Beiträge von MarPhy

    Und genau sehe ich das Problem im Beamtentum von uns Lehrern generell. Alle Gesetze werden von oben bis zum Anschlag ausgereizt. Sei es bei der Besoldung, wo es exorbitante Kinderzulagen gibt, weil das ruhestandsfähige Grundgehalt nicht angepasst werden soll, sei es bei den Pausen, den Arbeitszeiten, …

    WORD. Wenn der Dienstherr bei jeder Besoldungsrunde die Besoldung so reguliert, dass sie gerade so irgendwie verfassungsgemäß ist, dann ist es nicht verwunderlich, wenn jemand seine Arbeitsleistung so reguliert, dass sie gerade so nicht gegen irgendeine Verordnung verstößt.

    Das wehemente Aehren gegen eine Zeiterfassung ist irritierend. Lehrer ist ein ganz normaler Beruf. Im öffentlichen Dienst ist es an allen anderen Stellen normal, dass die Arbeitszeit erfasst wird und nach Möglichkeit ein Ausgleich stattfindet. Im "schlimmsten" Fall findet vielleicht wieder eine Konzentration auf das Kerngeschäft statt. Vor allem macht es Ansprüche von Lehrkräften durchsetzbar.

    Ich finds zum Teil verständlich: Durch Effizienz kürzer als 40h pro Woche zu arbeiten ist die einzige Chance, aktiv den eigenen Stundenlohn zu erhöhen. Es gibt keine Provisionen, keine Karrieremöglichkeiten und keine leistungsbezogenen Gehaltsunterschiede. Wenn ich tatsächlich jede Woche die 40 Stunden absitzen müsste, müsst ich oft Däumchendrehen. Für mich ist das auch mit den "Saisonbedingten Schwankungen" nur schwer vereinbar.

    Mal so als 0-8-15-Schaf gesprochen: Ich brauche halt ne Vision bzw. ein Ziel.

    Ich würde mich als überdurchschnittlich belastbar einschätzen und habe grundsätzlich eine hohe Arbeitsmoral. Ich wähle aber sehr genau aus, wo ich Zeit investiere.

    In meinen ersten Jahren waren meine Arbeitsstunden im Job gesundheitsgefährdend hoch, dies zahlt sich jetzt jedoch aus: Die Vorbereitung geht leicht und schnell von der Hand. Das Kerngeschäft erfordert also nicht mehr meine gesamte Soll-Arbeitszeit (außer zur Korrektur-Hochsaison).

    Daher habe ich meine Fühler nach weiteren Betätigungsfeldern ausgestreckt und bin vielerorts nicht auf Interesse und Förderung gestoßen, sondern eher auf Gleichgültigkeit bis Gegenwind. Schnell habe ich kapiert, dass Engagement keinen Einfluss aufs Gehalt hat, also sollte schon wenigstens emotional etwas dabei rumkommen.
    Ich habe mich also umorientiert, investiere viel Zeit ins Hobby, wozu auch eine AG an der Schule gehört sowie in Aufgaben in Komissionen etc.. Dort finde ich Austausch mit engagierten Kolleg*Innen, fühle mich gefordert und gefördert und kann mich weiterentwickeln. Die Schule hat davon aber erstmal nichts.
    Es bleibt also Potential für die Schule ungenutzt, weil mir andere Dinge deutlich mehr Spaß machen und mehr für mich dabei herumkommt (und das meine ich explizit nicht finanziell!). Vielleicht ist das aber auch einfach der Zeitgeist, es geht gerade auf dem Land gerade hart um die Unterrichtsabdeckung, egal wer, egal was, hauptsache es macht jemand. In ein paar Jahren, wenn die schwachen Jahrgänge in den weiterführenden Schulen ankommen, und sich die Lage etwas entspannt, ist vielleicht einfach wieder mehr Luft da. Ich mache einer Schulleitung keinen Vorwurf, wenn sie vor lauter Mangelverwaltung und Umsetzung dümmlicher Vorgaben aus dem Ministerium die Innovation links liegen lässt.
    In unserem Bundesland ist die Schulleitung ohnehin ein zahnloser Tiger. Nahezu alle sind Beamte, es gibt faktisch keine Beförderungen, Beurteilungen haben einer albernen Quote zu folgen und interessieren eh niemanden...es geht also nur über eine Vision, mit Druck ist nichts zu erreichen.

    Ich frage ab, wer die HA nicht hat. Wer ehrlich ist, wird nur notiert (falls Eltern mal nach "zusätzlicher" Förderung fragen, ist "ihr Kind erledigt nicht mal die Hausaufgaben" immer eine gute Möglichkeit, unnötige Arbeit abzuwenden).
    Wer nicht zugibt, dass er keine HA hat, kommt, wenn ich ihn beim Vergleich drannehme, spontan mündlich dran und wird bewertet.

    Reißt es in manchen Klassen völlig ein, schreibe ich die Hausaufgabe zu Stundenbeginn als unangekündigte Leistungskontrolle.

    In der Regel gebe ich aber wenig Hausaufgaben, es lohnt sich einfach nicht.

    Wenn mal wieder die Motivation fehlt, einfach vorstellen, wie es ohne den Job wäre. Aber natürlich auch ohne den monatlichen Geldeingang. Arbeit darf sich auch ruhig nach Arbeit anfühlen, es bleiben noch die 16 anderen Stunden des Tages für alles andere. Lasst euch doch von beruflicher Unzufriedenheit nicht euren Drive im Leben nehmen! Hobbys und Ehrenamt sind ein guter Ansatz!

    Die Frage ist doch, wer hat überhaupt die Rechte an dem Material, welches ich in meiner Arbeitszeit im Hauptjob mit den gestellten Arbeitsmitteln erzeuge?

    Dass du kein Material verkaufst, welches in deiner vom Land bezahlten Arbeitszeit entstanden ist. Und auf eine Anzeige der Nebentätigkeit nebst entsprechender Genehmigung, je nach Beschäftigungsverhältnis.

    Und aufs Urheberrecht. Sollte also alles von dir sein, inkl. Aufgabenidee und Bildern etcpp.

    Wenn ich eine Klassenfahrt planen muss, wird nicht gewandert.

    Wenn ich nur Mitfahren soll, kläre ich vorher ab, dass ich nicht wandere. Meist sind eh Kids krank oder fußlahm und müssen in der Herberge beaufsichtigt werden, das übernehme ich dann.

    Ich find wandern einfach mies langweilig. Privat geht es ja noch, Hoch auf den Berg, Jause in der Hütte, von mir aus. Aber mit 50 Kindern und einfach nur im Kreis oder weil man zu geizig für nen Bus ist? Nope! Am besten dann noch irgendein überambitionierter Sportlehrer, der vorwegprescht. Nein Danke!

    Wir holen von den Eltern die Vollmacht ein, im Rahmen der Fahrt Verträge in ihrem Namen bis zum Betrag X abzuschließen. Ich buche nur über ein Reiseunternehmen mit Einzelinkasso, für alle wird eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen.

    Das hilft dir jetzt aber im Nachhinein auch nicht mehr.

    Ich vermute mal, viele werden den April lohnt abgewartet haben. Ruf deinen Vertragspartner an und klopf mal ab, wann die mit dem Mahnverfahren beginnen. Zumindest die großen Reiseunternehmen kennen die Zahlungsmoral der Eltern.

    Fürs nächste Mal: Den Eltern ein Zahlungsziel nennen, welches deutlich vor der eigentlich Frist liegt.

    Guck in deine Schulordnung. In meinem Bundesland ist überhaupt nicht geregelt, wie was gewichtet wird. Auch eine Vorschrift, den Durchschnitt (mit welchem Gewicht auch immer) zu errechen, gibt es nicht. Man könnte genauso gut den Median verwenden. Transparent sollte es sein, aber was du wie wichtest, ist doch deine Sache.

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