rein exponentielle Verläufe vorhersagen.)