Beiträge von Moebius

    Hm, ich habe eine Weile nachgedacht. Ich sehe es anders. Man muss nicht alles mitteilen. Dass jemand sich insgeheim wünscht, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner wäre erschossen statt nur angeschossen worden, gehört für mich zu den Dingen, die dieser Jemand besser nicht teilt.

    Wer das tut, muss sich darüber klar sein, dass man damit ein entsprechendes Verhalten auf der Gegenseite ebenso legitimiert. Man kann keine Bemerkungen darüber machen, dass man einen Mordanschlag auf einen Kandidaten irgendwie doch erfolg gewünscht hätte und sich gleichzeitig darüber empören, dass Menschen das Kapitol stürmen, weil sie glauben, dass die Wahl nicht sauber gelaufen ist.

    Der Begriff Sporteignungstest ist glaube ich auch zu hoch gehängt.

    So weit ich weiß, ist "Annual Physical" nicht genau festgelegt und läuft im Grunde nur darauf hinaus, das irgendein Arzt mal bescheinigen muss, dass er die körperlichen Voraussetzungen für das Amt hat.

    Es war auch Jahrgang üblich, das Präsidentschaftsbewerber ihre Steuererklärung offen gelegt habe. Trump hat das auch nicht gemacht, bei seinen Gegner gab es Empörung, hat aber letztlich nichts geändert.

    Dann verlieren die Demokraten. Harris ist für amerikanische Verhältnisse viel zu weit links im politischen Spektrum.

    Harris ist nicht links. Im Vorwahlkampf 2020 habe ich ein schönes Zitat eines Korrespondenten gelesen: "Der Vorteil von Kamela Harris ist, dass sie keine politischen Überzeugungen hat, die ihr im Weg stehen."

    Sie ist sehr flexibel mit ihren Positionen, wenn es dem Machterhalt gilt. In Ihrer Zeit als Staatsanwältin in Kalifornien hat sie sich einen Ruf durch eine relativ strenge und harte Amtsausübung erworben. Sie ist aber uncharismatisch und wird beim Wähler insbesondere mit den negativen Aspekten der Biden-Präsidentschaft assoziiert, besonders mit der Migrationskrise. Bei allen Umfragen schneidet sie auf jeden Fall sehr schlecht ab. (Im Gegensatz zu Biden könnte man im Wahlkampf bei ihr aber zumindest noch versuchen, ihr ein neues Image zu verschaffen.)

    Der Rollstuhl ist nicht das Problem. Franklin Delano Roosevelt hat die USA auch im Rollstuhl sitzend durch den 2. Weltkrieg gebracht.

    Was dem amerikanischen Wählern aber weitgehend und mit viel Aufwand verheimlicht wurde.

    Zitat von Wikipedia

    Trotz seiner Abhängigkeit vom Rollstuhl vermied er es, in einem solchen fotografiert zu werden; es existieren etwa nur eine Handvoll Aufnahmen, die ihn im Rollstuhl zeigen. Auch vermied er es, beim Gehen gefilmt zu werden; insgesamt existieren nur etwa zwölf Sekunden solchen Filmmaterials. Seine Erkrankung und die daraus entstandene körperliche Einschränkung waren der amerikanischen Öffentlichkeit und somit den Wählern nicht im vollen Umfang bekannt

    Wenn ich mich richtig erinnere, gab es sogar eine speziell für ihn gebaute U-Bahn Haltestelle, aus der er mit einem Fahrzeug ungesehen von der U-Bahn zu seinem Arbeitsplatz gelangen konnte.

    Ist aber nur eine Anekdote, dass heute eine rein körperliche Einschränkung kein Grund gegen ein Spitzenamt mehr ist, sollte klar sein, es geht um geistige Leistungsfähigkeit und Fitness.

    Zu meiner Studienzeit gab es eine Vorlesung in theoretischer Physik, bei der man die Klausur bestanden hat, wenn man es (alle Hilfsmittel und Bücher waren erlaubt) geschafft hat, bei einer von vier Aufgaben einen Ansatzweise richtigen Lösungsweg zu formulieren. Etwa 50% der Teilnehmer haben bestanden.

    Die Behauptung, dass jemand, der eine Prüfung mit 50% der Punkte bestanden hat seinen Beruf nur zur Hälfte versteht, ist wohl ziemlich offenkundiger Unsinn.

    Ich meine, das wäre etwas anders gewesen. Sie hat gehofft, Trumps Amtszeit zu überleben und irgendwer (Mitch Mc Connell?) hat darauf gedrängt, noch zur Amtszeit eines Republikaners neu zu besetzen, kurz vor der Wahl.

    Die war aber auch krass. So tolle Leute wünscht man sich doch an der Spitze eines Staates...

    RBG war 84, als Trump an die Macht kam, kurz nachdem sie sich entschlossen hatte nicht zurück zu treten und 87 als sie verstorben ist. Dass sie mit 84 als krebskranke Frau geglaubt hat, die nächste Legislaturperiode zu überleben und ihre persönliche Amtsführung für so bedeutend gehalten hat, dass sie das Risiko eingegangen ist, ist eigentlich das beste Beispiel für meine Behauptung, dass hochbetagte Menschen das selber oft weder realistisch noch objektiv einschätzen.

    Natürlich habe die Republikaner das Amt neu besetzt, als sie das konnten, davon konnte nun wirklich niemand überrascht sein, der die politische Entwicklung der letzten Jahre beobachtet hat, die Demokraten hätten das gleiche getan (Obama hat es ja versucht, sie hat halt nur nicht mitgespielt).

    Im Kern: Sie hätte die Möglichkeit gehabt, den viel beklagten Rechtsruck des Verfassungsgerichtes zu verhindern und hat das aus persönlicher Eitelkeit nicht getan.

    Das Thema kam schon bei der letzten Präsidentschaftskandidatur auf - ganz neu ist es somit nicht. Auch bei Bernie Sanders, sowie Nancy Pelosi und dieser einen Richterin, deren Name mir gerade nicht einfällt, war es ein Thema.

    Ruth Bader Ginsburg. Ein weiteres passendes Beispiel - Als sie schon über 80 und an Krebs erkrankt war, gab es ein Treffen mit Obama, bei der er ihr ganz vorsichtig nahe gelegt haben soll, zurück zu treten, damit er die Position noch neu besetzen kann. Wollte sie nicht, sie war eine Legende und auch mit über 80 noch unverzichtbar, ihrer Meinung nach. Sie ist dann später im Amt verstorben und Trump konnte als Ersatz Amy Barrett einsetzen und damit den obersten Gerichtshof endgültig zu einer konservativem Mehrheit von 6:3 kippen.

    Natürlich nimmt die Seniliät im Alter zu, aber manche sind schon mit 60 ein Tattergreis, andere gehen mit 90 noch bergwandern. Es kommt also auf das Individuum an.

    Das Individuum ist in dieser Frage aber selten einsichtig und das Umfeld vermeidet den Konflikt.

    Daher ist die sinnvollste Lösung, sich an statistischen Werten zu orientieren und das bedeutet, dass man mit über 80 kein Spitzenamt mehr innehaben sollte, das eine 80 Stundenwoche beinhaltet. Wer zu den wenigen glücklichen gehört, die da noch voll leistungsfähig sind, sollte sich seines Lebens freuen, und hat immer noch genug Möglichkeiten, sich in anderen Positionen einzubringen, wenn er denn will.

    Ich bin übrigens auch der Meinung, dass es zumutbar und sinnvoll wäre, wenn 80+ jährige sich zumindest alle 2 Jahre von ihrem Hausarzt bescheinigen lassen müssten, dass sie noch Autofahren können, wenn sie das noch wollen.

    Es stimmt zwar, dass niemand Biden zwingen kann, aus dem Rennen auszuscheiden, aber wenn ihm jetzt die politische und finanzielle Unterstützung aus dem demokratischen Umfeld versagt wird, dann wird er gar keine andere Wahl haben.

    So lange er nicht freiwillig geht, gibt es keine Möglichkeit ihn nicht kandidieren zu lassen, weil er die Wahlmänner in den Vorwahlen nun mal schon gewonnen hat und diese selber besetzen kann.

    Wenn er stur bleibt, wird die Partei irgendwann zähneknirschend mitziehen, die meisten werden sich dann darauf konzentrieren in Senat und Kongress zu retten, was noch zu retten ist, um die "rote Welle" so weit noch möglich zu verhindern.

    Die einzige Siegchance für die Demokraten sehe ich weder mit Harris noch Newsom, sondern höchstens mit M. Obama, in der Konstellation, dass sie von vornherein klar sagt, dass sie es nur 4 Jahre als Übergang macht während ein "echter" Nachfolger aufgebaut wird und mit einem Team antritt, in dem direkt alle wichtigen Strömungen ihrer Partei berücksichtigt werden.

    Das ist aber aus den genannten Gründen nicht realistisch und wäre eigentlich auch ein Armutszeugnis, weil sie einzig aufgrund ihrer Persönlichkeit gewählt würde und nicht aufgrund politischer Erfahrungen, denn sie hatte vorher noch nie ein wichtiges Amt und noch nie selber eine Wahl gewonnen.

    Die parteiischen Strukturen lassen das nicht zu.

    Wenn Scholz bei der nächsten Bundestagswahl noch mal als Spitzenkandidat antreten möchte, wird es auch schwierig, da kann nicht einfach irgendeine einfache Abgeordneter kommen und sagen, „ich trete aber gegen ihn an“, zumindest wird der normalerweise keine Chancen haben.

    Kennedy ist explizit beim Thema Corona und Impfungen in sehr merkwürdigen Gefilden unterwegs, ist insgesamt politisch aber in der Mitte und vieles von dem, was er zu anderen Dingen äußert, ist durchaus vernünftig.

    Was Corona betrifft, liegt meine eigene Meinung absolut konträr zu Kennedy (ich lasse mich immer noch impfen), aber ich kann nur empfehlen, sich selber ein umfassendes Bild zu machen, deutsche Medien neigen sehr dazu, bei der politischen Berichtserstattung singuläre Aspekte über einzelne Personen in das Zentrum zu stellen und diese dann davon ausgehend untragbaren Verschwörungstheoretikern oder Extremisten zu erklären. Dass uns dieser Umgang mit in die aktuelle Situation gebracht hat, müsste man eigentlich erkennen, aber es sind ja immer nur die anderen, die Polarisierung und Polemisierung betreiben.

    Es wird aber keine Rolle spielen, selbst wenn Biden hin schmeißt wird Kennedy nicht der Kandidat der Demokraten werden, er hat keine Basis in der Partei.

    Das ist ja das große Problem - die ernsthaften Alternativen sind Harris und Newsom, womit sich die Partei unter hundert Möglichkeiten die einzigen beiden raus gesucht hat, die noch schlechtere Chancen als Biden haben.

    Ich bin leider inzwischen fatalistisch, was die Wahl betrifft. Trump wird wieder Präsident werden, man kann nur hoffen, dass die Demokraten irgendwie die Mehrheit im Senat retten, damit er nicht durchregieren kann.

    Kennedy ist der unabhängige Kandidat mit den besten Umfragewerten der Geschichte.

    Wenn Biden aussteigen und die Demokraten auf ihn umschwenken würden, würde er mit ziemlicher Sicherheit gegen Trump gewinnen.

    Leider ist mit ihm im Vorfeld genau das passiert, was ich oben beschrieben habe, er hat sich relativ früh gegen Biden gestellt und ist damit zum Paria der Partei geworden.

    Davon abgesehen hat er in einigen Punkten etwas merkwürdige Ansichten. (Ist alles in allem aber seriöser als Trump)

    Das Problem in Amerika wie in auch in Deutschland ist, dass der Amtsinhaber "automatisch" einen Zugriff auf die nächste Kandidatur hat und sich aus den eigenen Reihen niemand als ernsthafte Alternative anbietet um nicht als Paria zu enden. Deutschland bräuchte eine Begrenzung der Amtszeiten, die USA ein age-limit auf Führungspositionen. (Fun-fact: man muss in den USA mindestens 40 Jahre alt sein um Präsident werden zu können, ein Limit nach oben gibt es aber nicht.)

    Und alte Menschen neigen dazu ihren normalen, altersbedingten Abbau nicht wahrhaben zu wollen und sich selber stattdessen für unverzichtbar zu halten.

    Irgendwann muss irgendwer Opa sagen, dass er den Führerschein lieber abgeben sollte, nur selten kommt der von selber darauf. Und aus Respekt und auch aus Angst vor dem Testament machen das viele halt nicht, sondern hoffen, dass jemand anders das übernimmt.

    Ich schaue jetzt seit 2 Wochen 1-2 mal pro Tag kurz bei CNN rein, es gibt auf dem Sender ausschließlich ein Thema: Wie werden wir Joe Biden los. In verschiedenen Diskussionsrunden, in Berichten darüber, wer ihn gerade öffentlich zum Verzicht aufgerufen hat (George Clooney), selbst bei Berichten über den Nato-Gipfel schenkt es ab dem 3. Satz auf das Thema Biden um (Er konnte 3 gerade Sätze sprechen, aber nur vom Teleprompter).

    Ich würde auch dafür plädieren, dass die im Abitur eingesetzten Formelsammlungen der Schule nicht plötzlich eine andere Optik haben dürfen, als die, mit denen die SuS seit Klasse 9 gearbeitet haben.

    Also entweder müssen die SuS die Formelsammlung dann zusätzlich auch in gedruckter Form anschaffen (was für uns keine Alternative wäre, weil man das Dokument zum einen gratis runterladen kann und die SuS zum anderen in der Regel gar keine gedruckten Bücher mehr dabei haben, sondern eBooks) oder eben einen Druck verwenden, der genau so aussieht, wie das Dokument.

    Man benötigt keine Verschwörungstheorien um Trumps Verhalten gegenüber Russland zu erklären. Russland ist für ihn schlicht keine relevante Bedrohung, da es als Weltmacht aus dem Rennen ist und daran wird sich auch nichts mehr ändern, denn Russland ist technologisch völlig rückständig. Der Fokus von Trump liegt ganz klar auf China, der Konflikt mit Russland in Europa ist für ihn lediglich eine nervende und überflüssige Ablenkung, die die Europäer sehr gut selber in den Griff kriegen könnten, wenn sie denn bereit wären Verantwortung (und Kosten) für ihre eigene Sicherheit zu übernehmen.

    Und so bitter es ist - damit hat er auch recht.

    Dazu kommt dann vermutlich eine gewisse Bewunderung für die autokratische und auf einen Personenkult zugeschrittene Weise, nach der Putin sein Land regiert. So ist seine Haltung sehr gut erklärbar, ohne das man Theorien über Sexorgien mit Prostituierten in Moskauer Hotels dazudichten muss. (Bei denen ich bezweifeln würde, dass man Trump damit erpressen könnte, er hat schon übleres gesagt und getan, niemand mit klarem Verstand wählt Trump aufgrund seiner Moral.)

    Vielleicht, vielleicht auch nicht

    Darüber kann hier niemand eine belastbare Aussage per Ferndiagnose auf der Grundlage eines polemischen Posts treffen.

    Ich spekuliere nicht, ich bewerte ausschließlich die vorliegenden Informationen, alle anderen Possibilitäten blende ich zunächst mal aus. Und da ist GdB80 eben anders zu bewerten als GdB20 (was üblicherweise bei Kindern mit Diabetes der Fall ist, also dem Ausgangsfall). Bei solchen Entscheidungen kann man auch Lehrkräften nur raten zu denken, wie ein Jurist und wenn dort entschieden wird, kommen immer zuerst die objektiv "messbaren" Tatsachen und dann lange nichts.

    Wer weiß, vielleicht lernst du dort jemanden kennen und bleibst.

    Für Lehrkräfte ist eine Auswanderung in die USA nicht besonders attraktiv. Zum einen sind die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte da eher schlechter, zum anderen passt das deutsche Studium nicht so recht, man ist eigentlich überqualifiziert.

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