Ich unterrichte grundsätzlich gerne und mag den Umgang mit SuS. Anstrengend sind manchmal die Rahmenbedingungen und was zumindest mich zunehmend belastet, sind innenschulische Entwicklungen, die von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen betrieben werden und denen man faktisch ausgeliefert ist. Und da finde ich besonders problematisch, dass es faktisch keine Möglichkeit gibt, den genauen Arbeitsplatz mal selbstgesteuert zu wechseln.
Ich habe keinen Drang "heraus" aus meinem Beruf, aber wenn man ehrlich ist, hängt die Berufswahl doch einfach mit vielen Zufällen zusammen, die gerade eintreffen oder nicht eintreffen, wenn man 19 ist. Ob ich noch mal an der gleichen Stelle landen würde, kann ich gar nicht sagen. Ganz sicher geht es Lehrkräften nicht generell viel schlechter als anderen Berufsgruppen, wie man einzelne Dinge persönlich empfindet, ist aber sehr individuell.
Wie gut oder schlecht das Gehalt ist, hängt sehr von den Fächern ab. Viele alte Schulfreunde mit ähnlichen Schwerpunkten und Leistungen wie ich, verdienen deutlich sechsstellig, weil sie sich für ein Fachstudium Physik oder Informatik entscheiden haben. Trotzdem bereue ich in der Hinsicht nichts. Und wer seinen fachlichen Schwerpunkt im sprachlichen oder gesellschaftswissenschaftlichen Bereich hat, wird ganz nur in extremen Ausnahmefällen außerhalb der Schule besser bezahlte Berufe finden, die er mit ähnlichen Kompetenzen und Aufwand machen könnte.